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Autor Thema: Substratmischungen - Vorschläge  (Gelesen 5587 mal)

häwimädel

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Substratmischungen - Vorschläge
« am: 21. März 2016, 17:30:56 »

Mir fällt immer wieder auf, daß einige ihre Substrate selbst mischen bzw. käuflichen Erden Zuschlagsstoffe beimengen. Habt Ihr Lust, mal "Rezepte" zu sammeln und dazu zu schreiben, für welche Pflanzen die entstandenen Substrate dann verwendet werden?

Habe jetzt grad´den "Komposthaufen" durch und den Threadfinder im Atelier, finde zwar überall immer wieder mal was, aber nirgends zusammengefaßt. Falls es so etwas schon geben sollte, dann bitte mich "mit der Nase draufstoßen" (Autsch!) ;)
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Natternkopf

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #1 am: 21. März 2016, 19:35:02 »

Salü hawimädchenhäwimädel

Einerseits braucht es schon verschiedene Zugschlagstoffe und Ausgangamaterialien die mehr oder weniger Zugriffs bereit sein müssen.

Andererseits gibt es ja ganz viele Rezepte auf den Substratpackungen. Da gehe ich immer wiedermal hin, drehe die Säcke um und schaue mir die Zusammensetzungen an. Einen grösseren Teil ist auch im Netz zu finden wo die "Rezeptur" nachlesbar ist.
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3

Nicht alle Substrate sind im Netz zu finden.
Dann Fotoapparat mit nehmen und Zusammensetzung fotografieren.

Habe mir auch schon einen Sack gekauft um mir das anzusehen, zu riechen, mit Wasser zu fluten, anzuwenden oder einfach als Zuschlagstoff zu meiner Mischungsidee.
Aber eine persönliche Rezepteliste habe ich nicht.

Grüsse Natternkopf
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Christina

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #2 am: 21. März 2016, 19:40:51 »

Meine Tomatenkübelerde geht so:

3 Eimer Kompost, nicht gesiebt
2 Eimer Gartenerde, lehmig
1/2 Eimer Perlite
3 von diesen Kokospressplatten, die aufgequollen jeweils ca 7 l ergeben.
1 kleines Schäufelchen Gesteinsmehl
1 kleines Schäufelchen Tomatendünger von Aldi. Nach 6 Wochen wird dieser nochmal nachgelegt.

Hab ich vor einigen Jahren mal so eher aus dem Bauch raus gemacht, und den Tomaten gefällt es. Dieselbe Mischung nehme ich ohne den Dünger, oder stattdessen etwas Hornmehl auch für meine anderen Kübekpflanzen.
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Dietmar

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #3 am: 24. März 2016, 21:33:22 »

Es kommt immer darauf an, wofür die Substrate sind. Für Zimmerpflanzen ist es am kompliziertesten. Sehr viele Zimmerpflanzen kommen aus den tropischen Regenwäldern. Dort ist der Boden meist sehr nährstoffarm und viele Zimmerpflanzen nehmen Kalk und Gesteinsmehle und zu viel Dünger sehr übel.

Warum kompliziert? Wenn man Kompost oder Gartenerde unter die gekaufte Erde mischt, welche meist fast nur aus Torf besteht, dann ist die Gefahr groß, dass man sich die Eier von allen möglichen Ungeziefer ins Haus holt. Das ist mir trotz aller Sorgfalt mehrmals passiert und handelsübliche Schädlingsbekämpfungsmittel waren wirkungslos. In den warmen Innenräumen haben sich dieses Viecher massiv vermehrt. Ich habe solche Schädlinge eingetütet und an die BASF geschickt, aber die haben solche Viecher noch nie gesehen. Bei handelsüblicher Blumenerde kommt es auch oft vor, dass in dieser die Eier einer kleinen Fliegenart sind, die etwa so groß wie Fruchtfliegen sind. Die Probleme kann man umgehen, wenn man einen Erde-Dämpfer benutzt, aber wer hat schon so einen.

Nur Torf allein, ist jedoch nicht so optimal. Ziegelmehl, etwas Perlit oder noch besser zerstoßenes Vermiculit, etwas Betonit oder unparfümiertes Katzenstreu (ist das Gleiche) und etwas poröses rotbraunes Lavastreu oder Bims als Zugabe schaden nicht und solche Zutaten sind frei von Viechern. Außerdem werden die Nährstoffe nur sehr langsam abgegeben, so dass keine Gefahr der Überdüngung besteht. Bei Zimmerpflanzen würde ich kein Lavamehl zugeben, weil da die Nährstoffe zu schnell freigesetzt werden, darunter auch Kalziumverbindungen.

Besondere Sorgfalt ist m.E. nach bei Kakteenerde erforderlich. Die handelsübliche Kakteenerde hat einen hohen Anteil an Torf und Torf ist sowohl vom pH-Wert ungünstig als auch vom Wasserspeichervermögen. Ich kenne keine Kakteen, die in einem Sumpf beheimatet sind. In ihren natürlichen Lebensräumen gibt es keinen Humus in der Erde, also sollte Kakteenerde humus- und torffrei sein. Handelsübliche Kakteenerde als Gemisch von Torf und Sand ist also Unsinn.
Bei mir hat sich folgendes bewährt: Ausgangspunkt ist Lavastreu 1-4 mm. Ein Teil davon wird mit einem Hammer zerkleinert und dem Lavastreu wieder zugeführt. Eine ganz kleine Menge Dolomitkalk oder Urgesteinsmehl als Zugabe schaden nicht. Die Kakteen kommen aus den Trockengebieten Amerikas und nicht selten sind Vulkane in der Nähe und der Boden ist neutral bis leicht basisch. Eine wirklich kleine Menge Betonit schadet auch nicht. Wer Vermiculit hat, sollte den mit dem Hammer etwas zerkleinern. Sonst wird das Substrat zu luftig und die Wurzeln der Kakteen finden nicht genug halt. Vermiculit hat für Kakteen auch eine vorteilhafte chemische Zusammensetzung. Auf keinen Fall sollte soviel Betonit rein, dass das Substrat lehmig wird. Handelsübliches nicht zu grobes und gut poröses Tongranulat ist auch gut. Wichtig ist, dass das Substrat das Wasser gut durchlässt und dass das Substrat nicht nur aus einer Komponente besteht. Nur ein Substrat aus reinem Lavastreu geht auch, wenn ein Teil davon mit dem Hammer zerkleinert wurde.

Zur Anzucht von z.B. Tomatenpflanzen bin ich nach jahrelangen Experimenten wieder zu gekaufter Anzuchterde zurück gekommen, denn die sollte eigentlich gedämpft sein. Da das auch nur Torf ist, gebe ich ein wenig Betonit zu. Im Prinzip gilt das Gleiche wie bei Substraten für Zimmerpflanzen, nur dass bei Tomaten- und anderen Gemüsepflanzen ein klein wenig Dolomitkalk dazu kommen kann, da die meisten Jungpflanzen gut kalkverträglich sind. Ansonsten nicht oder nur sehr wenig düngen.

Orchideenerde stelle ich aus teilweise zerkleinertem Rindenmulch her (ca. 90 %). Die restlichen 10 % können aus Lavastreu, Betonit, Tongranulat oder ähnlichem bestehen.
« Letzte Änderung: 24. März 2016, 21:38:19 von Dietmar »
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Natternkopf

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #4 am: 02. April 2016, 12:00:28 »

Substratmischung bei Umpflanzung der Phloxe

Ich hatte ja schon vorbereitet für die Frühlings-Saison 2016  :)


Temporäre Lagerbox


Mischung wie folgt erstellt:
2 Töpfe Aushub vom Blumenbeet
1 Topf Universal Erde aus dem Sack
2 Töpfe aus der Box (gesiebt, da etwas Häcksel darin. Geht ohne einfacher zum einschwemmen)
ca. 1 dl Hornmehl
Topf ist in der Grösse von: Handlich im Gebrauch

Dies ist kein spezifisches Substrat.
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Hero49

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #5 am: 05. Februar 2021, 22:55:17 »

Diesen Uralt-Thread grabe ich mal wieder aus.
In Kürze kommt ein Paket mit Lilienzwiebeln, die unbedingt sofort getopft werden sollten.
Kompost ist nicht verfügbar und beim Kauf von 50 Liter Qualitätsblumenerde hats mich fast umgehauen. 11.50 Euro. Ist da Gold drin?
Morgen kaufe ich ungedüngte Blumenerde, die dem Aussehen nach aus viel Holzbestandteilen zusammengesetzt ist.
Das Substrat ist locker und riecht auch gut.
Meine Vorstellung ist, diese Blumenerde mit halber Menge lehmhaltiger Gartenerde und 20% aktivierter Pflanzenkohle zu mischen um eine Grunderde zu erhalten, die zum Topfen der Lilien und zum Pikieren von Sämlingen verbraucht werden kann.
Dünger kann ich entsprechend aufbringen.
Muß ich unbedingt Sand oder etwas anderes in diese Mischung geben? 
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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #6 am: 06. Februar 2021, 20:27:41 »

Wie fühlt sich die Erde jetzt an bzw wie sieht sie aus wenn sie im kleinen Topf heftig angegossen wurde?

Holz fällt schnell zusammen, nach 2-3 Wochen können erste Staunässeschäden auftreten. Wenn die Sämlinge länger darin stehen sollten, würde ich Sand mit reingeben. Die Stickstoffsperre ist sowieso zu beachten. Ich würde auf Harnstoffbasis entsprechend unterstützen,d er hat am wenigsten Salzballast.

20% aktivierte Pflanzenkohle würde ich nicht einmischen. 2% reichen wenn du dran glaubst.

Am Substrat sparen bedeutet manchmal die Kultur verlieren.
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Hero49

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #7 am: 07. Februar 2021, 09:49:43 »

Nach dem Gießen bleibt das Substrat immer noch locker, trocknet aber schnell aus. Zu heftig gieße ich die Töpfe nie.
Die Zugabe von lehmhaltiger Gartenerde müßte die Feuchtigkeit besser halten. Die Pflanzenkohle besteht teilweise aus gehäcksltem Weihnachtsbaum und wirkt auch als Drainage.
Deine Düngeempfehlung werde ich beachten und je nach Kultur anwenden.
Ich kultiviere keine sehr empfindliche Pflanzen und müßte mit dieser Erdmischung gut hinkommen. Danke für deine Antwort.


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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #8 am: 07. Februar 2021, 18:18:35 »

...... 50 Liter Qualitätsblumenerde hats mich fast umgehauen. 11.50 Euro.....

= 1 Mass Bier aufm Oktoberfest.
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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #9 am: 07. Februar 2021, 19:01:27 »

Von einem Mass Bier kann man allerdings nur pinkeln und Blödsinn reden, die mögliche Wertschöpfungskette von 50 Liter Blumenerde ist eine andere.

Ich würde daraus etwa 800 Gemüsesetzlinge anziehen, a 12 Cent das Stück im ungünstigsten Fall wie Salat, macht dann knapp für 100€ Jungpflanzen, woraus auch fertige Salate mit einem Marktwert bei 69Cent pro Stück von über 500€ produziert werden können.

Andere fahren für 11€ jeden Morgen auf die Arbeit.

@Hero49: die ungünstige Kombination von schnell austrocknen und guter Drainage bedeutet in der Praxis erhöhten Gießaufwand. Die Zeit, in der optimale Bedienungen für die Wurzeln herrschen, ist dann eher gering. Wenig Wuchs oder 2-3 mal gießen/besprühen täglich, wenn nicht händisch, dann mit teurer Technik. Blumenerdepreise sind relativ zu betrachten. Wer hier spart, spart am Fundament, dem falschen Ende.
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Starking007

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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #10 am: 08. Februar 2021, 09:56:51 »

Sach ich doch,
halt etwas kürzer................
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Re: Substratmischungen - Vorschläge
« Antwort #11 am: 08. Februar 2021, 22:54:30 »

So wie in #7 geschrieben, werde ich es machen und schicke dann mal Fotos, wie die Lilien gewachsen sind.
Ich bei keine Anfängerin und Kulturen habe ich bisher nicht in den Sand gesetzt.
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