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Autor Thema: Süßkirsche: Mehrsortenbaum  (Gelesen 4762 mal)

meiby

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #30 am: 07. November 2021, 17:23:12 »

 ;D
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Schau nochmal auf die Wüchsigkeit der Sorten. Ich habe den Eindruck, die Schreckens Kirsche wächst schwächer als die anderen gewünschten Sorten. Schneiders und Coburger wachsen bei mir wesentlich stärker.
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jul

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #31 am: 07. November 2021, 19:33:46 »

Noch eine Anfängerfrage zum Thema Okulieren. Zum Okulieren braucht man ja eine Knospe. Und okuliert wird im August. Wo bekomme ich denn im August eine passende Knospe? Muss ich bereits jetzt einen Edelreis bestellen, diesen auf einen passenden Baum (Süß-, Sauerkische) im Frühjahr veredeln, um davon im August eine Knospe schneiden zu können?

...wenn Du okkulieren willst, dann funktioniert  das mE nur mit einem frisch geschnittenen Auge. Die eigentliche Herausforderung ist bei der Kirsche, dass die Rinde nur sehr kurz löst und man genau dieses Fenster abpassen muss... Ich würde daher wahrscheinlich eher chippen, wenn man nur sehr wenige Augen hat... Ich persönlich veredele im Sommer trotzdem lieber Reiser, wenn man genügend Material hat (Es muss ganz frisch sein, d.h. am selben Tag geschnitten und feucht gehalten werden). Ich wickle das komplette Reis in Medifilm und verschatte das Ganze mit Alufolie, um die Verdunstung - der Hauptfeind - zu minimieren....

Wenn Du jetzt Reiser bestellen musst (und kannst) - warum dann im Sommer noch mal okkulieren... Du kannst dann doch jetzt gleich im Frühjahr an die passende Stelle veredeln - dann eben mit anderer Methode...
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thuja thujon

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #32 am: 07. November 2021, 20:32:09 »

Ich würde im Winter pfropfen, mit oder ohne Gegenzunge oder in den Spalt.

Das Bäumchen braucht aber noch ein Jahr bis es soweit ist.
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Tester32

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #33 am: 08. November 2021, 13:19:43 »

Danke an alle für die hilfreichen Infos!

Da ich auf die Sauerkirsche in meinem Garten eh Süßkirschen veredeln wollte (einige Familienmitglieder sind von der tollen Sauerkirsche leider nicht überzeugt und bestehen auf Süßkirschen + ich wollte schon länger die Verträglichkeit der Sauer+Süßkirschen ausprobieren), werde ich die Sorten schon mal bestellen und sie im Frühjahr auf die Sauerkische veredeln.

Und ich werde das Süßkirsch-Bäumchen im nächsten Jahr als Spindel eziehen. Die Entscheidung, welche Veredelungsmethode besser ist, kann man dann ja später treffen, je nachdem wie sich die Pflanze entwickelt. Wenn mann das Veredelungsmaterial auch permanent in Reichweite hat, ist man flexibel und hat keinen Stress.
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Tester32

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #34 am: 14. November 2021, 09:25:25 »

Das sind meine 2 Pflanzen am Ende des ersten Jahres, jeweils 50 und 60 cm hoch:


Schreckens Kirsche 1 Jahr




Schreckens Kirsche 1 Jahr

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thuja thujon

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #35 am: 15. November 2021, 11:54:15 »

Danke für die Fotos. Nächstes Jahr sollte es noch ein einzelner, gerader und langer Trieb sein der sich entwickelt. Zum Spindel `anschneiden´, korrekter wäre blenden, wird es noch zu früh sein.

Denke daran, das bei Süßkirschenspindeln die Fruchtäste rotieren, also nicht länger als 3 Jahre alt werden. Du müsstest also dauerhaft die Sorten neu pfropfen.

Schau mal in das pdf rein, Cherry training systems:
https://www.canr.msu.edu/uploads/resources/pdfs/cherry_training_systems_(e3247).pdf
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Berat

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #36 am: 16. November 2021, 16:38:50 »

Zitat von: Tester32
Mit Vorbereitung auf eine naturgemäße Erziehung von Bäumen nach der Oeschberg-Palmer-Methode" kann ich für das Bäumchen z.B. 4 gut im Raum verteilte Leitäste bilden und danach wie beim Aussie-Bush-Schnitt den Mitteltrieb entfernen.
Das würde die Wachstum von einem Mitteltrieb auf 4 Leitäste verteilen und entsprechend verlangsamen.
Ich würde nie den Mitteltrieb entfernen, auch nicht bei einem Pfirsich oder einer Pflaume, wo Hohlkronen früher mitunter empfohlen wurden. Das läuft immer der natürlichen Apikalität der Bäume zuwider, die sich dann andere Formen sucht. Der Baum würde etwa überproportional viele Wasserschosser treiben. Den Mitteltrieb dagegen kannst du auf Dauer wesentlich einfacher unter Kontrolle halten.

GiSelA 5 hat bei Weitem genügend Wuchskraft für eine klassische Öschberg-Palmer-Krone, die du möglichst breit ziehen solltest. Kirschen erntet man immer noch am besten per Hand und nicht mit dem Obstpflücker, so dass es vorteilhaft ist, die Bäume eher niedrig und breit zu halten. Schwierig genug bei den fast immer recht starkwüchsigen Kirschen.

Zitat von: Tester32
Oder irgendwie doch 5 Leitäste ohne Mitteltrieb reinquetschen?
Was sollte der Sinn davon sein? Du würdest dir damit, neben viel Schnittarbeit, nur Nachteile bei der Belichtung und Beerntbarkeit einhandeln. Dann lass doch einfach den Mitteltrieb.

Zitat von: Tester32
Bei der Spindel muss man dagegen nicht die Leitäste gleichzeitig "beginnen" und im gleichen Tempo erziehen. Man hat einen Mitteltrieb, auf den man jederzeit seitliche Äste drauf veredeln und wieder entfernen kann.
Wenn man nicht ein Lebtag lang an dem Baum herumveredeln will, schließen sich Mehrsortenbaum und Spindel meiner Meinung nach aus. Bedenke auch, dass die Kirsche beim Veredeln generell recht zickig ist, du also immer wieder Misserfolge haben wirst. Das wird bei einem älteren Baum tendenziell nicht einfacher.

Wenn du die Sorten per Kopulation als Leitäste draufveredeln willst, veredele möglichst zwei Reiser einer Sorte und lass einen Seitenast am Leitast als Reserve (und quasi "Zugast"). Das wird allerdings mit einem knapp dreijährigen Bäumchen noch nicht funktionieren. Alternativ oder zusätzlich oder bei Misserfolg kannst du eine Chip-Veredelung machen, die auch im Winter funktioniert, wo du an Reiser kommst. Was zuviel ist, falls alles anwächst, kannst du später wieder wegschneiden. Aber lass dir Zeit; ein Edelreis kann auch noch im zweiten Jahr verkümmern, wenn auch eher selten. Das Wachstum der verschiedenen Leitäste kannst du über die Laubmasse steuern sowie geringfügig auch über die Höhe des Astansatzes: stärkere Sorten weiter nach unten, schwächere nach oben; ebenso Himmelsrichtung (und Beschattung): stärkere Sorten nach Norden usw.

Zitat von: Tester32
Noch eine Anfängerfrage zum Thema Okulieren. Zum Okulieren braucht man ja eine Knospe. Und okuliert wird im August. Wo bekomme ich denn im August eine passende Knospe?
Okulation funktioniert nur frisch auf frisch, scheidet also bei Reiserversand aus. Kannst du die Edelsorte in Nachbars Garten schneiden, geht's natürlich.
« Letzte Änderung: 16. November 2021, 17:22:26 von Berat »
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meiby

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #37 am: 16. November 2021, 16:48:23 »

Mein Vorschlag  wäre ein modifizierter steep leader, also mit je einer Sorte pro Leitast
Siehe thujas link oder http://www.whatcom.wsu.edu/ag/documents/treefruit/pnw543.pdf

Oder wie von Berat vorgeschlagen. Dann aber die verschiedenen Wuchseigenschaften der Sorten berücksichtigen
Schreckens Kirsche als die schwächer wachsende Sorte als Haupttrieb lassen. Ohne richtigen Schnitt wird es eine Schreckenskirsche.
« Letzte Änderung: 16. November 2021, 16:59:14 von Pruimenpit »
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Berat

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #38 am: 16. November 2021, 18:12:12 »

Zitat von: Pruimenpit
Dann aber die verschiedenen Wuchseigenschaften der Sorten berücksichtigen
Schreckens Kirsche als die schwächer wachsende Sorte als Haupttrieb lassen.
Woraus schließt du, dass Schreckens Kirsche eine schwächer wachsende Sorte ist? Alle von Tester32 genannten Sorten werden in den mir zugänglichen Werken als starkwüchsig beschrieben, auch Schreckens bzw. Grafenburger.

Man könnte auch argumentieren, die früheste Sorte, also Coburger Maiherz, auf den südlichen Leitast, Tilgener und Schreckens östlich bzw. westlich, die spätere Schneiders nach Norden und die späteste Sorte Grevenbroicher als Mitteltrieb nach oben, da dann bei deren Ernte die Leitäste, durch die man sich ständig irgendwie zwängen wird, schon abgeerntet wären und sie als späte Rotbunte da oben dem Vogelfraß nicht gar so sehr ausgesetzt sein würde. (Das Vogelfraßargument ist vermutlich recht schwach; unsere gefiederten Konkurrenten werden sich seitlich wohl ebenso gütlich tun, wo's für ihre gewitzten Augen immer noch genug rot leuchtet.)
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meiby

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #39 am: 16. November 2021, 19:20:57 »

Zitat von: Pruimenpit
Dann aber die verschiedenen Wuchseigenschaften der Sorten berücksichtigen
Schreckens Kirsche als die schwächer wachsende Sorte als Haupttrieb lassen.
Woraus schließt du, dass Schreckens Kirsche eine schwächer wachsende Sorte ist? Alle von Tester32 genannten Sorten werden in den mir zugänglichen Werken als starkwüchsig beschrieben, auch Schreckens bzw. Grafenburger.

Das war jetzt meine persönliche Erfahrung, Grafenburger, Edelreis vom ORG Bonn. Die Veredlungen von
Schneiders, Maiherz, Tilgener auf Sämling wachsen hier deutlich kräftiger und schneller. In der Literatur sind alle als starkwüchsig beschrieben. Bernhard Nette als mittel- bis starkwüchsig, Grafenburger als starkwüchsig ??? Vielleicht
doch verschiedene Typen. Was auch immer, ausprobieren
Schreckens Kirsche ist jedenfalls schon da, ob als Haupttrieb oder als Leitast.

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Berat

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #40 am: 16. November 2021, 22:02:28 »

Zitat von: Pruimenpit
Das war jetzt meine persönliche Erfahrung, Grafenburger, Edelreis vom ORG Bonn. Die Veredlungen von
Schneiders, Maiherz, Tilgener auf Sämling wachsen hier deutlich kräftiger und schneller.
Aha, sehr interessant. Die haben zwar noch 40 Jahre, um sich auszuwachsen ...  ;) aber auf jeden Fall schon mal eine Tendenz. Dazu passt, dass auch auf meinem Baum der Zuwachs der Schreckens überschaubar war. Allerdings war der frischgepflanzte Baum auch noch mit Einwurzeln beschäftigt, insofern wenig aussagekräftig. Wie du sagst: ausprobieren und abwarten.

Zitat von: Pruimenpit
In der Literatur sind alle als starkwüchsig beschrieben. Bernhard Nette als mittel- bis starkwüchsig, Grafenburger als starkwüchsig ??? Vielleicht doch verschiedene Typen.
Es gibt halt insgesamt nur sehr wenige Altbäume. Lass davon ein paar auf schwerem Boden in einer nebliger Senke stehen und schon fällt die Beurteilung anders aus. Manche Angaben genieße ich daher zwangsläufig mit Vorsicht. Ähnlich bei der Baumgesundheit. Da kommt erschwerend der meist kurze Beobachtungszeitraum der Studien hinzu. Entsprechend widersprechen sich mitunter einzelne Angaben sogar – einmal blüht der Baum früh, nach einer anderen Quelle mittelspät, usw.

Aus der alten Literatur kenne ich nur einen Eintrag im Ilustrirten Handbuch der Obstkunde zu Schreckens Kirsche. "Der Baum wächst rasch", schreibt Oberdieck. Was auch immer das letztlich bedeuten mag.
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thuja thujon

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #41 am: 16. November 2021, 22:23:09 »

Mal so nebenbei, hier hats Samstag bis Sonntag 10mm geregnet, das Foto ist von Sonntag Mittag. Das war es dann wohl mit dieser Veredlung. Im Sommer wurde wie die Jahre davor von dem Ast noch geerntet.
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Tester32

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #42 am: 20. November 2021, 14:46:32 »

Ich habe die jeweiligen Schnittsysteme in den verlinkten Dateien (danke!) durchgelesen und glaube, dass für meine Variante mit Gisela 5 die Schnittform "Vogel Central Leader" gut passen könnte. Ob die Schubkraft von Gisela 5 für 4 Leitäste wie bei "Steep Leader" bzw. "Aussie Busch" ausreicht, ist erstens fraglich (habe keine Erfahrung). Und zweitens ist der Zugewinn an Ernte bei einem 4-Leitast-Baum gegenüber einem 1-Mitteltrieb-Baum eigentlich nicht soo umwerfend. Die Baumkrone (und damit die Ernte) wäre sicherlich größer, wenn die Leitäste weit weg vom Zentrum abstehen würden, es ist aber schwer den Baum so zu erziehen, die Leitäste wachsen steil und zu schnell. Das kann man auf dem Foto des "Steep Leader" gut sehen, und mir ging es bei meiner Sauerkische auch sehr ähnlich. Dafür wird das Schneiden bei 4 Leitästen komplizierter, weil die Seitenäste von den jeweiligen Leitästen sich gegenseitig in die Quere kommen.

Der Vogel Cetral Leader geht dagegen schön in die Breite (letztes Foto in https://www.canr.msu.edu/uploads/resources/pdfs/cherry_training_systems_(e3247).pdf). Und da der Seitenast ja nie komplett am Mitteltrieb weggeschnitten wird, wie bei einer Spindel, sondern nur gekürzt wird und wieder austreiben darf, wäre damit auch das Problem des ständigen Veredeln gelöst. Ein etablierter Seitenast würde einfach die jeweilige Sorte bringen, mal mehr, mal weniger. Der Schnitt ist nach der anfänglichen Kronenerziehung somit auch ziemlich einfach.


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meiby

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Re: Süßkirsche: Mehrsortenbaum
« Antwort #43 am: 20. November 2021, 16:20:49 »

Da die Entscheidung jetzt bei dem System von Tobias Vogel liegt, hier noch eine Info dazu

https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/089894/index.php

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