Man kann schon Empfehlungen geben. Dringende sogar.
1. Bewässere oder stirb. Wenn du nicht bewässern kannst, hast du verloren. Dann kannst du nicht mal pflanzen.
2. Vergiss das Bücherwissen und vergiss vor allem die ständig voneinander abgeschriebenen Erfahrungen auf Internetseiten. Die klimatische Situation hat sich stark geändert und wohin das noch geht, weiss keiner.
3. Vergiss Sorten, die es feucht wollen, gleichmässiges Wetter wollen, Luftfeuchte wollen.
Am Alpen- und Küstenrand siehts besser aus, das sind die heutigen Gunstlagen.
Topaz und Pinova stechen dabei nicht hervor. Ich habe sie als typische kommerzielle Sorten erlebt, die sowieso einen höheren Pflegeaufwand haben. Topaz macht gerne Winzfrüchte, auch ohne Überbehang. Ist er nach Standardschema veredelt, stirbt er bald an Kragenfäule. Er braucht eine kragenfäulefeste Unterlage mit hoher Veredelung. Steht er in einem Marsonninna Coronaria Gebiet (das wird früher oder später ganz D sein), ist er früh blattlos, zehrt aus. Ich wüsste wirklich nicht, was an diesem grobfleischigen Apfel attraktiv wäre. Das Aroma ist durchaus okay, aber nicht bemerkenswert. Pinova ist nett, trägt viele schöne Früchte, schmeckt aber sehr bald abgebaut, ist dann schmierig-hart (ja, sowas gibts), süsslich-gärig, keine Säure mehr und schrumpft auch bald. Geschmacklich gehts in die übliche schwache Golden Delicious - Sosse hinein. Mir verursacht er kräftige Allergiesymptome im Mund, so schlimm wie seine vielen Golden - Vorfahren. Wer ihn verträgt, bekommt damit einen sicher brauchbaren Herbst bis höchstens Frühwinterapfel. Die Konkurrenz ist allerdings riesig. Ich hatte auch ihn auf einem Grundstück, das ich nicht mehr habe, da war er im Anbau problemlos, steht da auch neute noch.