wir waren ja auch öllig ot
über alle formen von pilzerkrankungen an rosen sind bereits bände geschrieben worden, deshalb möchte ich nur kurz darauf hinweisen, dass die sporen sich generell überall befinden und selbst bei grösstmöglicher hygiene im eigenen garten ständig von überall her eingetragen werden und zu dem von manchem gefürchteten befall führen, der vor allem eines ist: ästhetisch relevant.
auch das wetter spielt bei der intensität des befalls eine rolle, weil die pilze sich unter bestimmten klimatischen verhältnissen besonders wohl fühlen und geradezu prosperieren, und das sind meist die feuchten und wenig gut belüfteten. optimal wären also ergiebige regengüsse und sukzessive sonnenstunden mit frischem lufthauch, die zu einem sofortigen abtrocknen der blattoberflächen führen. aber wer hat das schon
in den vergangenen sommern war gerade sternrusstau kaum anzutreffen, was wenig mit der abwesenheit von pilzsporen, sondern viel mit den langen trockenen perioden zu tun hatte, die ihre entwicklung auf den blättern hinderte.
das entfernen des letzten befallenen blatts führt also zur befriedigung des ängstlichen und um seinen gartengenuss gebrachten gartenfreunds, hat aber vor allem kosmetische, auf den neubefall in der folgenden saison allenfalls hemmende auswirkungen.
mein 'erfahrungsbericht' besagt, dass in meinen 2 gärtchen echter wie falscher mehltau nicht vorkommen und rosenrost vor langen jahren einen kurzen 'gastauftritt' in form einer roten pustel an einem einzigen blatt hatte.
sternrusstau befällt hingegen gern die rosenklassen mit glattglänzender blattoberfläche, wie sie die meisten modernen rosen seit einkreuzung der chinarosen zu beginn des 19.jhd's aufweisen. interessanterweise verschont er jedoch die eigentliche china- und teerosen (rosa chinensis, rosa gigantea), von denen ich ja eine ganze reihe kultiviere, kommt gelegentlich an bourbonrosen vor, wütet jedoch besonders gern an den späteren teehybriden - offenbar ist die fortschreitende hybridisierung der rosen einer der gründe für die gestiegene anfälligkeit für solche pilzerkrankungen
das ist furchtbar schade, denn gerade bei den teehybriden des ersten drittels des 20 jhd's gibt's besonders schöne sorten *schwärm* mit duft!, farbe!, gestalt!
der ausweg aus diesem dilemma wäre die pflanzung von rosen aus den modernen, auf mehr blattgesundheit ausgerichteten sortimenten, oder aber eine erhöhte individuelle resilienz und duldsamkeit im umgang mit 'garten'
oder aber die entfernung des letzten befallenen blatts