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Autor Thema: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen  (Gelesen 5312 mal)

Rieke

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #15 am: 12. April 2021, 18:27:37 »

Ich finde die nekrotischen Flecken an den Stengeln und den zentralen Blattadern auffällig. Vielleicht eine Kombination von zu hoher Temperatur und versalzenem Boden? Das Kunstlicht kann ja nicht Ursache sein, wenn die Pflanzen am Südfenster genauso betroffen sind.

Tausch doch probehalber mal bei ein paar Pflanzen den Boden aus und warte, ob sich ihr Zustand bessert.
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Floris

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #16 am: 12. April 2021, 18:56:21 »

Ein Vorschlag den ich unterstütze um der Ursache des Problems näher zu kommen. Es sind einfach zu wenig Wurzeln vorhanden.

Gleichzeitig würde ich mit der Erde einer betroffenen Pflanze einen Kressetest durchführen:
Erde in einen Untersetzer, Kresse aufstreuen und angiessen und das gleiche daneben auf Küchenkrepp machen.

Kommst du irgendwie an einen Leitfähigkeitsmesser ran um den Gesamtsalzgehalt der Erde abschätzen zu können? Manche Gartencenter haben auch sowas (ist da vor Wetzlar nicht ein Obi oder so?)

Pestizid- (also Herbizid-) belastung sollte bei einer gekauften Erde nicht vorkommen, ebensowenig wie ein heftiger Frühbefall mit Sclerotinia.
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Bastelkönig

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #17 am: 12. April 2021, 20:55:28 »

@Floris
Den Hinweis mit dem Kressetest finde ich sehr gut und das geht auch recht schnell.
Da muss dann aber auch noch ein Test mit einer anderen Erde dabei sein, denn
Erde ist nich gleich Küchenkrepp.

Die Leitfähigkeitsmessung ist leider wenig geeignet und liefert bei den im
Gartenhandel angebotenen Geräten keine vergleichbaren Ergebnisse, die noch dazu
sehr stark vom Wassergehalt der Erde und dem pH-Wert bestimmt werden (halt
„Leitfähigkeit“). Und das sind dann nicht nur die Salze, die gemessen werden.

Gerade Sclerotinia hatte ich im letzten Jahr und nur bei der Erde von einem Sack.
Beweisen konnte ich das natürlich nicht. Dafür waren zu wenig Sorten betroffen.

Viele Grüße
Klaus
« Letzte Änderung: 12. April 2021, 21:14:46 von Bastelkönig »
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Bastelkönig

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #18 am: 12. April 2021, 21:51:21 »

@Erdmännchen

hast Du eventuell den falschen Link geschickt? In dem Beitrag geht es überhaupt nicht um künstliche Beleuchtung sondern das richtige Düngen.
Und das sowas von unkonkret, dass man sich das komplett sparen kann.

Viele Grüße
Klaus
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Bastelkönig

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #19 am: 12. April 2021, 22:12:55 »

@Rieke,

mit einer Kombination von hoher Temperatur und … einem weiteren Einfluss, bin ich
ganz auf Deiner Seite.
Der Tomatenfreundin mit dem Herbizid-Problem im letzten Jahr habe ich auch zum
Bodenaustausch geraten. Das ist nur bei einem durchwurzelten Ballen nicht ganz so
einfach und bei den Mengen an Pflanzen bei Witan nicht durchführbar. Für eine
Handvoll Pflanzen ist es doch die einzige Möglichkeit, die verwendete Erde als
Ursache zu bestätigen. Und die Ursache sollte dringend gefunden werden.
So ein Problem möchte man nicht noch einmal haben.

Viele Grüße
Klaus
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thuja thujon

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #20 am: 12. April 2021, 22:28:43 »

Das mit der Beleuchtung ist doch garnicht so abwegig.

Die Nekrosen zeigen keine Fruchtkörper und scharfe Übergänge.
Herbizidschäden geben keine lokalen Symptome an den Blättern und Stängeln wenn sie über die Wurzel aufgenommen werden. Die sehen übrigens von allen Pflanzen gut aus.
Pilz in der Erde, glaube ich nicht dran, würde man kennen und die Symptome wären anders verteilt.

Was spricht für eine Überdosis Licht: Anthocyan auf der Unterseite, oben schon weggebrutzelt, verbraucht. Sortenabhängigkeit durch das vermögen der Pflanze, neue Anthocyane in ausreichender Menge rechtzeitig als Lichtschutzpigment bereitzustellen.
Nekrosen an entfernten Teilen: lokale, zuverlässige Anreicherung von freien (Sauerstoff)Radikalen die das Gewebe zerschießen, dadurch lokal abgegrenzt und ohne Übergang, aber mit Vernarbung. Siehe Schadbild von unterdosierten, nicht systemischen PPO-Herbiziden als Vergleich.

Literatur zu Überdoisis Licht (auch wenn es nur bestimmte Wellenlängen betrifft) würde ich nicht erwarten zu finden, China-LEDs werden in der Forschungs- bzw Phytomedizinischen Welt nicht benutzt.
Denkbar ist das gewisse Stoffwechselvorgänge nur durch Bestrahlung mit bestimmten Wellenlängen in die Gänge kommen, um vor Strahlung mit anderen Wellenlängen zu schützen. Das kann Sortenbedingt sein, weil evolutionär in der Züchtung ohne Bedeutung, also unbemerkt darauf ausgelesen oder einfach mit eingekauft.

Wie so immer wenn man ohne Plan und Ahnung ist: physiologischer Schaden.

Andere Vermutung, damit sie nicht untergeht: Saatgutübertragbare Viren/Phytoplasmen/etc. Sind die Samen aus den letzten, überwärmten Dürrejahren hobbymäßig vermehrt worden, ohne phytomedizinischen Pflanzenpass?
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Witan

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #21 am: 15. April 2021, 00:37:48 »

Es tut mir sehr leid, dass ich jetzt erst wieder antworte, aber das Ganze hat mich doch ziemlich hart niedergeschlagen. Ich habe doch durchaus schon sehr viel meiner wenigen Freizeit in dieses Hobby gesteckt, um jetzt wieder derart heftige Rückschläge zu erleiden. Seien es die Erdbeeren wie letztes Jahr, oder dieses Jahr total unerwartet die Tomaten...

Mein Problem ist auch, dass ich nicht wirklich weiß, wie ich weiter fortfahren soll, da es bei uns jetzt auf einmal wieder heftig frostet in der Nacht und auch im Gewächshaus nur +3°C angezeigt werden... ich bin eigentlich dazu verdammt zuzusehen, wie immer mehr Pflanzen betroffen sind. Ich habe halt keinen weiteren Platz an dem die Pflanzen frostgeschützt wären und kann auch nicht wirklich separieren, falls es doch eine Krankheit sein sollte, wovon ich selber immer weniger ausgehe, da inzwischen auch andere Pflanzen ähnliche Symptome zeigen.

Neben den Tomaten, habe ich dieses Jahr auch zum ersten Mal Pepino ausprobiert, die ebenfalls ähnliche Symptome zeigen... sie sind sehr klein geblieben und ihre Blätter verfärben sich jetzt zunehmend gelb. Ebenefalls hatte ich dort testweise eine Petit Gris de Rennes Melone stehen, die auch sehr bald anfing zu kümmern, gelbe Blätter zu bekommen und komplett einzugehen.
Meine zahlreichen Andenbeeren und Ananaskirschen hingegen zeigen allerlei gar keine Symptome, sie wachsen kräftig heran, alle genannten Pflanzen stehen am selben trocken heißen Ort ohne Kunstlicht in derselben Erde. Lulo und Litchitomaten, die ich auch testweise habe, zeigen ebenfalls keinerlei Symptome.

Sehr eigenartig ist in diesem Zusammenhang eine Beobachtung beim Kletterspinat: Ich habe diesen nachträglich pikiert und in die neue Sackerde getopft, in der auch die Tomaten stehen. Der Kletterspinat steht zwar kühler bei den Ersatztomaten, zeigt aber zunehmend auch gelbe Blätter und kein Wachstum. Für mich immer mehr Indizien, dass auch die Erde irgendwas mit zutun haben könnte.

Unter dem Kunstlicht habe ich nur Tomaten, also kann ich dazu nichts sagen, es ist sowieso das erste Jahr, dass ich Kunstlicht benutze. Zunächst war ich auch beeindruckt wie gut und kräftig die Pflanzen gewachsen sind unter Kunstlicht. Ich hatte auch schon testweise im Februar unter Kunstlicht Tagetes, Neuseeländerspinat, Baumspinat, Gemüsemalven, Kletterspinat und viele weitere wachsen, alles lief problemlos weswegen ich keine Probleme bei den Tomaten erwartet hatte. Diese Pflanzen nutzten zwar nicht dieselbe Erde, sondern Resterde der Säcke vom Vorjahr, aber denselben trockenen und warmen Standort wie jetzt die Kunstlichttomaten.

Zitat
Die Verkorkungen an den Blattstielen könnten theoretisch durch Sonneneinstrahlung oder hohe Temperatur hervorgerufen werden, aber 25 ° C bei trockener Luft sind für Tomaten noch kein Problem.

Es könnte sein, dass die Temperaturen auch noch höher werden, ich messe ja nicht direkt unter den LED, die offensichtlich auch Wärme abgeben und meist bisher nur Morgens oder Abends, weil ich davor meist nicht anwesend bin. Ich bin mir auch ziemlich unsicher wegen des Abstandes zu den LED, zeitgleich haben sich ja auch zahlreiche Tomaten gesund entwickelt...

Zitat
Wären alle Pflanzen so, tippte ich weiterhin auf zu hohen Salzgehalt und N-Mangel (Kompostsyndrom), zumindest etwas nichtparasitäres aus der Erde. Würde auch passen, dass es bei hohen Temperaturen verstärkt auftritt. Vielleicht werden die warmstehenden Pflanzen doch öfter mal trocken, was die Folgen eines zu hohen Salzgehaltes verschärft?

Da bereits in den beiden Jahren zuvor bei den Erdbeerproblemen auch zu hoher Salzgehalt der Erde vermutet wurde, halte ich das inzwischen durchaus für denkbar. Die warmstehenden Pflanzen werden tendenziell natürlich auch trockener, insbesondere da ich als Erziehungsmaßnahme auch Mal bei Tomaten weniger gieße, halt so das es natürlich nicht zu trocken ist. Gibt es irgendeine Möglichkeit für mich als absoluten Laien in derartiger Untersuchung zu überprüfen, ob der Salzgehalt der Erde wirklich zu hoch ist? Gibt es dann eigentlich eine Möglichkeit die Erde des Verkäufers zu beanstanden oder hat man da keine Chance? Die Erde habe ich nicht beim Obi bzw. einem anderen Großmarkt erworben, sondern bei einem kleinen regionalen Verkäufer.

Auffallend an der Erde ist auch, dass immer wieder Fruchtkörper von Pilzen der Gattung Coprinus sprießen. Sollte das überhaupt bei handelsüblicher Erde der Fall sein? Ich wüsste zwar nicht, dass diese Schädlich sind, da sie Folgezersetzer sind und einige Arten sogar Nematoden angreifen, aber dennoch auffallend...

Letztes Jahr hatte ich meine Tomaten in anderer Erde stehen, die ich Online erworben habe, dementsprechend würde auch das für sich sprechen. Sie standen damals auch an jenem warmen und trockenen Standort ohne Kunstlicht und wuchsen prächtig heran, wie sonst eigentlich jedes Jahr zuvor.

Zitat
Die Luftfeuchtigkeit solltest Du unbedingt ständig messen und täglich kontrollieren. In einem warmen Kellergewächshaus mit vielen Pflanzen ist es immer feucht.

Ich habe die Luftfeuchtigkeit eine Zeitlang täglich kontrolliert und sie lag stets in einem "für Menschen ungesund trockenen Bereich" so zumindest nach der Warnleuchte, trotz hoher Pflanzendichte. Es handelt sich halt um den zentralen Heizraum eines Großbetriebes, dort ist es durch die ständige Heiztechnik schon extrem trocken, kein üblicher Wohnkeller.

Zitat
Ich finde die nekrotischen Flecken an den Stengeln und den zentralen Blattadern auffällig. Vielleicht eine Kombination von zu hoher Temperatur und versalzenem Boden? Das Kunstlicht kann ja nicht Ursache sein, wenn die Pflanzen am Südfenster genauso betroffen sind.

Tausch doch probehalber mal bei ein paar Pflanzen den Boden aus und warte, ob sich ihr Zustand bessert.

Das sehe ich inzwischen auch so. Ich denke ich werde probehalber wirklich Mal umtopfen in andere Erde und es beobachten, leider kann ich das aber nur mit einigen wenigen Pflanzen machen.

Zitat
Gleichzeitig würde ich mit der Erde einer betroffenen Pflanze einen Kressetest durchführen:
Erde in einen Untersetzer, Kresse aufstreuen und angiessen und das gleiche daneben auf Küchenkrepp machen.

Werde ich Testweise Mal durchführen.

Tendenziell sehe ich immer mehr die Möglichkeit, dass Rieke hier recht hat. An dem Kunstlicht kann es eigentlich nicht liegen, da wie gesagt auch Tomatenpflanzen genauso betroffen sind, die niemals unter Kunstlicht standen. Eventuell wird der Effekt nur noch etwas verstärkt, da das Kunstlicht durchaus eine earnehmbare Wärme entwickelt, aber sicherlich nicht die Hauptursache ist je länger ich darüber nachdenke...

ich werde Mal die genannten Test die Tage durchführen, muss nur an Kresse Saatgut kommen. Mehr kann ich leider aktuell nicht tun, was dennoch sehr schmerzhaft bleibt.









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Monti

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #22 am: 19. April 2021, 21:40:14 »

Mein Beileid Witan, ich kanns nachvollziehen. Hatte vor ein paar Jahren mal auch einen Fast-Komplettausfall bei meinen Tomaten durch vermutl. Sclerotinia. Mir hatte damals eine sehr nette Person mit Pflanzen ausgeholfen ( ;)) Sah aber anders aus, plötzlich welke Blätter mit eingefallenen Stellen am Stengel. Als Quelle vermute ich nach wie vor ein Torffreies Substrat (mit Grüngutkompost natürlich). Seither mische mein Substrat selbst, ohne Torf. Hab selbst genug Kompost.

Zum Salzgehalt: Salat reagiert wohl empfindlich auf hohen Salzgehalt. Man könnte testweise im Subtrat Salat sähen. Saatgut sollte nicht überlagert sein, sonst nimmt die Keimfähigkeit schnell ab. Im Labor wird der wohl durch die Leitfähigkeit ermittelt, ist aber nut bedingt aussagekräftig, wenn zusätzlich aufgedüngt wurde (ab Werk).

Zitat
Auffallend an der Erde ist auch, dass immer wieder Fruchtkörper von Pilzen der Gattung Coprinus sprießen. Sollte das überhaupt bei handelsüblicher Erde der Fall sein? Ich wüsste zwar nicht, dass diese Schädlich sind, da sie Folgezersetzer sind und einige Arten sogar Nematoden angreifen, aber dennoch auffallend...
Deutet jedenfalls auf einen hohen Kompostanteil hin. (EDIT: Ich würde die Tintlinge als kein direktes Problem betrachten. Andererseits sind sie Kompostzersetzer -> Nährstoffliebend)
Hast du das Substrat verpackt (mit Deklaration der Inhaltstoffe/pH-Wert/Salzgehalt) gekauft, oder offen bzw. ohne Deklaration? Wenn ersteres, wäre das noch interessant.
« Letzte Änderung: 19. April 2021, 22:14:17 von Monti »
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Floris

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #23 am: 19. April 2021, 22:06:48 »

Gibt es irgendeine Möglichkeit für mich als absoluten Laien in derartiger Untersuchung zu überprüfen, ob der Salzgehalt der Erde wirklich zu hoch ist? Gibt es dann eigentlich eine Möglichkeit die Erde des Verkäufers zu beanstanden oder hat man da keine Chance?
Ich hatte ein Leitfähigkeitsmessgerät angesprochen: es geht ja hier nicht darum, eine Feinabstimmung der Düngung zu steuern, sondern eine evtl. erheblich zu hohe Leitfähigkeit im Substrat festzustellen, die auf einen zu hohen Salzgehalt von was auch immer hindeutet.
Wir hatten früher für sowas eine Sonde die einfach in den feuchten Topfballen gesteckt wurde, wenn der Verdacht einer Versalzung bestand. Starke Ausschläge führten dann dazu, dass genauer nachgeschaut wurde. Erheblich zu hohe Werte sollte auch ein grober Salzgehaltstest eines Gartenmarktes anzeigen können.Wenn du (z. B. bei der Lufa in Kassel) eine normale Bodenprobe in Auftrag gibst mit dem Zusatz plus "Gesamtsalzgehalt", sollte klar werden, ob es daran liegen kann.

Hatte ich letztes Jahr bei Bekannten, die seit Jahren Kompostwirtschaft im Garten betreiben, aber mittlerweile mit dem Wachstum unzufrieden waren. Das Untersuchungsergebnis war wunderbar eindeutig, ein Boden fast schon wie Industriekompost.

Es wäre halt interessant eine Probe aus mehreren Mickerpötten zusammenzustellen, aber auch zum Vergleich eine Probe aus einem unbenutzten Sack. Nur das Ergebnis einer frischen Probe kann für eine Reklamation verwendet werden.

Überhaupt würde mich ebenso wie Monti nach wie vor mal eine Abbildung der Auflistung der Inhaltsstoffe (meist Rückseite des Sackes, gerahmte Fläche) interessieren. Ich hab's schon erlebt, dass vorne auf dem Werbeaufdruck was anderes stand als hinten in diesem Feld.
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Witan

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #24 am: 27. April 2021, 19:07:40 »

So ich melde mich Mal wieder nach längerer Zeit. Ich habe inzwischen die Mehrheit der Tomaten ins Gewächshaus verpflanzt, wo schon länger kein Frost mehr durchkommt. Noch ist nicht genug Zeit vergangen, um sicher zu sagen das es gut läuft, aber die Pflanzen haben nach kurzer Zeit im Gewächshaus, ob nun direkt ausgepflanzt oder auch weiterhin in der alten Topferde, ihre Blattfarbe stark verbessert und sind wieder deutlich grüner geworden. Es gibt auch bereits leichten Neuaustrieb, der keine Anzeichen mehr von gelb und lila an den Blättern vorzeigt.

Bisher sieht es so aus, als würden sich sogar sehr schwache Pflanzen gut erholen, aber es bleibt abzuwarten. Sicherlich habe ich dadurch an Vorsprung verloren, aber ich wäre dankbar genug, wenn sie sich erholen.

Zitat
Zum Salzgehalt: Salat reagiert wohl empfindlich auf hohen Salzgehalt. Man könnte testweise im Subtrat Salat sähen. Saatgut sollte nicht überlagert sein, sonst nimmt die Keimfähigkeit schnell ab.

Ich hatte zuvor im selben Substrat Salat ausgesät und auch pikiert, es gab hierbei keinerlei Problem und der Salat gedeiht prächtig. Es gab wie gesagt nur bei wenigen bestimmten Pflanzen offensichtliche Probleme, weshalb ich inzwischen wieder daran zweifle, ob wirklich Salz das Problem war... ich frage mich zunehmend, ob doch eine extrem geringe Luftfeuchtigkeit und stehend warme Luft den Schaden verursacht hat. Ich ging bisher eigentlich davon aus, dass Tomaten fast nicht genug Wärme haben können und Lufttrockenheit auch besser ist als Feuchtigkeit. Ich mein, ich selber hätte in den beiden Räumen auch ungerne mehr Zeit als nötig verbracht, weil einfach die Augen zu schnell austrocknen und halt irgendwie stehende Luft vorherrschte. Es war ein erster und wohl auch letzter Versuch kostengünstig im zentralen Heizraum Tomaten anzubauen, dies scheint so aber nicht zu funktionieren, zumindest mit den meisten Sorten.

Den anderen Raum hatte ich zwar schon letztes Jahr problemlos zur Anzucht verwendet, aber dieses Jahr war die Heizluft wohl auch zu viel des Guten. Der Raum besitzt eine glaserne Südfensterwand, die natürlich an sich ideal zum anziehen ist, zeitgleich benötigt die Person, die dort wohnt, zunehmend aus gesundheitlichen Gründen mehr Wärme, was von Jahr zu Jahr zu mehr Heizluft führt, dieses Jahr war es wohl zu viel...

Es kann auch weiterhin sein, das irgendwas nicht an der Erde stimmt, ich würde auch ehrlich gesagt nicht mehr von dem regionalen Anbieter beziehen, da ich bisher zu viele Probleme mit der Erde hatte, durch Corona schien mir dieses Jahr aber keine andere Wahl. Naja, ich hoffe jetzt einfach, dass sich die Pflanzen vollends erholen und dann doch noch etwas Ernte möglich ist.
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Witan

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #25 am: 19. Juni 2021, 03:30:09 »

So, es ist jetzt eine ganze Weile vergangen, seitdem die Probleme bei meinen Tomatenpflanzen aufgetreten waren und muss sagen, dass sich dann doch sehr schnell nachdem ich die Pflanzen ins Gewächshaus ausgepflanzt hatte das Problem erledigt hatte. Es dauerte zum Teil noch eine Weile aber inzwischen sind selbst die ehemals ziemlich mickrigen Pflanzen sehr beachtlich geworden wie ich finde:



Einige Reservepflanzen, die ich in den ursprünglichen Töpfen belassen habe, haben sich auch gut entwickelt nachdem diese den Heizkeller verlassen haben, andere wiederum sind mickrig geblieben.
Ich gehe inzwischen daher sicher davon aus, dass mit der Universalerde etwas nicht gestimmt hat, insbesondere, da ich in einem Kübel testweise jene Erde im Gewächshaus ausgebracht habe und sich gerade in dem einem Kübel die Tomate auch kaum entwickelt (dabei handelt es sich um eine Testpflanze, die zugekauft wurde und vorher total gesund war und jetzt gelbliche Blätter bekommen hat).

Interessanterweise scheint meine Physalis diese Erde nicht zu stören.

Dennoch werde ich dort sicherlich nicht mehr Erde kaufen und frage mich wirklich, was dort beigemischt wird. Immerhin sollte das Tomatenjahr aber gerettet sein.

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Monti

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Re: Seltsame Tomatenkrankheit bei Jungpflanzen
« Antwort #26 am: 25. Juni 2021, 22:03:24 »

Danke für die Rückmeldung!
Freut mich, dass sie es gepackt haben!  :)
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