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News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)
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|11|3|Wenn Rosamunde voll auf Karacho, wirr redet, friert selbst der Gazpacho!

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Autor Thema: Grosse Obstbäume  (Gelesen 4838 mal)

prem

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Grosse Obstbäume
« am: 14. April 2021, 16:24:50 »

Hallo zusammen,
ich habe in den letzten 20 Jahren einige Obstbäume gepflanzt, geschnitten, veredelt. Von Wurzelecht über diverse Unterlagen, von Spalier, Spindel, klassisch mit 3-4 Leitästen bis zu nur leichtem auslichten.

Ich würde jetzt gerne jeweils ein Apfel und eine Birne pflanzen die (noch zu meiner Lebzeit) größtmöglich werden.

Wir haben hier ausgesprochen Sandboden. Birne auf Quitte sind nach 40  Jahren alle klein geblieben. Apfel auf A1 und Bitterfeld sind gerade zw. 10-15 Jahre alt vom Stammumfang her noch Bäumchen.

Ich suche jetzt Sorten/Unterlagen die in max. 40 Jahren eine möglich stattlichen Apfel/Birne Solitärbaum ergeben.
Fruchtertrag und Dauer bis zur ersten Ernte sind dabei relativ egal.

Hat jemand eine Empfehlung für mich?

Danke
Kai
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Sternrenette

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #1 am: 14. April 2021, 16:28:53 »

Servus,

Jetzt wäre noch hilfreich, in welcher Gegend Du gärtnerst  :)
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prem

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #2 am: 14. April 2021, 17:45:38 »

Hi Sternrenette,

Südhessen.
Südlich von FFM.
Keine Weinbaugebiet oder irgendetwas mit besonders warmen Klima.
Sand, trocken, eher wenig Niederschlag


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cydorian

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #3 am: 14. April 2021, 18:18:14 »

Stärkere Unterlagen als Bittenfelder für Apfel und Kirchensaller für Birne gibts nicht. Für deine Wachstumsziele wird sich mehr lohnen, den Boden zu verbessern. Sandboden, also kräftige Zufuhr organisches Material, Tonmineral wenn möglich. Anhänger vom Kompostwerk, Mulchbedeckung auf einer grosszügigen Baumscheibe. Für Wasser sorgen, damit in den ersten Jahren viel Wachstum möglich ist.
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Sternrenette

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #4 am: 14. April 2021, 18:21:21 »

Hier (!) südlich der Donau wachsen riesige Kirschen, Salzburger Mostbirnen wie Eichen, rheinische Bohnäpfel, Booskopp, roter Eiserapfel. Birnen Prinzessin Marianne, Minister Dr Lucius und Andenken an den Kongreß.

Die genannten Sorten überleben auf den nicht gepflegten Streuobstwiesen seit gut 80 Jahren, auf 450 m Höhe.

Bezüglich Bodenverbesserung siehe voriger Beitrag.
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Thomas1984

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #5 am: 14. April 2021, 18:32:55 »

Bodenverbesserung, Bewässerung und evtl mulchen wären schonmal wichtig. Wenn du die Stammverängerung und Leitastverlängerung jedes Jahr stark anschneidest und die Leitäste schön steil stehen werden die Bäume schneller groß. Falls sich frühzeitig Blüten bilden solltest du sie sofort entfernen. Bei Äpfeln triploide Sorten wählen und bei Birnen eventuell starkwachsende Mostbirnen. Da hat hier im Forum vielleicht jemand anderes eine Ahnung welche Sorten am zügigsten wachsen. So dürftest du innerhalb von 40 Jahren  einen schönen großen Baum erziehen können.
« Letzte Änderung: 14. April 2021, 18:35:10 von Thomas1984 »
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cydorian

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #6 am: 14. April 2021, 18:46:23 »

Südlich der Donau liegen die Niederschläge aber deutlich höher, vor allem im wichtigen Sommerhalbjahr (dafür hats mehr Hagelschäden). Wasser und Dünger, ohne gehts nimmer.

Starkwachsend bei den Tafelbirnen ist z.B. Gellerts oder gute Graue (auch schöner Wuchs). Mostbirnen einige. Oder sowas wie der Große Katzenkopf. Starkwachsende Apfelsorten sind Sorten wie der Rheinische Krummstiel, Brettacher oder wie schon erwähnt weitere triploide Sorten. Brauchen aber auch Bodenverbesserung, sonst wirds nichts mit dem starken Wuchs, eher frühe Vergreisung!
« Letzte Änderung: 14. April 2021, 20:53:06 von cydorian »
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Sternrenette

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #7 am: 14. April 2021, 20:45:54 »

650 mm im Durchschnitt, zur Orientierung ;)
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cydorian

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #8 am: 14. April 2021, 20:52:24 »

Auf den Sommer kommts an. Und da bekommt die Gegend deutlich mehr Gewitter ab. Mit Regengüssen und leider auch Hagel. Das ist gen Main hin sehr viel seltener.
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prem

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #9 am: 15. April 2021, 10:19:41 »

Im Moment wächst bei mir Boskoop mit Abstand am stärken. Sowohl im Stammumfang als auch im gesamten Wachstum. Ich hatte mal gelesen das Boskoop riesig wird wenn er auf eigenen Wurzeln steht.
Daher hab ich gehofft das mir jemand eine exotischere Unterlage als Bitterfelder empfehlen kann, die auf Sand klarkommt.

Also (demnächst) jeweils 1qm ausheben, Boden großzügig mit Kompost, Mist und 1 Sack Gesteinsmehl aufbessern, bis Herbst ruhen lassen und dann pflanzen.
Baum grosszügig wässer und alle 1-2 Jahre oberflächlich Kompost etwas größer als die Krone einarbeiten.
Baumscheibe mulchen

Birne werde ich Kirchensaller probieren.
Kirchensaller hab ich noch ein paar unveredelte stehen, mal schauen ob die noch umpflanzbar oder schon zu gross sind.

Beim Apfel evtl. ein Boskoop auf eigenen Füssen und für den Boskoop den Boden noch aufkalken?
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cydorian

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #10 am: 15. April 2021, 11:56:19 »

Bittenfelder ist die stärkste und gesündeste Unterlage. Da gehts nicht nur um Wuchskraft, positiv ist z.B. auch die generative Vermehrung, die Virusfreiheit schafft im Gegensatz zu einem geschnittenen Reiser, den man bewurzelt. Ja, man kann auf die Idee kommen, eine triploide Sorte wurzelecht anzubauen, was oben stark wächst muss ja auch ein starkes Wurzelwerk haben. Stimmt auch, aber mehr eben auch nicht wie solche Starkwachser wie der überaus robuste Bittenfelder, der auch mit verschiedenen Bodentypen gut zurechtkommt. Stattdessen verliert man Zeit, bewurzeln bei Äpfel ist schwierig, man sollte dann einen Baum kaufen und ihn aus der Unterlage herauswachsen lassen.

Sandboden hat auch Vorteile. Obstbaumkrebs wirst du wenig haben, die Widerstandskraft gegen den Pilz Neonectria ditissima ist auf Sandböden höher. Bei deiner Bodenverbesserung ist 1qm etwas wenig. Wo du verbesserst wird die Wasserhaltefähigkeit steigen, aber dafür muss der Bereich auch etwas Masse ausmachen. Und du musst mindestens die ersten 5 Jahre viel nachliefern. Mulchen, Mist, Kompost. Ist der Wurzelraum gross geworden, schafft es der Baum leichter selbst.

Da fällt mir noch der Bohnapfel ein, wenn dir die Sorte egal ist. Der wächst auch auf schlechtem Boden sehr stark. Für Saft wirklich erstlassig mit Aroma, essen naja. Wachstum etwas hochkugelig, aber stark und gesund.
« Letzte Änderung: 15. April 2021, 14:57:18 von cydorian »
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Asinella

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #11 am: 15. April 2021, 14:33:57 »

Wenn es Dir in erster Linie um einen stattlichen Solitär geht, würde ich bei den Birnen Richtung Most- und Dörrbirnen gehen, die sind oft äußerst wüchsig und davon gibt es doch in Hessen auch reichlich angepasste Lokalsorten. Die müssten auch ohne aufwändige Bodenverbesserung zurecht kommen.
Von den Tafelbirnen wäre evtl. die Gute Graue eine Option, die ist sehr starkwüchsig, robust und breit anbaufähig. Allerdings sagt Arche Noah, sie mag es nicht zu trocken.
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willi2000

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #12 am: 15. April 2021, 20:17:17 »

In Gebieten wie dem Griesemer Sand, vergiss es. Da geht nur Spargel. In den Gebieten des alten Neckarlaufs und im Ried dürftest du keine Probleme haben.

Gure,
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prem

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #13 am: 18. April 2021, 08:10:14 »

Zitat von: willi2000 link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3666771#msg3666771 date=1618510637]
In Gebieten wie dem Griesemer Sand, vergiss es. Da geht nur Spargel.
Ich würde fast sagen Griesheim hat noch besseren Boden, aber Spargelsand triffts. In 3 Himmelsrichtungen umgeben von 8ha Spargel.
Werde erst mal Boden vorbereiten und bis Herbst noch Sorten vergleichen.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
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willi2000

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Re: Grosse Obstbäume
« Antwort #14 am: 18. April 2021, 18:21:05 »

Hey Prem,
du musst bedenken, dass du den Boden im gesamten Wurzelbereich des zukünftigen Hochstamms austauschen bzw. aufbessern musst, sonst bringt das nichts und da Apfelbäume ehr flach wurzeln, wirst du immer wässern müssen, das Grundwasser ist im Ried durch die Trinkwasserentnahme nicht nur für Apfelbäume unerreichbar, man sieht ja wie der Darmstädter Westwald und der Griesheimer Stadtwald aussehen.
Auch ist es meiner Meinung nach im Rheingraben schon jetzt zu warm und trocken für Apfelbäume. Die Äpfel werden immer früher reif und dadurch werden sie fade im Geschmack (wenig Säure und Gerbstoffe, viel Zucker), sind wenig lagerfähig und leiden unter Sonnenbrand. Steinobst und Birne sind da besser.
Ich hab meine Bäume im vorderen Odenwald und auch ein paar am Main und verwende sie hauptsächlich zur Herstellung von Ebbelwoi. Ich komme in den letzten 3 Jahren im Durchschnitt auf 8-10% Alkohol und muss den Geschmack durch Zugabe von Mispel, Speierling, Quitte etc. retten, da den Äpfeln die Säure und die Gerbstoffe fehlen.
Als Sorten für richtig warmes Klima kann ich Granny Smith und Mutsu empfehlen. Auf meiner Wiese kommt der Ingol und der Jonagold gut mit der wärme zurecht, der Boskop verliert total an Geschmack, weil er viel früher bereits mit der Goldparmäne reif wird, auch der Bohnapfel wird zu früh reif.

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