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Autor Thema: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln  (Gelesen 13174 mal)

APO

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Neugierde hat mich einmal veranlasst einige Mistelbeeren auf einen Malus-Hybride Evereste (Vogelfutter Baum) aufzubringen. Wie man sieht fangen einige an sich mit einem kleinen Sporn dem Ast zu nähern. Ich werde das mal weiter verfolgen.
Vielleicht habt auch ihr einige Erfahrungen die hier zeigen und erklären könnt. Vor einiger Zeit habe ich hier schon mal etwas gelesen, finde es aber nicht wieder.
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Gruß Jörg

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #1 am: 18. April 2021, 10:37:35 »

Hallo APO, es gibt einen ausführlicheren Thread, "Mistelsamen", dann noch "Misteln vermehren" und "Apfelmisteln" und einen ganz alten, "Viscum album - Mistel"
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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netrag

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #2 am: 18. April 2021, 10:49:03 »

Hallo APO,
ich kann dir nur raten, Finger weg von den Misteln. Diese bekommen mit der Zeit jeden Baum tot.
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Man muß die Grenzen im Kopf überwinden,dann ist alles möglich.
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag

enaira

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #3 am: 18. April 2021, 10:54:57 »

Hier richten sie inzwischen auch zunehmend Schäden an Obstbäumen an...
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Liebe Grüße
Ariane

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #4 am: 18. April 2021, 11:13:33 »

Ja, hauptsächlich weil die Obstbäume (Streuobstwiesen) nicht gepflegt werden.
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andreasNB

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #5 am: 18. April 2021, 11:18:18 »

 ::)
Das halte ich persönlich für die gleiche Mär wie die vom Efeu der den Baum "erwürgt".

Ja, eine Beeinträchtigung kann es ab einem bestimmten Zeitpunkt sicherlich geben.
Das kommt auf den "Mutterbaum", seinen Standort und weitere Faktoren an.
Letztere sind dann aber in sicherlich 99% der Fälle entscheidend für das absterben des Baumes, und nicht die Mistel.
Das 1% sind dann die Laubbäume welche auch im Winter grün sind  ;)
Im Garten kann man da aber leicht regulierend eingreifen.

Prinzipiell spannend.
Viel Freude damit, Apo.

Ich verzichte hier darauf, weil ich im Umland im Winterhalbjahr sicherlich tausende Bäume (Großteil Pappeln) mit Misteln fotografieren könnte.
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partisanengärtner

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #6 am: 18. April 2021, 11:27:09 »

Im Botanischen Garten Erlangen gab es viele Jahrzehnte lang einen kleinen Zierapfel der mit hunderten Misteln aller Stadien besiedelt war.

Ursprünglich angesiedelt von einem Gärtner. Als der dann in Rente ging, hat man das Interesse daran verloren. Ein paar Jahrzehnte habe ich das Wachstum verfolgt. Eine Vitalitätseinbuße war zu keiner Zeit festzustellen. Geschlechtsreif waren sicher zwischen 50 und hundert.
Bei dem Wachstum kann man immer eingreifen und dieser  einzelne Baum neigte wenig zum vergreisen weil man da immer zugange war. Ich habe aber wenig Einfluss des Gärtners erkennen können.

Bei mir habe ich versehentlich mal eine ganzen Busch abgebrochen. Der kam nach einem Jahr wieder mit zahlreichen Einzeltrieben auf einen halben Meter Astlänge. So weit hatte sich die Mistel auf dem Ast ausgebreitet. So sind wahrscheinlich sehr nahe beieinander liegende Paare aus einem Samen entstanden, der zwei Keime entwickelte.

Das scheinbar unterschiedliche Alter liegt oft daran, dass das erste Blattpaar teils mehrmals abgebrochen wurde. Assimilieren können sie schon mit einem grünen Knubbel der übrig bleibt.

Habe ich mehrfach beobachtet. Leider wurde der ganze Garten geschreddert und ich muss jetzt den Botanischen Garten besuchen um Misteln auf Augenhöhe zu beobachten.
« Letzte Änderung: 18. April 2021, 11:29:22 von partisanengärtner »
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Axel

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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Wild Obst

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #8 am: 19. April 2021, 14:24:33 »

Hallo APO,
ich kann dir nur raten, Finger weg von den Misteln. Diese bekommen mit der Zeit jeden Baum tot.

Hier richten sie inzwischen auch zunehmend Schäden an Obstbäumen an...

::)
Das halte ich persönlich für die gleiche Mär wie die vom Efeu der den Baum "erwürgt".

Ja, eine Beeinträchtigung kann es ab einem bestimmten Zeitpunkt sicherlich geben.
Das kommt auf den "Mutterbaum", seinen Standort und weitere Faktoren an.
Letztere sind dann aber in sicherlich 99% der Fälle entscheidend für das absterben des Baumes, und nicht die Mistel.
Das 1% sind dann die Laubbäume welche auch im Winter grün sind  ;)
Im Garten kann man da aber leicht regulierend eingreifen.

Ich verzichte hier darauf, weil ich im Umland im Winterhalbjahr sicherlich tausende Bäume (Großteil Pappeln) mit Misteln fotografieren könnte.

Also Misteln sind im Gegensatz zum Efeu wirklich Schmarotzerpflanzen. Efeu kann höchstens den Baum durch zusätzliche Last oder, bei sehr schwachwüchsigen, durch Lichtkonkurrenz schwächen. Die Mistel entzieht dem Baum wirklich "Substanz" (da gibt es scheinbar in den letzten Jahren auch noch Studien, die der Mistel unterstellen, mehr als nur Wasser zu entziehen, finde ich aber gerade nicht mehr und versuche ich später noch einmal nachzureichen). Man sieht auch häufiger, dass kleinere Äste dann komplett in einer Mistel enden und die ursprüngliche Astverlängerung (dann vermutlich wegen der Mistel) abgestorben ist.
Hier auf den Fildern sind die letzten Jahre mit den trockenen, heißen Sommern auffallend viele alte Apfelbäume mit Misteln eingegangen und die Misteln waren an einigen Bäumen noch das letzte Grün (im Ausgust, September, wenn eigentlich das Apfellaub noch vorhanden sein sollte). In der Schweiz südlich der Alpen soll die Unterart der Mistel, die auf Kiefern wächst, einen erheblichen Anteil am Absterben der Waldkiefern in den Wäldern dort haben, aber auch hauptsächlich durch die Kombinaton und Vorschädigung durch Hitze und Trockenheit.

Die vielen Pappel mit Misteln z.B. im Rheintal scheinen allerdings keine Probleme mit Misteln zu haben. Die wachsen trotz dichtem Mistelbewuchs fröhlich weiter, aber die haben ja auch neben dem Rhein sicherlich +- unbegrenzt(Grund-) Wasser verfügbar.

Ich würde es eben differenziert sehen und denke, dass Misteln gesunden, gut versorgten Bäumen nicht wirklich schaden, aber wenn es an die Grenzen des Baum(über)lebens geht, schnell eine tödliche Zusatzbelastung werden können. Im Garten für die eigenen Bäume kann man ja durch entsprechende Bewässerung und notfalls Schnitteingriffe sicherlich ernste Schäden verhindern. Die Frage ist, was die Nachbarn davon halten, wenn die Vögel die Misteln weiterverbreiten...

Ich kann den Reiz einer Mistelansiedlung durchaus verstehen, aber ich wäre wachsam, auch wegen der potentiellen Ausbreitung in die Umgebung. Ich kenne einen Fall mit Misteln aus einem Garten eines pensionierten Biologielehrers, da waren einige Nachbar auch nicht erfreut, als ihre Apfelbäume plötzlich Misteln hatten.
Ich habe allerdings nie herausgefunden, ob die Nachbarn wussten, dass der Lehrer die bei sich mit Absicht angesiedelt hatte...
« Letzte Änderung: 19. April 2021, 14:33:02 von Wild Obst »
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Wild Obst

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #9 am: 19. April 2021, 15:04:29 »

Hier ist noch ein etwas längeres Video zur Weißbeerigen Mistel auf youtube von EinMannImWald. Am Anfang in den ersten 5 Minuten) geht es auch darum, ob die Mistel- ein Halb oder Vollschmarotzer ist. Ist zwar nicht die Originalquelle, aber die finde ich gerade nicht mehr.
Die Mistel entzieht dem Baum wirklich "Substanz" (da gibt es scheinbar in den letzten Jahren auch noch Studien, die der Mistel unterstellen, mehr als nur Wasser zu entziehen, finde ich aber gerade nicht mehr und versuche ich später noch einmal nachzureichen).

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partisanengärtner

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #10 am: 19. April 2021, 16:02:30 »

Mit eigener Photosynthese ist sie mit Sicherheit per Definition ein Halbschmarotzer.
Das in den Leitbahnen die sie anzapft nicht nur Wasser vorhanden ist hat niemand bestritten. Was die Mistel abgibt wäre noch sehr interessant.

Ein Schmarotzer halb oder voll hat bei einer so langen Entwicklungszeit bis zur Geschlechtsreife langfristig schlechte Karten im Evolutionswettbewerb wenn er alle potentiellen Wirte killt. Er hat immer einen Vorteil wenn sich das in Richtung Symbiose bewegt. Alle Zellen höherer Lebewesen sind ein Beweis dafür.

Allerdings die Exterminierung von schlechter angepassten Wirten wäre schon ein Vorteil wenn ausreichend andere besser angepasste den Platz dann übernehmen könnten. Quasi Helfer beim Umbau in Klimawandelzeiten.
Unsere kurzfristigen Interessen sind da eher nebensächlich, wir könnten da ja auch heftig eingreifen.

Wie sie die saftstromlose Zeit des Winters überlebt würde mich auch noch interessieren.
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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #11 am: 19. April 2021, 16:25:17 »

Naja, Misteln haben natürlich nicht das Ziel den Baum zu schädigen oder gar zu töten, es ist nur eine Konsequenz von massivem Mistelbefall UND Trockenheit/Hitze usw.. Einzelne Misteln sind ja sicher komplett irrelevant. Alleine schon im Vergleich desKronenvolumens von selbst einer riesigen Mistel (vielleicht max 1m³) und dem Kronenvolumen eines Baums (potentiell 100te m³). Da kann eine Mistel durchaus 10 mal so viel Wasser zu verbrauchen wie die selbe Größe anm Baum und es ist egal. Aber wenn eben 10% des Kornenvolumens Misteln sind und die 10 mal so viel Wasser brachen, wären das bei einem 100m³ Baum schon eine Verdopplung des Wasserverbrauchs. Und damit schon etwas, was bei Trockenheit einen Unterschied macht. Nur mal als Zahlenbespiel.
Ich kenne durchaus lebendige Apfelbäume mit geschätzt 50% Kronenvolumen Misteln, aber da glaube ich dann schon, dass es auf Dauer nicht mehr gut geht, auch wenn der Baum schon noch Jahre überleben kann.

Ich will noch mal sagen, dass ich nicht wie einige anderen behaupten will, dass Misteln unbedingt schädlich sind und Bäume "umbringen". Aber auf Dauer und mit hohem Befall sind sie definitiv nicht gesund für die Bäume. Man sieht die verringerte Vitalität schon deutlich. Aber die Schädigung tritt ja auch erst nach Jahrzehnten ein, wenn der ganze Baum massiv besiedelt ist. Bis dann haben sich (aus Mistelsicht) schon hoffentlich längst Mistelsämlinge auf weiteren Bäumen etabliert.
Sich in Richtung Symbiose zu entwickeln ist ja nicht die einzige Möglichkeit für ein stabiles Gleichgewicht zwischen Schmarotzer und Wirt. Der Schmarotzer kann seine Wirte durchaus auch töten, wenn er nur schnell genug der Wirt wechseln kann. Schnell genug ist bei Misteln halt eher in Jahrzehnten als in Monaten gemessen. Wenn es schneller gehen muss: Tollwut ist auch 100% tödlich, in nur Wochen, aber es gibt sie trotzdem noch (zum Glück nicht mehr bei uns).

Ein Schmarotzer halb oder voll hat bei einer so langen Entwicklungszeit bis zur Geschlechtsreife langfristig schlechte Karten im Evolutionswettbewerb wenn er alle potentiellen Wirte killt. Er hat immer einen Vorteil wenn sich das in Richtung Symbiose bewegt. Alle Zellen höherer Lebewesen sind ein Beweis dafür.

Wie sie die saftstromlose Zeit des Winters überlebt würde mich auch noch interessieren.

Das ist eine gute Frage. Misteln sind ja auch ziemlich "sukkulent" aufgebaut mit sehr stabilen, ledrigen Blättern. Die halten sicher eine gewisse Austrocknung aus. Aber ich weiß jetzt auch von keiner Studie dazu.
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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #12 am: 19. April 2021, 17:11:09 »

...
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Wie sie die saftstromlose Zeit des Winters überlebt würde mich auch noch interessieren.

Das ist eine gute Frage. Misteln sind ja auch ziemlich "sukkulent" aufgebaut mit sehr stabilen, ledrigen Blättern. Die halten sicher eine gewisse Austrocknung aus. Aber ich weiß jetzt auch von keiner Studie dazu.
Das dachte ich auch so, als ich die alten Threads nochmal querlas und immer wieder von "im Winter grünen Obstbäumen" durch die vielen Misteln die Rede war.
Immergrüne haben ja kontinuierlich Stoffwechsel, so viel Wasser zu speichern für mehrere Monate?

Ist das Saftleitsystem der laublosen Obstbäume einfach nur inaktiv, weil kein Laub dran ist, ist aber sozusagen ein offenes Röhrensystem und könnte erzwungen missbraucht werden von den Misteln, die Wasser einfach durchsaugen?
Oder ist es "abgestellt", so dass weder Wurzeln viel Wasser aufnehmen noch Leitbahnen weitertransportieren könnten, wenn oben jemand dran saugen würde, der nicht Apfelbaum heißt?
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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #13 am: 19. April 2021, 17:23:18 »

Immergrüne haben ja kontinuierlich Stoffwechsel, so viel Wasser zu speichern für mehrere Monate?

Ist das Saftleitsystem der laublosen Obstbäume einfach nur inaktiv, weil kein Laub dran ist, ist aber sozusagen ein offenes Röhrensystem und könnte erzwungen missbraucht werden von den Misteln, die Wasser einfach durchsaugen?

Ich glaube nicht, dass Misteln wirklich für mehrere Monate Wasser speichern können. Allerdings ist im Winter durch die niedrige Temperatur auch der Stofffwechsel eher gering, also sollte die Mistel auch wenig Wasser brauchen.
Ich glaube auch nicht, dass Bäume wirklich die Leitungsbahnen "Stilllegen" können über den Winter, auch dann nicht, wenn sie blattlos sind. Selbst wenn, wenigstens durch Diffusion (also Bewegung von feuchteren zu trockeneren Bereichen in dem Fall) müsste immernoch Wasser durch das Holz transportiert werden, wenn die Mistel in ihrer "Umgebung" das Holz austrocknet.
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Bristlecone

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Re: Ein Versuch Weißbeerige Mistel (Viscum album) anzusiedeln
« Antwort #14 am: 19. April 2021, 17:30:22 »

Wie sie die saftstromlose Zeit des Winters überlebt würde mich auch noch interessieren.
Der Wassertransport im Holz von den Wurzeln in die Zweige und Blätter erfordert keine Energie, erfolgt einfach der Verdunstung (genauer: dem Wasserpotential).
Solange das Wasser in den Leitungsbahnen des Wirts nicht gefroren ist, steht der Mistel mithin Wasser zu Verfügung, ebenso darin gelöste Mineralsalze und ggf. weitere Stoffe.
Ist das Wasser gefroren, wird es schwierig mit dem Nachschub. Die Mistel hat aber Blätter, die im Vergleich zu sommergrünen Laubblättern wenig Wasser verdunsten, dank recht dicker Epidermis.
« Letzte Änderung: 19. April 2021, 17:34:30 von Bristlecone »
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