Wenn ein Gewächs extrem schädlich für die Umwelt ist, sollen sie es doch verbieten. So wie bestimmte Chemikalien in Produkten auch und fertig. Ist das nicht eindeutig der Fall, darf man das legal pflanzen und gut. Da können Lobbyisten ja dann ihre Infos unter die Leute bringen. Wie gesagt, ich höre da gar nicht mehr zu, wenn man mir blöd kommt und dann cancele ich eben NABU & Co. (Ist bei der Tierhaltung auch so, leider. Wie kann man seinem Hund noch ein Halsband anlegen, um Gottes willen, du Tierquäler! Du warst in Dänemark im Urlaub??? Wie kann man nur, die töten Hunde und das muss von *allen* boykottiert werden ... Was für Shitstorms ich da schon in Foren gelesen habe. Einfach nur grotesk. Was maßen Leute sich da an.)
Ansonsten finde ich, dass ein privater Garten ein Stück Kultur ist, so wie das Innendesign in der Wohnkultur. Und das ist Privatsache. Kann schmerzhaft sein für Leute, die sich da auskennen, aber das muss man wie bei der Bekleidung oder den Frisuren doch hinnehmen. Oder möchte man da von Wildfremden vollgequakt werden, wieso man diese Tapeten noch benutzt, oder jenes Betriebssystem auf dem Rechner hat oder ekliges Kunstfell am Anorak trägt. Ich finde das hat schon manische, richtig kranke Züge in unserer neuen Gesellschaftskultur. Infos sind prima, aber nicht diese Kreuzzüge. Ich lebe ziemlich hinterm Mond und wollte mal in einer Gärtnerei Tontöpfe für meine Zimmerpflanzen kaufen, weil ich Plastik doof fand. Ui, ui, ui ... Verbrechen ...
Ich sehe hier übrigens auch ungewöhnlich schöne Mini-Vorgärten und ich sauge den Anblick jedesmal auf. Ich habe auch nur ein paar Quadratmeter zum Bepflanzen und einen Kübel. Wichtiger als einheimisch oder nicht sind mir die Ansprüche, die eine Pflanze hat, Wasserbedarf (kommende Dürrezeiten mit Wasserrationierung womöglich), die Farbkombinationen, Größen und die Abfolge in den Jahreszeiten. Auch die Giftigkeit für Kinder und Haustiere und ob es Schnecken- und Wühlmauslieblingskost ist. Da habe ich schon einiges, das ich toll fand aussortiert (Kamelien, Taglilien und Hortensien). Ich finde das gärtnerisch auch ganz schön schwierig. Selbst mit meinem ausgeklügelten Garten-Plan passte es dann nicht. Und es dauert immer Jahre bis alles richtig üppig und perfekt kombiniert ist. Da kann ich mir dann vorstellen, wieso manche so langweilige 0815-Gärten oder Schotter haben. Man muss da schon einen gewissen Fimmel haben, Geduld und Leidensfähigkeit, denke ich.
Rhododendren finde ich übrigens toll. Bin im Moorgebiet mit viel Garten aufgewachsen. Dort gab es Baumschulen mit riesigen Anbauflächen voller Rhododendren. Wir hatten auch ein paar und wir Kinder haben unter den großen, alten Rhododendren gespielt. Im Garten meines Nachbarn gibt es jetzt ein paar neue, aber die mögen es dort nicht so. Das finde ich viel relevanter.