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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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25. April 2024, 16:49:46
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Frage an Naturgarten-Besitzer  (Gelesen 1719 mal)

Naturwolli

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Frage an Naturgarten-Besitzer
« am: 14. Mai 2021, 18:20:10 »

Hallo an alle Naturgartenbesitzer.

Ich habe mich aufgrund des Wetters bis heute dazu entschlossen alles mal wild wachsen zu lassen was bei mir Rasen sein sollte. Nun ist es so dass ich voller Begeisterung sehe was alles zum Vorschein kommt. Von Günsel über Löwenzahn, Butterblume und und und. Sogar Mariendistel übersäht meinen "Rasen" Und nun bin ich hin und her gerissen.

War es bei euch auch so dass ihr irgendwann Gewissensbisse bekommen habt? Ich sehe die Insekten auf den Blüten und eigentlich soll es so bleiben. Aber irgendwie muss der Rasen auch gemäht werden damit man nicht durchs hohe Zeckengras schreiten muss. Alle Blumen ausstechen ist ja nicht die optimale Lösung..... Wie geht ihr das an?
LG Naturwolli
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lerchenzorn

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #1 am: 14. Mai 2021, 18:34:20 »

Ja nachdem, wie groß Deine Rasenfläche ist, lässt Du einen oder einige Streifen stehen und mähst sie erst, wenn das meiste darin verblüht ist.
Genauso suchst Du Streifen oder Teilflächen, die Du nach der ersten Mahd wenigstens 8 bis 10 Wochen in Ruhe lässt, damit eine nächste Blühphase durchlaufen kann.
Dann werden immer einige Insekten Nahrung finden.

Das ganze darf ruhig zu Deinem eigenen Empfinden passen. Also die stehen bleibenden Flächen so groß oder klein sein, dass Du Dich noch im Garten aufhalten und bewegen magst.
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Schnefrin

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #2 am: 14. Mai 2021, 19:10:18 »

Ich habe auch eine kleine Wiese im Garten, dort darf wachsen, was will - einige Wildblumen habe ich auch extra gepflanzt wie Wiesensalbei, Wundklee, Echtes Labkraut, Wiesenflockenblume. Heute habe ich die erste wild gewachsene Margerite entdeckt. Ich mähe immer nur einen Weg durch die Wiese, der zum Kompost führt. Auch auf der Ecke mit Rasen - die regelmäßig geschnitten wird - tummeln sich Gänseblümchen, Löwenzähne und noch allerlei andere kleine Blumen. Ich käme nicht auf die Idee, diese auszustechen oder anderweitig zu bekämpfen. Sie machen den Rasen doch erst lebendig.
Nur bei den Löwenzähnen passe ich auf, dass er sich nicht zu stark versamt.
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Gemüsegierhals

Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.

Lilo

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #3 am: 14. Mai 2021, 20:08:51 »

Seit letztem Jahr bin ich davon abgekommen die Grasflächen überall kurz zu halten.
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Es gibt in meinem Garten viele Obstbaume dort lasse ich das Gras stehen und mähe nur einen Weg durch die Wiese. Ich lasse dann wachsen bis das Gras hoch wird und aussamt, dann erst mähe ich mit der Sense.
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Beim Anlegen von Beeten lasse ich bestimmte Wildstauden, die in das gewünschte Bild passen, und einige Gräserhoste stehen.
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Bei einer Grasfläche habe ich Stauden direkt ins die Wiese gepflanzt.
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Allerdings jäte ich bestimmte Wildkräuter wie Löwenzahn, Ferkelkraut und Berufskraut fleißig aus.
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Ich habe den Einduck, dass es deutlich mehr Insekten gibt.

Hier ein Bild aus dem letzten Jahr
« Letzte Änderung: 14. Mai 2021, 20:17:13 von Lilo »
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pearl

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #4 am: 14. Mai 2021, 20:40:29 »

eine sehr schöne Trockenrasenlandschaft. Hier sähe das anders aus. Wir mähen um die Pflanzungen rum und die Wiesenblumen blühen in den Pflanzungen. Oder auf den Weideflächen, die das Gartenstück umgeben.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Rieke

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #5 am: 14. Mai 2021, 20:43:26 »

In unserem Garten lassen wir seit 2 Jahren die Wiese wachsen, wo es möglich ist. Ein Teil bleibt kurz und wird als Sitzplatz genutzt. Kurz gehalten werden auch die Laufwege und das Gras rund um´s Gemüsebeet. Die anderen Flächen mähen wir je nach Bedarf, weil z.B. ein Obstbaum abgeerntet werden soll. Ich habe auch ein paar Stellen erst im Frühjahr gemäht, um Überwinterungsmöglichkeiten zu lassen.

Für´s Mähen haben wir noch keine gute Lösung gefunden. Für die "Rasen"-Flächen nimmt GG den sportlichen Spindelmäher, das lange Gras habe ich teilweise mit der Grasschere geschnitten - mit der Sense kommen wir beide bisher nicht zurecht. Der konventionelle Rasenmäher schnitzelt halt alles kurz und klein, das wäre ein ziemliches Insektenmassaker.

Das Bild ist von Anfang Juni letzten Jahres.
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Chlorophyllsüchtig

AndreasR

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #6 am: 14. Mai 2021, 20:51:55 »

Mein "Rasen" ist ja auch eine solche Wildkrautwiese, die zu mindestens 60% aus Wildkräutern besteht. Nach Möglichkeit lasse ich das meiste, was blüht, stehen und mähe drumherum, nur wenn das Gras so hoch wird, dass es zu blühen anfängt, muss ich zum Rasenmäher greifen, weil ich furchtbar allergisch gegen Gräserpollen bin. Nur die Disteln habe ich alle ausgestochen, es ist halt doch sehr unangenehm, wenn man da aus Versehen drauftritt oder hineingreift. Für die Insekten bleibt aber reichlich übrig, und in den Beeten muss ich halt regelmäßig Löwenzahn und Co. jäten, damit er nicht allzu sehr Überhand nimmt.
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Conni

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #7 am: 14. Mai 2021, 20:52:39 »

In unserem Garten handhaben wir es auch so: Manche Bereiche werden kurz gehalten, die Wege mähe ich regelmäßig und um die Beete mähe ich einen Streifen von zwei Rasenmäherbreiten. Der Rest wird einmal im Jahr gemäht und in den ungemähten Bereichen breiten sich  Scabiosen, Glockenblumen, Margheriten, Hahnenfuß und alles mögliche andere blühende aus.
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Chica

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #8 am: 15. Mai 2021, 10:06:12 »

Zuerst einmal, ich freue mich ja sehr, dass hier so viele Gärtner sind, die Wiesenflächen stehen lassen. Ich dachte immer ich bin eine der wenigen mit einem "Chaosgarten". Hier rundum mähen die Leute jede Woche was das Zeug hält.

Ich habe hier verschiedene Flächen mit verschiedenen Böden. Vor dem Haus, die Fläche mit dem Naturschutzschild, hat sandigen Mutterboden. Dort mähe ich ein Mal im Spätherbst, damit im Frühling die Elfenkrokusse zu sehen sind.




Ebenso die Flächen rund ums Haus. Da gibt es ansonsten nur eine Rasenmäherbreite auf den üblichen Wegen gemäht. Das ist im Moment das Paradies von Chelostoma florisomne, der Hahnenfuss-Scherenbiene.

   

Eine Etage tiefer lasse ich die Gräser seit 2 bis 3 Jahren über den Winter stehen, gemäht wird hier erst im April des Folgejahres. Hier ist nur Füllboden aufgetragen, reiner Sand. Das sieht dann im Herbst recht wirr aus aber wen stört das über den Winter?



Im Obstgartenbereich ganz unten mit ursprünglichem Ackerboden wird Heu gemacht. Mitte/Ende Juni wird ein Mal mit der Motorsense alles gekürzt. Davon habe ich schon lange keine Fotos mehr gemacht.



Im Moment sieht es da so aus.

 

In allen Bereichen werden nur mäherbreit Rasenwege gemäht, der Wäschespinneplatz wird kurz gehalten. Um die Beete habe ich rasenmäherbreit auch immer gemäht, das wird langsam schwierig, weil sich erwünschte Wildstauden aus den Beeten heraus aussamen. Die will ich natürlich nicht totmähen  :-\.

Die Stelle mit den Gewissensbissen kann ich sehr gut verstehen. Das ist auch bei mir der Grund, warum alles immer wilder wird. Früher hatte ich hier 14tägig gemähten Rasen. Wenn man sich mit den Insekten intensiver beschäftigt und viele irgendwann mit Namen und ihren Bedürfnissen kennt, dann ist man nicht mehr so einfach in der Lage ihren Lebensraum komplett zu zerstören.  Ich lass Dir noch eine diesjährige Biene und einen Schmetterling da  :-*.

   

Für´s Mähen haben wir noch keine gute Lösung gefunden. Für die "Rasen"-Flächen nimmt GG den sportlichen Spindelmäher, das lange Gras habe ich teilweise mit der Grasschere geschnitten - mit der Sense kommen wir beide bisher nicht zurecht. Der konventionelle Rasenmäher schnitzelt halt alles kurz und klein, das wäre ein ziemliches Insektenmassaker.

Das Bild ist von Anfang Juni letzten Jahres.

Versucht es doch mit der Motorsense, die ist ökologisch vertretbar und funktioniert hier gut.

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Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

Violatricolor

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #9 am: 15. Mai 2021, 10:11:51 »

Wie romantisch!
Ich kann auch nicht diese wie abgeleckten Gärten sehen. Natur ist eben malerisch, da gibt es nichts.
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polluxverde

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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #10 am: 15. Mai 2021, 10:25:59 »

.

Auch die Stadt Bremen hat zumindest teilweise  die Zeichen  der Zeit verstanden, und läßt verschiedene Flächen in Bremischen Parks ( hier
Knoops Park in St. Magnus ) das ganze Jahr komplett ungeschoren.
« Letzte Änderung: 15. Mai 2021, 10:28:26 von polluxverde »
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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #11 am: 15. Mai 2021, 11:06:34 »

Ja größer die Garten/Rasenfläche ist, umso mehr kann/muss (pflegetechnisch könnte ich gar nicht alles als Rasen lassen) man Wiese stehen lassen.

Ich mähe ein größeres Quadrat als Rasen und im Rest nur Rasenwege regelmäßig.

Aber auch nur ein paar Quadratmeter in einem kleinen Garten können “Trittsteine” für viele Insekten und Wiesenblumen sein  ;)
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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #12 am: 15. Mai 2021, 11:06:58 »

 :)
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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #13 am: 15. Mai 2021, 11:55:36 »

Ich mähe auf meiner Obstwiese (nicht im (Vor-)Garten, da gibt es nicht genug Platz, weder für Rasen noch Wiese) nur Wege mit einem Mulchmäher, Fußwege zwei Mäherbreiten breit und dann noch um meine Gemüsebeete eine Mäherbreite herum als "Unkrautsperre".
Sonst mähe ich abhängig davon, welche der Wiesenpflanzen schon blühen/verblüht sind und welche Obstbäume ich abernten will. Also unter den Kirschbäumen muss spätestens Ende Juni bis Anfang Juli gemäht sein. Das ist auch so ein ganz guter Zeitpunkt für die restliche Wiese, in der dann die meisten "Frühblüher" schon Samen angesetzt haben und die "Sommerblüher" gerade erst kommen. An speziellen Stellen mähe ich später.
Der zweite Schnitt ist dann im August unter den frühen Pflaumen, Birnen und Äpfeln oder unter den späteren dann Anfang bis Mitte September oder den Esskastanien Ende September.
Wenn es im Herbst noch warm uns feucht ist, mähe ich ganz spät noch einmal, also irgendwann Ende Oktober oder November, damit sich die Mäuse über den Winter nicht gut verstecken können.
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Re: Frage an Naturgarten-Besitzer
« Antwort #14 am: 15. Mai 2021, 13:00:29 »

Ich habe in meinem Garten drei fixe Wiesenbereiche mit Knabenkraut, Trollblumen, Bach-Nelkwurz, Sumpfdotterblumen usw. dazu kommen dann die Wiesenbereiche in denen zB sehr viele Wiesenblumen (nicht jedes Jahr auf den selben Stellen) ersichtlich sind. Um diese Bereiche wird alle 14 Tage gemäht.
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