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[tiarello]

Ich habe im letzten Spätsommer große Mengen Rhizome von Anemone nemorosa und Anemone ranunculoides aus unserem alten Garten gerettet und konnte sie nicht gleich im neuen Garten an die  gewünschten Zielorte, also mehrere,  standörtlich recht verschiedene Schattenbeete mit mehr als 100 m, bringen. Das möchte ich im Laufe des Sommers nach Einziehen des Laubes nachholen. Zur Zeit sind sie noch in Kisten und großen Töpfen notuntergebracht.

Da das Ziel ein teppichartiger dichter Bestand ist, ist das heftig viel Arbeit und ich muss wohl ein bisschen fließbandartig und sehr effektiv und optimiert arbeiten. Ich stell mir das folgendermaßen vor:

Nur einen Schlitz mit dem Pflanzschäufelchen in den Boden, Rhizomstückchen rein, Schlitz zu und fertig. Ich habe Anemone nem. schon oft ausgebuddelt, umgepflanzt und im kleinen auch vermehrt und denke dass diese Methode gut funktioniert, aber ich bin mir in einem Punkt nicht sicher:

Welche Länge sollten die Rhizomstücke haben, reichen 3 cm? Oder lieber 5 und noch mehr?

Und, wie ist das eigentlich. Treiben die älteren Rhizomabschnitte, die keine aktive Endknospen haben, genauso gut aus? Mit mehreren Knospen oder nur mit einer?

Ich habe schon A. nemorosa- Töpfchen vom Staudengärtner erhalten, die hatten 20 bis 30 Blattriebe.

Wie erreiche ich so eine Effektivität, mit vielen, sehr kurzen Rhizomstückchen?

Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen?

[oile]

Ich breche die Rhizome durch und habe mir bisher weiter keine Gedanken gemacht. Aber ich wollte auch noch nie so eine große Fläche bestücken. Da, wo ich A. ranunculoides loswerden will, weil sie einen kleinen Bestand nemorosa übernehmen will, habe ich allerdings den Eindruck, dass jedes noch so kleine Teilstück wieder austreibt. Ich ziehe Pflanzen aus der Erde mit einem winzigen Rhzom. Die blühen dann halt (noch) nicht.

[Schantalle]

Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen?

Ich kann Deinen Plan bestätigen: Dort wo ich die A.n. vermehren will, buddele ich die kompletten Rhizome immer kurz vor dem Einziehen der Pflanze aus und breche sie in ± 3 cm lange Stücke. Es treiben wahrscheinlich alle "Altersgruppen" des Rhizoms aus, weil ich bis jetzt keine besondere Lücken feststellen konnte. Dass die Länge gereicht hat, erkenne ich zwei, drei Jahre später, wenn eine erneute Teilung fällig ist. Es ist an Wuchsform des Rhizoms deutlich zu sehen, wo der Ursprung war und was nachgewachsen ist.

Das mit dem Schlitz im Boden wird auch gut funktionieren. Hier lege ich die Stückchen 3-5cm tief, manchmal noch flacher in die Erde. Ich achte bloß drauf, dass sie gut abgedeckt sind.

[Schantalle]

Jetzt habe ich mal kurz gebuddelt:
Es sind zwei Generationen zu sehen. Die ersten drei von links sind wahrscheinlich von letzten Jahr (Notizen gibt es nicht). Bei dem rechten, den ich schlicht abgerissen habe, sieht man das Wachstum.
Der kleine Fifi in der Mitte und auf dem extra Bild wirkt zwar unterernährt, aber sein Rhizom ist mit viel Glück 1,5cm lang. Eher nur 1,0! Da ist nichts beim Ausbuddeln abgeknickt. Er ist so ... aber Hauptsache Knoten. also lebt er und will mal groß werden 

[tiarello]

Danke, ihr beiden,  für die ausführlichen Antworten. Das stimmt mich ja sehr optimistisch. Es klingt ja sehr danach, dass der Arbeitsvorgang nicht kompliziert ist und dass ich auf diese Weise richtig "Fläche" machen kann.

Beim Ausbuddeln habe ich in nicht wenigen Fällen mehr als 25 cm lange Rhizomstücke gefunden, teilweise starkverzweigte "Netze".  Wenn auch die Teilstücke älterer Rhizome noch gut austriebsfähig sind , dürfte ich dann auch ausreichend Ausgangsmaterial haben.

Bleibt noch die Frage, wann so kleine Pflänzchen, wie auf Schantalles Fotos dann wohl blühen werden?

[Schantalle]

Wie gesagt, ich kann mich nicht daran erinnern, ob die Teilung im letzten, oder vorletzten Sommer stattfand. Weder verfolge ich dabei einen Plan, noch dokumentiere ich es 
Für die Fotosession habe ich zwar die Kleinen ausgebuddelt, aber auf der neu besiedelten Fläche blühte die nemerosa – noch nicht ganz üppig, aber immerhin – bereits in diesem Jahr: Nicht alle geteilten Rhizome haben wohl die gleiche Länge gehabt.
Ich würde davon ausgehen, dass Du im 2. Frühling die Blüte genießen kannst.

[tiarello]

Unterm Strich ist das doch sehr schnell, wenn ich dann, sagen wir etwas pessimistisch nach 3 Jahren, einen gut wahrnehmbaren Windröschenteppich vorfinde. Freue mich jetzt schon. Auf das Ergebnis  , nicht auf die Arbeit 

[Schantalle]

nicht auf die Arbeit 

Ohne Schweiß kein ... 
Wenn der Boden weich genug wird, kannst Du auch längere Rillen ziehen und die Stücke dahin legen, statt Einzelstücke zu versenken. Sooo tief müssen sie nicht liegen.

[Starking007]

Ich hab auch schon Wurfstreuung gemacht und leicht drüber humusiert.

Heute haben wir einen ca. 5cm hohen "Humuswall" gemacht, daran schräg die Rhizome gelehnt, dann Humus, Rhizome und so weiter.......

wird ein ca 40cm breiter Streifen am neuen/alten Zaun entlang, ca. 6 Meter lang.

[Schantalle]

Arthur,
kannst Du vielleicht sagen, wann die Stückchen so weit sind, dass sie blühen?

[Starking007]

Mit dicker weisser Endknospe blühen sie nächstes Jahr,
ohne ein Jahr später.
Bei waldbodenähnlichen Zuständen.
Ich mache so 3cm-Stückchen.
Oder Brösel................

Schlecht lagerbar, wenn, dann unter Humus.

[tiarello]

Auch eine interessante Vorgehensweise. Wobei in unseren Beeten schon ziemlich viele Schattenstauden (Hosta, Polygonatum, Farne, Epimedium, Primula, Dentaria, Cimicifuga uva. vorhanden sind und der Boden schon zum Waldboden veredelt wurde und somit die "Einzelsteckung" vermutlich die sinnvollste Methode ist.

Danke.