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Jugend-Erziehung von Obstbäumen (Gelesen 27273 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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_NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #30 am:

Außerdem hab ich eine weitere Überlegung zu diesem Baum.

Er wurde im Spätwinter gepflanzt. (War wurzelnackt)
Könnte ich diesen Baum noch mal im Herbst oder Frühjahr umsetzen?
Und wenn ja, lässt er sich mit etwas Mühe vielleicht auch wieder leicht rausziehen und ebenfalls dann also wurzelnackt an anderer Stelle einpflanzen?🤷🏻‍♀️

Ich komme auf diese Überlegung, weil ich Angst hätte mit dem Spaten die Wurzeln aus Versehen abzustechen...🙈
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thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

thuja thujon » Antwort #31 am:

Ausgraben sollte man ihn im Herbst noch können und zusammen mit der anhaftenden Erde umpflanzen.
Herausziehen würde ich nicht machen, da reißen die wichtigsten Wurzeln ab.

Zu den astabgängen: die sind ok, es sind keine Schlitztriebe. Kann man also lassen.

Nach dem umpflanzen Pflanzschnitt machen, 2/3 der einjährigen Triebe wegschneiden. Auf eine Knospe eigentlich egal wohin zeigend.
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_NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #32 am:

Super. Danke für deinen Rat!
Also vorsichtig ausgraben.

Dann hätte ich ja schon einen Halbstamm mit 3 Leitästen. 😊
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_NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #33 am:

Nun hab ich doch noch nicht alles klären können. 🙈

Die Umpflanz-Aktion kommt natürlich nur in Frage, wenn der neue Standort passt.
Der neue Baum (Hauszwetschge auf Myrobalane) ist zum Glück nicht so anspruchsvoll. Ich hab ihn gewählt wegen vorhandenem Sandboden.
Nun würde ich gerne den neuen Baum 3 Meter neben dem Stamm von einem alten Zwetschgenbaum pflanzen.
Der alte Baum ist 7 Meter breit geworden...Hat nur noch eine Viertel Krone, Gummifluss und verliert gerade seine letzten Blätter. Alter ist sicher über 60Jahre.
Spielt nun das Thema Bodenmüdigkeit eine Rolle?
Allgemein auch 3Meter neben dem Stamm? Da müssten ja auch die Wurzeln vom alten Baum sein...
Einen Apfelbaum möchte ich dort eigentlich ungern pflanzen, weil bereits schon zwei Apfelbäume in der Nähe stehen. 😊 Wenn es aber besser ist dort einen neuen Apfelbaum zu pflanzen, dann soll es so sein. 🤷🏻‍♀️
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Ayamo
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

Ayamo » Antwort #34 am:

Vielleicht diese Fragen woanders stellen, hier geht es ja um die konzentrierte Diskussion der Jugend-Erziehung.
wenn wieder über alles mögliche geredet wird, zerfasert der Fred... :P
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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_NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #35 am:

Gute Idee. Da hast du Recht. 😅
Das mache ich. 😊👌🏻
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thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

thuja thujon » Antwort #36 am:

Nach dem propfen kommt die Erziehung.

Es gibt 2 Typen von erfolgreich anwachsen.
Das hier, mit 3-4 Trieben pro Reis ist die eine. Auf den ersten Blick das Optimum, aber auch nur auf den ersten.
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thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

thuja thujon » Antwort #37 am:

Viel lieber ist mir das, 1-2 Triebe die wachsen. Die auf dem Foto vorne sind gleich lang, ich kann mich also entscheiden ob ich den oberen stehen lasse und eine Wunde im Stamm habe, oder ob ich den unteren stehen lasse, den oberen abschneide und damit durchgängige, unbeschädigte Leitungsbahnen für den jungen Stamm habe.

Ein Jahr zusätzlich bis zum pflanzfertigen Baum brauchen beide. Und das ist irgendwie mit ein Grund, warum ich eigentlich viel lieber okuliere. Da habe ich nur einen Trieb und den richtig. Zum okulieren kommt jetzt die richtige Zeit. Also bitte nicht vergessen und die Tage um `Grünreiser´ kümmern!
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_NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #38 am:

Huhu...

Ich habe noch ein zweites neues zweijähriges Bäumchen. (Bühler Zwetschge auf Myrobalane)
Hier könnte ich nun ebenfalls wieder einen guten Rat von euch gebrauchen.
Der Baum hat für mich nur einen gescheiten Leitast gebildet. Die anderen Äste sind entweder viel zu kurz oder zu weit unten am Stamm. Die untersten zwei Äste würde ich deshalb nächsten Spätwinter entfernen, weil sie mir zu niedrig am Stamm wären. Bevorzuge einen 3/4 Stamm...

Noch viel weiter oben am Stamm möchte ich den Kronenbeginn auch ungern haben....

Vielleicht könnt ihr mir jetzt schon helfen, wie ich im Spätwinter dann vorgehe...Freue mich über Antworten. 😊
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #39 am:

Noch ein Foto aus der Nähe...
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #40 am:

Und noch eins...
Die Äste sind für mich zu kurz geraten.
Und auch auf welchen Haupttrieb ich nun gehe, weiß ich dadurch auch nicht.

Oder im Spätwinter noch mal Alles wegschneiden und neue Krone mit Leitästen entstehen lassen? Also natürlich für einen Mitteltrieb entscheiden und den Rest entfernen?Was meint ihr?😊
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

Starking007 » Antwort #41 am:

Welcher nun Haupttrieb wird, ist doch egal,
laß den, der gegen den Wind steht.

Und laß doch die Kleinen UNTEN mal, die nehmen nichts weg, abschneiden geht immer noch.
Gruß Arthur
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #42 am:

Die kleinen Äste wachsen ja eh nur an einem Haupttrieb.
Da müsste ich mich dann also auch genau für den entscheiden...
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thuja thujon
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

thuja thujon » Antwort #43 am:

Würde ich sowieso machen.

Warum: welchen Sinn macht es, einem jungen Stämmchen eine große Wunde zuzufügen um eine Serpentine als gerade Stammverlängerung zu bekommen? Serpentine blau eingezeichnet. Lässt man die Serpentine mit der Wunde darunter, macht der Baum die klassische Angstreaktion, treibt aus allen Löchern, aber nicht unbedingt da, wo es geplant war. Bedeutet, es ist fraglich, ob bei der Serpentine mit Halbdurchmesserstammschaden 3 oder 4 Leitäste rauskommen, selbst mit kerben.

Die Reaktion ist um ein vielfaches eher kontrollierbar, wenn man den oberen Ast wegschneidet, somit die Gerade der Stammverlängerung nutzt und das ganze recht lange anschneidet, damit die Seitenäste eher zu fünft spriessen als nur 2,5 Angst-Verlegenheitstriebe. Sind dann einfach unverletzte Leitungsbahnen und der einjährige Trieb kann da smachen, was man eben so macht wenn man eingekürzt wird. Und das ist was anderes als eingekürzt zu werden und nebenbei noch die ganzen Saftleitungsbahnen durcheinandergewürfelt. Es hat ja auch seinen Grund, warum der eine steile Triebe vorzeitige Seitentriebe hat und der andere nicht. Die beiden Äste sind also grundverschieden. Es ist also nicht zwingend egal welcher.

Man kann natürlich auch alles erstmal wachsen lassen, aber unter Erziehung verstehe ich Führung, nicht machen lassen und hinterher, Jahre später, mit der Säge versuchen zu retten was noch zu retten ist. Ich bin da eher der Verfechter von Beginn an möglichst wundarm und mit dem Baum, nicht gegen ihn. Dazu muss man ihm leider auch beibringen, dass er sich gerade in die falsche Richtung entwickelt.
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_NatureLove_
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Re: Jugend-Erziehung von Obstbäumen

_NatureLove_ » Antwort #44 am:

Ganz lieben Dank!
Das macht nach deiner super Erklärung wirklich Sinn die Serpentine zu entfernen.
Zumal da ja eh noch die eine Wunde bei der Serpentine nicht komplett überwallt wurde und der Baum dann noch die zweite große Wunde schaffen müsste...

Also der andere Ast als Stamm-Verlängerung.
Was meinst du mit -> lange <- anschneiden bei dem Ast?
Ich würde die Stammverlängerung ja normalerweise einkürzen, wo gewünscht, um darunter die Verzweigung anzuregen...und meine Leitäste zu bekommen.
Was mache ich dann mit den gebildeten "Angsttrieben" die dieses Jahr gebildet wurden?
Auch entfernen oder erstmal weiterhin lassen?

Und der eine starke Leitast (3. Ast von unten) der schön gewesen wäre für eine Krone...Was mache ich mit dem? Der ist ja schon sehr dick... 😊
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