Liebe Dank
Ja, der letzte Dienst geht dann in die hall of fame der 50 schlimmsten Dienste. Feiertag. Nie wieder werden Apotheken öffnen?! Aber alles ist super dringend. Auch Ideen, wie Bestellungen abends um 19.45 zu Montag. Eher nicht.
Maske: Mei, es ist ja jedem selber überlassen. Aber ich verstehe beispielsweise nicht, wie man mit einem kranken Kind aus der Klinik kommt, fragt ob eine Maskenpflicht herrscht und dann munter ohne Maske reinlatscht. Mein Kind wäre mit einem Infekt genügend beschäftigt gewesen. Ob nun Corona oder nicht.... Deutschland hustet und prustet. Ja, natürlich mag das sein, weil wir lange Maske getragen haben und uns nun wieder mit banalen Infekten auseinander setzen. Aber auch da täte mir ein Infekt beim Kind und ein Klinikaufenthalt gerade gereicht haben. Immerhin wurde vor der Apotheke im Container diesmal reichlich getestet und ich glaube nicht, dass das primär an den derzeitigen Schnupflingen lag, sondern weil die Menschen vor Kurzurlaub und Verwandten/Feierbesuchen mindestens jetzt mal etwas vorsichtiger waren.
Wobei mein Credo in Inflatuonszeiten wäre: Ist der Test zu teuer (und unsere sind nicht teurer geworden - aber für manche Kundensituation sind auch die zu teuer), ist die Maske billiger und präventiv doch easy zu nutzen. Zumindest eben, wenn ich einer vulnerablen Gruppe angehöre.
Gesprengt wurde das Ganze am Samstag durch eine ellenlange und sehr laute Impfpassdiskussion eines Kunden. Sehr müde wieder die Erkenntnis: Ich werde zu alt für diesen Job. Zu nervlich angeschlagen durch diese ewige Kreisdreherei. Und während Pflegeberufe und Krankenhausmitarbeiter Geklatsche bekommen (auch nicht mehr als das, was genauso arm ist), dreht meinereins nach 12 Stunden Masketragen (jaja, mit gesetzlicher Mittagspause) entnervt die Augen und ja, ich fürchte, dass man das teilweise sieht. Ich weiß nicht wo ich hinsehen soll, wenn eine vulnerbale Gruppe die Maske unter der Nase trägt oder am Handgelenk spazieren führt. Dann lasst sie doch weg. Das ist dann wenigstens ein statement: Ist mir egal.
Im August hat sich jemand aus dem Ort im Wald erhängt. Fast bin ich geneigt Lisa Eckhart (anderer Zusammenhang, aber das ist jetzt in meinem Kopf ein geflügelter Satz) zu zitieren: Eyh! Das war
mein Plan!
Heute sollte ein Bock abgeholt werden. Die Dame hat sich noch nicht gemeldet. Glückwunsch. Wenn ich in die Täler absegel, dann bin ich nicht zu erreichen.
Kommenden Sonntag sollen 10 WGH Lämmer abgeholt werden. Man merkt am Konjunktiv, dass ich das nur noch glaube, wenn die Tiere bezahlt im Hänger sitzen. Dennoch... die Hoffnung spiegelt kurz Regenbögen an den Horizont. Da Skudden dieses Jahr praktisch fast nicht verkauft wurden, wären 10 WGH Fressnasen weniger schon sehr erwünscht. Wir haben genug Futter. Keine Frage. Aber ich zäune mich narrisch so. Ich hoffe, dass wir wie letztes Jahr zu Weihnachten wieder was verkaufen. Das waren alles gute Käufer. Keine kurzfritigen Tannenbaumgeschenke.
Natürlich liegt es auch am Preis. Ich habe die Preise erhöht. 150 Euro pro Lamm, während andere ihren Überschuss mangels Futter für 50 raushauen. Und ich stehe da und erkläre warum das betriebswirtschaftlich nicht geht. Also dann eher per Schlachtung verwerten als unter Preis auf den Markt werfen. Jetzt überlegt aber mal, was andere Leute für eine Rassekatze zahlen. Oder nur für ein Tierschutzkätzchen. Das ist ja irre. Man hat ja das Gefühl, dass sobald ein Tier essbar ist, es nichts mehr wert ist.
So. Kaffee alle... erst muss ich noch meinen Quittensaft aufkochen. Der muss bis morgen durchhalten, da ich dann erst wieder Gläser bekomme. Guter Tausch. 1Glas voll gegen 30 leere
Und danach... die Pflegesaison hat gestartet. Chakka, ich eile!