Soweit zur Biologie. Von der technischen Seite sind bei der Kultur unter Kunstlicht mehrere Parameter interessant, nämlich die Lichtintensität, die spektrale Zusammensetzung des Lichts und, last but not least, die preisliche Effizienz der Beleuchtung.
Zur Intensität: im schlechtesten Fall (ich persönlich halte die angegebenen Werte für ziemlich niedrig) sollten für Pflanzen etwa
diese Beleuchtungsstärken vorgesehen werden. Zum Vergleich: bei einem mitteleuropäischen Sommertag hat man eine Beleuchtungsstärke von 100.000 Lux (lx), im Schatten oder bei bedecktem Himmel sommers noch etwa 10-15.000 lx. Am trüben Wintertag herrschen noch 3.000 lx, eine 100 W-Glühbirne ohne Reflektor dagegen bringt's in 2 m Abstand gerade mal auf 1% dieses Wertes! Übrigens: versucht man die Beleuchtungsstärke mit den eigenen Augen abzuschätzen, kann man schnell danebenliegen, denn ein wahrgenommenes "doppelt so hell" bedeutet physikalisch etwa die zehnfache Beleuchtungsstärke (die menschliche Wahrnehmung arbeitet "logarithmisch"
). Weiters ist es wichtig zu wissen, dass - für das menschliche Auge unmerklich - die Beleuchtungsstärke einer typischen Leuchtstoffröhre innerhalb eines Jahres um bis zu 50% abnimmt - und damit unter Umständen in gleicher Weise auch die Photosyntheseleistung einer darunterstehenden Pflanze!
Das ausgesendete Spektrum ("Lichtfarbe") der Lampe sollte in Anpassung an das Absorptionsspektrum des Chlorophylls im wesentlichen blaue und orange-rote Anteile enthalten, wie zum Beispiel in
dieser Darstellung die Fluora-Leuchtstoffröhre oder die Dennerle-Röhre mit ihren drei Banden im orangen, gelben und blauen Bereich. Normale "Warm White"-Röhren haben meist zu geringe Intensität im Blauen. Allerdings ist dies kein Dogma, denn die Praxis zeigt, dass viele Pflanzen bis zu einem gewissen Grade anpassungsfähig sind: normale Energiesparlampen bringen bei der Kultur von Pflanzen, die nicht unter Wasser wachsen, nach meiner Erfahrung im Vergleich zu einer Fluora-, Gro-Lux- oder noch teureren Röhre nicht so schlechte Ergebnisse, sofern die Beleuchtungsstärke stimmt!
Die Effizienz eines Leuchtkörpers erkennt man am Verhältnis zwischen dem erzeugten Lichtstrom (gemesen in Lumen lm) zur verbrauchten Energie (gemessen in Watt W). Glühbirnen und auch Halogenlampen sind da mit 8-30 lm/W ziemlich mies - gute Leuchtstofflampen und auch Metalldampflampen bringen es zum Teil auf über 100 lm/W und sind daher derzeit die Technik der Wahl (trotz zum Teil hoher Anschaffungskosten). Mit ordentlichen Reflektor kommt man da bei 400 W Leistung und einem Meter Abstand auf eine Beleuchtungsstärke von mehreren 10.000 lx!
Die Prognose bei der Leuchtdioden-Technik geht in die gleiche Richtung hoher Effizienz, derzeit liegt die Ausbeute bei weißen Dioden bei etwa 50 lm/W (
Quelle).
Ein bisschen mehr Info zu Lampen bez. zur Physik findet man
hier und
da.
;)Ph.