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Lilos Garten am Sonnenhang (Gelesen 74293 mal)
Moderatoren: Nina, Conni, AndreasR
Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Von Senteurs du Quercy hatte ich auch meine und noch so einiges mehr. Na, dann kann ich ihn ja von dort aus erster Hand bekommen !
- AndreasR
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Vor einer Woche ergab es sich, dass ich Lilos wunderschönen Garten am Sonnenhang einmal live bewundern konnte, und wie es der Zufall so wollte, strahlte die Sonne von einem blauen Himmel herunter. Anfangs war das Licht zwar noch etwas grell, so dass ich etwas unterbelichten musste, aber mit dem zunehmenden Schatten den Hang hinauf wurden die Sonnenstrahlen sanfter, und das Laubdach der hohen Bäume zauberten ein wunderbares Licht- und Schattenspiel auf den Garten. Ich habe viele Fotos gemacht, die eigentlich alle sehr schön geworden sind, daher teile ich meinen Bericht in mehrere Teile auf.
Es ist gar nicht so einfach, den Garten zu finden, denn auch wenn man die Lage kennt, muss man zunächst durch einige verwinkelte Straßen die Hänge des Pfälzer Waldes über der Stadt erklimmen und dann die richtige Abzweigung erwischen. Am Garten angekommen erblickt man sofort die mächtige Eiche, die Lilo vor ein paar Tagen schon einmal vorgestellt hat. Durch eine unscheinbare Tür in der Hecke betritt man den Garten und wird zu dieser Jahreszeit sogleich empfangen von einem großen Beet mit herrlich blühenden Schwertlilien.
Viel mehr sieht man erst einmal nicht, da man sich zunächst ein wenig orientieren muss, aber eins ist klar: Hier geht es ganz schön weit den Hang hinauf! Nach der Begrüßung bin ich einfach Lilo gefolgt, vorbei an üppig bepflanzten Beeten und zwei herrlich goldgelb leuchtenden Hartriegeln. Man sieht sogleich, dass diese Gegend zu den trockensten in Deutschland gehört, überall wachsen mediterrane und mediterran anmutende Gewächse, umso erstaunter war ich daher über die üppigen Farne, die überall an den Füßen der Mauern sprießen. Aber gut, hier in den Spalten der alten Weinbergsmauern hält sich die Feuchtigkeit doch ganz gut, hier bei mir im Garten sieht es an den Trockenmauern ganz ähnlich aus.
Man erkennt auch deutlich, dass die vergleichsweise üppigen Regenfälle der letzten Monate den Garten sattgrün erscheinen lassen, alles wächst üppig, und überall im saftstrotzenden Grün sieht man die bunten Tupfen von zahlreichen Iris, Euphorbien, Polsterstauden, Geranium und mehr. Auch das Gras ist kräftig gewachsen, und Lilo war gerade mit dem Rasenmäher beschäftigt, als ich eintraf. Alles kann man hier aber gar nicht mähen, zum einen aufgrund der Topographie, aber natürlich sollen auch die Insekten von den Wiesenpflanzen profitieren können.
Ganz überrascht war ich, dass es hier auch einen Teich gibt - zwar einen recht kleinen, der zudem hinter den vielen Stauden kaum zu sehen war, aber irgendwie gehört ein Teich doch irgendwie zu einem Garten dazu, und sei er noch so winzig (meiner ist übrigens noch kleiner ;) ). Die großen Bäume, welche man fast im ganzen Garten antrifft, sorgen für ein wenig Schatten an diesem ansonsten sehr sonnenexponierten Hang, so dass es sicher auch im Sommer genügend kühlere Stellen gibt. Bereits hier unten beeindrucken die Trockenmauern, von Lilo stets mit Hingabe gepflegt und wieder instandgesetzt.
Sehr hübsch fand ich die verschiedenen Weiß-, Orange- und Rottöne des Kalifornischen Mohns, irgendwie passend in diesem ansonsten mediterran anmutenden Beet. Überall wachsen Lavendel, Rosmarin, Heiligenkraut, Sonnenröschen, Thymian, Salbei, Wollziest und andere Sonnenanbeter, und eine etwas pummelige Muschelzypresse (?) versucht sich als Möchtegern-Mittelmeerzypresse. ;) Eine Etage höher steht das große Holzgerüst der Schaukel, aber vor dem Vergnügen steht erstmal das Erklimmen des steilen Hangs an, der über eine Treppe Terrasse für Terrasse erschlossen wird...
Fortsetzung folgt!
Es ist gar nicht so einfach, den Garten zu finden, denn auch wenn man die Lage kennt, muss man zunächst durch einige verwinkelte Straßen die Hänge des Pfälzer Waldes über der Stadt erklimmen und dann die richtige Abzweigung erwischen. Am Garten angekommen erblickt man sofort die mächtige Eiche, die Lilo vor ein paar Tagen schon einmal vorgestellt hat. Durch eine unscheinbare Tür in der Hecke betritt man den Garten und wird zu dieser Jahreszeit sogleich empfangen von einem großen Beet mit herrlich blühenden Schwertlilien.
Viel mehr sieht man erst einmal nicht, da man sich zunächst ein wenig orientieren muss, aber eins ist klar: Hier geht es ganz schön weit den Hang hinauf! Nach der Begrüßung bin ich einfach Lilo gefolgt, vorbei an üppig bepflanzten Beeten und zwei herrlich goldgelb leuchtenden Hartriegeln. Man sieht sogleich, dass diese Gegend zu den trockensten in Deutschland gehört, überall wachsen mediterrane und mediterran anmutende Gewächse, umso erstaunter war ich daher über die üppigen Farne, die überall an den Füßen der Mauern sprießen. Aber gut, hier in den Spalten der alten Weinbergsmauern hält sich die Feuchtigkeit doch ganz gut, hier bei mir im Garten sieht es an den Trockenmauern ganz ähnlich aus.
Man erkennt auch deutlich, dass die vergleichsweise üppigen Regenfälle der letzten Monate den Garten sattgrün erscheinen lassen, alles wächst üppig, und überall im saftstrotzenden Grün sieht man die bunten Tupfen von zahlreichen Iris, Euphorbien, Polsterstauden, Geranium und mehr. Auch das Gras ist kräftig gewachsen, und Lilo war gerade mit dem Rasenmäher beschäftigt, als ich eintraf. Alles kann man hier aber gar nicht mähen, zum einen aufgrund der Topographie, aber natürlich sollen auch die Insekten von den Wiesenpflanzen profitieren können.
Ganz überrascht war ich, dass es hier auch einen Teich gibt - zwar einen recht kleinen, der zudem hinter den vielen Stauden kaum zu sehen war, aber irgendwie gehört ein Teich doch irgendwie zu einem Garten dazu, und sei er noch so winzig (meiner ist übrigens noch kleiner ;) ). Die großen Bäume, welche man fast im ganzen Garten antrifft, sorgen für ein wenig Schatten an diesem ansonsten sehr sonnenexponierten Hang, so dass es sicher auch im Sommer genügend kühlere Stellen gibt. Bereits hier unten beeindrucken die Trockenmauern, von Lilo stets mit Hingabe gepflegt und wieder instandgesetzt.
Sehr hübsch fand ich die verschiedenen Weiß-, Orange- und Rottöne des Kalifornischen Mohns, irgendwie passend in diesem ansonsten mediterran anmutenden Beet. Überall wachsen Lavendel, Rosmarin, Heiligenkraut, Sonnenröschen, Thymian, Salbei, Wollziest und andere Sonnenanbeter, und eine etwas pummelige Muschelzypresse (?) versucht sich als Möchtegern-Mittelmeerzypresse. ;) Eine Etage höher steht das große Holzgerüst der Schaukel, aber vor dem Vergnügen steht erstmal das Erklimmen des steilen Hangs an, der über eine Treppe Terrasse für Terrasse erschlossen wird...
Fortsetzung folgt!
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Oh wie schön! Ich schaue mir die Fotos von Lilo immer gerne an, aber deine zeigen wieder eine ganz andere Perspektive! Ich bewundere Lilo's Garten und vor allem ihren Arbeitseinsatz immer wieder!
Außerdem liebe ich die Gegend, ich bin ab und zu mal da, weil ich Verwandte in der Nähe habe - Ende Mai bin ich wieder da und es tut mir so leid, dass ich nicht die Zeit haben werde, Lilos Garten zu sehen :'(.
Außerdem liebe ich die Gegend, ich bin ab und zu mal da, weil ich Verwandte in der Nähe habe - Ende Mai bin ich wieder da und es tut mir so leid, dass ich nicht die Zeit haben werde, Lilos Garten zu sehen :'(.
Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Guten Morgen
Welche Überraschung über Nacht hat Andreas Bilder mit Bericht gezaubert.
So kann ich mich zum Frühstücktee bereits in meinem Garten ergehen und finde neue Perspektiven, die mir bisher entgangen sind. Ich frage mich, wie du, Andreas, in der relativ kurz bemessenen Zeit es geschafft diese Bilder zu machen.
Ganz herzlichen Dank und meine Bewunderung
Welche Überraschung über Nacht hat Andreas Bilder mit Bericht gezaubert.
So kann ich mich zum Frühstücktee bereits in meinem Garten ergehen und finde neue Perspektiven, die mir bisher entgangen sind. Ich frage mich, wie du, Andreas, in der relativ kurz bemessenen Zeit es geschafft diese Bilder zu machen.
Ganz herzlichen Dank und meine Bewunderung
- RosaRot
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Das ist ja spannend, den Blick sozusagen 'von außen' auf diesen Garten zu erleben!
Ich hatte es noch gar nicht geschafft mir Lilos vorherige Cistusserie ausführlich und genau anzuschauen, da geht es schon weiter!
Sehr schön ist das alles zusammen! :D
Ich hatte es noch gar nicht geschafft mir Lilos vorherige Cistusserie ausführlich und genau anzuschauen, da geht es schon weiter!
Sehr schön ist das alles zusammen! :D
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Sehr schöne Fotos von einem wunderschönen Garten :D Dankeschön an Andreas fürs Zeigen. Ich freue mich schon auf die nächsten :) und wie immer Chapeau an Lilo für die einfühlsame Gestaltung und Pflege! :-*
Liebe Grüße - Cydora
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Von diesem Garten kann es nicht genug Bilder geben und es ist spannend wie jeder ihn anders wahrnimmt. Danke fürs Zeigen Andreas!
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
hobab hat geschrieben: ↑18. Mai 2024, 07:50
Von diesem Garten kann es nicht genug Bilder geben und es ist spannend wie jeder ihn anders wahrnimmt. Danke fürs Zeigen Andreas!
Genau das wollte ich auch schreiben. Es ist immer wieder erstaunlich wie verschieden die Bilder von verschiedenen Fotografen sind.
Lilos Garten ist allerdings aus jeder Perspektive ein Traum :D
Wie ist das Wetter dort gerade, hier im Radio höre ich Katastrophenmeldungen aus dem Südwesten.
- AndreasR
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
@Kapernstrauch: Oh wie schade! Lilos Garten ist definitiv einen Besuch wert, auch wenn es nur ein kurzer Abstecher ist. Ich war etwa zwei Stunden bei Lilo, die natürlich wie im Flug vergangen sind.
@Lilo: Dir danke ich auf diesem Weg noch einmal herzlich für die Gastfreundschaft und den schönen Rundgang!
@Gartenlady: Ich denke, Lilo hat noch einmal Glück gehabt, die extremen Regenfälle konzentrierten sich auf das Saarland, das nördliche Elsass und Lothrigen sowie die Westpfalz.
@alle: Zugegebenermaßen, beim Zeigen der Fotos habe etwas geschummelt, hier präsentiere ich sie nämlich in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst bin ich mit Lilo den Hang nach oben gegangen, um alles ausgiebig zu bewundern, und konnte dann beim Abstieg in kurzer Zeit viele schöne Eindrücke auch mit der Kamera einfangen. :)
Machen wir aber weiter mit dem Rundgang, so wie ich den Garten Stück für Stück "entdeckt" habe. Ganz im Osten gibt es eine sehr sonnige Ecke, wo gerade herrlich die Sonnenröschen leuchten, dazu große Flächen mit Polsternelken und üppig blühender Schopflavendel. Das hat mich am meisten fasziniert, hier ist der nämlich keineswegs winterhart und gedeiht höchstens in Kübeln. Aber er braucht wohl sehr durchlässige, eher saure Böden, so etwas gibt es hier einfach nicht. Wenn mehr Zeit gewesen wäre, hätte ich mich sicher auch für einen Moment auf die schöne Bank gesetzt, aber so ging es direkt weiter.
Vorbei an einer glutroten Iris (welche ist das?) und an einem prächtigen Phlomis (überhaupt gibt es im Garten viele verschiedene Phlomis-Arten, bisher kannte ich eigentlich nur den gängigen P. russeliana) gelangt man zu einem großen Beet mit zahlreichen Sonnenanbetern wie Thymian, verschiedene Sedum-Arten, Artemisien, Helichrysum und anderen mediterranen Arten, die hier sicher ohne große Bewässerung gedeihen. In meinem fetten Lehm könnte ich so ein Beet gar nicht anlegen, es würde sofort von allerlei Unkraut überwuchert...
Am nächsten Treppenaufgang leuchtet der gerade aufgeblühte Türkenmohn, Lilo erzählte mir, dass er hier schon sehr lange aushält und sie jedes Jahr aufs Neue erfreut. Hier befinden sich auch verschiedene Obstbäume, dazwischen die schon angesprochene große Schaukel auf der noch ungemähten Wiese. War die Topographie bis hierhin noch gemäßigt, geht es nun steil nach oben! Die Treppe ist schier endlos lang, und man kann das Ende gar nicht erkennen, irgendwo verschwindet sie unter den Bäumen, welche den oberen Teil des Hanges bedecken.
Immer wieder begeistert mich der üppige Bewuchs auf den Mauern: Gigantische Zistrosen-Büsche, verschiedene Salbei- und Katzenminze-Arten, Gamander, Ziest, Lavendel und andere sonnenhungrige Arten gedeihen hier prächtig. Am Fuß der Mauer blüht die Mittelmeer-Wolfsmilch, und ein geschwungener Pfad erschließt die nächste Terrasse. Hier befindet sich der "nordamerikanische Garten" mit Arten vom amerikanischen Kontinent, wie Vernonia, Ceanothus, Ptelea (Kleeulme) und mehr.
Unvermittelt gelangt man zu einem kleinen Rastplatz, welcher das Ende des Weges markiert. Hier ist es etwas schattiger, so dass Farne, Purpurglöckchen und Tellima grandiflora die Szenerie dominieren. Das zartgelbe Laub der Gold-Robinie leuchtet vor dem satten Dunkelgrün der Hecke, und auf der hölzernen Bank kann man einen Moment verschnaufen und die Ruhe dieses Orts genießen. Auch hier bedeckt eine üppige Zistrose die Mauer und bedrängte einen kleinen Farn, den Lilo kurzerhand aus der Mauerspalte nahm, um ihn an einer anderen Stelle wieder einzupflanzen.
Fortsetzung folgt...
@Lilo: Dir danke ich auf diesem Weg noch einmal herzlich für die Gastfreundschaft und den schönen Rundgang!
@Gartenlady: Ich denke, Lilo hat noch einmal Glück gehabt, die extremen Regenfälle konzentrierten sich auf das Saarland, das nördliche Elsass und Lothrigen sowie die Westpfalz.
@alle: Zugegebenermaßen, beim Zeigen der Fotos habe etwas geschummelt, hier präsentiere ich sie nämlich in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst bin ich mit Lilo den Hang nach oben gegangen, um alles ausgiebig zu bewundern, und konnte dann beim Abstieg in kurzer Zeit viele schöne Eindrücke auch mit der Kamera einfangen. :)
Machen wir aber weiter mit dem Rundgang, so wie ich den Garten Stück für Stück "entdeckt" habe. Ganz im Osten gibt es eine sehr sonnige Ecke, wo gerade herrlich die Sonnenröschen leuchten, dazu große Flächen mit Polsternelken und üppig blühender Schopflavendel. Das hat mich am meisten fasziniert, hier ist der nämlich keineswegs winterhart und gedeiht höchstens in Kübeln. Aber er braucht wohl sehr durchlässige, eher saure Böden, so etwas gibt es hier einfach nicht. Wenn mehr Zeit gewesen wäre, hätte ich mich sicher auch für einen Moment auf die schöne Bank gesetzt, aber so ging es direkt weiter.
Vorbei an einer glutroten Iris (welche ist das?) und an einem prächtigen Phlomis (überhaupt gibt es im Garten viele verschiedene Phlomis-Arten, bisher kannte ich eigentlich nur den gängigen P. russeliana) gelangt man zu einem großen Beet mit zahlreichen Sonnenanbetern wie Thymian, verschiedene Sedum-Arten, Artemisien, Helichrysum und anderen mediterranen Arten, die hier sicher ohne große Bewässerung gedeihen. In meinem fetten Lehm könnte ich so ein Beet gar nicht anlegen, es würde sofort von allerlei Unkraut überwuchert...
Am nächsten Treppenaufgang leuchtet der gerade aufgeblühte Türkenmohn, Lilo erzählte mir, dass er hier schon sehr lange aushält und sie jedes Jahr aufs Neue erfreut. Hier befinden sich auch verschiedene Obstbäume, dazwischen die schon angesprochene große Schaukel auf der noch ungemähten Wiese. War die Topographie bis hierhin noch gemäßigt, geht es nun steil nach oben! Die Treppe ist schier endlos lang, und man kann das Ende gar nicht erkennen, irgendwo verschwindet sie unter den Bäumen, welche den oberen Teil des Hanges bedecken.
Immer wieder begeistert mich der üppige Bewuchs auf den Mauern: Gigantische Zistrosen-Büsche, verschiedene Salbei- und Katzenminze-Arten, Gamander, Ziest, Lavendel und andere sonnenhungrige Arten gedeihen hier prächtig. Am Fuß der Mauer blüht die Mittelmeer-Wolfsmilch, und ein geschwungener Pfad erschließt die nächste Terrasse. Hier befindet sich der "nordamerikanische Garten" mit Arten vom amerikanischen Kontinent, wie Vernonia, Ceanothus, Ptelea (Kleeulme) und mehr.
Unvermittelt gelangt man zu einem kleinen Rastplatz, welcher das Ende des Weges markiert. Hier ist es etwas schattiger, so dass Farne, Purpurglöckchen und Tellima grandiflora die Szenerie dominieren. Das zartgelbe Laub der Gold-Robinie leuchtet vor dem satten Dunkelgrün der Hecke, und auf der hölzernen Bank kann man einen Moment verschnaufen und die Ruhe dieses Orts genießen. Auch hier bedeckt eine üppige Zistrose die Mauer und bedrängte einen kleinen Farn, den Lilo kurzerhand aus der Mauerspalte nahm, um ihn an einer anderen Stelle wieder einzupflanzen.
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Tolle Fotos und wie immer bei dir eine wunderbare und ausführliche Beschreibung!
Re: Lilos Garten am Sonnenhang
@AndreasR - Danke für die schöne Fotoserie!
@Lilo - Ich finde Deinen Garten hinreißend schön! Du hast meine volle Bewunderung!
@Lilo - Ich finde Deinen Garten hinreißend schön! Du hast meine volle Bewunderung!
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Es ist wirklich spannend, den Garten Terrasse für Terrasse zu entdecken, und hinter jeder Biegung tut sich eine neue Szenerie auf. Vorbei an den weißen Camassien, die sich bei Lilo offenbar gut versamen (das ist der Vorteil, wenn man immer ein wenig offenen Boden hat, hier wird der sofort von allerlei Unkraut in Beschlag genommen...), und vorbei an herrlich blühender Katzenminze gelangt man auf eine mediterran angehauchte Ebene, wo verschiedene Salvien, Helichrysum und Lavendel dicke Polster formen. Am Ende des Wegs leuchtet eine rot gepolsterte Hollywoodschaukel - wie toll muss es hier an einem lauen Sommerabend mit dem weitstreichenden Duft der Halbsträucher sein! :D
Hat man diese Terrasse ausgiebig erkundet, wird der Pfad nach oben noch steiler und unwirtlicher, aber der Weg lohnt auf jeden Fall! Man kann gar nicht so recht erfassen, wie viele verschiedene Pflanzen hier eigentlich wachsen, und was davon schon immer da war, was Lilo im Laufe der Jahre gepflanzt hat, und was sich von selbst angesiedelt und ausgebreitet hat. Beim Blick nach oben, in den Wald hinein, lockt das wunderschöne alte Weinbergshäuschen, also habe ich mich an den weiteren Aufstieg gemacht.
Auf der nächsten Ebene gibt es einen urigen Laubengang mit alten Kletterrosen, hier hat sich die Taube Trespe überall ausgebreitet, leider sind die Samen keineswegs so "taub", wie der Name vermuten lässt. Irgendwann hatte ich aufgehört, die Terrassen zu zählen, und man verlor das Gefühl, auf welcher Ebene man sich nun befand, aber auf einmal stand ich vor der schönen Wollmispel, welche Lilo auch schon öfter hier im Forum gezeigt hat. Der Hang wird hier nun auch zunehmend schattiger, wobei selbst die so robusten Esskastanien langsam schwächeln, und immer wieder fällt der eine oder andere Baum aus und reißt Lücken ins Blätterdach.
Auf meiner Entdeckungstour bin ich vielen Pflanzen begegnet, die ich überhaupt nicht kenne, wie die verschiedenen Salvien, Artemisien, oder auch diese hübsche graulaubige Polsterschafgarbe. Obwohl Lilo nur ca. eine Stunde von hier entfernt wohnt, ist die Gegend um Neustadt noch einmal deutlich wärmebegünstigter als das Naheland, welches auch schon viele mediterrane Pflanzenarten beherbergt. Aber auch der Boden ist eben deutlich anders, hier an den Hängen des Pfälzerwaldes überwiegt eher saurer Sandboden, während bei mir kalkhaltiger Lösslehm das Landschaftsbild prägt. Nett fand ich auch diesen urigen, moosbewachsenen Gesellen, der an eine Miniaturausgabe eines zottigen Mammuts erinnerte.
Mittlerweile waren wir am Waldrand angelangt, wo ein großer Teppich mit blühendem Storchschnabel gerade die Blicke auf sich zieht. Dieser Bereich ist deutlich extensiver, und Lilo greift nur hier und da in das natürliche Pflanzenwachstum ein. Unterwegs begegnet man aber trotzdem immer wieder hübschen Einzelexemplaren, wie dem schönen goldgelb blühenden Phlomis oder der herrlichen Iris tectorum, deren blaue Blüten aus den ansonsten eher gedämpften Tönen des Halbschattens herausleuchtet.
Fortsetzung folgt...
- RosaRot
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Danke! Sehr spannend und sehr schön ist Deine Erkundung dieses großartigen Gartens, Andreas! :D
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Lilos Garten am Sonnenhang
Ich mich auch, es ist einfach zu schön, deinen Garten virtuell zu durchstreifen. :D :D
Ciao
Helga
Helga