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[Wolkenfeder]

Ich würde hier gerne Festhalten wie mein Garten im Prozess ist aber auch einfach erzählen... Ich habe doch schon einiges von euch mitgenommen.

Eine Felco habe ich dank euch. Und einen Bosch Axt 25 TC Gartenhäcksler. Und eine Silky Sugoi.

Außerdem habe ich mich durch einige Unter-Foren gearbeitet.
Wie man Cotoneaster loswird 
Wie man einen Kompost liebt und pflegt 
Wie man einen verdichteten, harten, trockenen Lehmboden bearbeitet, damit überhaupt etwas in ihm wächst außer vielleicht Quecke.
Wie man Garten liebt, plant, mit Pflanzen liebäugelt 
Wie man an die Tierwelt mitdenkt 

Kurz zu mir bzw. meinem Garten.
Wir haben ein Haus gekauft aus den 50ern bzw. mit Umbau aus den 80ern.
Hanggarten. Seitlich am Haus ein kleines Beet zum Hauseingang hin und vorm Haus ein etwas größeres Beet, n richtigen Vorgarten kann man das nicht nennen.
Der Hang liegt auf Felsgestein. Die Felsen und Steine habe ich beim Buddeln immer wieder in der Hand. Es ist wahnsinnig schwierig. Ohne meinen Sneeboer-Spaten käme ich da nicht durch.
Der Garten liegt oberhalb des Hauses. Recht steil. Die Vorbesitzer haben durchaus einiges an Arbeit investiert und der Garten ist der einzige terrassierte hier. Die Häuser rechts und links haben eine Graslandschaft mit vielen Unkräutern und Gräsern, die zu mir rüberwachsen sobald ich den Kopf wegdrehe.
Einiges an Vorarbeit will ich übernehmen. Die Terrassierung selbstverständlich 
Einen alten Apfelbaum und ein paar Stauden die mir gefallen lasse ich leben. Vieles sind aber Sünden der 80er - wie z. B. Der Cotoneaster. Grässlich. Und ich habe die ganzen oberen Hänge damit voll. Ich weiß nicht, weshalb sie terrassiert hat, nur um Cotoneaster zu setzen 

Wir haben das Haus jetzt seit zwei Monaten. Ich habe absolut gar keine Ahnung von Garten und Gartenarbeit gehabt.
Und es macht mir so wahnsinninig viel Spaß. Ich habe denselben Effekt wie beim Wandern. Ich kriege den Kopf frei. Kennt ihr das? Ich wälze sonst häufig Gedanken. Aber wenn ich verbissen ein Loch grabe und diese ganzen Steine und Felsbrocken da raushebe. Das macht was in mir. Da fühle ich mich seltsam zufrieden.

Und es ist noch so viel Arbeit.
Da freue ich mich sehr drauf. Es wird wahrscheinlich an die 10 Jahre dauern, damit ich da eine für mich grobe Struktur reinkriegen.
Ich will eine Totholzhecke, heimische Sträucher - Berberitze, Holunder, Weißdorn und Felsenbirne. Viele Johannisbeeren. Viele Rosen.
Ich hätte auch gerne einiges an Stauden. Aber ich glaube am Hang geht das nicht.
Mal gucken. Ich werde von Zeit zu Zeit ergänzen. Schreiben was geklappt hat.
Wir heute das Setzen der Felsenbirne. Ich hoffe, sie gedeiht.
Es ist ein Anfang.

[helga7]

Das klingt total spannend, ich freu mich schon auf deine weiteren Berichte, Wolkenfelder! 
Hast du auch Fotos? 

[Quendula]

Kennt ihr das?

Ja .

Lass Dir und dem Garten Zeit! Beobachte erst einmal, was sich entwickelt, was an verborgenen Schätzen auftaucht, was im Frühling blüht . Was überhaupt freiwillig wächst. Pläne sind gut, aber der Garten ist kein leeres Blatt Papier, dass man einfach nach eigenem Willen beschreiben und bemalen kann. Er hat Mitspracherecht. Ob Du willst oder nicht .

Am Hang gehen auch Stauden, vlt brauchen sie nur eine zusätzliche Starthilfe. Wenn der Standort ansonsten passt und Dir die Witterung keinen Strich durch die Rechnung macht ...

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim ausprobieren und zusammen wachsen .

[Wolkenfeder]

Hallo Helga, Fotos werde ich versuchen nachzureichen. Mit dem Handy bin ich eine Niere. Ich hoffe, ich kriege es hin.
Ich muss allerdings sagen, dass es schwierig ist den Hang zu fotografieren. Irgendwie sehen die Fotos immer anders aus als die Realität.
Quendula, da hast du vollkommen Recht. Der Garten hat Mitspracherecht. Ich werde horchen. Versprochen. Vieles darf auch. Das was er wild macht ist Recht schön. Der überreiche Oregano zum Beispiel. Oder irgendein Gewächs, das vom Wald aus über die Lorbeerkirsche hinwegwächst und diese unförmiggen Kugeln erobert.
Ja ich brauche unbedingt Bilder  wäre schade, wenn man das nicht mehr hat.
Ich wollte auch eher die ganzen Thujen und Lorbeerkirschen der Vorbesitzer köpfen zugunsten heimischer Sträucher. Ansonsten ist da auch viel nackte Erde. Da habe ich zum Schutz vor Erosion einfach Gras und Stroh draufgehauen.
Ich versuche morgen Fotos zu machen.

[Wolkenfeder]

Hier sieht man den Garten im Großen. Geknipst vom Dachbodenfenster aus. Die Terrassierung ist glaube ich zumindest erkennbar.

[Wolkenfeder]

Hier links ist noch n kleines Stück neben der großen Thuja

[Wolkenfeder]

Hier ist der große Kirschlorbeer. Er dürfte ungefähr 2,20 Meter hoch sein. Und darüber wächst irgendein hübsches Pflänzchen, das gaaaanz viele Schmetterlinge anlockt. Leider schon halb verblüht.

[helga7]

Mit den Bilder kann man sich schon viel mehr vorstellen! 
Wozu möchtest du den Garten gerne nutzen? Welche Bereiche schweben dir denn vor?

[Wolkenfeder]

Wie gesagt, vieles will ich tatsächlich entfernen. Ich weiß nur nicht ob es mir gelingt. Oben um die kirschloorbeere und den anderen großen kugeligen Strauch ist überall Cotoneaster gepflanzt worden. Um den kleinen Komposter links am Hang, ungefähr mittig ist auch an der Schrägfläche überall Cotoneaster. Ich habe da schon mehrere Tage geschuftet. Durch die Schräglage komm ich aber auch teilweise sehr sehr schlecht dran.
Die Thuja muss auch weichen.
Weiß da jemand ob ich die einfach "kappen" kann um den Rest des Stamms als Kletterhilfe für Clematis oder eine Rose zu nutzen? Es sieht nämlich ein bisschen so aus als ob die Vorbesitzer versucht hätten sie zu beschneiden und sie wild ausgetrieben hat, wie ne Hydra...

[Wolkenfeder]

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Mit den Bilder kann man sich schon viel mehr vorstellen! 
Wozu möchtest du den Garten gerne nutzen? Welche Bereiche schweben dir denn vor?

Ohhh, das ist eine schwere Frage. Ich gehe da sehr planlos vor fürchte ich.
Ich hatte mir vorm Einzug eine Skizze gemacht. Mit kleinem Unterstand mittig im Garten, überwachsen von Blauregen und so n Blödsinn. Vieles von dem was mir persönlich vorschwebt kann ich nicht durchführen.
Ich habe nur noch den dringenden Wunsch eine Hängematte links hinten an den alten Apfelbaum zu hängen. Hinten im Wald ist glaube ich ein Baum, dessen Umfang dick genug ist, das er mich hält. Ich muss den sich ausbreitenden Unterwuchs nur vorher wegkriegen.
Da soll zum Wald hin auch eine Totholzhecke.
Und sonst. So richtig geht mir nichts auf als Idee. Für einen Sitzplatz ist auch die terrassierte Ebene etwas zu klein und schräg fürchte ich. Aber das muss ich nochmals gucken. Der Blick von oben ist jedenfalls zauberhaft, weil man auf die Hänge gegenüber gucken kann.
¹min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

[Wolkenfeder]

Ah, doch. Ein Bereich ist für mich noch ein Muss. Der kommt rechts Unten hin. So nah wie möglich am Haus. Da soll ein kleiner Kräutergarten hin. Mit Trockenmauer. Oben auf die Trockenmauer wollte ich die Sonnenanbeter und Trockenheitsliebhaber pflanzen. Unten auf die Ebene Fläche die Kräuter und Gewürze, die es etwas feuchter und humoser wollen.
Die Steine für die Trockenmauer haben wir schon bestellt. Die großen Steine liegen aber leider unten. Wir kriegen sie nicht den Hang hoch. Der Anbieter schrieb, dass die von einem Mann getragen werden könnten. Das klappt leider nicht.

[Rieke]

Ein Garten mit Aussicht  .

Fälle Kirschlorbeer und Thuja (?) bloß nicht zu schnell. Ich bin jetzt auch kein Fan von den beiden Gehölzarten, aber die beiden sehen dorch gar nicht so schlecht aus und bis was Neugepflanztes die Größe hat, das kann dauern. Wir haben vor 15 Jahren Garten mit Haus gekauft. Bei der Anpassung des Gartens an meine Vorstellungen habe ich es mir zur Regel gemacht, Stauden und Gehölze erst zu entfernen, wenn ich weiß, was ich an dieser Stelle haben möchte. Daher steht im Vorgarten nach wie vor eine große Forsythie, wächst relativ pflegeleicht vor sich hin und knallt im Frühjahr ordentlich.

Die Steine für die Trockenmauer haben wir schon bestellt. Die großen Steine liegen aber leider unten. Wir kriegen sie nicht den Hang hoch. Der Anbieter schrieb, dass die von einem Mann getragen werden könnten. Das klappt leider nicht.

Rollen? Bei uns lagen recht große Granite im Vorgarten, die GG hinten in der Böschung verbauen wollte. Er hat sie dann nach und nach über die ganze Länge des Gartens (50m) nach hinten gerollt. Nur ein paar kleinere konnte er hochheben und mit der Schubkarre tranporieren.

[AndreasR]

Hui, da hast Du Dir ja jede Menge vorgenommen, und bestimmt auch schon einiges an Arbeit investiert! Es ist sehr mühsam, gerade wenn man ganz am Anfang steht, aber wenn man die Früchte seiner Arbeit bewundern kann, ist die Motivation umso größer. Ganz wichtig: Fange nicht an zu vielen Stellen gleichzeitig an, da verzettelt man sich schnell und kommt dann nicht mehr hinterher. Und auch wenn Thuja, Kirschlorbeer und Cotoneaster weg sollen, würde ich die auch nicht vorschnell alle roden.

Man kann sie ja ein bisschen in Form bringen, aber immerhin, sie bringen schon etwas Struktur in den Garten, ebenso wie der Apfelbaum und der Kriechwacholder am Hang, das kann man fürs Erste nutzen, um ein paar "Ankerpunkte" fürs Auge zu schaffen. Und vielleicht findest Du die Pflanzen nach einer Weile gar nicht mehr so doof. Der schmetterlingsanziehende Strauch im Kirschlorbeer ist übrigens eine Kolbenspiere, die ist durchaus erhaltungswürdig.

Wenn die Steine für die Trockenmauer zu schwer zum Tragen sind, kann man es vielleicht mit einer robusten Sackkarre oder einer Bauschubkarre versuchen (rückwärts gehend den Hang hinauf ziehend), eine Herausforderung ist es allemal. Rollen könnte auch gehen, ist natürlich ebenfalls Schwerstarbeit. Aber hey, die alten Ägypter haben es auch irgendwie geschafft, die Pyramiden zu bauen, vielleicht kann man sich da ein paar Tricks abschauen...

[RosaRot]

Wir haben auch einen Hang. Schwere und große Steine bewege ich mit der Sackkarre (einer leichten aus Aluminium), das geht erstaunlich gut.
Bäume und Büsche würde ich nicht vorschnell fällen sondern erst mal beobachten wie das Ganze so über die Jahreszeiten sich verändert. Planlos gärtnern ist auch überhaupt nicht schlimm.
Fängst Du eben in der unteren Ecke mit dem Kräuterbeet an und daraus entwickelt sich dann schon die nächste Idee... garantiert, vor allem, wenn Du hier länger mitliest...

[Cryptomeria]

@ Wolkenfeder: Thuja ist das nicht sondern Scheinzypresse ( Chamaecyparis lawsoniana ). Spielt vielleicht keine Rolle, aber als richtige Ansprechhilfe.
VG Wolfgang