Der einheimischen Bevölkerung kann man hier in der Tat nichts vorwerfen, auch nicht dem Großhändler vor Ort, denn beide möchten nur versuchen, ihr karges Einkommen ein wenig aufzubessern. Galanthus woronowii übersteht als trocken Zwiebel den Transport und den Handel hier in Europa wohl viel besser als das einheimische Schneeglöckchen, weshalb es immer noch tonnenweise importiert wird.
Der ahnungslose Kunde kennt halt nicht die unterschiedlichen Arten, und solange "Schneeglöckchen" auf der Packung steht, wird gekauft. Oder auch nicht, oft sehe ich noch halbvertrocknete Zwiebeln, die im November im Baumarkt dann für wenige Cent verramscht werden, aus Mitleid habe ich auch schon welche gekauft. Immerhin, sie scheinen hier am passenden Platz zu überleben und legen sogar leicht, wenn auch sehr langsam, zu...
Sehr wahrscheinlich geht es auch noch vielen anderen Blumenzwiebeln wie Cyclamen und Eranthis cilicicum so, da steht zwar immer "aus Kulturmaterial vermehrt" drauf, aber so wirklich mag ich das nicht glauben, zumindest zum Teil sind es auch sicher Wildsammlungen. Immerhin, die Leute vor Ort sind sich dessen bewusst, dass sie die Wälder nicht komplett abgrasenden können, und es bleibt zu hoffen, dass die Naturbestände sich einigermaßen erhalten.