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Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht (Gelesen 6104 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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marwing
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

marwing » Antwort #15 am:

Amur hat geschrieben: 20. Sep 2021, 12:46
Ziehe mal einen dieser Krüppel raus und schau mal ob da wenigstens vernünftig Wuzeln dran sind, .....
Wie siehts mit Engerlingen aus? Auch die werden in manchen waldnahen Wiesen wieder zum Thema und lassen sich durch die Gitter nicht abhalten.


Ja, Wurzeln sind ein Problem. Mir ist bei einer Williams Christ, die ich letzten Winter nach 5 Jahren Standzeit, in denen sich nichts getan hatte, umgepflanzt habe aufgefallen, dass sie keine neuen Wurzeln gebildet hatte!

Und Engerlinge habe ich auch, die haben mir an anderen Stellen die Grasnarbe abgefressen sodaß Gras abgestorben ist. Die waren aber sehr oberflächlich
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marwing
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

marwing » Antwort #16 am:

Starking007 hat geschrieben: 20. Sep 2021, 11:27
"..........Grundstück unmittelbar an einem Fluss liegt.............."

Ohne Näheres zu wissen, würde ich da gar kein Obst pflanzen.


Keine Sorge. Das war schon immer der Obstgarten meiner Vorfahren, der die weitverzweigte Familie jahrein jahraus mit Obst versorgt hat. Und das hat gut funktioniert!! ;)
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555Nase
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

555Nase » Antwort #17 am:

marwing hat geschrieben: 21. Sep 2021, 00:13

Keine Sorge. Das war schon immer der Obstgarten meiner Vorfahren, der die weitverzweigte Familie jahrein jahraus mit Obst versorgt hat. Und das hat gut funktioniert!! ;)
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Wenn dort schon seit der Urzeit Bäume standen, ist es vielleicht Bodenmüdigkeit. >>> https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=bodenm%C3%BCdigkeit
Wenn an anderer Stelle Jungbäume wachsen, hat vielleicht gerade an dieser Stelle vorher noch kein Baum gestanden ?
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Roeschen1
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

Roeschen1 » Antwort #18 am:

marwing hat geschrieben: 21. Sep 2021, 00:13
Starking007 hat geschrieben: 20. Sep 2021, 11:27
"..........Grundstück unmittelbar an einem Fluss liegt.............."

Ohne Näheres zu wissen, würde ich da gar kein Obst pflanzen.


Keine Sorge. Das war schon immer der Obstgarten meiner Vorfahren, der die weitverzweigte Familie jahrein jahraus mit Obst versorgt hat. Und das hat gut funktioniert!! ;)
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War dort angrenzend Wald seit Generationen?
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marwing
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

marwing » Antwort #19 am:

An den Stellen, wo jetzt die neuen Birnen stehen, standen vorher keine Birnen (die alten stehen ja zum Teil noch, aber woanders)
An den Stellen, wo jetzt die neuen Birnen stehen, war der Garten verwildert mit Ahorn -siehe Bild- , deswegen hatte ich schon an zuviele Holzreste im Boden gedacht. Aber sonst gibts eigentlich keinen Grund für Bodenmüdigkeit? Die Fläche war lange Jahre von einem Gärtner bewirtschaftet (bis in die 80er Jahre, dann verwilderte der Garten), ab dann ist aus dem herabfallenden Laub über 30 Jahre ja auch guter Humus geworden)

Das ist auch nicht wirklich angrenzender Wald, sondern der bewachsene Uferstreifen (LSG) und halt noch bißchen wilder Ahorn an der Grenze zum Nachbarn

Ich kann da vielleicht ganz vorsichtig noch ´was wegnehmen, aber glaube mir, ich hab schon viel gefällt :)

Als meine Großeltern früher das Obst gepflanzt haben wars natürlich weniger dicht bewachsen, das stimmt schon. Früher hatten die Obstbäume sicher bessere Startbedingungen


Mir fällt eigentlich nur noch ein: Bäume ausgraben, Pflanzloch vergrößern, mit guter gesiebter Erde auffüllen, wieder einpflanzen, abwarten ??? ???
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Roeschen1
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

Roeschen1 » Antwort #20 am:

Was hast du den Bäumen ins Pflanzloch mitgegeben? Kompost, Dünger?
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Aromasüß
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

Aromasüß » Antwort #21 am:

Bei Deinem schattigen Standort brauchst Du Geduld.

Wenn Du ohnehin große Birnbäume haben willst, ist Quitte die falsche Wahl (Du verlierst Zeit und die Höhe jenseits des bodennah stärker beschatteten Bereichs). - Wozu Quittenunterlage im tiefgründigen großen Garten? Für Obstwiesen wird von der Quitte abgeraten.

Außerdem hast Du Dir mit Williams und der anspruchsvollen, nur schwächer wüchsigen Vereinsdechant 2 besonders wärmeliebende Sorten ausgesucht (oder von der Baumschule in Unkenntnis Deines Gartens aussuchen lassen?):

  • Mit der Vereinsdechant hast Du eine Sorte mit gleich 5 Bremsen an Deinem Standort: 1. Halbschatten, 2. Quittenunterlage, 3. schwächer wüchsig ("mittelstark" = mittelschwach), 4. ausgeprägt wärmeliebend = Sonne liebend, 5. sehr edel, aber nicht universal anbaubar: stellt in vielen Teilen Deutschlands eine "Grenzertragssorte" dar.

  • Um den Halbschatten kommst Du nicht herum, aber die anderen Bremsen kannst Du vermeiden.

  • Der Clapp ist starkwüchsig (wie die Williams), aber mag auch feuchtere Böden und ist nicht so stark wärmeliebend. Da Clapp bei Dir zumindest anfangs gut gedeiht, solltest Du Sorten mit seinen Eigenschaften auswählen.


An Deiner Stelle würde ich eine 2. Methode auf Deinem Standort ausprobieren: auf Sämlingsunterlage; eine stark- bis sehr stark wüchsige und nicht so ausgeprägt wärmeliebende Sorte, die an vielen Standorten gedeiht (z. B. Gellert oder ein anderer bewährter Birnen-Wachstumsmeister wie Alexander Lucas oder eine Lokalsorte Deiner Gegend und/oder die Sorte Charneu, die an vielen, auch etwas schattigeren und feuchteren Standorten was wird und/oder den Clapp, da er sich bei Dir zu bewähren scheint, einfach nochmal auf Sämling setzen). So könntest Du mit einer 2. Methode Erfahrungen an Deinem Standort sammeln, und weißt dann besser bescheid.

So oder so brauchst Du im Halbschatten Geduld. Außerdem soll der obere Teil des Birnbaums, wenn er ausgewachsen ist, schon richtig Sonne bekommen, sonst schmecken die Früchte nicht. Denn: Ein Tafelobst, das den Halbschatten liebt, gibt es nicht!
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marwing
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

marwing » Antwort #22 am:

Roeschen1 hat geschrieben: 23. Sep 2021, 09:58
Was hast du den Bäumen ins Pflanzloch mitgegeben? Kompost, Dünger?


Nichts von beidem. Als ich merkte dass sie nicht richtig wachsen, habe ich (vor allem wegen der Birnengallmücke) die obere Erdschicht auf gute gesiebte Gartenerde gewechselt, später dann mit Obstdünger gedüngt.
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

marwing » Antwort #23 am:

@ aromasüß

Danke für diese Super Antwort, eine gute Analyse!
Williams und Vereinsdechant habe ich genommen, weil sie super schmecken (sollen).

In meinem alten Büchlein "Sachsens Apfel- und Birnensorten" von 1926 steht zu der Vereinsdechant "eine der köstlichsten Früchte" - und da wir hier in Sachsen sind will ich die haben, ist doch klar :P ... aber da steht auch "sehr anspruchsvoll an Boden und Lage" ... das überliest man gern und ich wäre bei der Vorgeschichte des Gartens nicht darauf gekommen dass die Bedingungen jetzt schlechter sein könnten als früher :(

Es ist wirklich auffällig, dass ausgerechnet die beiden Clapps verhältnismäßig gut wachsen.

Gellert und Köstliche von Charneux habe ich ja schon, die sind auf dem ersten Foto zu sehen.

Sollte ich das mit dem Ausgraben, Erde auffrischen, Pflanzloch vergrößern mal machen? Das würde Gellert und Köstliche von Charneux betreffen.
Oder bremst das die Entwicklung nur unnötig?

Oder stehen lassen, Geduld haben und diese Sorte an anderer Stelle nochmal neu pflanzen?
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marwing
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

marwing » Antwort #24 am:

Jetzt bin echt ratlos: In meinem Büchlein von 1926 lese ich gerade zur Köstlichen von Charneux: "gedeiht schlecht auf Quitte" .. und die Baumschule hat sie mir auf Quitte veredelt verkauft ??!!

Und ich wundere mich, dass ein Ast abstirbt ... ???
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Re: Birnenbäume wachsen nicht - Hilfe gesucht

Aromasüß » Antwort #25 am:

Um die Charneux auf Quitte brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Zwischen beide kommt ein Stück Zwischenveredlung (z. B. eine Holzscheibe Gellert), die sich mit beiden verträgt - das wird die Baumschule schon richtig gemacht haben.

Aber gerade die Charneux würde ich auf einer halbschattigen Obstwiese nicht auf Quitte setzen. Setzt Du sie auf Sämling, dann wächst sie steil und schmalkronig nach oben und kann dort auf Deiner Obstwiese - hoffentlich?! - gerade so genug Licht vorfinden?
Das musst Du beurteilen.

Ich glaube nicht, dass es am Boden liegt. Als dort in früherer Zeit Birnen gediehen, war es derselbe Boden - oder? Auf dem Foto wirkt der Boden nährstoffhaltig und tiefgründig.
Ich glaube, dass der Lichtmangel das Problem ist.
Der Lichtmangel zusammen mit der Schwachwüchsigkeit dürfte die Ursache des mäßigen Wurzelwachstums sein.

Außer möglichst hoch wachsenden Stämmen fällt mir nur der Tipp zu stärker schattenverträglichen Obstarten ein: Sauerkirsche, manche Apfelsorten (Edelaroma ist aber bei Äpfeln im Halbschatten auch nicht zu erwarten).
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