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[MarkusG]

Wir waren 2005 in einer ähnlichen Situation, hatten eine Wohnung ohne Garten in der Stadt. Und 15 km entfernt einen Gemüse- & Obstgarten. Wir suchten damals ein Haus auf dem Land mit großem Garten und merkten bald, dass wir uns das, was wir uns unter "großem Garten" vorstellten, nicht leisten konnten.

Da stießen wir auf das Angebot, eine knapp 2 ha große Weihnachtsbaumplantage zu kaufen. Und dies war uns wichtiger als das Haus. Lange Zeit schien es aussichtslos, dort auch einmal wohnen zu dürfen. Doch aufgrund jahrelanger Beharrlichkeit nahmen uns die Behörden schließlich ernst, unsere Betriebsidee wurde von der Landwirtschaftskammer geprüft und derzeit ziehen wir gerade in unser Haus im Garten ein.

Sicherlich ist diese Schilderung keine allgemeingültige "Anleitung" zum Erwerb eines Hauses mit Garten, aber es zeigt, dass die Wege manchmal sehr indirekt sein können. Wenn ich das will, was die meisten wollen, konkurriere ich auch mit den meisten. Unser Grundstück wollte damals niemand, weil es kein Bauland war und für viele einfach nur Arbeit darstellte.

[Kasbek]

Die Preise mögen in der Provinz besser sein.
Auch kann man auf dem Dorf mehr Land ums Haus herum bekommen.
Je nachdem wieweit die Jobs dann vom Haus entfernt sind, muß man aber bedenken das man in 30 Jahren allein an Kraftstoff auch 40.000 Euronen mehr ausgeben kann - im Vergleich zum Monatsticket der BVG

Das ist zumindest momentan noch ein ernstzunehmender Faktor. Wenn es allerdings in ein paar Jahren mal brauchbare Energiespeicher für den Hausgebrauch gibt, läßt sich das Problem leicht lösen: Solaranlage aufs Dach, Speicher und vernünftiges Hybridfahrzeug in die Garage (letzteres, um Reichweitereserve zu erhöhen), und dann kann einem die Preisentwicklung an den Tankstellen weitgehend egal sein. Sind freilich alles Investitionen, die auch allesamt noch auf einen Schlag anfallen, zusätzlich zum Haus- bzw. Grundstückserwerb.

[Gartenentwickler]

Wir schauen uns jetzt erstmal nach einer größeren Wohnung mit etwas Terrasse/Garten um. Bisher nutzen wir gerne den meiner Eltern, sind aber auch 20 min Fahrt, macht man nach Feierabend auch nicht.

Finde es erschreckend, das wir halt bis zur Rente (sind beide 30 Jahre alt) unser Haus abbezahlen müssten, wenn alles glatt läuft. Hätte es lieber, etwas mehr Puffer zu haben bzw. früher fertig zu sein. Da bin ich wieder bei Tiny House bzw. Rolling Bungalow mit 55 qm. Den habe ich fix abbezahlt, Grundstück evtl. auch. Blos man findet in Schleswig Holstein halt kein Grundstück dafür, ausgenommen Campingplätze.

[Waldgärtner]

Hach ja, die Frage treibt uns auch seit Jahren rum. Mit jedem Jahr stiegen die Preise weiter und derzeit scheint uns die Entscheidung abgenommen zu sein (weil wir uns einfach in realistischer Nähe zu den Jobs nichts leisten können).
Selbst der Sachbearbeiter auf der Bank hat uns vom Kauf abgeraten, da die Preise gerade ziemlich überteuert sind. Die Bank ermittelt ja immer einen aus ihrer Sicht realistischen Wert, der aber stets unter den aktuellen Kaufpreisen liegt. Dazu kommt, dass wir zumindest nur eine Zinsbindung von 15 Jahren bekommen hätten. Wenn die Zinsen dann aber auf ein früher realistisches Niveau von 5% steigen, bekämen wir den Kredit bis zur Rente nicht mehr abbezahlt.

Wir haben uns jetzt so eingerichtet: Mietwohnung auf dem Dorf, darum ein großer Garten, wo die Kinder toben (gehört den Vermietern, toben dürfen aber alle) + eine Terasse und ein paar Töpfe mit Tomaten, Kräutern etc.
Angemietet haben wir einen Kleingarten am anderen Ende vom Dorf, direkt von der Gemeinde, d.h. kein Kleingartengesetz, wir dürfen machen, was wir wollen. Dort gibt es einen Kirsch- und einen Walnussbaum, von uns gepflanzt alle möglichen Beeren und Niederstammobst
Gekauft sind 3000qm Wiese + Feldgehölz eine halbe Autostunde weit weg. Da stehen Hochstämme mit alten Obstsorten.

Besser ginge sicherlich (eigenes Haus mit großem Garten, na klar!), aber wir sind ganz gut ausgelastet und ich kann mich komplett austoben im Garten.

Zum Stadt-Land-Gefälle: Als frisch Zugezogene werden wir hier von diversen Nachbarn nicht zurückgegrüßt. Die sind aber alle jenseits der 70 und wohnen allein/zu zweit in Zweifamilienhäusern. Dass zwei junge Familien in einem gleichgroßen Haus wohnen, scheint Provokation genug zu sein 
Aber gut, vielleicht werden in nächster Zeit auch wieder Häuser frei und die Preise sinken wieder 

[Bufo]

Finde es erschreckend, das wir halt bis zur Rente (sind beide 30 Jahre alt) unser Haus abbezahlen müssten, wenn alles glatt läuft. Hätte es lieber, etwas mehr Puffer zu haben bzw. früher fertig zu sein. Da bin ich wieder bei Tiny House bzw. Rolling Bungalow mit 55 qm. Den habe ich fix abbezahlt, ...

bis zur Rente abzahlen = Lebensaufgabe
Lebensaufgabe = Altersvorsorge = mietfreies Wohnen im Alter

Tiny House = kostengünstiger, aber wehe wenn du alt und/oder krank wirst.
Mit einem Rollator bewaffnet kletterst du nicht mehr in die Schlafkabine.

Mit 30 hätte ich mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Du solltest aber jetzt entscheiden, ob du ein Haus/Garten auf Lebenszeit willst oder nur als Lebensabschnittsgefährten.

[Kapernstrauch]

Wir schauen uns jetzt erstmal nach einer größeren Wohnung mit etwas Terrasse/Garten um. Bisher nutzen wir gerne den meiner Eltern, sind aber auch 20 min Fahrt, macht man nach Feierabend auch nicht.

Finde es erschreckend, das wir halt bis zur Rente (sind beide 30 Jahre alt) unser Haus abbezahlen müssten, wenn alles glatt läuft.

Ich würde lieber bis zur Rente Raten bezahlen, und dafür sind Haus und Garten dann mein Eigentum. Jedes Monat Miete zahlen ist rausgeschmissenes Geld, wenn man irgendwann einen Garten haben will - eine größere Wohnung muss erstmal eingerichtet bzw. evtl. adaptiert werden, das kostet auch!

Zur Größe wäre, von den Kosten einmal abgesehen, zu beachten:  was will ich mit dem Garten anfangen? Braucht oder wollt ihr nur eine Terrasse mit ein wenig grün und bunt drumherum, oder beinhaltet der Traum einen Gemüsegarten, Obstbäume, Teich......? Macht halt auch alles viel Arbeit, wollt ihr das?

Wir haben unser Haus vor 40 Jahren auf geerbtem Grund (1000 qm) gebaut, ich würde nie tauschen wollen - der Garten macht mir jedes Jahr mehr Freude. Allerdings habe ich keinen Nutzgarten mehr, ich will auch reisen, und die Urlaube nicht nach Ernte und Verarbeitung von Obst und Gemüse richten.

Unser Sohn hat in Niederösterreich 2 Jahre nach einem Haus mit Garten gesucht - am Ende dann ein Grundstück von 2200 qm gekauft und selbst gebaut.
Das geht aber nur in einiger Entfernung zur Stadt - das ist gut zu überlegen!

[Konstantina]

Die Preise mögen in der Provinz besser sein.
Auch kann man auf dem Dorf mehr Land ums Haus herum bekommen.
Je nachdem wieweit die Jobs dann vom Haus entfernt sind, muß man aber bedenken das man in 30 Jahren allein an Kraftstoff auch 40.000 Euronen mehr ausgeben kann - im Vergleich zum Monatsticket der BVG

Das ist zumindest momentan noch ein ernstzunehmender Faktor. Wenn es allerdings in ein paar Jahren mal brauchbare Energiespeicher für den Hausgebrauch gibt, läßt sich das Problem leicht lösen: Solaranlage aufs Dach, Speicher und vernünftiges Hybridfahrzeug in die Garage (letzteres, um Reichweitereserve zu erhöhen), und dann kann einem die Preisentwicklung an den Tankstellen weitgehend egal sein. Sind freilich alles Investitionen, die auch allesamt noch auf einen Schlag anfallen, zusätzlich zum Haus- bzw. Grundstückserwerb.

es geht hier auch nicht nur um das Geld/Kraftstoff. Eine wichtigere Faktor ist die Zeit, die unterwegs verlorengeht. Lebenszeit.
Ich habe 6 Jahre lang jeden tag zwei Stunden hin und Zwei Stunden zurück gependelt. Nach ein-paar Jahre ist Mann/Frau nur noch müde, ob da noch für eine Garten Zeit übrig bleibt? Und das Ganze auch noch Spaß macht

[Kapernstrauch]

[/quote]
es geht hier auch nicht nur um das Geld/Kraftstoff. Eine wichtigere Faktor ist die Zeit, die unterwegs verlorengeht. Lebenszeit.
Ich habe 6 Jahre lang jeden tag zwei Stunden hin und Zwei Stunden zurück gependelt. Nach ein-paar Jahre ist Mann/Frau nur noch müde, ob da noch für eine Garten Zeit übrig bleibt? Und das Ganze auch noch Spaß macht
[/quote]

Das ist ein Punkt, der zu berücksichtigen ist - allerdings gibt es auch immer mehr Jobs, bei denen man von zu Hause aus arbeiten kann.
Und wenn Gartenentwickler in seinem Beruf als Landschaftsgärtner arbeitet, muss er vermutlich sowieso flexibel sein....

[Mathilda1]

die Frage ist aber auch, ob pendeln so günstig bleibt. Wenn der dadurch entstehende Umweltschaden irgendwann einmal eingepreist wird, kann das ein Problem werden

[goworo]

Ich denke, die Antworten sind so vielfältig wie die Lebensentwürfe und -umstände unterschiedlich sind. Als wir z.B. vor 44 Jahren aus den Kalifornien zurück kamen war klar: wir wollen, wir brauchen ein möglichst großes Grundstück, möglichst nah an der Arbeitsstelle und möglichst kostengünstig. Dass diese 3 Parameter nicht unter einen Hut zu bringen sind ist evident. Also wurde die finanzielle Belastungsgrenze mehr als ausgereizt. Weil die Hypothekenzinsen zum damaligen Zeitraum über 10% lagen, gab es auch wenig Spielraum für den Hausbau. Also haben wir einen Großteil der Hausbauarbeiten in Eigenleistung bewerkstelligt. Erst danach konnten wir uns sukzessive der Gartengestaltung widmen. Warum schreibe ich das alles? Auch wenn wir dadurch wenig Zeit und Geld für andere Aktivitäten hatten, wir haben diese Entscheidung nie bereut. Zu meiner ehemaligen Arbeitsstätte und zu Stadt sind es nur wenige Autominuten. Was wir allerdings bedauern ist, dass die ursprünglich ähnlich großen Grundstücke in der Nachbarschaft aktuell immer stärker zergliedert werden und die neu angelegten "Gärten" oft mehr einer Baumarktausstellung gleichen.

[Meralin]

Bei uns ist es auch die Kombi Stadt(rand)wohnung mit gepachtetem Kleingarten in 5 km Entfernung geworden.

Denn ein Haus in sinnvoll/täglich zu pendelnder Strecke zu unseren Arbeitsstellen hätten wir als Paar bis zur Rente auch nicht abbezahlen können - wir hätten die Finanzierung aus dem Grund garnicht bekommen.

Im Rahmen, den die Bank uns gesteckt hat, haben wir dann weitergesucht und schließlich eine Etagenwohnung gefunden.
4 Zimmer, 2 WCs und ein vernünftiger Balkon.
Das passt für den Platzbedarf, unseres Lebensentwurfs mit zukünftig evtl. 1-2 Kindern.

Dazu 300qm Garten im Verein. Gut mit Auto und auch ÖPNV sowohl von der Arbeit, als auch von der Wohnung zu erreichen.
Jetzt kann ich auch "auf dem Weg noch schnell mal" z.B. Gemüse/Kräuter ernten oder Vogelfutter nachlegen.

Dem Traum vom Haus trauere ich inzwischen nicht mehr nach.

[Dunkleborus]

Früher war mir klar, dass ich irgendwo am Dorfrand leben möchte, mit riesigem Garten und irgendeinem Haus. Naja... man wird älter, legt Wert auf erreichbare Kliniken und Geschäfte, hat einen ortsgebundenen, stadtnahen Job, ist auf OV angewiesen und in der teuren Schweiz, wo stadtnahe Grundstücke kaum zu bekommen sind.
Jetzt konnten wir das Haus, in dem ich seit zwanzig Jahren eine Etage gemietet hatte, günstig kaufen. Da mussten wir einfach...
Der ganze eher kleine Garten ist von den Nachbarhäusern einsehbar, also wird es nichts mit freistehender Sauna im Garten und Privatsphäre, meine Gehölzsammlung findet nicht statt.
Aber das ist mir inzwischen ganz egal, für einen Riesengarten bin ich zu bequem, ich will vor allem den Garten geniessen. Das Ausgesetztsein kenne ich von der Arbeit, das Haus ist in einer ruhigen Strasse, aber nur wenige Tramstationen von der Innenstadt entfernt. Wir können machen, was wir wollen. Steinwülste zum Beispiel.
Ich hätte früher nie gedacht, dass ich mal so wohnen werde, aber das Leben ist flexibel.

[Kasbek]

Der ganze eher kleine Garten ist von den Nachbarhäusern einsehbar, also wird es nichts mit freistehender Sauna im Garten und Privatsphäre, meine Gehölzsammlung findet nicht statt.

Wenn Du die Gehölze nur dicht genug pflanzt und sie hoch genug werden, hast Du in der Mitte sicher einen heimeligen Platz für eine freistehende Sauna.

*duckundweg

[Quendula]

Da mussten wir einfach...

Ich hab schon gehört  ... Glückwunsch!

[Flora1957]

''Wenn Du die Gehölze nur dicht genug pflanzt und sie hoch genug werden, hast Du in der Mitte sicher einen heimeligen Platz für eine freistehende Sauna. ''

Sehe ich auch so. Auf diese Weise habe ich an unserer vormaligen Wohnstätte eine kleine Sonnenterrasse bei lediglich ca. 2,2m Tiefe errichtet, die uneinsehbar war, obwohl das Nachbarhaus nur einige wenige Meter entfernt war. Mäßig hoch straff aufrecht wachsende schlanke Planzen (Säuleneibe, Ilex meserveae, Bambus) machen es möglich bei minimalem Raumverlust. Lohnt sich!