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[Queena]

Mein Mann hat für über 12 Jahren eine Scheune für sein Hobby (alter Lastwagen) gesucht.

Zufällig war da ein altes Bauernhaus dabei 

1 1/2 Jahre nach Kauf des Anwesens auf ca. 2200qm Grund hat er mich kennengelernt und wir haben dann zusammen das Haus renoviert. Von neuem Dach inkl. Dämmung über neue Heizung komplett Stromkabel verlegt alles selbst gemacht. ( Er hat Elektriker gelernt) hat später nochmal studiert und ist jetzt Sachverständiger.

Wir wohnen hier seit Sommer 2014. Seitdem ist noch eine Halle von ca. 280 qm dazugekommen. (Mann braucht Platz für Bulldog, Motorräder, LKW Wohnmobil etc. 

Letztes Jahr wurde in eigenregie das Dach von der Scheune gemacht.

Gründe warum wir uns das leisten können:

Das über 100 Jahre alte Haus wollte keiner haben. (jetzt schon, wir wurden schon oft gefragt ob wir verkaufen)
Damals waren die Immobilienpreise noch sehr günstig.
Wir wohne 15 min.von der nächsten Stadt enfernt
Das Dorf kennen selbst viele hier in der Gemeinde nicht.
Wir machen viel selbst.
Kinder sind erst nach Hausrenovierug auf die gekommen.
Preise vergleichen. Allein das Halle bauen inkl. Solaranlage hat 2 Jahre an Vorbereitung gebraucht. Viele Sachen wurden Secondhand gekauft.
Das neue Dach der Scheue mit allem hat z. B. ca 4000 € gekostet. Vom Dachdecker hätte es zwischen 20.000 und 25.000 € gekostet.

Ein Kollege von meinem Mann will jetzt bauen und ist aktuell bei 520.000 € das ist absoluter Wahnsinn in meinen Augen.

[Waldgärtner]

bis zur Rente abzahlen = Lebensaufgabe
Lebensaufgabe = Altersvorsorge = mietfreies Wohnen im Alter

Ja, wenn alles klappt und nicht zwischendurch die Blase platzt und einem der Kredit um die Ohren fliegt.
Das Haus gehört dir nämlich erst, wenn alles abbezahlt ist.

Wie mietfreies wohnen im Alter aussieht (aussehen kann), sehe ich bei der Generation meiner Eltern: Da hocken dann 1-2 Personen auf über 150 qm Wohfläche, weil die Kinder schon seit 20 Jahren aus dem Haus sind. Das alles in Ordnung zu halten wird zunehmend zur Tortur. Und wenn man Grundsteuer, Heizkosten etc. zusammenrechnet, fehlt nicht mehr so viel bis zur Miete einer ausreichenden Wohnung.

Das ganze ist doch vielschichtiger als Mietezahlen = doof und Eigentum = Super.
Wer Miete für rausgeworfenes Geld hält, kann ja mal die Nebenkosten und Zinsen ausrechnen bei Kaufpreisen von über 500.000, da kommt schnell ein sechsstelliger Betrag zusammen. Der Aufschlag, weil die Häuser über Wert verkauft werden, ist da noch gar nicht berücksichtigt.

Ein Blick in meinen Bekanntenkreis (alle zwischen Anfang 30 und Ende 40) zeigt die Vielfältigkeit:
Manche empfinden es als belastend so hoch verschuldet zu sein
Andere haben so knapp kalkuliert, dass Geld im Alltag ständig Thema ist, weil es nicht reicht. Als in der Firma über Kurzarbeit gesprochen wurde, kamen existenzielle Ängste, ob der Kredit dann noch bedient werden könnte
Wieder andere sanieren seit über 10 Jahren am Altbau rum. Sobald eine Sache fertig ist, kommt die nächste. Geld für den Handwerker ist aber auch nicht da, also alles selber machen. Ein großer Garten wäre hier nur eine zusätzliche Belastung.
Dann gibt es aber auch die, die drunter leiden, immer noch Miete zahlen zu müssen, da sie sich einfach kein Eigenheim leisten können.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es mir deutlich besser geht, seitdem ich mich in der Hinsicht entspannt habe.
Lange Zeit war für mich auch: Garten = eigenes Haus mit großem Grundstück (so wie ich es aus meiner Kindheit kenne).

Mittlerweile habe ich zum Glück erkannt, dass es einfachere und vor allem günstigere Wege zum Garten gibt. Die Streuobstwiese, die ich mir schuldenfrei gekauft habe, ist mir und nicht der Bank, egal was am Immobilienmarkt passiert

[Inachis]

Wie bist du an die Streuobstwiese gekommen? Wo sucht man denn nach nicht-Bauland und worauf muss man achten?

[Waldgärtner]

Wie bist du an die Streuobstwiese gekommen? Wo sucht man denn nach nicht-Bauland und worauf muss man achten?

Bei ebay-Kleinanzeigen ist ab und zu mal was drin.
Wobei in den letzten Jahren mehr Gesuche als Gebote drin sind 

Edit: Hier gibt es auch manchmal Sachen: https://www.ackerwaldundwiese.de
Oft zwar nicht ganz aktuell, dafür scheint die Reichweite (und dadurch die Anzahl der Mitinteressenten) geringer.

[goworo]

@Waldgärtner: du schreibst nur von Belastung, finanzielle und Arbeitsbelastung. Manche Menschen betrachten aber die "Arbeit", welche mit Haus und Garten verbunden ist als Herausforderung und sie haben Freude daran, etwas eigenes zu schaffen, auch wenn das bisweilen mit manchen Entbehrungen verbunden ist. Meine Frau und ich jedenfalls (Altersumme knapp 160) genießen es, zu jeder Jahreszeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Garten gehen zu können. Haus und Garten gehören für uns untrennbar zusammen. Aber wie ich schon schrieb, jeder muss für seinen Lebensentwurf die richtige Lösung finden. Deshalb respektiere ich natürlich andere Vorstellungen.

[fructus]

 Ich habe ihn so verstanden, dass er die finanzielle Belastung und die Arbeit der Haussanierung meint, so dass gar keine Zeit bleibt, den Garten zu genießen. Ähnlich geht es einem ja auch mit der normalen Arbeit schon, ohne die könnte man den Garten ja auch viel mehr genießen, weil man mehr Zeit für hätte.
Ich wollte auch immer einen Garten direkt am Haus. Das war vor ein paar Jahren auch noch bezahlbar, wir hätten jedenfalls mindestens genauso viel an Mieter gezahlt. Allerdings findet man als junge Familie derzeit kaum was ordentliches bezahlbares und ich bin sehr froh, heute nicht mehr suchen zu müssen.
Acker Wald und Wiese darf man i.d.R. nicht einzäunen und auch meist nicht bebauen, nicht mal mit einen kleinen Schuppen.
Wenn man gleich barrierefrei baut, kommt man auch im Alter gut zurecht. Wir könnten das OG später separat vermieten, oder ein Kind nutzt es.

[Waldgärtner]

Ich habe ihn so verstanden, dass er die finanzielle Belastung und die Arbeit der Haussanierung meint, so dass gar keine Zeit bleibt, den Garten zu genießen.

Genau, so sehe ich es zumindest im Bekanntenkreis.

Wie gesagt, wenn es ginge, hätte ich auch lieber ein eigenes Haus mit Garten. Aber ich würde einen Hauskauf nicht als Bedingung für den Garten sehen, gerade wenn ich die aktuellen Preise bedenke. Es gibt einfachere Wege zum Garten! Und für mich hängt das Lebensglück nicht am eigenen Haus (ohne eigenen Garten wäre es aber zugegeben schwierig )

[Mathilda1]

ich würde auch die Belastung durch hohe Verschuldung nicht zu niedrig hängen. Für viele scheint das, solange man gesund ist noch im Gedankenspiel alles gut machbar. Aber sehr oft kommt es anders als man denkt. Gerade Kalkulationen, die von einer konstanten Abzahlung von Schulden durch zwei Vollverdiener leben, sind halt auch riskant(aber in manchen Lagen bei den Immobilienpreisen auch kaum zu vermeiden). Manche schlafen da trotzdem gut, manche nicht, ist halt auch Zockerei, kann gut gehen, oder auch nicht.

[goworo]

@fructus: ich empfinde (empfand) das nie so, dass keine Zeit zum Garten genießen bleibt. Manche "Arbeit" in Haus und Garten kann sogar eine meditative Tätigkeit sein. Ich denke, jeder sollte die Lösung finden, mit der er glaubt glücklich zu werden. Und wie diese Lösung aussieht sollte man positiv darüber definieren, welche Vorteile man selbst davon hat und nicht darüber, welche (vermeintliche) Nachteile andere Lösungen haben.

[goworo]

@Mathilda1: Ja, bei den heutigen niedrigen Hypothekenzinsen kann die langfristige Perspektive (steigende Zinsen) durchaus beängstigend sein. Bei, wie in meinem Fall, anfangs über 10% Zins, konnte die Lage eigentlich nur besser werden.

[fructus]

@fructus: ich empfinde (empfand) das nie so, dass keine Zeit zum Garten genießen bleibt. Manche "Arbeit" in Haus und Garten kann sogar eine meditative Tätigkeit sein. Ich denke, jeder sollte die Lösung finden, mit der er glaubt glücklich zu werden. Und wie diese Lösung aussieht sollte man positiv darüber definieren, welche Vorteile man selbst davon hat und nicht darüber, welche (vermeintliche) Nachteile andere Lösungen haben.

Ich genieße Haus und Garten auch jeden Tag, kann wunderbar entspannen beim Gießen oder Unkraut zupfen, dabei den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen…. Ich hätte nur gerne viel mehr Zeit dafür.

[Gartenentwickler]

Wir haben nun eine Mietwohnung mit 78 qm Wohnfläche und ca. 80 qm Garten gefunden.Werden nun  uns den Garten ein wenig schön machen, selbst wenn man etwas richtig pflanzt kann man es in den meisten Fällen umpflanzen. Von Kübeln bin ich nicht so der Freund

[Inachis]

Glückwunsch und viel Freude beim Gestalten des Gartens!

Wir suchen noch, aber ich bin pessimistisch. Im Berliner Umland sind die Preise astronomisch und die Zinsen steigen.
Die rechtliche Situation unseres Gartens ist immer noch ungeklärt.

Gartenentwickler, ihr hattet euch bezüglich Kauf ja dann offenbar auch unentschieden?

[Gartenentwickler]

Ganz vom Tisch ist der Hauskauf nicht. Wir waren einfach nur noch genervt von der 45qm Wohnung ohne Garten. Wir brauchen eine Veränderung.

Ich glaube auch,es ist nicht gerade die beste Zeit ein Haus zu kaufen. Inflation steigt und steigt, die Immobilienblase wird in den nächsten Jahren Plätzen,viele Häuser sind einfach zu hoch bewertet

[Inachis]

Ja, es ist verrückt mit den Immobilienpreisen. Ob in Deutschland wirklich eine "Blase platzt" bin ich nicht so sicher. Aber bei steigenden Zinsen müssten ja eigentlich auch die Preise fallen. Was dann natürlich auch nichts bringt. Ich frag mich echt, wer sich ein Haus mit Garten für 1 Million kaufen kann.

Auf jeden Fall schön, dass ihr schon mal losgärtnern könnt! Seid ihr schon eingezogen?