Drucken

[cydora]

Ich hatte es in den Garteneinblicken schon angesprochen. Zunehmend kämpfe ich mit trockenem Schatten + Wurzeldruck, was man getrost als Extremstandort bezeichnen kann.
Da ich denke, dass das eine Thema ist, was auch andere interessiert, ich außerdem Lösungen für meine Bereiche suche und die Garteneinblicke dafür nicht sprengen möchte, hier also der Faden zum Thema.

Hier meine Problemstandorte mit trockenem Schatten und Wurzeldruck durch Birken, Trompetenbaum, Sträucher und Efeu.

1) Mein Beet vor der Laube unter der Birke:

Hier habe ich es neu mit Brunnera 'Mrs Morse' (hinter der Wurzel kaum zu erkennen) und Teucrium hircanium probiert.
Links auch neu und probeweise 3 kleine Liriope muscari. Die haben gerade so überlebt. Mal schauen, ob die noch zulegen.
Da mittig drin Geranium 'Anne Thomson' - nicht mehr zu sehen, eingetrocknet. Mal schauen, ob es im Frühjahr wieder zu Leben erwacht.
Ein Geranium ‘Lilac Ice’ in diesem Beet hat einen Stängel und 3 Blüten gehabt. Ist seit 3 Jahren kaum zu sehen und somit eine Fehlbesetzung.

2) Mein geheimer Garten:

insbesondere dieser Bereich:
hier muss ich ergänzen, dass er durch Fällen eines Baumes beim Nachbarn jetzt ausgerechnet in der Mittagszeit volle Sonne erhält. Dadurch entwickeln sich die vorher üppigen Pachyphragma da rückwärts im Sommer.

den Knöterich muss ich unbedingt ersetzen. Aber wodurch?

Hier fehlt mir generell noch eine zündende Idee, wie ich den Bereich wirklich stimmig gestalte...

3) Und wenn wir schon mal bei Problemen sind:

hier fehlt ab August Farbe. Die sollte eigentlich Geranium Rozanne bringen, aber das ist zum 2. Mal eingegangen.
Der Boden ist schwer und im Sommer knochentrocken und hart. Wenn es dann aber mal richtig regnet, kann auch mal 2-3 Tage das Wasser da stehen...
Auch hier fehlt noch der passende Ersatz...

Bei konkreten Vorschlägen zu meinen Problembereichen würde ich mich freuen, wenn ihr die zugehörige Nummer (1,2 oder 3) mit angebt, damit ich das leichter zuordnen kann.

[cydora]

Ich kopiere mal die Beiträge aus den Garteneinblicken herüber, wo schon Vorschläge gemacht wurden.

@ Cydora
Wie wäre es mit Geranium 'Claridge Druce' oder Geranium 'Wargrave Pink'? Im trockenen Trauf der Gartenhütte machen sie sich hier ganz gut, brauchen aber wohl zwei, drei Jahre, um reicher zu blühen. Mag auch sein, dass sie in den ersten Jahren zusätzlich gewässert und gedüngt werden müssen, um ausreichendes Wurzelwerk aufzubauen.

Cyclamen hederifolium wird den Fleck nicht weithin leuchten lassen, setzt aber im Spätsommer schöne Akzente. Eventuell lässt sich die Wirkung mit Cyclamen cilicium verlängern.

Arten, die Trockenheit und Nässe zugleich vertragen, sind dünn gesät. Succisa pratensis fällt mir ein, der auch im Hochsommer noch blüht. Der hat aber einen mitunter recht losen Habitus, weil die sehr lang auswachsenden Stängel sich regellos in die Fläche legen können.

An die G. x oxonianum habe ich gar nicht mehr gedacht. Die hatte ich früher im Garten, habe mich aber getrennt, da sie bei mir zu ausufernd wurden und dafür zu kurz blühten - und in einer Zeit, wo ich genug Blüten im Garten habe. Aber ich werde mir das vormerken als Ersatz im Laubenbeet (1) für G. 'Anne Thomson', falls die sich nicht erholt.

Cydora, Kalimeris 'Madiva' fällt mir zu der Ecke noch ein. Bei allen genannten Pflanzen weiß ich nicht, wie gut sie mit unmittelbarem Wurzeldruck zurecht kommen.

Kalimeris Alba habe ich im Laubenbeet (1) und auch im Quittenbeet.
Sie kommt mit Trockenheit super klar, anscheinend auch mit etwas Wurzeldruck und blüht noch relativ zufriedenstellend, wenn sie genug Licht erhält (natürlich längst nicht so üppig und lange wie in der Sonne). Sie muss bei mir im lichten Schatten leicht gestützt werden, was ich aber für die Blüte gern in Kauf nehme.

[cydora]

Hier mal als Ergänzung meine Problemstandorte mit trockenem Schatten und Wurzeldruck durch Birken, Trompetenbaum, Sträucher und Efeu.

Mein Beet vor der Laube unter der Birke:

Hier habe ich es neu mit Brunnera 'Mrs Morse' (hinter der Wurzel kaum zu erkennen) und Teucrium hircanium probiert.
Links auch neu und probeweise 3 kleine Liriope muscari. Die haben gerade so überlebt. Mal schauen, ob die noch zulegen.
Da mittig drin Geranium 'Anne Thomson' - nicht mehr zu sehen, eingetrocknet. Mal schauen, ob es im Frühjahr wieder zu Leben erwacht.
Ein Geranium ‘Lilac Ice’ in diesem Beet hat einen Stängel und 3 Blüten gehabt. Ist seit 3 Jahren kaum zu sehen und somit eine Fehlbesetzung.

Es ist für mich schwierig Dir zu raten, da Du über viel Sachkenntnis verfügst und Du schon vieles ausprobiert hast. Was soll mir also konstruktives dazu einfallen? Ich versuche es trotzdem:
.
Zu diesem Beet: das Beet sieht recht sonnig aus, die Bepflanzung deutet aber auf Halbschatten hin.
Die Liriopen sind eigentlich sehr zuverlässig, nach meiner Erfahrung allerdings keine Sonnenanbeter. In meinem Sandboden würden sie nach 3 Jahren das Eckchen ausfüllen. Sehr gut scheint die Heuchera zu gedeihen. Ich würde keine Geranium mehr an diese Stelle pflanzen sondern Heuchera. Du könntest an dieser Stelle auch Iris tectorum versuchen. Außer der Blüte im Mai (es gibt auch eine Alba-Sorte) sind die hellgrünen, bogig geformten Blätter sehr attraktiv.

Danke für die Vorschläge.
Das Beet bekommt 2-3 Stunden Nachmittagssonne.
Die Liriope hätte ich wohl etwas im Topf vorziehen sollen. Ich hattte die Schwierigkeit des Standorts unterschätzt bzw. sie im Frühsommer gesetzt, wo die Sonneneinstrahlung am stärksten war. Ich hoffe noch, dass sie sich über den Winter gut einwachsen.
Die Heuchera ist 'Green Spice' und eine der wenigen, die im Garten gedeiht. Da hast Du recht, die kommt da erstaunlich gut. Insofern bringst du mich auf die Idee, es mit dunklen Heucheras im geheimen Garten (2) zu versuchen. Denn dort hat auch 'Leuchtkäfer' und ein anderer Sämling von Markus bislang überlebt. Nachteil ist da nur, dass die Blüten sehr lang werden und mehr liegen als stehen. Funktioniert hatte da auch Heuchera villosa, von der ich mich jedoch getrennt habe, weil sie zu raumgreifend wurden und mir zu wenig Laubkontrast zu den Pachyphragma macrophylla boten.

Noch für andere als Ergänzung, was hier im Laubenbeet (1) bislang funktioniert:
Carex 'Everest'
Hosta 'June'
Heuchera 'Green Spice'
Cardamine trifolium
Brunnera macrophylla 'Mrs. Morse'
Geranium maccrorhizum
Thalictrum 'Black Stockings'
Centaurea 'Jordy'
Stachys 'Hummelo'
Silene dioica
Allium 'Purple Sensation'
Schneeglöckchen
Tulpen

[mickeymuc]

Sieht so schon sehr schön aus finde ich :-). Ich würde auf jeden Fall Cyclamen hederifolium versuchen, die sind unzerstörbar und ich liebe sie sehr, auch wenn sie keine ausgeprägte Fernwirkung haben. Agastache könntest Du auch versuchen, die vertragen Trockenheit und Schatten, säen sich halt ordentlich aus wenn es keine sterilen Formen sind.
Auch Stockrosen und Fingerhut könntest Du versuchen, wenn Dir der vertikale Habitus gefällt, die sollten mit dem Standort auch gut zurecht kommen.
Viel Erfolg!

[cydora]

Danke.
Ja, Fingerhut quetsche ich immer in kleinste Lücken, weil ich ihn liebe. Allerdings habe ich im Garten nie Sämlinge. Die muss ich mir immer besorgen...
Aber nach der Blüte, wenn der Samen ausgereift ist, sieht er unschön aus und ich entferne ihne dann, wobei ich immer den Samen (erfolglos) im Beet verteile. Er keimt nur in den Pflasterritzen
Stockrosen erscheinen mir da unpassend.
Mit Cyclamen hederifolium habe ich noch nicht wirklich Glück. Ich habe sie an/leicht unter die Sträucher gesetzt, wo es wohl zu dunkel und dann doch auch zu trocken ist. Sie werden wohl auch zu lang von der Sommerbepflanzung beschattet. Jedenfalls sind sie eher rückläufig bislang

[cydora]

Mein geheimer Garten:

insbesondere dieser Bereich:

den Knöterich muss ich unbedingt ersetzen. Aber wodurch?

Hier fehlt mir generell noch eine zündende Idee, wie ich den Bereich wirklich stimmig gestalte...

Ich würde hier das Farbspiel des panschierten Efeus aufgreifen.
Ist Salvia glutinosa zu hoch für diesen Platz? Er wächst gerne im Schatten und blüht sehr lange in Gelb. Im Hintergrund gepflanzt könnte er passen. Damit wäre Gelb und Hellgrün abgedeckt, Dunkelgrün liefert die Eibe.
Als Ersatz für den Knöterich - welche Aufgabe hat er für Dich? Soll er die Farbe Rot ins Beet bringen, soll er Lichter setzen?

Der Knöterich sollte rote Leuchtpunkte in die Pflanzung bringen. Nur gelb-grün war mir zu fad.

[cydora]

Und wenn wir schon mal bei Problemen sind:

hier fehlt ab August Farbe. Die sollte eigentlich Geranium Rozanne bringen, aber das ist zum 2. Mal eingegangen.
Der Boden ist schwer und im Sommer knochentrocken und hart. Wenn es dann aber mal richtig regnet, kann auch mal 2-3 Tage das Wasser da stehen...
Auch hier fehlt noch der passende Ersatz...

Du wolltest Blau im Beet haben, hattest Du es mal mit einer Campanula versucht?
Ansonsten finde ich, dass das was dort gut gedeiht auch gerne wiederholt werden kann. Das gelb panschierte Carex ist doch sehr farbstark und scheint sich echt wohl zu fühlen, wäre das eine Alternative?

Was man jetzt nicht sieht, da die vergilbten Blätter abgeschnitten sind: links direkt neben der Deschampsia steht eine Taglilie 'Strutters Ball'
Noch mehr grasartige Blätter möchte ich da nicht. Mir ist immer auch der Blattkontrast wichtig.
Auch hätte ich da eher gern etwas, das ab August oder später blüht. Vorher blüht da genug anderes. Deshalb auch keine Campanula.

Wie wäre bei entsprechender Bodenverbesserung eine Fuchsie magelanica als Farbtupfer?

Die würde mir gefallen. Ich hatte eine Aurea im Topf, die ich leider diesen Winter verloren habe.
Aber würde die Wurzeldruck und erhöhte Bodenfeuchte im Winter bzw. nach größeren Regenfällen vertragen?

[Mufflon]

Zu 3 fällt mir Epimedium x versicolor 'Sulphureum' ein.
Es blüht zwar nicht im Herbst, macht aber tolles Herbstlaub.
Steht bei mir auf Lehm unter 2 Walnüssen, zwischen Rosen, Hydrangea und Cimifuga und setzt sich gut gegen andere durch, lässt sich aber gut im Zaum halten.
Hier ist es entweder zu nass oder zu trocken, und trocken wird gleich zu Beton, ich kann also sagen, sie verträgt das gut.

[Roeschen1]

Für eine Freilandfuchsie würde ich viel Humus einarbeiten.
Sie braucht im Sommer, bei Trockenheit, schon mal eine extra Portion Wasser.
Wenn sie zurückfriert, treibt sie aus dem Wurzelstock. Für mich ein dankbarer Blüher im Halbschatten. Wurzeldruck, weil wenig Platz, macht ihr nichts, bei mir.

[enaira]

Insofern bringst du mich auf die Idee, es mit dunklen Heucheras im geheimen Garten (2) zu versuchen. Denn dort hat auch 'Leuchtkäfer' und ein anderer Sämling von Markus bislang überlebt. Nachteil ist da nur, dass die Blüten sehr lang werden und mehr liegen als stehen.

.
Vielleicht versuchst du es mal mit 'Blondie' aus der Little-Cuties-Serie? Die blüht sehr schön kompakt.
Bei mir steht eine im Rhodobeet und macht sich dort gut.

[enaira]

Ja, Fingerhut quetsche ich immer in kleinste Lücken, weil ich ihn liebe. Allerdings habe ich im Garten nie Sämlinge. Die muss ich mir immer besorgen...
Aber nach der Blüte, wenn der Samen ausgereift ist, sieht er unschön aus und ich entferne ihne dann, wobei ich immer den Samen (erfolglos) im Beet verteile.

.
Hattest du mal den gelben Fingerhut von mir probiert?
Digitalis ambigua 'Carillon', bleibt kompakt, blüht immer wieder, manche auch jetzt noch.
Auch D. lutea finde ich vom Laub her ansprechender als D. purpurea, der sollte es bei dir eigentlich auch aushalten.

[cydora]

Die hatte ich erfolglos im Vorgarten probiert, aber noch nicht im Garten. Wäre sicher ein Versuch wert.

[Gartenlady]

Die weißblühenden Sorten der Brunnera sind bei mir immer ganz schnell verschwunden, aber B. 'Jack Frost'  gedeiht auch im trockenen, durchwurzeltenm Schatten, und zwar üppig, während in der unmittelbaren Nachbarschaft Tiarella cordifolia eingeht.

Knöteriche (Persicaria amplexicaule) haben sich in einem sehr trockenen Schattebeet fröhlich verbreitet.

Du hast schon einen Farn in Beet 1, Polystichums halten bei mir diese unwirtlichen Bedingungen aus und Helleborus.  Auch bei mir ist Epimedium versicolor 'Sulphureum'  dort unverwüstlich schön.

[AndreasR]

Sämlinge von 'Jack Frost', die mir goworo im letzten Frühjahr mitgegeben hat, haben sich auch unter meiner Tanne prächtig gemacht, dort ist der Boden zwar eher humos, aber auch an anderen Stellen im Garten zeigt sich das Kaukasusvergissmeinnicht sehr robust. Ebenfalls unter der Tanne wächst das von lerchenzorn angeführte Geranium 'Claridge Druce', wobei der in der Tat recht raumgreifend ist. Auch Geranium nodosum ist dort nicht kaputtzukriegen, und vor allem blüht das schon seit dem Sommer, zwar nicht so prächtig wie andere Storchschnäbel, aber für ein paar Farbtupfer im (Halb-)Schatten taugt es allemal.

Cyclamen hederifolium (namenlose Pflänzchen vom Ramschtisch aus dem Baumarkt) behaupten sich im Wurzelfilz unter meiner Weigelie im fetten Lehm selbst bei extremer Trockenheit im Sommer und Dauernässe im Winter sehr gut, die Blüten sind zwar etwas versteckt, aber das schöne Laub im Winter macht dies mehr als wett. Heuchera 'Green Spice' (oder eine ähnlich aussehende, die man oft im Herbstzauber-Sortiment findet), gedeiht hier ebenfalls sehr gut und zeigt sich robust, zu schattig sollte sie aber in der Tat nicht stehen, weil dann die Blütenstängel zu sehr in Richtung Licht wachsen.

Anstatt Liriope muscari könntest Du L. spicata versuchen, die ist deutlich robuster, macht aber Ausläufer, ist also vielleicht eher etwas für die hinterste Ecke vom "geheimen Garten". An Polystichum und Helleborus hatte ich auch schon gedacht, da gibt es ja jede Menge schöne Sorten, ansonsten ist auch der Wurmfarn hier unverwüstlich und verträgt sowohl Trockenheit wie auch "Land unter". Tiarella ist definitiv empfindlicher und will eher humosen, gleichmäßig feuchten Boden, wobei ich gerade T. wherryi sehr mag, weil sie neben der üppigen Blüte im Frühjahr oft nochmal im Herbst nachblüht.

[Bristlecone]

An ähnlichen Standorten gedeihen hier Polypodium in verschiedenen Sorten, Phyllitis scolopendrium, Ruscus aculeatus, R. hypophyllum, R. hypoglossum und R. x microglossus, Epimedium x rubrum und nach Gießhilfe zum Anwachsen Daphne odora und D. laureola.