Ich möchte dieses Thema aus der Versenkung holen, weil ich die Tage den einen oder anderen Rundgang durch meinen "Waldgarten" (Foto unten vom Frühjahr 2021, ein Jahr nach der Bepflanzung) gemacht habe und ein kleines Resümee ziehen will, wie sich die Pflanzen dort bisher gemacht haben. 2021 hatten wir einen regenreichen Sommer, so dass der anfangs noch spärlich bewachsene Garten geradezu explodiert ist. 2022 war es dann genau umgekehrt, im Sommer herrschte eine nie gekannte Dürre, und ich kam mit dem Wässern nicht mehr hinterher.
Zusätzlich stellt sich gerade in dieser Ecke noch das Problem der Kahlfröste im Winter: Üblicherweise fällt hier so gut wie nie Schnee, die Winter sind mild und regenreich, und das Thermometer sinkt nur leicht unter Null. Allerdings gibt es mindestens jeden zweiten Winter eine extreme Frostperiode, wo es dann doch mehrere Tage Dauerfrost und Temperaturen bis zu -12°C gibt, während es eine Woche zuvor noch +12°C waren. Gerade Immergrüne, die nicht absolut winterhart sind, rafft es dann schnell dahin...
Absolut robust haben sich bisher folgende Pflanzen gezeigt:
- Anemone nemorosa
- Anemone tomentosa 'Robustissima'
- Aquilegia vulgaris (sät sich moderat aus)
- Aster ageratoides 'Asran'
- Brunnera macrophylla (sät sich moderat aus)
- Dryopteris filix-mas
- Carex oshimensis 'Everest' und 'Evergold'
- Chelidonium majus (hat sich von selbst eingefunden)
- Epimedium perralchicum 'Frohnleiten'
- Galanthus nivalis
- Galanthus woronowii
- Geranium x cantabrigiense
- Geranium macrorrhizum
- Geranium nodosum (sät sich moderat aus)
- Geranium x oxonianum (sät sich moderat aus)
- Geranium phaeum
- Hedera helix (war schon immer da)
- Helleborus orientalis
- Hepatica transsilvanica
- Hyacinthoides hispanica
- Ilex aquifolium (hat sich von selbst eingefunden)
- Iris foetidissima
- Lamium album (hat sich von selbst eingefunden)
- Lunaria annua (sät sich reichlich aus)
- Mahonia aquifolium (hat sich von selbst eingefunden)
- Myrrhis odorata
- Polygonatum odoratum
- Potentilla sterilis
- Sanicula europaea
- Scilla siberica
- Symphytum grandiflorum
- Taxus baccata (Säuleneibe)
- Vinca minor
- Viola odorata
Was eigentlich auch sehr gut wächst, durch die Trockenheit teils aber extrem gelitten hat:
- Aucube japonica (war ein kleiner Topf mit zwei Stecklingen, der eine wurde schwarz, der andere hat überlebt)
- Carex morrowii (steht allerdings auch direkt am Stamm der Fichte, dort war es wohl doch zu trocken)
- Carex oshimensis 'Everillo' und 'Eversheen'
- Convallaria majalis (wuchert hier im Garten keineswegs, ist aber immerhin nicht totzukriegen)
- Cyrtomium fortunei
- Dryopteris erythrosora
- Galium odoratum (ist 2021 geradezu explodiert, jetzt ist nur noch 10% da)
- Helleborus argutifolius (kam noch nie so richtig vom Fleck, ist aber immerhin noch da)
- Luzula sylvatica (wollte von Anfang an nicht, ist immerhin noch da)
- Omphalodes verna
- Pseudofumaria lutea (hat sich üppig ausgesät, ist wieder verschwunden, aber es kommen wohl neue Sämlinge auf)
- Polystichum polyblepharum
- Polystichum setiferum
- Pulmonaria officinalis (gedeiht eigentlich gut, bekommt im Sommer bei Trockenheit leider extrem Mehltau, dieses Jahr sind einige Pflanzen verschwunden, darunter leider auch ein weißblühendes)
- Waldsteinia geoides
- Waldsteinia ternata
Und diese hier haben sich leider verabschiedet:
- Aruncus aethusifolius (hat schon den ersten Sommer nicht überlebt, vielleicht konnte er sich nur nicht richtig etablieren)
- Blechnum spicant (womöglich auch erfroren?)
- Campanula latifolia (Glockenblumen sind hier im Garten leider nie sehr haltbar, von Wuchern kann keine Rede sein)
- Helleborus foetidus (war über den trockenen Sommer noch super, wurde dann leider schwarz)
- Saxifraga x urbium
- Scrophularia nodosa
- Tiarella wherryi
Eigentlich gut gewachsen, aber im Winter leider erfroren:
- Euphorbia amygdaloides var. robbiae
- Euphorbia x martinii 'Ascot Rainbow'
- Mahonia media 'Winter Sun' (ist nach einem Jahr heruntergefroren, im Juni neu ausgetrieben, und jetzt leider wieder erfroren, ob sie sich nochmal brerappelt?)
- Sarcococca humilis (ist zwar theoretisch noch da, aber friert leider auch bei jedem Kahlfrost ab)
Diese hier habe ich woanders gepflanzt, weil sie eher rückwärts wuchsen oder sich nicht wohlfühlten:
- Asarum europaeum (fühlt sich im Schattenbeet an der Nordseite unter der Kletterhortensie deutlich wohler)
- diverse Hosta (leider regnet in trockenen Sommern reichlich Honigtau aus der Tanne herab, der die Pflanzen darunter verklebt, und diese bekommen dann unschöne schwarze Rußpilze)
- Pachyphragma macrophylla (will absolut schattig stehen, braucht sicher auch etwas mehr Feuchtigkeit)
Ein Euonymus alatus und ein Physocarpus 'Dart's Gold' waren anfangs noch schön, aber ich habe im ersten Sommer offenbar das Gießen vernachlässigt, danach haben sie sich nie mehr erholt und sind jetzt wahrscheinlich auch tot. Am Rand der Baumkrone stehen noch ein kleiner Philadelphus und Ribes alpina, die sind zwar etwas sparrig geworden, gedeihen aber beide gut.
Was ich noch versuchen könnte:
- Arum italicum
- Aster divaricatus
- diverse Carex
- Clematis x jouiniana
- Cyclamen hederifolium
- Heuchera villosa var. macrorrhiza und andere Heuchera
- diverse Epimediums
- Lamiastrum galeobdolon 'Florentinum' (direkt am Fuß der Fichte)
- Lamium orvala
- Lithospermum purpurocaeruleum
- Polypodium vulgare
- Symphytum azureum (Floris meinte, der sei extrem invasiv, daher hatte ich mich nicht getraut, den zu pflanzen)
- Tellima grandiflora
- Trachystemon orientalis
Hat jemand noch eine Idee, vielleicht auch etwas höheres, immergrünes, was ausreichend winterhart ist?