Roter Daumen, beim Blick auf deine Skizze musste ich lachen: So was Ähnliches fanden wir vor, als wir vor 30 Jahren hier einzogen. Nur dass das hiesige Grundstück noch ein Stück länger ist als eures (Pi mal Daumen 15x50 Meter), nicht bloß Handtuch, sondern Saunahandtuch. "...links zwei Bäume, rechts zwei Bäume, und dazwischen Zwischenräume..." - das findet man tatsächlich sehr häufig. Schade, denn daraus lässt sich mehr machen als ein "Standard"-Elefanten-Spaziergang
.
Bei uns war's so, dass wir's im ersten Jahr einfach als gegeben genommen haben, weil wir mit dem Haus zugange waren. Im zweiten Jahr haben wir uns auf dem Rasen gesonnt (nett). Haben dort Federball und anderes gespielt (auch nett, aber auf Dauer doch nicht wirklich prickelnd) und haben es genossen, nach Jahren städtischer Enge endlich mal "Auslauf" zu haben. Im dritten Jahr fiel uns auf, dass wir a) auf dem Präsentierteller für die Nachbarn saßen. Dass b) das Rasenmähen ordentlich Zeit fraß. Dass c) die schmalen Randbeete doof zu pflegen waren, sie sahen nie richtig gut aus. Und dass wir d) die gesamte Anlage stinklangweilig fanden
. Alles auf einen Blick überschaubar, kein Winkel, kein Eckchen, kein Rätsel, das irgendwo einlüde zu genauerem Nachgucken, zum Verweilen, zum Träumen. Langes Handtuchgrundstück, und dann Längsstreifchen am Rande, die die ungünstige Proportion der Fläche noch betonen – och nö. Undundund.
Aber zum Thema Flächenaufteilung gleich. Erstmal ein paar Detailfragen zu deiner Skizze (Ergänzung zu dem, was andere schon geschrieben haben).
- Habt ihr keine direkten Nachbarn? Die Bäume, die du eingezeichnet hast, stehen alle sehr nah an der Grenze. Kann unter nachbarschaftsrechtlichen Aspekten Stress geben (es sei denn, die stehen da schon lange, dann haben sie i.d.R. Bestandsschutz). Wäre klug, wenn ihr das - ganz still für euch - abcheckt und bei Neupflanzungen korrekte Abstände einhaltet (ist Landesrecht, da sind die Vorgaben unterschiedlich).
- Gartenhaus ganz hinten im Garten: Für wen und wofür? Mit Strom, Licht, Wasser? Getränke, Geschirr und dergleichen mehr als 20 Meter raus und rein zu schleppen, ist mühsam; je nachdem, wie ihr das Häuschen nutzen wollt, könnte eine hausnähere Platzierung sinnvoller sein. Einladender für euch selber. Und noch was dazu: Das Gartenhaus sieht recht groß aus. Habt ihr das baurechtlich abgecheckt? (Für Nebengebäude gibt’s oft Größengrenzen, z. B. im kommunalen B-Plan; bei uns wären nur maximal 8 Kubikmeter umbauter Raum erlaubt, für Größeres bräuchte man eine Extra-Baugenehmigung.)
- Kinder: Rasen fürs Bolzen, Toben etc. ist prima. Aber auf der offenen Rasenfläche ist man stets unter Kontrolle... Wo spielen die Kids Verstecken? Wo bauen sie sich eine Höhle? Wo matschen sie rum? Wo packen sie ihre Steinchensammlung hin, ihre Schneckenhäuser? Wo sind sie, wenn sie das wollen, ungesehen und ganz für sich?