Da hast du dir was vorgenommen. Aber was Lohnendes, finde ich: Dieses Gebäude zu begrünen, ist für sich genommen schon "Architektentrost"
.
Ich fange mal am Anfang an.
Wg. Nordseite, Beschattung etc. musst du dir vermutlich gar nicht soo viele Gedanken machen: Die Blechfassade vorne und die Glasfront am Restaurant dürften Licht (und Wärme!) reflektieren, Pflanzen bekommen vermutlich mehr Licht ab, als nach der direkten Sonneneinstrahlung zu erwarten wäre.
Und das Trockenheits-/ Gieß-Problem ließe sich sehr einfach lösen: Gleich mit dem Bepflanzen im ganzen Streifen Tropfschlauch verlegen. Dann müssten Pflegende an heißen Sommertagen bloß abends den Wasserhahn (den es hoffentlich irgendwo gibt) aufdrehen und morgens wieder zudrehen, fertig.
Ich würde die Begrünung zweiteilen, würde den langen Streifen an der Blechfassade anders bepflanzen als den Restaurant-Teil hinten.
... Wegen des griech. Restaurants dachte ich auch an eine etwas mediterrane Bepflanzung bzw. Kräuter, soweit möglich. ...
Den Gedanken finde ich gut, speziell für den hinteren Teil (Glasfront etc.). Da hat ja auch jemand schon in dieser Richtung begonnen mit den Säulen-Koniferen, wenngleich sehr tolpatschig. Wenn man dort schön ergänzt, könnte man den unglücklichen Anfang sicher vom jetzigen Will-und-kann-nicht-Charakter befreien.
Und mit Kräutern ließe sich vielleicht auch der Wirt gewinnen
.
Pflanzen, die mir dazu einfallen, hast du z. T. schon auf der Liste, oder sie wurden bereits genannt. Lauter Wintergrüne, silber- oder graugrünlaubig (könntest du "verkaufen" als bewusstes Aufnehmen der Blech"farbe"
). :
- Rosmarin (kommt dort mit Sicherheit zurecht)
- Lavendel, nicht zu niedrig (gibt Sorten, die locker 80-100cm schaffen)
- Cistus laurifolius (sehr robust!)
- Laurus nobilis (gilt zwar als Frostbeule, ist es aber nicht unbedingt - bei mir ist das Bäumchen mittlerweile mehr als 3m hoch, und hier ist es auch nicht wärmer als bei dir...), könnte ich mir z. B. an der vermutlich windgeschützten Ecke ganz hinten vorstellen
- als Bodendecker z. B. am Restaurant-Eingang Kaskaden-Thymian,
Thymus longicaulis spp. odoratus - macht etwas höhere Polster als Thymus serpyllum, schönes frisches Grün, reiche Blüte, appetitlicher Duft
und obendrein gutes Aroma in der Küche
- Salvia officinalis, mit der Sorte 'Purpurascens' ließe sich noch ein Farbtupfer setzen
- ein bisschen "Macchia" könnte dazwischen noch hübsch sein: Natternkopf, Hauhechel, sowas
- und im Sommer könnte man, an den Wirt denkend (!), noch Basilikum dazwischen säen, grün- und rotlaubiges.
Goldoregano, z. B. Origanum 'Thumble's Variety', fände ich an dieser Stelle weniger glücklich: Zur Blütezeit wird er recht hoch und recht strubbelig. (Sät sich zudem sehr eifrig aus - aber das könnte ja sogar erwünscht sein?)
Die laaange Blechfassade braucht für mein Empfinden a) ein paar Senkrechten, gegen die strengen Blechwellen und b) mehr Farbe.
zu a) könnte ich mir vorstellen
- hohes Gras, bevorzugt Calamagrostis acutiflora 'Karl Foerster': straff aufrecht, relativ schmal (Molinia kann je nach Boden schon mal sehr füllig und auch kipplig werden) und vor allem sehr lange präsent, es kann bis tief in den Winter hinein stehen bleiben und treibt im Frühjahr zeitig aus (im Gegensatz zu Miscanthus, der ist mit dem Austrieb spät dran); das Gras ist zudem steril, verursacht keinen Jäte-Stress
- eine (relativ) robuste Kamelie, z. B. 'Hagoromo'
- an möglichst heller Stelle: eine (relativ) klein bleibende, säulig wachsende Magnolie, z. B.
'Sunsation'.
Zu b) hast du ja schon einiges auf der Liste. Rotlaubige Heuchera finde ich auf jeden Fall eine gute Idee. Oder auch Heucherella, sowas wie 'Quicksilver'.
Sesleria autumnalis hat sich auch bei mir als Umfaller-Breitmacher erwiesen, dadurch auch als pflegeintensiv, weil ich das Gras jedes Frühjahr komplett zurückschneiden musste. Ich hab's rausgeworfen und ersetzt durch Carex morrowii var. temnolepis; das hat sich am Test-Standort bislang (=2 Jahre) sehr gut gemacht, wintergrün, schöner Wuchs, kein Rückschnittbedarf, (halb)schattenverträglich.
Bei Zwiebelpflanzen stellt sich mir die Frage, wie groß oder klein die Vandalismusgefahr in dem Streifen ist. In einem Städtchen hier in der Nachbarschaft hat's die Stadtgärtnerei mal mit Narzissen auf Verkehrsinseln versucht - "dank" ungebetener Pflücker hielt das nicht lange
. Außerdem sehen Zwiebelpflanzen in der Phase des Laubeinziehens nicht eben dekorativ aus, da braucht's dann "Versteckerle".