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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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25. April 2024, 21:55:25
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Wie individuell düngt ihr eure Beete?  (Gelesen 2899 mal)

Nox

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #30 am: 03. Dezember 2021, 10:26:58 »

Ich glaube, meine Frage passt hier gut:

Wenn ich meine abgeernteten Gemüsebeete erst im Frühjahr wieder angehe, dann habe ich alles verunkrautet mit einjährigem Rispengras, kriechenem Fingerkraut, kriechendem Hahnenfuss, Ampfer (Blacke) und Löwenzahn. Unsere Winter hier sind sehr mild und feucht - Kamelienwinter eben. Hier wurde schon empfohlen, über den Winter Phacelia oder Hafer einzusäen, aber ich habe keine Bodenfräse, um die Beete im Frühling wieder herzurichten.

Also habe ich sie gejätet - sorry Nitratauswaschung und will sie jetzt mit einer gehäckselten Laubschicht aus dem Fangsack bedecken.
Ist das jetzt Frevel oder was kann man machen, wenn man nur mit Hacke und Spaten bewaffnet ist ?
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thuja thujon

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #31 am: 03. Dezember 2021, 11:06:28 »

Es kommt drauf an was du vorher an Kulturen drauf hattest, welche Nährstoffmengen die hinterlassen haben und wie tief bzw intensiv du den Boden bearbeitet/gelockert hast beim jäten.

Wenn du im September noch Rasenschnitt oder ähnliches zum mulchen aufgebracht hast ist das Frevel, ja.
Wenn du Rispengras und Löwenzahn auf den Knien ausgestochen hast, ist das ok,
Wenn du mehr als 2-4cm tief mit zB einem Grubber gelockert hast, ist das mit jedem cm mehr tiefe mehr Frevel.

Was kann man machen: Gründünger wie Phacelia oder Hafer zum abfangen des Stickstoffs anbauen, wenn du keine Fräse hast, mit der Hand umgraben im Frühjahr oder viel besser, mit Glyphosat behandeln und ohne Bodenbearbeitung als Mulch liegen lassen. Dauert dann aber evtl ein paar Jahre bis du mit Nullbodenbearbeitung einen garen Boden bekommst.

Problem bei den Gründüngern ist das sie nicht zuverlässig abfrieren wenn der Winter ausfällt. Frostgare ist Geschichte, man braucht die Lebendverbaute Gare, deswegen kommt man um die Gründüger eigentlich nicht drumrum. Ich helfe mir bei Winterausfall damit, das ich wenn es doch mal leicht angefroren ist mit der Walze drüberrolle um die Zellen zu brechen damit die Pflanzen absterben.

Gehäckseltes Laub nimmt erstmal Stickstoff auf, ist also keine Nitratschleuder. Bei den recht kühlen Temepraturen aktuell ist die Aktivität vom Bodenleben im Vergleich zu den warmen Böden im Oktober deutlich reduzierter. Prinzipiell könntest du das Laub also auch flach untermischen wenn es bereits gut verrottet sein muss im Frühjahr weil du mit Radieschen, Salat usw früh im Jahr aufs Beet möchtest. Unverrottetes, organisches Material kann ja durchaus auch Pilzkrankheiten über den Winter retten und so die frühen Kulturen reinfizieren. Fusarium zB.
Wenn du damit probleme hast, das Laub klassich untergraben mit dem Spaten.
Auf kalten Böden ist Bodenbearbeitung vor der Auswaschungssaison ok, am besten geht das umgraben wenn der Boden leicht angefroren ist, ein Zentimeter etwa, dann kommt man noch ohne Kraft durch und es gibts keine Schadverdichtung weil der übernässte Boden durch den Frost wieder tragfähig wird, die Schuhe bleiben auch sauber.

Edit: ich habe bei mir aktuell Stroh drauf, mit Winterblumenkohl bzw Feldsalat und Knoblauch ohne Mulch. die Beete sind also nicht nackig, sondern zu gut 2/3 belegt. Ich warte noch auf den ersten Frost der länger als 2h dauert und werde dann das Stroh an dem freien Platz einarbeiten und die Kartoffeldämme für die Frühkartoffeln vorformen, damit es im Frühjahr schneller abtrocknet und ich 1-2 Wochen früher pflanzen kann. Nur dort wo die Kartoffeln und Obstbaumunterlagen hinkommen sind aktuell keine Kulturen drin.
« Letzte Änderung: 03. Dezember 2021, 11:13:40 von thuja thujon »
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Kasbek

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #32 am: 03. Dezember 2021, 12:39:02 »

Mit Dünger paniert man nicht.

Doch – die Areale um die Austriebsstellen von Fritillaria imperialis. Da kommen im zeitigen Frühjahr Blaukornflächen al gusto Staudo hin  ;) (Und auf die Wildtulpenkübel auch, dort aber deutlich dünner.)
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thuja thujon

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #33 am: 03. Dezember 2021, 12:56:29 »

Ich habe hier in der Gartenanlage schon 1cm dick Blaukorn direkt am Stamm von Rosen gesehen. Der Gärtner hat sich tatsächlich noch gewundert warum die nicht richtig wachsen wollten.
Unnötig zu erwähnen, das die feinen Wurzeln, die Nährstoffe aufnehmen, garnicht unmittelbar am Stamm sind, sondern viel weiter weg. Auch wenn man es nicht übertreibt mit der Menge, düngen, auch mit Kompost, direkt an der Basis fördert eigentlich nur den Unkrautwuchs, nicht die Nährstoffversorgung der Rosen.
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Kasbek

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #34 am: 03. Dezember 2021, 13:22:06 »

Ich habe hier in der Gartenanlage schon 1cm dick Blaukorn direkt am Stamm von Rosen gesehen.

Das ist dann das alte Motto meines Chemielehrers: „Viel hilft viel!“ (Oder das der Band Nitrolyt: „Mehr ist manchmal mehr!“)  ;D Aber bei den Fritillaria hilft das wirklich bzw. ist selbst auf meinem sonst gut nährstoffversorgten Boden sogar nötig, wenn man die regelmäßig blühen sehen will.
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Starking007

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #35 am: 03. Dezember 2021, 18:44:04 »

Nach der Ernte ne Laubpackung drauf + Estrichmatte gegen Abdrift.
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Gruß Arthur

Nox

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #36 am: 03. Dezember 2021, 21:29:39 »

Dank' Euch für die Tipps !

@ starking: mach' ich. Muss sowieso nochmal mit der alten Iseki einige Laubsammel-Runden drehen. Mal sehen, wann das Wetter es zulässt - heute Regen und stürmisch bei 12°C. Ich hab' sogar Estrichmatten da, sollte das gehäckselte Laub davonfliegen wollen.

@ thuja thujon: Schön ordentlich geht Dein Garten in den Winter ! Die Bohnen abgeräumt und das Unkraut gejätet habe ich erst vor gut einer Woche. Strohballen habe ich auch, aber solange ich haufenweise Laub anfallen habe, lass' ich es liegen wo es ist. Jetzt stehen nur noch Grünkohl und Endivien.
Naja - nebenan ist das Hühnergehege, ich will garnicht wissen, was dort an Stickstoffeintrag los ist. Jedenfalls wächst das Gras so toll, dass ich mehrmals im Jahr den Schnitt einsammeln und abfahren muss.

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Starking007

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #37 am: 04. Dezember 2021, 08:44:19 »

So lieb ich mir das,
ein paar Stichworte
und der Fragesteller weis Bescheid,
hatt alles da....

Hühnergehege - Stickstoff:
Ich schmeiß immer dürres Altgras rein und hoffe auf etwas C/N-Ausgleich,
was kaum etwas bringen wird, aber zumindest weniger Matsch,
obwohl größtenteils überdacht.
Jedes Jahr einmal Abtrag, bisher im Garten unterzubringen,
als Hochbeetfüllung sicher nitrat-grenzwertig. Aber nachhaltig.
Vielleicht künftig auf den Acker nebenan?
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Gruß Arthur

Nox

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #38 am: 04. Dezember 2021, 09:56:47 »

Ich habe einen grossen Komposthaufen, passend zu ca. 3 ha Park und 1 ha Wald, der grösste Teil extensiv - der schluckt auch den Grasschnitt der Hühnergehege. Meine Hühner haben viel Auslauf (wenig Stallplatz) und dadurch bleibt's bei ihnen immer grün. Beim Mähen wird das Gras meistens liegen gelassen, sonst wären die Mengen viel zu gross. Nur eben Laubsammeln, Hühnergehege oder wenn's im Mai mal zu stark gewachsen ist, das mache ich mit Absammeln und da kommen auch schon etliche Kubikmeter zusammen.

Der Kompost wird allerdings nicht so liebevoll mit Häckselmaterial gefüllt und nicht von Hand vermengt. Ein mal im Jahr wird er zusammengeschoben per Mini-Traktor vom Nachbarn. Und den Kompost verschenke ich, die Leute kommen mit ihren Anhängern - oder auch nur mit ihren Blumenkästen.

Oh je, Abtrag mit Hand, das ist ja richtig Schuften ! Aber sicherlich beste Gemüseerde.
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thuja thujon

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Re: Wie individuell düngt ihr eure Beete?
« Antwort #39 am: 02. Januar 2022, 06:44:43 »

mittlerer Nährstoffgehalt von Mist

Kaninchenmist: N-P-K 1,8-1,9-4,5

Hühnermist: N-P-K 2,8-2,1-2,3

Auf dem Bild sind die verschiedenen Mistarten rund 3cm hoch. Der Einfachheit halber ergibt sich somit auf die Fläche ein guter Kubikmeter Mist.

Somit wurden auf ca 40m² rund 20-30kg Stickstoff, rund 20kg Phosphor und rund 25-50kg Kalium ausgebracht.

In Blaukorn umgerechnet ca 100kg oder 2,5kg pro Quadratmeter

Der Gärtner erwartet wohl eine reichliche Ernte, sonst würde er nicht so viel in der Vegetationslosen Zeit düngen.

Die Grundwasserneubildungsrate hier liegt bei rund 10mm pro Jahr.
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