Naja, wie im echten Leben, alles nicht so einfach. Trotzdem freu ich mich immer noch sehr über sie
Hallo Felcofan,
so schön, dass du an Bella nach wie vor Freude hast!
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Bei einem Gespräch mit Sohnemann kam nebenbei raus, dass seine Begeisterung geschrumpft ist. Anscheinend schnuppert sie ganz viel, wenn er mit ihr alleine geht. Zur Zeit machen wir Abholen und ca. 20 min zusammen, dann er in Eigenregie. Und das findet er etwas langweilig, er kriegt sie nach seiner Schilderung auch nicht leicht dazu, weiterzugehen.
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Jetzt ist wahrscheinlich der Moment gekommen, wo sich zeigen wird, ob er weiterhin am Ball bleibt oder nicht. Wie alle Kinder (was völlig normal ist,) hat er sich in der Idealvorstellung aller Kinder einen Hundekameraden gewünscht, der mit ihm durch dick und dünn geht (so ein "Lassie-Verschnitt") und mit dem man spielen und ihn beknuddeln kann. Und nun ist der Hund eben einfach anders. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht und Bella braucht einfach für alles viel viel mehr Zeit. Vielleicht ist ihm das mit der längeren Zeit nicht so klar. Ob er die Geduld dafür aufbringen will, ist natürlich ihm überlassen, aber vielleicht hilft es ihm auch, seine Enttäuschung ein wenig zu reduzieren.
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So, wie du geschrieben hast, war das ursprünglich ja ein Findel-Hund und man weiß dann natürlich gar nicht, wie er von klein auf sozialisiert wurde. Hatte er von früh auf Kontakt zu Menschen oder nicht? Konnte er als Welpe unbeschwert spielen oder musste er von klein auf auf seine Umwelt aufpassen? Was offensichtlich fest steht, ist, dass sie trotz unbekannter Startbedingungen ein sehr freundlicher umgänglicher Hund ist, aber vielleicht gar nicht vergleichbar ist mit einem von einem Züchter liebevollst aufgezogener Welpen, der optimalst von klein auf sozialisiert wurde und unbeschwert spielen konnte.
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Ich finde, ihr habt in den zwei Monaten (und es gab ja zwischendrin noch Weihnachtsferienpause und Hundepensionspause) bei diesem freundlichen aber vorsichtigem Hund wirklich sehr viel erreicht. Vielleicht erklärst du das deinem Sohn auch an Beispielen wie hier und womöglich lockt ihn das dann dazu, nicht aufzugeben und auch weniger enttäuscht zu sein:
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Bisher wird sie schrittchenweise warm mit uns, die ersten 2 Male hat sie an der Wohnungstür sogar anfangs geknurrt, bei den letzten 2 Malen kurz gewedelt.
dass er Bella sitzen lässt und dann den Schuh zumacht, sowas muss dann ja gehen, wenn er alleine geht. Und sie ist so eine Brave, hat da ganz ruhig gehockt, bis er fertig war.
hier gabs mit unserem dog sharing-Hundeli eine ferienbedingte Pause, ...Wir waren seit dem ein paar mal mit ihr unterwegs, sie bleibt weiterhin reserviert, aber ihre Rute trägt sie jetzt schon statt tief direkt an den Beinen eher auf halbhoch....und noch ein Fortschritt, wenn wir sie abgeholt haben, hat sie uns meist einen Moment angerollt, wenn die Tür aufging und Frauchen oder Herrchen mit ihr rauskamen.
...Sie kam wedelnd aus der Tür, als ich aufgeschlossen hatte, war ganz schüchtern und hat sich klein gemacht....
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Das alles sind doch wirklich sehr positive Fortschritte.
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Wegen des Schnüffelns:
Ich würde versuchen ihm deutlich zu machen, dass es für Bella echt toll ist, dass sie leidenschaftlich gerne!! schnüffelt, (ein völlig verängstigter Hund schüffelt nicht, sondern beobachtet ständig seine Umgebung), es ist für sie als Nasentier die Informationsquelle schlechthin, Hunde lieben und brauchen das. Vor allem sag ihm, und wie viel
er dazu beiträgt, dass sie soooo viel Freude haben kann. Er kann ruhig stolz darauf sein, ihr diese Schnüffelzeit geben zu können, die sie nicht hätte, wenn sie stattdessen daheim wäre.
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Dass sie jetzt nicht spielen mag, ist doch nicht soo schlimm, das kann sich ja noch ändern, (manche Hunde spielen aber auch nicht gerne), vielleicht kannst du aber ihn dahingehend bestärken, dass er mehr mit ihr das macht, was sie anscheinend gerne mag, nämlich:
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Das letzte Mal waren wir an einem Flüßchen, das hat ihr gefallen, ....Sohn ist mit ihr an der Leine gejoggt, das gefiel ihr auch, der Ohrenstellung nach.
kleiner Sohn ist auch 2-3Mal an der Leine mit ihr gerannt, das mag sie.
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Sie läuft gerne und Wasser mag sie auch!! Da läßt sich doch drauf aufbauen und alles andere bringt vielleicht die Zeit.
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Wie Eva das so wunderbar mit den Geduldslöffelchen beschrieben hat, versuche ich das mal umzuwandeln in Vertrauenslöffelchen: Jedesmal, wenn er oder du gemeinsame Zeit mit ihr verbringt, gibt es ein kleines Vertrauenslöffelchen aus ihrer Sicht dazu. Der Vertrauensberg wird höher und höher.
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Dein Sohn macht Bellas Leben schöner, einfach dadurch, dass er Zeit für sie hat und er kann stolz darauf sein. Sag ihm das und vielleicht hält ihn das am Ball. Auch das mit dem Streicheln: Geduld.
Mit den erworbenen Vertrauenslöffelchen wird sich auch das verbessern, da bin ich zuversichtlich.