Da ich mit meiner Meinung wohl alleine dastehe, muss ich wohl noch etwas grundsätzlicher auf mein Urteil eingehen.
Wie bin zu meinem Urteil gekommen.
Erstens ist in der Beschreibung von Dr. Bogus von einem häufigen Phänomen die Rede, er sieht es fast immer bei gekauften Nüssen. Ich kann das durch meine Beobachtungen bestätigen (s. Zweitens). Da alle diese gekauften Waren durch die Lebenmittelkontrolle gekommen sind, MUSS also dieses Phänomen ungefährlich für die Gesundheit sein, sonst hätte man es ja bemerken müssen.
>> Ich bin hier also quasi durch Logik zu meinem Urteil gekommen.
Zweitens kann ich durch meine eigenen Beobachtungen seine Beobachtungen bestätigen und teile ihm dank meiner Erfahrungen mit, wie ich darüber denke und dass ich solche Nüsse esse.
Woher kommt aber dieses Wissen, das kann hier im Forum natürlich keiner wissen.
In der Zeit, in der ich aufgewachsen bin, war es noch üblich, dass ein Großteil der Nahrung, vor allem Obst und Gemüse durch Selbstversorgung zur Verfügung stand. Mein Opa war Bauer, die ganzen Großonkels und -tanten hatten große Nutzgärten. Meine Großeltern waren die Kriegsgeneration, meine Eltern im Krieg geboren die Nachkriegsgeneration. Also noch keine Überflußgesellschaft, man hat alles gegessen, was essbar war und nichts unnötig weggeworfen. Wenn ich also eine entsprechende Nuss wie oben gesehen hab, hab ich meinen (Groß-)Vater/Mutter gefragt und hätte als antwort gesagt bekommen, kann man essen oder nicht essen, muss man ausschneiden oder kann man wegwerfen, und ich hätte das einfach so geglaubt und übernommen.
Gut, man wird groß, mein Vater war Biolehrer, ich hab folglich Biologie studiert und bin Mikrobiologe geworden (Diplomarbeit zum Thema Heterologe Genexpression in Aspergillus oryzae, der Fachmann erkennt sofort, holla ein Schimmelpilz, wird u.a. zur Herstellung von Sojasauce verwendet). Hab dann noch promoviert und irgendwann hab ich angefangen, wieder selbst zum Selbstversorger zu werden (Obst, Gemüse, Ebbelwoi). Hab mich deshalb aus Interesse zum Fachwart für Obst- und Gemüsebau weitergebildet.
Warum aber erzähl ich jetzt diese lange Geschichte? Weil man heute nicht mehr seine Eltern/Großeltern oder einen Experten fragt, sondern man geht ins Internet und fragt in einem Forum. Man erhält viele verschiedene Antworten und muss sich dann eine raussuchen. Man nimmt meist die Meinung der Mehrheit (Stichwort Schwarmintelligenz, doch wo keine Intelligenz im Schwarm ist...) oder will seine Meinung bestätigt sehen, wenn nur noch ein zweiter sie auch vertritt. Man weiss aber eigentlich nicht, wer da der Experte ist oder wer nur anderen nachplappert oder wer glaubt, er hätte Ahnung, weil er irgendwann mal jemand gekannt hat, der jemanden kennt, der mal gelesen hat, .....
Auch ich esse keine verschimmelten Lebensmittel, aber ich esse noch vieles, was die meisten anderen bestimmt wegwerfen. Werd ich darauf angesprochen, antworte ich immer, "Ich bin Mikrobiologe, ich kann das Risiko einschätzen". Es gib heutzutage Leute, die schneiden angestoßene Stelle bei Äpfeln raus oder schälen die Äpfel, weil sie Angst vor den Bakterien auf der Schale haben Auch Schorf oder Regenflecken auf Äpfeln (beides Pilze) machen das betroffene Obst unverkäuflich, Kernfäule (Schimmelpilz) kann man rausschneiden und ist unbedenklich. Die braunen Bananen sind die Besten, aber Vorsicht vor dem Ethanol, das da schon entsteht.
Schade um das Obst.
Nach meinem Urteil als Mikrobiologe sind das auf den beiden Bildern oben in beiden Fällen wohl keine Schimmelpilze, aber doch mikrobiellen Ursprungs. Müsste ich halt mal unters Mikroskop legen oder versuchen in Kultur zu nehmen oder gleich meinem Kollegen Klaus geben, um das ganze Mikrobiom sequenzieren zu lassen.
Lange Rede, großer Durst,
Schobbe,