
Neuer Monat, neuer Beitrag, damit es nicht zu lang wird. ;) Der Mai ist gekommen, und das Gelb verschwindet für eine Weile aus dem Garten und macht Platz für ein Meer aus blauen, violetten und rosafarbenen Tönen, ergänzt durch strahlendes Weiß. Noch blühen ein paar letzte gelbe Narzissen, sowie der große Pulk zitronengelber 'Pipit' unten am Gartenhaus, und auch der Gämswurz leuchtet noch kräftig. Die Schlüsselblumen sind nun leider fast verblüht, und den Löwenzahn auf der Wiese muss ich nach dem Verblühen durch Mähen etwas in Schach halten. Aber es wäre jammerschade, die großen Gänseblümchenflächen und den Gundermann einfach so niederzumähen, also habe ich den Rasenmäher gestern nur auf die Stellen losgelassen, wo das Gras schon ordentlich hoch war.

Wendet man den Blick von meinem Aussichtspunkt oben an der immer noch zugewucherten Treppe nach links, sieht man ein Stück von der Trockenmauer sowie den lilafarbenen Flieder, der nach zwei Jahren endlich mal wieder blüht. Anders als das Exemplar im Vorgarten zeigt er eine starke Alternanz, ich weiß nicht so recht, woran es liegt, jedenfalls hatte ich neulich den Nachbarn gebeten, den großen Ast, der von seiner Salweide in meinen Garten ragte, zu entfernen, so dass der Flieder nun wieder mehr "Luft" hat (keine Angst, chica, die Salweide ist riesig und bietet mehr als genug Nahrung für alle Insekten). Weiter unten sieht man meine aktuelle Beet-Baustelle, die mich sicher noch eine Weile beschäftigen wird. Angefangen hatte ich vor einem Jahr, und dann kam der große Regen, der das Projekt um ein ganzes Jahr zurückwarf. ::)

Geht man über die andere Treppe an der Terrasse nach unten in den Garten, liegt einem meine kunterbunte Wiese quasi zu Füßen, und links am Hang erstreckt sich das große Beet, was ich vor drei Jahren in zwei Etappen über mehrere Monate hinweg generalsaniert hatte. Der kleine Acer palmatum 'Garnet' markiert den Mini-Teich, welcher nun schon stolze acht Jahre alt ist und immer noch hübsch aussieht, und ganz rechts rankt die gute alte Rose von meiner Oma am vor einigen Wochen aufgestellten Obelisk empor. Beim Nachbarn leuchtet noch ein wilder Kirschbaum, und der üppige Flieder beduftet gerade den ganzen Garten. :)

Geht man nach unten zum Gartenhaus und blickt zurück, präsentiert sich einem nochmals das ganze Panorama des Hangbeets. Dieses Jahr dürfte die Weigelie an der Treppe deutlich besser zur Geltung kommen, da ich im Winter den großen, fast abgestorbenen Hartriegel entfernt habe, und rechts im Hintergrund färbt die riesige Tamariske sich schon auffällig dunkelrosa. Mittlerweile ist der Blattaustrieb der Bäume und Sträucher schon fast vollendet, vor ein paar Wochen waren die noch alle kahl.

Auch der kleine Acer palmatum 'Orange Dream' verändert im Moment fast täglich sein Antlitz. Vor kurzem noch eine feurig orangerote Fackel, entfaltet sich nun langsam das Laub und lässt die gelbliche Mitte erkennen, welche sich im Sommer dann in ein helles Grün verändert, nur um im Herbst wieder kräftige gelbe, orangene und rote Farbtöne anzunehmen. Nach anfänglich kräftigem Austrieb ist der Zuwachs pro Jahr mittlerweile eher moderat, so dass der zugedachte Platz noch lange ausreichen wird. Leider scheine ich mit japanischen Ahornen im Topf nicht so viel Glück zu haben, vielleicht sollte ich doch noch ein oder zwei an passende Stellen auspflanzen...

Das Beet oberhalb der Trockenmauer hat letztes Jahr deutlich gelitten, im Dauerregen war die Pflege unmöglich, und es ist völlig von Unkraut überrannt worden. Im Winter haben die Mäuse dann ein Fest gefeiert und zahlreiche Krokusse, Tulpen und sämtliches Ipheion aufgefressen. Nach ausgiebigem Jäten ist die Ecke nun wieder einigermaßen präsentabel, aber rundherum muss ich auf jeden Fall nochmal 'ran. Vergissmeinnicht und Dichternarzissen passen wunderbar zusammen, ebenso die blauen Hasenglöckchen und die Bergflockenblumen. Ich bin gespannt, wie sich die Schwertlilien nach dem nassen Sommer machen, ganz so üppig wie letztes Jahr wird die Blüte sicher nicht, aber ein paar Stängel schieben sich bereits in die Höhe.



Nochmal ein paar Impressionen vom Hangbeet, was vor wenigen Wochen noch fast vollständig kahl war, nun aber geradezu überquillt vor lauter Grün und Blüten. Die Akeleien sind in den letzten paar Tagen rasant in die Höhe gewachsen und haben die ersten Blüten geöffnet, überall leuchten nun Dichternarzissen, Bergflockenblumen und Hasenglöckchen, und das Vergissmeinnicht hat das feuchte letzte Jahr für eine üppige Vermehrung genutzt und durchwebt das Beet überall. Vor der Beetrenovierung war der Gämswurz fast völlig im Unkrautdickicht verschwunden, ich habe die Rhizome mühsam zusammengeklaubt und in zwei Tuffs wieder ausgepflanzt, diese haben sich mittlerweile wieder gut durchgesetzt.



Zum Abschluss bin ich nochmal über die Terrasse gegangen, wo die feuerwehrroten 'Apeldoorn'-Tulpen nun in den letzten Zügen liegen. Dank der teils recht moderaten Temperaturen haben sie lange durchgehalten und ergänzen immer noch die Hasenglöckchen. Die Funkien sind mittlerweile kräftig ausgetrieben und zum Glück nur hier und da ein klein wenig angeknabbert, obwohl ich gar kein Schneckenkorn ausgestreut habe. Auch die Walderdbeeren haben mit der Blüte angefangen, und die Wurmfarne entrollen malerisch ihre großen Wedel. Ich werde im Mai immer ein bisschen wehmütig, da die große Zeit der Geophythen - abgesehen von der Blüte des Zierlauchs - nun vorüber ist. Aber dafür legen die Stauden los, und noch stehen viele Monate Blütenpracht bevor. :)