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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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25. April 2024, 19:49:22
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?  (Gelesen 1071 mal)

schrauber

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Guten Abend :),

ich bin neu hier im Forum und möchte erstmal Hallo sagen ;)

Leider finde ich im Internet nicht wirklich eine Antwort für mein Anliegen, deshalb habe ich mich hier angemeldet.
Ich habe ein Ackerstück in Süddeutschland. Der Boden ist braun, tonhaltig und wird erst ab einer Tiefe von 30cm etwas dunkler. An der Oberfläche ist alles steinhart. Zudem ist es öfter mal etwas windig, da es an einem kleinen Hügelkamm liegt. Das Grundstück wurde lange verpachtet, jetzt möchte ich gern eine Reihe von Apfelbäumen anpflanzen. Da mein Acker zwar sehr lang ist, aber nur 6m breit, kommt für mich nur ein Wachstum von etwa 4-5 Metern in Betracht. Ich will mir Edelreiser (Batullenapfel, Danziger Kantapfel, rote Goldparmäne und "Roter Russe") von der Online Seite "Baumschuleritthaler" kaufen. Ich suche nur eine geeignete Unterlage. Ich habe daher zwei Fragen:
absatz
Würdet ihr mir in meinem Fall zu einer M7 oder einer MM111 Unterlage raten? (Oder eine ganz andere? ???)
absatz
Welche Unterlage wurde hier (Bild im Anhang) benutzt? (Ich denke, die würde alternativ sehr gut zu meinem Acker passen, da der Acker auf dem Bild genau so breit ist)
absatz
Ich bedanke mich schonmal herzlich bei euch für die Antworten :D :D




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« Letzte Änderung: 23. Januar 2022, 14:58:48 von Admin »
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Felcofan

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #1 am: 18. Januar 2022, 19:04:58 »

Hallo Schrauber,
willkommen,
wg Unterlagen kann sicher jemand anderes was empfehlen,
absatz
ich wollt nur wg Boden anmerken, ob du vielleicht noch den etwas verbessern und beleben wolltest mit Gründünger oä., also vielleicht ab April was einsäen, in der Saison ca. August/ September einarbeiten und nochmal was säen.
absatz
"Steinharter Boden" hat vermutlich eine schlechte Struktur, die dann auch das Wachstum bremsen kann. Und eigentlich ist normalerweise der humusreiche Teil obendrauf dunkel, und dann wird es heller.
absatz
klassischer Ackerbau führt meistens zu Humusschwund, was die Krümelstruktur eher verschlechtert.
 absatz
hast du mal eine klassische Fingerprobe gemacht, also einen leicht feuchten Klumpen ausgerollt?
absatz
lehmiger Boden (meist gut, da mit Sand gemischt) lässt sich mitteldünn ausrollen,
wenn die Würstchen bis Spagettiformat auszurollen wären, hättest du wahrscheinlich einen schwierigen Tonboden...
absatz
Wann wolltest du pflanzen, und was kommt um die Bäume drumrum? Wiese/ Rasen, ganz anders?
absatz
wie gut kannst du die Jungbäume pflegen und versorgen mit Zusatzwasser?
absatz
Schöne Grüße und gutes Gelingen, Felcofan
absatz
absatz
Ich habe weisse Texte in die Absätze eingefügt, damit sich dort keine Werbung einnistet.  LG Nina
« Letzte Änderung: 23. Januar 2022, 15:00:35 von Admin »
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schrauber

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #2 am: 18. Januar 2022, 19:29:13 »

Danke erstmal für die Antwort :)

Auf dem Acker wurde durch den Pächter die letzten 25 Jahre immer Mais oder Weizen angebaut. Die letzten Jahre nur Mais. Das ganze Areal ist eine Monokultur geworden. Die Bäume wären "umzingelt" von Mais. Eine Fingerprobe habe ich nicht gemacht. Der Boden ist immer dann, wenn es nicht geregnet hat, steinhart. Ich kann leider nicht gießen, da ich nicht vor Ort wohne und nur 2x pro Jahr dort bin. Deshalb bin ich auf Regen und den Boden (der nach etwas Graben Feuchtigkeit aufzeigt) angewiesen.
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cydorian

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #3 am: 18. Januar 2022, 19:52:05 »

Nur starkwachsende Unterlagen. Ohne Giessen am Anfang wird es schwierig. Schwierig auch Ritthaler als Lieferant. Ich habe von dem mehr falsche als richtige Sorten geliefert bekommen. Der hat seine Logistik nicht annähernd im Griff.
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dmks

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #4 am: 18. Januar 2022, 20:28:31 »

Wenn nebenan auch Weizen angebaut wurde ist der Boden ausreichend gut! Weizen wird im Allgemeinen erst ab einer Ackerzahl von 35 oder 40 empfohlen. Das sind schon gut lehmige Böden.
Den Humusgehalt der oberen Schicht im Pflanzloch würde ich bei jedem Boden aufbessern. Um einen guten Start zu haben und  das Bodenleben anzukurbeln.

Problematischer ist das Wasser! Selbst Sämlingsunterlagen, die gut Trockenresistent sind benötigen zur Ausbildung des dafür notwendigen Wurzelsystems in den ersten zwei Jahren eine wöchentliche reichliche Wassergabe. Sonst wird das nix.

Auch eine tief wurzelnde Unterlage hat bei der Pflanzung des Baumes maximal 30 bis 40 cm Tiefe. Der Rest muß ja erst wachsen. Wenn diese obere Bodenschicht aber austrocknet war's das.
« Letzte Änderung: 18. Januar 2022, 20:36:31 von dmks »
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pinus

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #5 am: 18. Januar 2022, 20:43:17 »

ich würde so vorgehen:
- jetzt im Frühjahr, wie vorgeschlagen, eine tiefwurzelnde und möglichst ausdauernde Gründüngung einsäen
- im Herbst, wie auch schon vorgeschlagen, starkwachsende (Sämlings-)Unterlagen in gut verbereitete Pflanzlöcher pflanzen, und hoffen, dass die Winterfeuchtigkeit das Anwurzeln möglich macht. (Ich musste nacktwurzlige Bäume nie giessen, wenn sie im Herbst gepflanzt wurden, aber ich bin im Alpenvorland, und da haben die meisten Winter immer noch die notwendige Feuchtigkeit gebracht; demks hat da offenbar ganz andere Erfahrungen, also mach dich kundig, was die Niederschläge in dieser Gegend betrifft )
- die Baumscheibe unbedingt mulchen, damit kein Gras Wasserkonkurrenz macht
- vielleicht erwägen, aus 2x hinfahren - wenigstens im 1. Jahr - 3 oder 4x zu machen, besonders, wenn es ein sehr trockenes Frühjahr ist, und die Bäume durchdringend wässern. Wenn es wirklich nur mit wöchentlichen Wassergaben ginge, würde ich die Finger von dem Vorhaben lassen.
- die Unterlagen ein Jahr wachsen lassen und dann drauf veredeln.
- was wegen Wassermangel ausfällt, ersetzen und wieder von vorn - das wird wahrscheinlich passieren, denn diese Umstände sind alles andere als ideal.
Was ich persönlich auch noch machen würde, um die Chancen zu erhöhen: wenn es ein Hang ist, auf dem Oberflächenwasser zustande kommt, mit flachen Gräben das Wasser (nur von deinem Acker!) in die Giesringe um die Bäume zu leiten versuchen; zu jedem Baum ein oder zwei Comfrey-Pflanzen setzen.
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dmks

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #6 am: 18. Januar 2022, 21:25:00 »

Mulchen ist gut, eventuell Wühlmausschutz und zwei Löffel Stockosorb mit einmischen. Wildverbißschutz. Viel Arbeit halt pro Baum
Das Wässern bezieht sich auf die Vegetationsperiode, über Winter reicht einmal gut anwässern.

Eventuell mal ein regionales GaLa-Bau Unternehmen oder Gärtnerei fragen, was ein Bewässerungsgang bei Bedarf kostet - und dann entscheiden ob sich das nach dem ganzen Aufwand vielleicht lohnt.
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schrauber

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #7 am: 19. Januar 2022, 14:41:52 »

Vielen Dank ;)
Also würdest du mir nicht empfehlen, das Ganze nach der Veredelung auf einer Unterlage (Kopulation) direkt auf den Acker einzupflanzen? So wie ich das verstehe, wäre es besser, das Veredelte "Stöcklein" oder wie man es auch nennt, erstmal 1-2 Jahre in einem Blumentopf mit reichlich Wasser wachsen zu lassen?
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schrauber

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #8 am: 19. Januar 2022, 14:45:48 »

Vielen Dank auch dir :)
Das wäre natürlich schade, wenn mir ein Bäumchen abstirbt. Wie ich gerade nochmal im anderen Kommentar geschrieben habe, wäre die Alternative, das Ganze in einem Blumentopf aufzuziehen, oder hast du Erfahrungen damit, das Ganze direkt nach der Veredelung (hier Kopulation) auf dem Acker einzupflanzen. Das mit der starkwachsenden Unterlage sehe ich etwas kritisch, später wird mir der Baum noch zu groß und der Nachbar wird wütend >:( ::)
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Waldgärtner

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #9 am: 19. Januar 2022, 14:56:32 »

Vielen Dank ;)
Also würdest du mir nicht empfehlen, das Ganze nach der Veredelung auf einer Unterlage (Kopulation) direkt auf den Acker einzupflanzen? So wie ich das verstehe, wäre es besser, das Veredelte "Stöcklein" oder wie man es auch nennt, erstmal 1-2 Jahre in einem Blumentopf mit reichlich Wasser wachsen zu lassen?

Ehrlich gesagt würde ich persönlich direkt fertige Bäume kaufen (Halb- oder Hochstämme auf Sämling). Dann sparst du dir direkt 2 oder 3 Jahre.
Frische Veredelungen auf einem Feld auspflanzen, wo du nicht vor Ort bis - lass es lieber bleiben. Die brauchen gerade am Anfang einfach etwas mehr Pflege.

Wenn du wurzelnackte Bäume im Herbst pflanzst, kann es auch ohne Bewässern funktionieren. Kommt halt aufs Jahr an. Dieses Jahr wäre es wohl gut gegangen, die drei davor eher nicht ;)
Eventuell hilft es auch, bei der Pflanzung direkt gut zu wässern (50L oder mehr pro Baum). Momentan verschiebt sich das alles. Vor 10 Jahren habe ich bei Herbestpflanzungen nie gewässert, das ist immer gut aus gegangen.

Wühlmausschutz (unverzinkter Drahtgeflecht um die Wurzeln) und Verbisschutz am Stamm würde ich auch auf jeden Fall empfehlen!
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Waldgärtner

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #10 am: 19. Januar 2022, 14:58:31 »

Habe gerade gesehen, dass das Grundstück nur 6m breit ist: Weißt du, welche Abstandsregeln in BaWü gelten?
Hochstämme werden dann vielleicht wirklich zu groß, aber mittelstarke Unterlagen sind noch anfälliger für Trockenheit.
Bzw. hast du schonmal mit den Nachbarn gesprochen?
Evtl. stört den ein Hochstamm weniger, bei dem die Äste zwar etwas über die Grenze wachsen, es mit seinen Maschinen aber gut drunter durch kommt, als ein Halbstamm, wo er potentiell mit seinen Maschinen hängen bleibt.
« Letzte Änderung: 19. Januar 2022, 15:00:54 von Waldgärtner »
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meiby

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #11 am: 19. Januar 2022, 16:12:48 »

Also erstmals nichts überstürzen.
Bodenverbesserung im Bereich der Pflanzstelle
Herbstpflanzung, damit die Wurzelentwicklung einen Vorsprung bekommt
Wühlmausschutz
Pfahl wegen Windlage
Gutes Wässern beim Pflanzen. Geht in einem, da du schon da bist.
Stammschutz

Nachbarrecht spielt eine Rolle. Ist meines Wissens bei Obstgehölzen 3m ! Damit bist du ganz am Limit.  Mit den Nachbarn reden ist nie verkehrt.
Bei mittelstarken Unterlagen 2m Grenzabstand, Höhe 4m

Meine Wahl wäre auch Sämling als Unterlage. (M7 aufgrund der Lehmverträglichkeit geeignet, aber  wahrscheinlich zu schwachwüchsig)

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Berat

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Re: Apfelbaum-Welche Unterlage soll ich in meinem Fall kaufen?
« Antwort #12 am: 14. Februar 2022, 03:29:44 »

Ehrlich gesagt halte ich dein Vorhaben, so schade das ist, in der angedachten Form für nicht durchführbar. Der Grenzabstand beträgt in Baden-Württemberg bei starkwachsenden Unterlagen 4 m (§ 16 NRG), in Bayern zwar nur 2 m (Art. 47 und 50 AGBGB), doch es gilt generell das Recht, überhängende Zweige und eindringende Wurzeln abzuschneiden (§ 910 BGB). Andere Unterlagen als starkwachsende kannst du jedoch auf einer Streuobstwiese von vornherein vergessen, sofern du nicht wöchentlich mit dem Gießkännchen durch die Reihe gehen willst. Zumal der Boden, deiner Schilderung nach, eher trocken zu sein scheint. Auch der Abstand von 4 m ist sowieso knapp bemessen, da der Kronendurchmesser eines Apfelhoch- oder halbstamms, je nach Sorte, leicht 8 m (oder mehr) betragen kann und sich dauerhaft auch kaum darunter begrenzen lässt. Es sei denn, es handelte sich um schwachwachsende Sorten (nicht Unterlagen), die aber auf einer Streuobstwiese eher problematisch sind.

Die Lösung wäre ein Grundstückstausch mit einem der Nachbarn: Länge verringern, Breite auf 10 m vergrößern. Damit ist noch nicht das Gießproblem in den ersten Jahren gelöst, aber dafür ließe sich vielleicht ein Bauer gewinnen, der mit seinem Wasserfass bei Bedarf rausfährt; oder auch die Gemeinde. Im Rahmen des neuen Bayerischen Streuobstpaktes werden ab diesem Jahr über diverse Förderprogramme auch Pflegemaßnahmen (nicht nur die Anlage) bezuschusst, zum Teil recht großzügig. Wie die Fördersituation in Baden-Württemberg aussieht, weiß ich nicht (oder Rheinland-Pfalz oder wo du genau sitzt).

Bitte nicht täuschen lassen: Auch wenn du mehrjährige Veredelungen pflanzt, kommst du um das Gießen in der ersten Zeit nicht herum. Du kannst zwar sicher sein, dass die Veredelung gelungen ist und der Baum insgesamt schon robuster ist, aber einwurzeln muss er trotzdem erst noch. Das schafft ein einjähriger Sämling sogar besser als sein großer Bruder.
« Letzte Änderung: 14. Februar 2022, 04:19:23 von Berat »
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