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Autor Thema: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage  (Gelesen 2484 mal)

Orendarcil

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Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« am: 24. Januar 2022, 20:02:14 »

Hallo zusammen,

wir bauen momentan neu (in Hamburg) und müssen den Boden unseres zukünftigen Gartens aufwerten, da er so wie er jetzt ist nicht so gut zu gebrauchen ist.
Ich bin mir jedoch noch nicht so ganz sicher, was die optimale vorgehensweise ist, zumal das Ankarren von Erde sehr teuer ist (14 Euro pro m², 200 Euro Anlieferungskosten pro 18m²). Gute Erde aus näherer Umgebung gibt es nicht, nur noch einen der Mutterboden anbietet, dies ist jedoch der Oberboden über einem Kieswerk und soll sehr sandig sein (Sand haben wir genug...).
Was wir aus näherer Umgebung noch bekommen könnten wäre Kompost, aber ich befürchte, dass der sich in unserem Sandboden recht schnell verdünnisiert.

Etwa 400m² wären zu bearbeiten.

Folgendes hat die Bodenanalyse ergeben:
0-50 cm: Mittelsand (feinsandig, grobsandig, schwach kiesig, humos)
50-130 cm: Mittelsand (feinsandig, grobsandig, schwach kiesig), Geschiebesand
130 - 250cm: Schluff (sandig, kiesig, tonig, Geschiebemergel)

Der benannte Humusanteil ist allerdings sehr gering und bis auf die Brombeeren sah die restliche Pflanzenwelt nährstofftechnisch eher unterversorgt aus. Zudem wird von der oberen Bodenschicht noch einiges verloren gehen, weil Entfernung von Wurzelplatten und Müll im Boden (u.a. ist der Bagger vom Erdbauer durch das alte Gewächshaus gefahren... und der Vorbesitzer hat hier und da mal z.B. Bauschutt vergraben oder alte Plastikblumentöpfe...). Das Grundstück war jahrzehnte lang verwildert und auf der Hälfte der Fläche hatte sich eine Brombeere breit gemacht.

Noch folgendes, was wir beobachtet haben:
In dem Boden ist viel altes organisches Material, was aber scheinbar partou nicht verrotten will.
Ich vermute daher, dass neben der Nährstoffknappheit auch etwas Knappheit an Bodenorganismen herrscht.

Ich bin mir noch unsicher, was wir optimaler Weise machen, vieles ist auch eine Kostenfrage und wenn es dann nichtmal sinnvoll ist, ärgert man sich. Daher hoffe ich, dass ihr vielleicht ein paar Erfahrungswerte zum Teilen habt.  :D

Grob gedacht haben wir:
Variante 1:
15-20 cm gute Erde auffahren lassen, dies ist Humus mit leicht toniger Erde, gemischt mit etwas Kompost und in den bestehenden Boden einarbeiten. Wir würden uns vorab nochmal informieren ob wir die Info bekommen können wieviel Kompost in etwa in der Erde enthalten ist, um gegebenfalls noch etwas Kompost hinzuzugeben.

Variante 2:
Kompost anfahren lassen (davon braucht man weniger als von richtiger Erde, also am Ende günstiger) und etwa 15cm einarbeiten in den bestehenden Boden. Bei sandigem Boden geht es wohl bis 15cm. Wie gesagt habe ich aber die Befürchtung, dass der Kompost zu schnell verschwindet und dann am Ende wieder nur Sandboden übrig bleibt.

Was meint ihr?
Wieviel Kompost ist grundsätzlich bei dem Boden pro m² zu empfehlen? Wir finden Angaben von 10-40 L pro m² Sandboden einer Gartenneuanlage...das ist ein großer Unterschied...

Zusätzlich hatten wir gedacht noch Bentonit in den Boden einzuarbeiten (die Wasserhaltung auf dem Grundstück ist wirklich schlecht und wir wollen nicht täglich Wasser in den Garten laufen lassen wie nix gutes), an Pflanzenkohle, die wir mit dem Kompost zusammen einarbeiten wollen und eventuell noch EM-aktiv (Effektive Mikroorganismen), die wir eine Weile lang immer mal wieder über die Erde geben wollen.

Gibt es noch etwas empfehlenswertes?
Hat jemand Ahnung wieviel Bentonit, Pflanzenkohle und eben Kompost pro m² für so einen Boden wie beschrieben verwendet werden sollte? Man findet natürlich viele Angaben, auch bei Bentonit und Kohle. Aber da geht es mehr um die Verbesserung des Guten, was man schon hat, wir sprechen momentan erstmal von überhaupt nutzbar machen  ;D

Vielen Dank im Voraus für ein paar Tipps!
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thuja thujon

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #1 am: 24. Januar 2022, 20:23:55 »

Moin,
vergiss den ganzen Quatsch, breche eventuell vorhandene Verdichtungen durch Baufahrzeuge mit einem geliehenen Einachser auf und säe Gründünger.

Wenn du Boden aufschüttest, ist das erstmal garnix wert weil der Boden mechanisch zerstört wurde sich erstmal setzen muss, lebendverbaut werden muss und vieles anderes damit passieren muss. Also bei Aufschütten, eher 2 Jahre Gründünger, bei bereits vorhandenem Boden ohne aufschütten, nur ein Jahr Gründünger.

Kompost, maximal 2Liter Pro Quadratmeter. Kompost ist Dünger, kein Bodenverbesserungsmittel.
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Orendarcil

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #2 am: 24. Januar 2022, 20:29:56 »

Hi,

der zu bearbeitende Bereich liegt außerhalb von irgendwelchen Baufahrzeugen :)
Natürlich kommt nach dem ganzen Kram noch Gründüngung dazu, habe ich vergessen zu erwähnen.
U.a. Tagetes, Inkarnatklee, Buchweizen und Lupine. Vor der Samenbildung (wenn wir den Zeitpunkt treffen), wollen wir es abmähen, trocknen lassen und dann wieder untermischen. Erst etwa ein halbes Jahr, oder dreiviertel Jahr später als jetzt, kommt die eigentliche Pflanzung drauf.
Nur Erde aufbringen, bzw. verbessern und dann brach liegen lassen, würde nix bringen, da stimme ich voll zu.
Vor dem Ganzen geht natürlich auch die Fräse einmal durch den Garten, um momentan herrschende Verdichtungen aufzubrechen.
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thuja thujon

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #3 am: 24. Januar 2022, 20:43:32 »

Mit einer Fräse schwört man im ungünstigsten Fall doch nur wieder neue Verdichtungen mit rauf.

Der Boden ist so wie er ist durchaus akzeptier- und verbesserbar. Niemand braucht Zentimeter dicke Schichten von sonstwoher aufzubringen um ihn zu verändern.

Die 4 Gründüngerpflanzen finde ich ungeeignet, vor allem die Mischung daraus. Ich würde eine harmonische Mischung mit hohem Gräseranteil bevorzugen. Ein paar Euro mehr für das Saatgut rentiert sich.
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Orendarcil

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #4 am: 24. Januar 2022, 21:04:03 »

Danke für die Info. :)
Ich weiß allerdings nicht, wie eine Fräse mit der Hand über das Erdrech geschoben so schlimme Verdichtungen im Sandboden hinbekommen soll. Aber du hast da sicher mehr Erfahrungswerte als ich.
Dennoch kann es bei aller Liebe nicht schlimmer werden als jetzt...momentan kommt man dort nur mit einer Spitzhacke rein und mit dem "root slayer" Wurzelspaten (der funktioniert echt super zum Hecke ausgraben :D), weil oben auf alles so mit Wurzeln verdichtet ist (und dem Bagger).

Da ich weiß, wie die Pflanzen auf dem Boden dort gewachsen sind und auch wie es bei einem unserer Nachbargrundstücke aussieht kann ich sagen, dass der Boden so momentan für mich nicht zu akzeptieren ist. Ja, verbesserbar ist er natürlich, aber ein bisschen Startmaterial, damit das alles wieder in Schwung kommt, ist doch an sich nicht verkehrt.
Das Jahr in dem wir da noch nicht wohnen ist dafür halt wirklich super nutzbar.

Aus welchem Grund ist die Mischung der Gründüngung denn ungünstig? Ich wollte etwas zum lockern im Boden und zum Stickstoff ansammeln, ok, die Tagetes sind da überflüssig, die könnte ich natürlich weglassen, da sie ja wohl nur in gewisser Dichte gepflanzt wirklich etwas gegen Nematoden ausrichten.
Welche Pflanzen würdest du denn aus welchem Grund empfehlen? Ich säe natürlich gerne etwas sinnigeres aus :)
Es sollte nur nix sein, was ich noch Jahre später immer wieder irgendwo finde, oder was durch das Gras nachher wieder raus wächst  ;D
« Letzte Änderung: 24. Januar 2022, 21:12:59 von Alastor »
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thuja thujon

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #5 am: 24. Januar 2022, 21:15:26 »

Buchweizen bildet sehr schnell Samen, Tagetes hat nur Mehrwert wenn sie in Reinkultur und Unkrautfrei zur Pratylenchusbekämpfung eingesetzt wird. Leguminosen wie Inkarnatklee und Lupine machen nur Sinn wenn auch hinterher eine Kultur drauf steht, die den Stickstoff auch nutzen kann. Lupine muss zudem erstmal etabliert werden, die wächst nicht überall freiwillig. Für die Durchwurzelung bringen die Leguminosen aufgrund der Wurzelarchitektur jedenfalls nicht viel Punkte. Du solltest eine Mischung haben, die obenrum einen sehr dichten Wurzelfilz macht während andere Pflanzen in die Tiefe wachsen und dort aufschließen bzw Lebendverbauen. Phacelia, Gras, Tiefwurzler.

Fräse: schnell fräst man zu fein und dann ist der Boden zu locker, Mikroerosion schwemmt die feinen Bodenteilchen an den größeren Teilchen vorbei in die Tiefe nach unten und dort lagern sie sich am Bearbeitungshorizont als feine, undurchdringliche Schicht ab. Verdichtung eben, verursacht durch Korngrößenfraktionierte Sedimentation.
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Orendarcil

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #6 am: 24. Januar 2022, 21:34:11 »

In den Garten kommen am Ende Rasen (für die Hunde), Hecken, Blühsträucher, ein Staudenbeet von 40m² etwa, Obst-Buschbäume, ein kleines Gemüsebeet und Beerensträucher.

Danke für die Erfahrungen zu den Gründüngungspflanzen, das hilft. Überall findet man natürlich was sie können, aber man findet nur sehr schlecht solche Infos, wie von dir gegeben. :)
Mh, vielleicht wäre dann u.a. Welsches Weidelgras etwas, das bildet wohl auch im ersten Jahr keine Samenstände.
Für Tiefwurzler muss ich mal schauen, da habe ich eben die gelbe Lupine immer wieder als empfohlen gefunden. Ölrettich hat wohl auch eine Pfahlwurzel und Gelbsenf soll wohl auch lockern.
Aber bei Senf und Phacelia habe ich etwas Sorge wegen der Selbstausaat. Hatte mal Phacelia auf dem Balkon und irgendwie waren da ständig Samen an den Pflanzen. Vielleicht ist das aber auch einfach nur ein Gefühl. Da ich sie ja noch nie im Garten hatte, weiß ich nicht wie stark sie zur Selbstaussaat neigen und sich dort halten :D

Ok, Buchweizen fällt auf jeden Fall raus nach deiner Info, Tagetes hatte ich sowieso schon als Wackelkandidat von Beginn an dabei.

Wegen der Fräse: ah ok, deshalb. Wir würden die Fräse nutzen, um den Müll (Glas, Kabel, Plastik von Töpfen, Vliesreste etc) und die Wurzelplatten etwas aufzuwälzen, um es absammeln zu können. Alles mit dem Spaten umgraben, um nach der oberflächlichen Reinigung den restlichen Kam aus dem Boden zu holen, ist bei der Fläche zu müßig. Wir werden dann aber darauf achten so wenig wie möglich zu fräsen! Danke für den Tipp und die Erklärung 8)
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thuja thujon

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #7 am: 24. Januar 2022, 21:43:01 »

Weniger intensiv als die Fräse ist ein Grubber. Gibts auch am Einachsschlepper zum ausleihen. Damit kann man auch Fremdkörper hochholen und sie oben ablegen um sie rauszusammeln.

Lupine mag auf vielen Böden halt nicht. Wenn man sie etablieren kann, ist sie gut. Jede Gründüngung taugt nix wenn sie im Zweifelsfall nicht gedüngt und bewässert werden kann. Die muss wachsen, nicht vegetieren. So muss auch auf die Artenzusammensetzung geachtet werden, Winterungen passen nicht zu Sommerungen. Eine Winterharte Mischung mit Roggen oder Weidelgras kann natürlich keine Phacelia enthalten, welche man erst später sät damit sie keine Samen ausbilden kann. Phacelia friert auch nicht immer sicher ab, da muss es schon länger wenigstens minus 5 Grad haben. Sonst wird sie zum Unkraut. Roggen muss man nach dem Winter im Sommer abtöten können durch Mahd, ein normaler Rassenmäher schafft die Menge an Biomasse nicht.
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Orendarcil

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #8 am: 24. Januar 2022, 21:54:44 »

Wir hatten hier glaub ich einmal höchstens minus 5 Grad;  ein, zwei mal minus 4, in der Regel aber nur irgendwas nah um Null.
Abfrieren wird hier daher nichts wirklich zuverlässig schätze ich mal.  ;D
Allerdings brauche ich ja auch eine Gründüngung für die Frühjahr- Sommerzeit, damit das Gelände nicht so lange brach liegt, bevor dann im Herbst die richtige Pflanzung erfolgt.

Muss ich nochmal durch diverse Pflanzen schauen, auch wenn ich noch keine Idee habe welche Pflanzen sich hier dann dafür gut eignen würden. Wahrscheinlich müsste ich auch diverse Kulturen nacheinander aufbringen, um eine Selbstausaat zu vermeiden. Aber es ist ja noch etwas Zeit bis April oder so.

Ein Grubber, wusste gar nicht, dass es so etwas auch abseits der Feldbearbeitung und als handgeführtes Gartengerät gibt. Grad mal geschaut. Das könnte vielleicht auch etwas sein, da hast du Recht.
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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #9 am: 24. Januar 2022, 22:24:20 »

Bei Sandboden haben hier einige im Forum neben dem Anfahrenlassen von lehmigem Boden, wenn verfügbar, sehr gute Erfahrungen mit dem Untermischen von ordentlichen Mengen Bentonit gemacht.
In Verbindung mit Kompost kann man so auch die wertvollen Ton-Humuskomplexe auf Sandboden schaffen, während ansonsten bei Sand die Gefahr besteht, dass untergemischter Kompost sehr schnell mineralisiert wird und die Nährstoffe ausgewaschen werden.
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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #10 am: 24. Januar 2022, 22:30:25 »

Hallo Gartenplaner,

danke für deine Antwort! :)
Genau, Bentonit wollen wir auch dazugeben, wir suchen aber noch nach der optimalen Menge in Kombination mit der optimalen Menge Kompost (zumindest im theoretischen Bereich, was optimal ist, weiß man ja eh nie zu 100%), damit das Bentonit auch einen Effekt zeigt.
Den zu kaufenden Gartenboden, den wir in Hamburg gefunden haben und den wir etwas einmischen würden (wenn es sinnvoll ist), soll wohl leicht tonig sein, gemischt mit Kompost.
Ich versuche mal über die Suchfunktion etwas zu finden, vielleicht hat ja schon jemand mal seine Erfahrungen für die eingesetzte Menge von Bentonit in einem Thema hinterlassen :)
Bei den Herstellern findet man halt immer sehr unterschiedliche Angaben, wie auch beim Kompost. Falls wir nichts konkretes finden, bietet sich sonst eben die goldene Mitte an xD

EDIT:
Daniel_reloaded hat mal 2010 das hier geschrieben:
Zitat
Bei sehr sandigen Böden (wie ich ihn bei meiner Mutter habe) kannst du beruhigt 500-800 (1000) g/m² geben.
Leider darf ich den Link nicht reinstellen, Thema war: Wieviel Bentonit pro qm?
Muss ich morgen mal in Ruhe anschauen  8)
Der Boden trocknet immer sehr schnell ab, etwas bessere Wasserhaltung als jetzt wäre also gut  ;D
« Letzte Änderung: 24. Januar 2022, 22:45:30 von Alastor »
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Rieke

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #11 am: 24. Januar 2022, 22:45:21 »

Mein voriger Garten war ein ziemlicher Sandkasten. Hin und wieder hatte ich da Phacelia ausgesät, allerdings nur auf kleineren Flächen. Die hat sich nie so stark versamt. daß das problematisch geworden wäre.
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Orendarcil

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #13 am: 24. Januar 2022, 22:48:50 »

Danke für diese Erfahrung Rieke! Das beruhigt mich.
Nichts ist schlimmer als sich eine immer weitervermehrende Pflanze willentlich in den Garten zu setzen und nicht mehr loszuwerden, sodass man sich ständig ärgert.
thuja thujon hatte sie ja auch vorgeschlagen und ich lese auch immer wieder, dass sie sehr gut als Gründüngung ist.

@Gartenplaner: Dankeschön für die Links, da lese ich auch nochmal durch  ;)
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mycorrhiza

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Re: Bodenverbesserung - Gartenneuanlage
« Antwort #14 am: 24. Januar 2022, 23:59:08 »

Noch folgendes, was wir beobachtet haben:
In dem Boden ist viel altes organisches Material, was aber scheinbar partou nicht verrotten will.
Ich vermute daher, dass neben der Nährstoffknappheit auch etwas Knappheit an Bodenorganismen herrscht.

Nährstoffknappheit und mangelnde Verrotung geht Hand in Hand. Die meisten Mikroorganismen die zur Zersetzung und zur allgemeinen mikrobiellen Aktivität benötigt werden brauchen Stickstoff. Wenn nicht genüg Stickstoff verfügbar ist, dann tut sich auch biologisch nichts. Der organische Anteil wird nicht abgebaut und solten Pflanzen ausgesät werden, dann keimen die zwar, aber wachsen nicht richtig. Das Problem hat man auch oft bei unreifen Kompost und Pflanzerde, wenn die mikrobielle Aktivität noch so hoch, dass sie jeglichen Stickstoff aufbrauchen und somit nichts mehr für die Pflanze verfügbar ist.

Ich würde guten Kompost einarbeiten und dann eine Gründungung pflanzen. Zusätzliche Bodenverbesserung mit Bentonit etc. kann man natürlich immer machen, ist aber meiner Meinung nach nicht absolut notwendig. Es dauert ein paar Jahre bis man richtig guten Boden hat und sich alles eingependelt hat. Selbst wenn man viel Kompost ausbringt löst das nicht alle Probleme auf einmal. Wenn du Kompost zugibst, dann wird dieser auch sehr schnell abgebaut und umgesetzt. Grundsätzlich sind nur maximal 5% vom pflanzlichen Kohlenstoff-Input auch langlebiger Kohlenstoff. Der Rest wird abgebaut und scheidet als CO2 aus. Das heißt, wenn du den Boden auf eine hohe Konzentration von C und N bringen willst, dann muss man bei schlechten Böden regelmäßig Inputs bringen. Entweder durch Kompost oder pflanzliche Bodenverbesserer/Gründüngung. Irgendwann pendelt sich das dann auf ein Gleichgewicht ein in dem der mikrobielle Abbau gleich dem pflanzlichen Input entspricht. Bei alten Waldböden sind das so 7-10% C. Bei Gartenböden kann man kurzfristig durch viel Mulchen 10-15% C haben, aber ein Gleichgewicht von 5-7% ist wahrscheinlicher und erstrebenswert. Die Zahlen sind natürlich auch stark variabel von den lokalen Begebenheiten.
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