Hallo zusammen,
wir bauen momentan neu (in Hamburg) und müssen den Boden unseres zukünftigen Gartens aufwerten, da er so wie er jetzt ist nicht so gut zu gebrauchen ist.
Ich bin mir jedoch noch nicht so ganz sicher, was die optimale vorgehensweise ist, zumal das Ankarren von Erde sehr teuer ist (14 Euro pro m², 200 Euro Anlieferungskosten pro 18m²). Gute Erde aus näherer Umgebung gibt es nicht, nur noch einen der Mutterboden anbietet, dies ist jedoch der Oberboden über einem Kieswerk und soll sehr sandig sein (Sand haben wir genug...).
Was wir aus näherer Umgebung noch bekommen könnten wäre Kompost, aber ich befürchte, dass der sich in unserem Sandboden recht schnell verdünnisiert.
Etwa 400m² wären zu bearbeiten.
Folgendes hat die Bodenanalyse ergeben:
0-50 cm: Mittelsand (feinsandig, grobsandig, schwach kiesig, humos)
50-130 cm: Mittelsand (feinsandig, grobsandig, schwach kiesig), Geschiebesand
130 - 250cm: Schluff (sandig, kiesig, tonig, Geschiebemergel)
Der benannte Humusanteil ist allerdings sehr gering und bis auf die Brombeeren sah die restliche Pflanzenwelt nährstofftechnisch eher unterversorgt aus. Zudem wird von der oberen Bodenschicht noch einiges verloren gehen, weil Entfernung von Wurzelplatten und Müll im Boden (u.a. ist der Bagger vom Erdbauer durch das alte Gewächshaus gefahren... und der Vorbesitzer hat hier und da mal z.B. Bauschutt vergraben oder alte Plastikblumentöpfe...). Das Grundstück war jahrzehnte lang verwildert und auf der Hälfte der Fläche hatte sich eine Brombeere breit gemacht.
Noch folgendes, was wir beobachtet haben:
In dem Boden ist viel altes organisches Material, was aber scheinbar partou nicht verrotten will.
Ich vermute daher, dass neben der Nährstoffknappheit auch etwas Knappheit an Bodenorganismen herrscht.
Ich bin mir noch unsicher, was wir optimaler Weise machen, vieles ist auch eine Kostenfrage und wenn es dann nichtmal sinnvoll ist, ärgert man sich. Daher hoffe ich, dass ihr vielleicht ein paar Erfahrungswerte zum Teilen habt.
Grob gedacht haben wir:
Variante 1:
15-20 cm gute Erde auffahren lassen, dies ist Humus mit leicht toniger Erde, gemischt mit etwas Kompost und in den bestehenden Boden einarbeiten. Wir würden uns vorab nochmal informieren ob wir die Info bekommen können wieviel Kompost in etwa in der Erde enthalten ist, um gegebenfalls noch etwas Kompost hinzuzugeben.
Variante 2:
Kompost anfahren lassen (davon braucht man weniger als von richtiger Erde, also am Ende günstiger) und etwa 15cm einarbeiten in den bestehenden Boden. Bei sandigem Boden geht es wohl bis 15cm. Wie gesagt habe ich aber die Befürchtung, dass der Kompost zu schnell verschwindet und dann am Ende wieder nur Sandboden übrig bleibt.
Was meint ihr?
Wieviel Kompost ist grundsätzlich bei dem Boden pro m² zu empfehlen? Wir finden Angaben von 10-40 L pro m² Sandboden einer Gartenneuanlage...das ist ein großer Unterschied...
Zusätzlich hatten wir gedacht noch Bentonit in den Boden einzuarbeiten (die Wasserhaltung auf dem Grundstück ist wirklich schlecht und wir wollen nicht täglich Wasser in den Garten laufen lassen wie nix gutes), an Pflanzenkohle, die wir mit dem Kompost zusammen einarbeiten wollen und eventuell noch EM-aktiv (Effektive Mikroorganismen), die wir eine Weile lang immer mal wieder über die Erde geben wollen.
Gibt es noch etwas empfehlenswertes?
Hat jemand Ahnung wieviel Bentonit, Pflanzenkohle und eben Kompost pro m² für so einen Boden wie beschrieben verwendet werden sollte? Man findet natürlich viele Angaben, auch bei Bentonit und Kohle. Aber da geht es mehr um die Verbesserung des Guten, was man schon hat, wir sprechen momentan erstmal von überhaupt nutzbar machen
Vielen Dank im Voraus für ein paar Tipps!