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News: Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 

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|30|8|Zur allgemeinen Erheiterung erinnere ich an eine Wortschöpfung aus einem Fachthread: steingartenpolsterpuppenstubenblüher (von zwerggarten)

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Autor Thema: Japanischer Garten Kaiserslautern  (Gelesen 2818 mal)

goworo

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Japanischer Garten Kaiserslautern
« am: 27. März 2022, 20:44:17 »

Heute bei herrlichem Frühlingswetter einige Handy-Aufnahmen vom größten Japanischen Garten Europas. (Im nur wenige Kilometer entfernten eigenen Garten ist die Natur noch viel weiter zurück)

























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Quendula

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #1 am: 27. März 2022, 21:12:25 »

Total schön - danke :D :D.

*guckt, wo Kaiserslautern liegt*
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AndreasR

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #2 am: 27. März 2022, 21:14:33 »

Danke für die wunderbaren Fotos! Ich wollte da schon immer mal hin, habe es aber bisher irgendwie nie geschafft. Auch wenn es zur Zeit der Kirschblüte sicher am schönsten ist (die habe ich heute hier in Bad Kreuznach sehr genossen), lohnt sich ein Besuch bestimmt auch zu einer anderen Jahreszeit, vielleicht im Herbst, verbunden mit einem weiteren Besuch in Deinem Garten?

EDIT: @Quendula: Von Dir aus gesehen in meine Richtung, eine Stunde Fahrt mehr. ;)
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Quendula

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #3 am: 27. März 2022, 21:20:33 »

EDIT: @Quendula: Von Dir aus gesehen in meine Richtung, eine Stunde Fahrt mehr. ;)
Also ein gutes Ziel für diesen August :D -> bei Dir zu Besuch und dann noch in den japanischen Garten.
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sequoiafarm

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #4 am: 27. März 2022, 21:21:31 »

Super Bilder, vom Timing her ein Volltreffer! Danke fürs mitnehmen!  :)
Das ist ein tolles felsiges Gelände mit viel Auf und Ab, ich war mal im Herbst dort...
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Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 

polluxverde

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #5 am: 27. März 2022, 21:21:39 »



*guckt, wo Kaiserslautern liegt*

Aber Vorsicht : da gibt´s auch Rote Teufel,´ die treiben ihr Unwesen  auf  dem Betzeberg.

Goworo : herrliche Bilder und  Anlage ( der Ausblick auf ein Beispiel abendländischer Hochhausbaukunst ist das einzige, was nicht ganz so gefällt )
« Letzte Änderung: 27. März 2022, 21:25:29 von polluxverde »
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lord waldemoor

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #6 am: 27. März 2022, 21:32:56 »

danke, herrliche bilder, weisst du die sorte der kirschen
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AndreasR

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #7 am: 27. März 2022, 21:48:01 »

@polluxverde: Das "herausragende" Beispiel abendländischer Hochbaukunst ist das Rathaus von Kaiserslautern. Zur Ehrenrettung des wunderbaren Gartens sei allerdings gesagt, dass japanische Städte oftmals viel schlimmere Betonwüsten sind, als man sie hierzulande kennt. ;)

@lord waldemoor: Das müsste Prunus x yedoensis sein, die Tokiokirsche. In Bad Kreuznach blüht sie auch gerade herrlich. Hier eine Detailaufnahme.

« Letzte Änderung: 27. März 2022, 21:50:33 von AndreasR »
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goworo

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #8 am: 28. März 2022, 11:22:14 »

@AndreasR: gerne sehen wir mal wieder einem Besuch von dir entgegen und @alle_andere: wer mal in die Gegend kommt, ist natürlich auch gerne zu einem Besuch bei uns eingeladen. :D
@polluxverde: Die große Zeit der "Roten Teufel" auf dem Betzenberg (deutet sich hinter dem Rathaus an) ist leider schon eine Weile her. :'(
Auf das zur Bauzeit höchste Rathaus Europas waren die Lauterer damals mächtig stolz. ;D
@Lord: zu den Prunus kann ich leider nichts näheres sagen. Jedenfalls sind es einfache, rein weiße Blüten. Die gefüllt blühenden sind später dran. Prunus x yedoensis in ähnlicher Lage blüht etwas später. (Vielleicht gibt es aber auch verschiedene Klone mit unterschiedlicher Blütezeit)
« Letzte Änderung: 28. März 2022, 11:24:32 von goworo »
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thuja thujon

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #9 am: 28. März 2022, 11:30:55 »

Ich habe mich tatsächlich gewundert das das Rathaus noch steht. Sollte das nicht abgerissen werden?

Schöne Bilder goworo. Wie siehts ein Stück weiter hinten Richtung Autobahnbrücke aus? Was ist aus dem Gartenschaugelände geworden?
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goworo

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #10 am: 28. März 2022, 18:32:26 »

Verwechselst du das etwa mit dem Rathaus-Center in Ludwigshafen?  ;D
Die Anlage der Landesgartenschau 2000 von RLP in KL existiert weiterhin unter dem Begriff "Gartenschau". Derzeit befinden sich auf dem parkartigen Gelände vor der Kulisse eines Sandsteinbruches diverse Kinderspielplätze und ein Habitat für Dinosaurier. Okay, sie leben nicht mehr, sehen aber täuschend echt aus.
Für alle, die mal in die Gegend kommen: auch die Karlstalschlucht bei Trippstadt ist sehenswert.
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oile

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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Anke02

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #12 am: 02. April 2022, 07:17:21 »

Danke für die Bilder!
Eigentlich unglaublich, dass ich - im Gegensatz zum Betze - noch nie dort war. Das muss sich ändern!
Und die Teufel spielen demnächst auch wieder wenigstens eine Liga höher  ;D
Das Rathaus bleibt und Lu wird fallen  ;)
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Sonnigliebe Grüße
Anke

AndreasR

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #13 am: 14. Oktober 2022, 00:30:56 »

Ein halbes Jahr ist vergangen, seit goworo die wunderbaren Fotos zur Kirschblüte im Japanischen Garten in Kaiserslautern gezeigt hat. Wie damals angedacht, habe ich meinen Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt und dem Park einen Besuch im Herbst, zur beginnenden Laubfärbung, abgestattet. Es hat sich definitiv gelohnt, nach etlichen dicken Wolken am späten Vormittag, als ich dort ankam, konnte sich die Sonne mehr und mehr durchsetzen. Verglichen mit anderen Parks scheinen die ca. 13.500 m² gar nicht so groß zu sein, aber die geschickte Wegeführung und die Topografie am Hang lassen den Garten viel größer erscheinen, als er ist, so dass die drei Stunden, die ich dort verweilte, wie im Fluge vergingen.







Der Japanische Garten in Kaiserslautern zählt zu den größten in Europa, eröffnet wurde er im Jahr 2000. Geplant und betrieben wird er von einem Verein, die Finanzierung wird über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Eintrittsgelder und verschiedene Sponsoren ermöglicht. Passiert man den Eingang samt Kasse und kleinem Souvenierladen, steht man vor einem von zwei Formschnitt-Eiben flankierten Tor, nach dessen Durchschreiten man sofort das markante rote Torii erblickt. In Japan markieren diese rot lackierten Tore den Eingang eines Schreins. Über steinerne Trittplatten in einem Bett aus Schotter, welches eine Wasserfläche darstellen soll, setzt man seinen Weg, der nach wenigen Schritten einen scharfen Knick macht, in den Garten fort. Dieser Knick soll böse Geister davon abhalten, dem Weg zu folgen, denn der Legende nach können diese nur geradeaus gehen.







Ich bin vor dem Torii allerdings erst einmal nach links abgebogen, dort führt ein geschwungener Weg direkt in den Garten hinein, während der Weg durch das rote Tor zunächst steil bergan führt. Der Japanische Garten liegt auf zwei ehemaligen Villengrundstücken am nordwestlichen Rand der Innenstadt, im letzten Jahrhundert wurde dort zunächst der so typische rote Sandstein abgebaut, später gestaltete der Frankfurter Landschaftsarchitekt Franz Heinrich Siesmayer, der u. a. auch den Frankfurter Palmengarten geplant hat, einen Landschaftspark im englischen Stil. Im Jahr 2000 entstand im Zuge der Landesgartenschau in Kaiserslautern, dessen "Gartenschau"-Gelände nur wenige hundert Meter weiter westlich auch heute noch als Park sowie Freizeit- und Kultureinrichtung genutzt wird, auch der Japanische Garten.







Vom alten Landschaftsgarten ist noch ein Teil des herrlichen Baumbestands, u. a. mehrere große Buchen, Platanen, Ahorne, Eschen, Eiben usw., erhalten, große Teile der mittlerweile völlig verwilderten Vegetation mussten jedoch gerodet werden. Stattdessen wurden unzählige asiatische Gehölze, wie Fächerahorne, Zierkirschen, ein herrlich duftender Losbaum, eine farbenprächtige Parrotie, Rhododendren, Azaleen, Bambus und natürlich Hakonechloa und andere fernöstliche Stauden angepflanzt. Der Blick schweift zunächst über den "unteren See" sowie ein Freiluft-Auditorium, wo über das Jahr hinweg verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Oben am Hang erblickt man eine ebenfalls leuchtend rot gestrichene Brücke, ebenfalls so typisch für einen Japangarten.







Der Weg steigt nun leicht an, an einem rauschenden Bächlein entlang, dann öffnet sich die Szenerie wieder, und man steht am "oberen See", an dessen Ende ein Japanisches Teehaus steht. Dieses stammt tatsächlich aus Japan, es wurde dort vor über 100 Jahren in einem Park in Tokio als Gästehaus für einen japanischen Minister erbaut. Leider kann man das Teehaus nur im Rahmen einer Führung mit einer Teezeremonie besichtigen. Über den Teich, in dem zahlreiche Kois schwimmen, führt ein zick-zack-förmiger hölzerner Steg, auch hier sollen wieder böse Geister am Passieren gehindert werden. Eine Mauer umrundet den ganzen Garten und dient gleichzeitig als Lärmschutzwand gegen die direkt dahinter verlaufende Hauptverkehrsstraße. Zwar nimmt man den Lärm der Stadt hin und wieder wahr, aber rauschende Quellen und Wasserläufe an vielen Stellen im Garten lassen einen die Umgebung leicht ausblenden.







Japanisches Blutgras flankiert den Teich auf einer Seite, auf der anderen Seite wachsen zahllose Formschnitt-Azaleen, Rhododendren und Zwergeiben als Bodendecker. Farne und Moose wachsen auf aufgeschichteten Felsblöcken, eine Quelle rauscht über einige große Steine und fällt als kleiner Wasserfall in den Teich. Überall entlang der Wege laden Bänke zum Verweilen ein, und hinter jeder Wegbiegung eröffnen sich neue Eindrücke. Gerade jetzt im Herbst glüht an vielen Stellen das Laub in roten und gelben Farben auf, wie z. B. an den vielen verschiedenen Fächerahornen, einer hoch aufragenden Parrotie, sowie verschiedenen Blütenhartriegeln, die um den Teich herum gepflanzt wurden.







Eine große, alte Eibe wurde von einem japanischen Gartenmeister zu einer monumentalen Formschnitt-Skulptur umgestaltet, und die roten Schlitzahorne leuchten geheimnisvoll aus dem Meer von Bodendecker-Eiben hervor. Hier ergießt sich ein mit Schotter gestalter "Trockenfluss" vom Hang bis an den Weg um den Teich herum. Verschiedene Formschnitt-Kiefern stehen am Ufer und auf einer kleinen Insel, der sogenannten "Kranich-Insel", ebenfalls ein typisches Merkmal japanischer Gartenbaukunst. Immer wieder trifft man auf japanische Steinlaternen, und auch eine steinerne Pagode steht hier in der Nachbarschaft einer Hänge-Zierkirsche. Folgt man dem Weg weiter, gelangt man fast unmerklich immer höher den Hang hinauf, bis sich einem unvermittelt ein atemberaubendes Panorama ins Tal hinunter bietet.

Fortsetzung folgt...
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goworo

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Re: Japanischer Garten Kaiserslautern
« Antwort #14 am: 14. Oktober 2022, 09:52:05 »

Volltreffer! Wieder eine gelungene Reportage in gewohnter "Andreas-Qualität". Wundervoll! Doppelt schön, wenn man den Garten kennt und sich von dir mit den Bildern und Kommentaren durch den Garten führen lässt! Der Besuch hat sich gelohnt!
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