Also, die genannten Mittel habe ich noch vorrätig (Blaukorn auch noch). Un düngen liebe/r Re-Mark möchte ich, weil meine Pflanzen schwächer sind und weniger Früchte tragen. In den vergangenen Jahren waren es immer mehr.
Das ist ein bisschen wenig Information. Daß sie schwächer sind habe ich mir schon gedacht. Auf der Grünen Woche gab es dieses Jahr eine nette kleine Demonstration, wie sich Nährstoffmangel auf einige Gemüsepflanzen auswirkt: Kohl und ein oder zwei andere Gemüsearten waren jeweils einmal in normal gedüngter Erde, in Erde mit Stickstoffmangel, in welcher mit Kaliummangel, in welcher mit Phosphormangel und in generell armer Erde gezogen. Alle mit einem Mangel waren schwach und kleinwüchsig, aber jeder Mangel sah etwas anders aus.
Die Tomaten vor dem Küchenfenster meiner Eltern sind jedes Jahr über zwei Meter groß und dunkelgrün (jedenfalls bis zur Braunfäule im August
), und sie bekommen eigentlich nur bei der Pflanzung eine Ladung Kompost und vielleicht irgendwann ein- oder zweimal in der Saison etwas Flüssigdünger ab, wenn die Balkonpflanzen damit gegossen werden. Ich habe ihnen auch mal Hornspäne mit ins Pflanzloch gegeben - nie wieder! Sie hatten etwa doppelt soviel Laubmasse und teilweise eingerollte Blätter.
Andererseits habe ich bei anderen Leuten Tomatenpflanzen gesehen, die nur halb so groß waren wie unsere, aber trotzdem mind. genausoviel Tomaten trugen. Und dieses Jahr ist der Tomatenansatz bei uns besonders wenig.
Es ist nicht so einfach, die Formel mehr Dünger = mehr Tomaten geht einfach nicht auf. Übrigens könnten Pflanzen auch wegen Nematoden im Boden oder ähnlichem schwächlicher sein.
Zur Erinnerung: die Fruchtbarkeit von Überschwemmungskulturland wie in Ägypten geht auf Steinmehle zurück. Jahrtausende bevor Herr Liebig seine Theorien der Pflanzenernährung postuliert und mit hohem Aufwand von elektrischem Strom N synthetisiert hat, haben Steinmehle Weltreiche ernährt.
Die Ägypter haben aber meines Wissens nach kein Steinmehl ausgebracht, jedenfalls nicht großflächig. Die Fruchtbarkeit ging auf den Nilschlamm zurück, dessen Tonminerale man zwar auch als Steinmehlsuspension bezeichnen könnte, aber im allgemeinen wird wohl im Gartenbau zwischen 'Urgesteinsmehl' (aus Gestein, welchen nicht sedimentären Ursprungs ist) und zwischen Tonmineralen (z.B. Bentonit) unterschieden.
Ein Teil der Fruchtbarkeit im Niltal dürfte auch darauf zurückgegangen sein, daß das Wasser nicht nur Nährstoffe anschwemmte, sondern auch Stoffe wegschwemmte: Versalzung der Böden ist heute im Nahen Osten ein ernstes Problem.
Hortu, in sandigen Gegenden wie hier in Brandenburg kann es schon zu einem Mangel an Spurenelementen kommen. Ich weiß nicht, welcher Anteil auf Ausschwemmung oder auf Ernte zurückgeht, in manchen Fällen bestand vielleicht auch einfach schon immer ein Mangel. Dort wuchsen dann halt Pflanzen, die damit klar kamen, oder sie wuchsen einfach langsamer und kleiner. Aber die Pflanzen im Garten, besonders im Nutzgarten brauchen halt mehr. Das kann man ihnen z.T. mit Steinmehl geben.