Sorry, aber das Ausbringen von Wiesendrusch ist ein Aussäen und das ist auf Förderflächen verboten. Ob das sinnvoll ist... mag man diskutieren. Fest steht, dass ich sehr gerne auf eine frisch freigestellte Fläche Wiesendrusch ausbringen würde. Das aber nicht darf. Also nicht von der Nachbarfläche mal eben übern Bach.
Ich selber "pflege" eine angesalbte Arnika, die schon vor den neuen Gesetzen dort - nicht durch mich - gepflanzt wurde. Da kann man nun munter diskutieren und sollte man durchaus aus auch. Das ist "Gärtnern". Das hätte draußen nichts zu suchen, selbst wenn historisch dort Arnika war.
Warum ich trotzdem an dieser Pflanze hänge und auch dringend für sie plädiere:
Es gibt hier Wiederansiedelungsprojekte. Eine Fläche - ganz neu eingesät - wird von uns beweidet. Durch die angesalbte Pflanze konnte ich im Vorfeld viele Erfahrungen sammeln: Was mag die Pflanze, was findet sie doof. Im Wiederansiedelungsprojekt hört man raus, dass die lokale Arnika kein Selbstläufer ist. Also wenn sie etabliert ist, ja. Aber vorher "schwächelt" sie gerne. Dazu muss man wissen, dass die verbliebenen Exemplare zahlenmäßig sehr übersichtlich war. Also genetische Varianz... kopfwackel. Mögen andere beurteilen.
Wenn man sich die Mühe macht und tief im Internet wühlt, dann liest man von Arnikawiesen, die nur noch aus einer genetischen Version bestehen. Sie vermehrt sich ja auch unterirdisch. Innerlich bewegt mich die Frage, ob nicht eine "Auffrischung" hier eher helfen könnte.
Ich habe die Pflanze übrigens nicht gesetzt. Sehr wohl bin ich aber die "Ursache". Weil ich immer gesagt habe: Nachdem die Arnika hier historisch nachweisbar vor Ort war und Begleitpflanzen da sind, wäre doch eine Wiederansiedlung nicht nur im Bereich Neuhaus/Silberborn wünschenswert. Schwupp saß die Pfanze. Zugegeben nicht optimal. Der Befürworter im Kielwasser ist bereits verstorben
Heute würde ich sagen: Eh, sie hätte oben in die Ecke gehört, wo das Harzer Labkraut wächst. Egal. Ich glaube, die Pflanze schadet nicht und tut niemandem weh. Ob sie sich, die tatsächlich ein ansehnliches Exemplar mit 6 Blüten geworden ist, auch mal auf die Walz begibt... naja. Die Nachbarfläche ist gut gegülllt. Dahin sicher nicht. Damit wird sie ein lokales Phänomen bleiben. Auch weil ich dort im Juni nicht mit den Weidetieren arbeiten kann. Da wären wir dann wieder bei verordneten Weidezeitpunkten. Dazu könnte ich so dermaßen viel und ziemlich Wütiges schreiben. Aber das wird den Bürokratiehengst nicht aufhalten. Wir sind hier später, als für die Arnika gut wäre. Könnten wir hier früher beweiden... würde ich wetten, dass die fertile Pflanzen ihre Schirmchen erfolgreich ausschicken würde.
Egal. Fakt ist: Ich rode sie nicht. Ich bin ihr sehr dankbar für jahrelange Erfahrung, die sie mir geschenkt hat.