Danke für Euer Interesse!
Heute früh bin ich im Garten umhergewandelt und habe mich über die Explosion von 'Champagne Elegance' gefreut. Diese Iris habe ich vor ewigen Zeiten erworben, irgendwann in den 90ern, sicher bei Zeppelin, damals schmökerte ich deren Kataloge. Sie hat immer gelebt, aber nie geblüht, nie...
Sehr viel früher war das Gelände größer als heute und hatte eine lange sacht ansteigende Auffahrt von Westen, auf der man die Höhe mit Fuhrwerken erreichen konnte. Berichtet wird von einem Ochsengespann, das für Lohn alles fuhr, was gewünscht wurde. Der Ochsenkutscher, ein Mann mit einem sehr balkanischem und deswegen für ungeübte Zungen unaussprechlichen Namen, allgemein Ochsenwilli genannt, wurde sehr alt, die Todesannonce habe ich irgendwo aufgehoben. Gekannt habe ich ihn nicht. Gespanne müssen hier gefahren sein, es fanden sich alle möglichen Räder von größeren Fuhrwerken oder auch nur die Eisenbeschläge dazu. Gelebt hat hier nach 1945 ein Mann, der aus Ostpreußen kam, hier irgendwo in einem Betrieb als Zimmermann angestellt war und nebenher eine Landwirtschaft betrieb. Der Schuppen/Scheune, den wir gerade restauriert haben war Stall, Hühnerstall, Strohscheuer und konnte über die Auffahrt von Westen bequem angefahren werden. Lange Zeit endete unser Grundstück mitten in der Scheune (der Hühnerstall war unser, der Rest nicht), was letztlich zum Verfall eines Teiles der übrigen Gebäudeteile führte. Die Auffahrt geriet in Vergessenheit, Teile des Grundstücks wurden verkauft, ein Nachbar baute Haus und Garagen (auf die alte Auffahrt). Wir haben seit Jahrzehnten eine Seilbahn für den Materialtransport genutzt, die sich am anderen, östlichen, Grundstücksende befindet.
Sehr erstaunlich war es dann, etwa 2018 die Reste der alten Zufahrt wiederzufinden und zu überlegen ob diese nutzbar und anpassbar wäre mit einem neuen Zugang zur Straße. Dieser Zugang entstand in einem wilden Pflaumenwald und bescherte mir daneben ein Beet mit ausnehmend guter Erde, wunderbarer krümeliger Lößboden, darunter eine Lehmader. (Warum dort so gute Erde ist - keine Ahnung.) Das Beet grenzt an Nachbars Garage.
Dorthin wurde 'Champagne Elegance' verfrachtet und blühte auf...zusammen mit Centaurea cheiranthifolia, einem Mohn, den ich aus Samen zog, Asphodeline liburnica (glaube ich, auch aus Samen), Scabiosen, ein paar Polsterphloxen, einer Clematis, die den Zaun beranken soll, aber noch nicht so recht will. Der obligatorische Pfirsichbaum, der sich selbst dorthin setzte, darf natürlich nicht fehlen...ein paar Astern gibts noch, wildere Margariten vom Balkan (aus aus Samen) und noch dies und das. Der Hang vor dem Zaun zur Straße herunter ist nur mit ein paar Gräsern besetzt, voriges Jahr war dort eine Mischung aus der Tüte ausgesät. Täte es mal regnen, könnte ich dort noch weiteres pflanzen...
Nun könnte man sich vorstellen geht das Beet so weiter, rahmt die Auffahrt... im Kopf tut's das auch, aber...
Gleich neben den Astern unter dem Dachüberstand der Garage (gut 50 cm Überstand!) wohnt das Monster, der Hopfen. Diesem habe ich schon unterarmdicke Wurzeln entrissen und wollte ihn längst endgültig ins Nirwana befördert haben, aber da waren andere Aufgaben davor (Arbeit, Handwerker, sonstiges, kein Wetter usw...).
Nun jubiliert er trotz weniger Wurzeln und wuchert weiter. Das da noch Brombeeren sind, nun ja, an die bin ich gewöhnt...
Natürlich muss hier außer dem Ausgraben des Hopfens terrassiert werden, eine Trockenmauer muss her (interessante Mauerstücken habe ich von den Nachbarn geborgen, dort wurde umgebaut) usw. (Die Pflanzen für das Beet parken inzwischen in Kübeln). Von der Lehmader unter dem Ganzen muss auch noch etwas ausgegraben und geborgen werden...
Bleibt noch die wesentlich Frage:
Was macht man mit dem Streifen, der unter dem etwas gewaltigen Dachüberstand der Garage liegt (die natürlich in den Berg gebaut ist). Da kommt nie Regen hin und etwas finster ist es auch. Zwar wächst da der Hopfen, aber anderes sicher nicht.
(Der ganze Bereich, aus dem ich jetzt versuche ein Beet zu machen liegt unterhalb der nachbarlichen Terrasse, war also früher mal ideal um Müll, Bauabfälle usw. elegant im Wildwuchs zu versenken...war ja keiner da, der sich kümmerte und etwas dagegen gehabt hätte...es ist immer wieder interessant, was man so ausbuddelt...Glasspritzen mit Kanülen, einen Turnschuh, alte Plastiksäcke, Kacheln, Glasscheiben, Eierlöffel, Glasdeckel von Weckgläsern, Hundhalsband,....)