Gute Idee, ich war viel zu fokussiert auf unwichtige Dinge des Lebens (Arbeit...)
Hier ein kleiner Eindruck der letzten 1-2 Wochen. Nach dem unendlich langen Frühjahr ist der Garten mitten in der grünen "Detonation". Der große Ahorn stand noch nie so frühen Blatt und auch der Holunder ist bereits Anfang März ausgetrieben. Vermutlich erklärt das auch die Läuse-Invasion. Ansonsten habe ich zwei "Großbaustellen" eröffnet und nach unendlichen Wochen von Ablenkung durch Arbeit und schlechtem Wetter weitestgehend fertiggestellt.
Diese Strauchpäonie blüht zum ersten Mal.
Echter Showstopper zur öffentlichen Straße und absolute Perfektion. Interessant ist, dass die Pflanze wirklich nie auch nur einen Sonnenstrahl sieht (Nordseite im Schatten der Linden-Allee).
Impatiens omeiana ist wir immer sehr früh dran. Sie steht denkbar ungünstig und trocken und wird sich bis zum Hochsommer fast vollständig verabschieden. Aber im Moment ist sie eine Pracht.
Die Schattenecke auf der Südseite ist einer der "ältesten" Teile des Gartens, sie existiert bereits seit 5 Jahren mit geringen Modifikationen. Und ich finde, so langsam wird es sehr päsentabel.
Hosta 'Danica Poul', inzwischen meine Lieblingssorte, trotz "unnatürlicher" Färbung. Sehr wüchsig und robust. Die einmalige Zeichnung vergrünt erst spät im Jahr und vergilbt nicht, was ich bei gezeichneten Hostas als sehr unattraktiv empfinde. Und nein, das ist kein HVX.
Der Acanthus 'Hollards Gold' ist eine Sünde aus meinen Garten-Anfängen. Sünde im Bezug auf den extrem beengten Standort. Dieses Jahr zeigt die bisherige Mickerpflanze, was in ihr steckt. Ich bleibe meinem dense gardening Motto aber treu und freue mich über eine vermutlich bald gigantische Solitärstaude mitten im Beet
Eryngium yuccifolium ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen und bildet eine Überleitung zum neu angelegten mediterranen Sand- und Kiesbeet.
Zwar bevorzuge ich inzwischen wieder natürliche Grüntöne, aber diesem Farbkontrast kann man sich einfach nicht entziehen. Der rote Knöterich konnte dank feuchtem Sommer 23 nun endlich Fuß fassen. Die Hakonechloa 'Aureola' liefert den perfekten Farbkontrast. Leider haben sowohl Giersch als auch kriechender Hahnenfuß ebenfalls einen Booster bekommen. Den großen Hotspot habe ich zwar mit einem organischen Vlies und Mulch beinahe unverschämt erstickt, aber 2-3 Quadratmeter Beetflächen muss ich ab jetzt noch händisch bearbeiten. Und selbst das wird vermutlich eine Lebensaufgabe.
Persicaria 'Purple Fantasy' passt eigentlich auch nicht mehr zu einem "Erwachsenen-Garten', aber die Blattform und Musterung faszinieren mich noch heute. Wie die meisten Knöteriche ist die Pflanze sehr konkurrenzstark, wird aber nicht lästig.
Hatte leider die Herbstpflanzung bei Päonien verpasst, daher müssen die 3 Neuankömmlinge diese Saison in Töpfen überstehen. Bei der Tenuifolia spekuliere ich zwar nicht auf Blüten, aber es sollte zum Überleben bis zum nächsten Herbst reichen.
Iris confusa bedankt sich wie immer mit einem reichen Blütenflor. Eigentlich wenig Grund zur Dankbarkeit weil diese Art immensen Vermehrungsdran hat und der riesige Topf bereits wieder am Platzen ist. Nach der Blüte wird aber wieder geteilt und die Warteliste kann sich auf schöne und große Ableger freuen
Metapanax delavayi kommt so stark wie noch nie. Es macht so Freude zu beobachten, wie eine Pflanze erwachsen wird und anfängt, das Gesamtbild zu prägen.
Der Rasen hat wie immer stark gelitten. Inzwischen eine Tradition dank Matschwetter, winterlichen Pflanzungen und Lehmboden. Dieses Jahr wurde wieder großzügig gesandet. Nächstes Jahr wird die letzte verbleibende Konifere fallen, dann kann ich diese letzte Drecksecke angehen und fertig konzipieren. Wie immer gibt es schon zu viele Auspflanzkandidaten für zu wenig Fläche
Das neue Jiesbeet hat nur wenige Quadratmeter, hat mich aber einige Wochen beschäftigt. Zunächst wurde die Fläche bereinigt und mit allen möglichen mineralischen Zusätzen stark abgemagert. Leider kann ich unter dem riesigen Feldahorn nicht zu tief graben, daher kam auch hier kompostierbares Gewebe als Wurzelbarriere zum Einsatz. Die Mulchschicht selbst hat sehr unterschiedliche Stärken. Der Plan ist, dass der Baum trotz Lehm jede Staunässe beseitigt, leichtes Gefälle und gezielte Drainage sollten auch im Winter die meiste Feuchtigkeit ableiten. Ironisch, dass man ausgerechnet die trockenste Ecke des Gartens noch weiter entwässert. Dies sollte aber auf lange Sicht die mediterranen und alpinen Halbsträucher am Leben halten und einen vernünftigen Gasaustausch ermöglichen. Die kleinen Sandverwehungen werden jetzt schon rege von Insekten genutzt. Richtige Erkenntnisse folgen dann im nächsten Jahr.
Polygonatum vietnamicum demonstriert auch im dritten Kulturjahr, warum diese Pflanze wohl für immer most wanted treasure bleiben wird. Wieder nur ein Trieb. Und wieder spektakuläre 2 Meter Höhe und leuchtende Blüten. Für mich der unumstrittene König aller Salomonsiegel.
Brassaiopsis mitis hat diesen herausfordernden Winter mit passivem Schutz überlebt. Hoffentlich verholzt der letztjährige Stamm vernünftig, damit die Pflanze eine Chance bekommt, zu einem Baum zu werden. Ansonsten muss ich mich mit einer Staude begnügen.
Wieder meine Lieblingsecke. Die Aspidistra fühlt sich hier sichtlich wohl und bekommt inzwischen ein Format, welches in Kübeln nicht zu erreichen wäre. Meine Boden-Aufbaumaßnahmen fruchten. Hier ist metertief fast nur Schotter und Baukies gewesen, inzwischen wirkt es aber angenehm humos und dank Mäusen findet eine gute Durchmischung statt. Dieses Jahr widme ich mich dem Thema Dauerhumus, damit ich bald hoffentlich fast gar nicht mehr in die Biologie eingreifen muss.
Echium candicans hat die letzten Winter fast ungeschützt an der Hausfassade überstanden und eine reiche Blüte angesetzt. Ich habe noch nie etwas vergleichbar attraktives für Insekten beobachtet. Echium webbii hat bei gleicher Überwinterung nicht überlebt. Ist also durchaus ein Meilenstein
Irgendwann werde ich von der Wollemia Abschied nehmen müssen oder das Auspflanzen riskieren. Sie hat 1m Höhe geknackt und wächst koniferentypisch kopflastig und sehr stark. Wird langsam schwer in der Handhabung als Kübelpflanze. Und nein - ich gebe sie definitiv noch nicht her
Camellia 'Night Rider'. Unfassbare Farbtiefe und sehr blühwillig.
Diese Mahonia sp. ist mir per Zufall zugeflogen. Die Farben sind einfach einmalig und die Blattform verheißt ganz großes Kino.
Camellia 'Bokuhan'. Eine dieser Sorten, die ich viele Jahre gesucht hatte. Für mich der Inbegriff der japanischen Ästhetik.