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100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt (Gelesen 38996 mal)

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tarokaja
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

tarokaja » Antwort #270 am:

semicolon hat geschrieben: 15. Apr 2023, 14:09
...Mehrmals im Jahr, vor allem bei Neuaustrieb gegen DMR behandeln. Ich nutze hoch-konzentriertes Neem von Plantura und habe kaum Fraß. Gegen Larven Nematoden. Werde aber dieses Jahr auf vollsystemische Chemie gehen, denke damit ist man noch sicherer unterwegs und unter dem Strich auch nicht umweltschädlicher...


Nematoden ist klar... Auf welches systemische Mittel willst du umstellen? Es geht um die Käfer der DMR, die an den Blättern knabbern, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ist denn da produktmässig was passiert??

Ansonsten... exklusive Sammlung, die du bei dir aufgebaut hast, Chapeau!
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semicolon
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #271 am:

sequoiafarm hat geschrieben: 15. Apr 2023, 14:50
Ich bin gespannt, ob Brassaiopsis wieder austreibt, komplett durchgefroren sieht er nicht aus.
Habe noch ein Ersatz-Exemplar im Topf, Totalverlust könnte ich nicht verknusen bei der Schönheit.
Hier wurde nichts geschützt außer Araucaria bidwillii (also nicht mal minimal gemulcht).

Wie gesagt, Rhododendron sinogrande bisher makellos (dass er in D. nicht komplett winterhart ist, klar).
Aber das etwa 12jährige Exemplar hat -15° in Belgien überlebt und hier ca. -10°. Bin extra gerade nochmal hin mit der Kamera und freu mich schon über den baldigen Neuaustrieb, legt etwa 10-15 cm pro Jahr zu. Möchte aber deinen Thread nicht mit Sequoiafarm-Pflanzen zuballern.

Tolle Kulturanleitung für Kübelhaltung, danke!

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Der Rhodo sieht wirklich super aus! Das ist das schönste Exemplar, was ich bei uns gesehen habe. Wenn es im Topf gar nicht mehr geht, pflanze ich meinen auch aus. Notfalls muss etwas weichen 😅
Das Ding ist, ich wohne zur Miete und bei Auszug kriegt man das Ding wohl nie wieder verpflanzt. Dafür sind die Dinger einfach zu wertvoll

Hast Du zufällig Schefflera macrophylla in Kultur? Sie auszupflanzen wäre mein größter Traum aber das Risiko werde ich wirklich nicht so schnell eingehen, zumal sie nochmal wüchsiger und größer ist.
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sequoiafarm
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

sequoiafarm » Antwort #272 am:

Mietgarten, OK, das ist ein Dilemma für Sammler. Hatte ich in deinem Fall nicht auf dem Schirm. Kein Wunder, dass du so umfangreiches Wissen zur Topfhaltung besitzt.

Danke und ja, mit dem Sino habe ich viel Glück. Auf der kleinen Wiese hinterm Haus geht einiges! Musste mal gucken.

Thema Schefflera: S. rhododendrifolia kommt hier überraschend gut klar und scheint den Viechern nicht zu schmecken. Daher strebe ich an, macrophylla und delavayi ebenfalls auszupflanzen. Weiß noch nicht, ob dieses oder nächstes Jahr. Habe leider nur jeweils eine.
S. taiwaniana wird gerne beknabbert und ist kaum wüchsig, aber die ist am leichtesten erhältlich. Alles riesig im JardinJungle in Frankreich (Z 8b), seit ich da war, herrscht etwas undeutscher Optimismus, was das Auspflanzen angeht 8)
Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 
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semicolon
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #273 am:

tarokaja hat geschrieben: 15. Apr 2023, 15:21
semicolon hat geschrieben: 15. Apr 2023, 14:09
...Mehrmals im Jahr, vor allem bei Neuaustrieb gegen DMR behandeln. Ich nutze hoch-konzentriertes Neem von Plantura und habe kaum Fraß. Gegen Larven Nematoden. Werde aber dieses Jahr auf vollsystemische Chemie gehen, denke damit ist man noch sicherer unterwegs und unter dem Strich auch nicht umweltschädlicher...


Nematoden ist klar... Auf welches systemische Mittel willst du umstellen? Es geht um die Käfer der DMR, die an den Blättern knabbern, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ist denn da produktmässig was passiert??

Ansonsten... exklusive Sammlung, die du bei dir aufgebaut hast, Chapeau!



Ich meine alle Stadien von DMR. Imago ist ja nur ein kosmetisches Problem. Neem wirkt auch systemisch, baut sich aber schnell ab und das billige Öl bringt gar nichts. Das genannte Mittel ist aber recht teuer und nicht sehr ergiebig.
Ich hatte vor Jahren, in meinem ersten Kamelien-Wahn mit Careo-Konzentrat gearbeitet. Das ist extrem gründlich, eine Anwendung reicht für die gesamte Saison und es hält wirklich ausnahmslos jedes Gliedertier mit Fraßgelüsten fern. Wirklich wohl war mir aber nicht mit dem Gift-Cocktail, Zulassung hin oder her. Bin kein Chemiker aber es erscheint mir andererseits sinnvoller, mit einer Anwendung gezielt jede Untat abzuwenden, als "tagesfrische" Nematoden mit zweifelhafter (nicht prinzipiell, eher chargen- und produktqualitativ) und kaum nachweisbarer Wirkung auszubringen.
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semicolon
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #274 am:

sequoiafarm hat geschrieben: 15. Apr 2023, 15:42
Mietgarten, OK, das ist ein Dilemma für Sammler. Hatte ich in deinem Fall nicht auf dem Schirm. Kein Wunder, dass du so umfangreiches Wissen zur Topfhaltung besitzt.

Danke und ja, mit dem Sino habe ich viel Glück. Auf der kleinen Wiese hinterm Haus geht einiges! Musste mal gucken.

Thema Schefflera: S. rhododendrifolia kommt hier überraschend gut klar und scheint den Viechern nicht zu schmecken. Daher strebe ich an, macrophylla und delavayi ebenfalls auszupflanzen. Weiß noch nicht, ob dieses oder nächstes Jahr. Habe leider nur jeweils eine.
S. taiwaniana wird gerne beknabbert und ist kaum wüchsig, aber die ist am leichtesten erhältlich. Alles riesig im JardinJungle in Frankreich (Z 8b), seit ich da war, herrscht etwas undeutscher Optimismus, was das Auspflanzen angeht 8)



Den undeutschen Optimismus kenne ich, der hat mich im vergangenen Winter gut Geld und Nerven gekostet. Das "subtropische Paradies" hier steht scheinbar so 1x alle 10-15 Jahre auf ganz wackeligen Füßen. Geografie vs. Mikroklima halt 😅

Die S. rhododendrifolia habe ich da und auch die anderen. Aber bisher traue ich mich nicht. Eine kleine taiwaniana habe ich bereits gehimmelt, aber an Austrocknung im Sommer. An Stelle der beiden gefällten Koniferen hätte ich gerne eine größere gehabt als Schattenspender, habe aber noch kein passendes Exemplar gefunden (danke für den Shopping-Tipp 😅).
Meine Hoffnung steckt in einem 2-jährigen Sämling einer noch nicht final bestimmten Schefflera, die angeblich alle zuvor genannten toppt. Aber das wird noch ewig dauern.
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sequoiafarm
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

sequoiafarm » Antwort #275 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Den undeutschen Optimismus kenne ich, der hat mich im vergangenen Winter gut Geld und Nerven gekostet. Das "subtropische Paradies" hier steht scheinbar so 1x alle 10-15 Jahre auf ganz wackeligen Füßen. Geografie vs. Mikroklima halt 😅


Man muss halt auf dem Teppich bleiben, was die Erwartungen angeht. Minus 10/12 Grad müssen ausgepflanze Gehölze einfach aushalten, ansonsten ungeeignet, aber dahingehend ist viel neues und spannendes im Umlauf. Kleinklima ist auch nix lineares. Hier meist Glück gehabt: erster Winter mild und gut für die ersten Frosterfahrungen. Hitze/Trockenheit ist leider das entscheidendere Thema, bei Topfkultur erst recht. Bleib dran, Maestro!
Grüne Grüße aus Kaldenkirchen, Micha 
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RosaRot
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

RosaRot » Antwort #276 am:

Unbedingt!
Das ist ein sehr spannender Garten und so ganz anders! Die Pflanzen, die Du ziehst kenne ich gar nicht. Die würden hier (bis auf Adonis vernalis, was ja hier auch wild vorkommt) überhaupt nicht wachsen, es ist zu trocken (üblicherweise).
Viele Grüße von
RosaRot
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semicolon
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #277 am:

Vielen Dank, dann dokumentiere ich gerne weiter.

Einheimische und "übliche" Gartenpflanzen sind hier ebenfalls reichlich vorhanden. Leider stellt der Standort sehr spezielle Bedingungen, zusammen mit der geringen Größe scheiden einige Gartenkonzepte daher aus bzw. können von anderen Mitglieder wesentlich besser bedient werden. Außerdem ist die Anlage noch sehr jung in Gartenjahren gemessen. Darum versuche ich mich nun auf der Sonnenseite am Klimagärtnern und gönne dem Ganzen etwas mehr Ruhe. Bin total gespannt, wie und ob der botanische ADHS einer trockenen und lehmigen Maccia zusammen mit ostasiatischen Regenwäldern auf mitteleuropäischer Kriegsgeschichte funktioniert. Eine Vermutung hat sich schonmal bestätigt: Es wird im besten Sinne "wild und lebendig" 😊
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RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m

Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

RosaRot » Antwort #278 am:

Das wird was! Wild und lebendig macht Spaß! :D
(Das ist das, was ich hier seit Jahren praktiziere, einfach weil das Gelände wild und lebendig ist und ein Eigenleben führt.)
Viele Grüße von
RosaRot
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Mediterraneus
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

Mediterraneus » Antwort #279 am:

Genau.
Und deshalb lese ich bei euch hochinteressiert mit.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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semicolon
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #280 am:

Und weiter geht's. Die perfekte Zeit. Ich wünschte, ich könnte diese Jahreszeit einfrieren:

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Salix fargesii. Der perfekte Baum für kleine Gärten. Wunderbar üppiges Laub, hitzebeständig, völlig winterhart, verträgt Trockenheit, liebt aber auch Staunässe.

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Morus alba 'Laciniata' in Blüte. Unglaubliche Maulbeere mit kunstvoll ziselierten gelappten Blättern. Wirklich unglaublich ist aber das Tempo ihrer Entwicklung. Mehr als ein halbes Meter Zuwachs im vergangenen Jahr.

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Aucuba himalaica in Blüte und Austrieb. Sehr winterharte Art und, wie ich finde, viel eleganter als die verbreitete japonica.

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Wollemia nobilis ist nach meiner Erfahrung eine der einfachsten Kübelpflanzen überhaupt. Bei einem vollsonnigen Standort wie bei mir entwickelt sie ein sehr helles Grün. Bald folgt der Austrieb.

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Ranunculus lanuginosus 'Galaxy' mit seinem lästigen Bruder...

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Holunder 'Black Lace' explodiert gerade. Richtig spektakulär wirkt das schwarze Laub aber erst wenn bald die rosa Blütendolden erscheinen.

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Tetrapanax verzweigt sich. Trotz heftigem Winter ist die Pflanze nicht zurück gefroren. Vielleicht ist der Kältereiz für diese spontane Verzweigung verantwortlich. Die Pflanze ist übrigens super-handzahm, wächst gemächlich und ausläuferfrei. Mag vielleicht am trockenen Standort liegen.

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Die immergrüne Clematis armandii sollte viel öfter gepflanzt werden. Sie war vor 4 Jahren ein mickriger Trieb von 50cm. Inzwischen hat sie eine gigantische Wand aus edel-grünen Blättern und Trieben von 5m Länge gebildet. Der perfekte Sichtschutz, welcher extrem schnell wächst, niemals lästig wird und dabei Licht durchlässt. Die Wolke aus unzähligen Blüten verströmt manchmal schon ab Anfang März wochenlang einen wunderbaren Duft.

In Kübel eine gelbe strauchige Pfingstrose. Sehr genügsame Pflanze, welche durchaus auch Trockenheit verträgt und noch im Schatten spektakulär blüht.

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Iris confusa ist eine dieser Pflanzen mit dem Wow-Effekt und stellt jede Vorstellung von einer Iris auf den Kopf. Die riesigen Blattfächer entspringen nicht der Erdoberfläche, sondern sitzen auf langen dünnen Stielen. Fast wie Palmenwedel. Unglaublich exotisch, dabei in vielen Gegenden mindestens als Staude winterhart oder sogar immergrün. Breitet sich sehr stark über Ausläufer aus, daher habe ich bereits unzählige Liebhaber versorgen können. Ideal für tiefsten Schatten mit einer Restfeuchte im Boden. Sie blüht ausschließlich an zweijährigen Fächern - nicht so spektakulär wie andere Garteniris, aber mit der Confidence einer echten Tropenart, welche sich nicht über ihre Fortpflanzungsorgane profiliert, sondern allein durch ihre Präsenz alle anderen Pflanzen buchstäblich in den Schatten stellt.

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Liebe die Farbkombi. Die Narzisse erinnert mich an eine Eucharis-Blüte.

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Fast wie eine Agave, nur cooler. Und winterhart. Und eigentlich eher eine Distel. Eryngium yuccifolium.

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Ist das eine Wildart? Sehr langlebige Tulpe, welche seit Jahren zuverlässig blüht.

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Aspidistra 'Akebono' blüht.

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Meine kleine Brassaiopsis-Sammlung: dumicola, hispida, fatsioides. Nur mitis fehlt im Bild.

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Kein asiatischer Schattengarten ohne die gute alte Fatsia. Wie immer treibt sie als eine der ersten Gehölze aus und blüht im Spätherbst als letztes.

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Acer shirasawanum aureum bleibt für mich der schönste Ahorn. Den hohen Kübel habe ich mit Gentiana asclepiadea unterpflanzt. Bin gespannt, ob die Lichtverhältnisse bereits für einen überhängenden Wuchs ausreichen.

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Persicaria 'Comptons form' treibt bei mir normal erst bei stabiler Wärme aus. Trotz des kühlen Frühlings sind aber alle Knöteriche schon dabei. Ebenfalls aufs Bild gemogelt hat sich ein Arum pictum.

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Daphnophyllum macropodum ist noch immer ein Geheimtipp unter immergrünen Gehölzen. Bei einem schattigen Standort produziert er eine lockere Krone in einem sehr exotischem Look. Der kranzförmige Neutrieb ist leuchtend pink gefärbt und erinnert ein Bisschen an Seidelbast und Rhododendron. Dabei legt er aber ein beachtliches Tempo hin und darum steht die Pflanze in der engeren Auswahl für der Ersatz der beiden gefällten Lebensbäume.

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Viburnum davidii zum ersten Mal in Blüte. Freue mich schon auf den blauen Fruchtschmuck.

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Dracunculus vulgaris schwächelt dieses Jahr ein wenig. Dem Laub fehlt es an Sonne und Wärme.

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Gen Westen

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Gen Süden

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Hier soll es demnächst etwas mediterraner zugehen. Fokus liegt auf kompakten kleinblütigen Stauden und Halbsträuchern.

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Das Komplizierte bei kleinen Gärten ist ein stimmiges Größenverhältnis der Pflanzen. Weiche Fluchten lassen sich nur schwer erzeugen, da hierfür die Weite fehlt. Selbst leichte Höhendifferenzen bringen auf kleiner Fläche Unruhe. Pflanzensteckbriefe wie "30 bis 60cm" sind ein richtiges Ärgernis. Wir werden sehen, wie es wirkt, wenn die Frühjahrsblüher wieder einziehen und zig Salvien und Ehrenpreise das Bild erobern.

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Hier gefällt mir besonders gut, wie der kleine Ahorn mit dem malerischen Wuchs eines großen Baums die Illusion von Weite erzeugt. Die eigentliche Entfernung von Kameralinse bis zum Baum beträgt gerade mal 5 Meter.

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Am Zaun zum Nachbar. Arbutus unedo ist voll etabliert und fruchtet zuverlässig und reichlich.

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Lavandula dentata muss im Kübel auf der Treppe klar kommen. Dahinter wucherndes Zimbelkraut. Lasse es bewusst aussamen und verpflanze ganze Matten an den finalen Bestimmungsort. Hier in Smaugs Einöde, wo viele übliche Mattenpflanzen versagen oder wie künstlich angemalt wirke ist es einer der besten Bodendecker.

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Allium ovalifolium ist bei mir beinahe immergrün und zerfällt nach der Blüte nicht so unangenehm wie andere Arten.

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Akelei-Selbstaussaat bereitet die Blüte vor.

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Cistus ladanifer verspricht Blütenfülle.

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Alstonnia yunnanensis, meine frostharte "Miniatur-Frangipani" bereitet die Blüte vor.
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Kakifreund
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

Kakifreund » Antwort #281 am:

@semicolon:
Die Tulpe könnte eine Tulipa clusiana sein, die sieht hier gerade genauso aus.
Ansonsten wirklich eine beeindruckende Sammlung :D
Der Garten ist nicht, um ihn zu unterwerfen, nicht, um ihn zuzupflastern, sondern um ihn im Einklang mit der Natur zu gestalten.

Liebe Grüße aus Nordrhein-Westfalen/NRW
Jan
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semicolon
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #282 am:

Kakifreund hat geschrieben: 16. Apr 2023, 22:41
@semicolon:
Die Tulpe könnte eine Tulipa clusiana sein, die sieht hier gerade genauso aus.
Ansonsten wirklich eine beeindruckende Sammlung :D


Vielen Dank! T.clusiana passt, denn die war auf jeden Fall dabei.
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #283 am:

Wir sind noch lange nicht fertig hier:

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Diese eigentlich nicht winterharte Tradescantie hat es unter einer dünnen Mulchschicht flächendeckend geschafft. Überall kommen einem Triebe entgegen. Wer also einen unkomplizierten Bodendecker für feuchte Senken benötigt, schmeißt einfach seine Zimmerpflanze raus. Vorsicht: Sie schafft in einer Saison mehrere Quadratmeter. Vorteil: Sie bleibt unter 30cm in der Höhe und scheint wurzeltechnisch nicht groß mit anderen Stauden zu konkurrieren. Alles Niedrigere wird aber zuverlässig und sehr schnell überwuchert.

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Tropaeolum ciliatum ist sehr schwer zu etablieren da kleine Pflanzen äußerst konkurrenzschwach sind und die haar-dünnen Triebe knicken sehr leicht ab, wenn man keine Kletterhilfe bietet. Außerdem hasst sie Hitze. Von insgesamt 4 Versuchen ist mir nur einer geglückt. Dafür treibt sie nun im Umkreis von 20cm aus. Dieses Jahr dürfte sie nun ihren mattenartig kletternden Wuchs voll präsentieren. Sie soll und wird hoffentlich einen Baumstumpf abdecken.

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Gymnostemma Ewiges-Leben-Schlag-mich-tot-Pflanze. Die Unsterblichkeit bezieht sich übrigens auf die Invasion. Hübsches und scheinbar gesundes Kletterkraut aber lasst sie besser im Topf und die Triebe schön über dem Gartenboden lassen, sonst habt ihr sie wirklich überall.

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Selaginella moellendorfii. Groß werdende Art für einen Moosfarn. Sehr zäh aber natürlich nicht konkurrenzfähig mit größeren Stauden.

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Die Farnerei bekommt frischen Grünanstrich. Eigentlich sollten hier noch mehrere Hemiboeas einziehen aber ich muss, wie so oft, umdenken.

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Die weiße Akebie duftet mit der Clematis um die Wette.

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Sie hat einen Teil des Zauns bereits für sich beansprucht und ist auch schon in 3m Höhe im Haselnussbaum angekommen.

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Gen Norden in Richtung Terrasse

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Bald wird es hier sehr trocken...

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Meine größte Hakonechloa 'Aureola'. Infiltrieren vom Giersch, den sie später im Jahr recht gut abdeckt.

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Dass nennt sich hier "Beet". Aber der Hahnenfuß hat hiervon eine ganz eigene Definition. Der ewige Kohl ist etwas überdimensioniert für die Stelle und auch thematisch völlig daneben. Allerdings ist die Pflanze bereits stark verholzt und sieht im Austrieb einfach nur stark aus.

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Hier tummeln sich an die 10 verschiedene Polypodien. Lasse sie aus Prinzip in Töpfen mangels Mauer oder Erhöhung.

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Eigentlich meine Lieblings-Perspektive wenn im Sommer das Grün von allen Seiten kommt. Hoffentlich ist nachbars "Hütte" bald überwachsen. Im Moment ist der linke Rand eine slow-lane für anstehende Auspflanzungen und einiges, was wohl nie den Weg in die Erde finden wird.

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Bissl Kübelei zum Schluss: Rohdea delavayi. Eine riesig werdende seltene Art mit dünner Blattstruktur. Wird gerne von Schnecken angeknabbert, ist aber ansonsten sehr robust und wüchsig. Erstmal ist aber Akklimatisierung nach der Kellerüberwinterung angesagt.

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Telanthophora grandifolia. Eine beeindruckende Rarität mit paddelgroßen Blättern und riesigen gelben Blütenständen. Hatte mich augenblicklich erobert. Schätze sie in der Pflege etwa wie Bartlettina sordida ein. Wäre also eine gigantische aber einfache Kübelpflanze.

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Acanthus eminens kriegt als größere Pflanze einen sehr grafischen Wuchs und eine schöne Blattzeichnung. Bisher keine Erfahrung mit Frostbeständigkeit.

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A. sennii. Kleiner und kompakter als eminens.
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Re: 100qm eklektischer Wildnis in der Innenstadt

semicolon » Antwort #284 am:

Im Moment ist es ein täglicher Thrill. Jeden Morgen blüht etwas neues.
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