Ich kenne drei Streifenkirschen aus dem deutschsprachigen Raum, zwei davon scheiden aus:
-
Natalie, eine Mutante der Regina, ist erst seit 2020 auf dem Markt;
- die
Schauenburger Streifenkirsche, eine Mutation aus den 1980er Jahren, reift mit der 7./8. KW zu spät.
Bleibt die vorgeschlagene
Hedelfinger Streifenkirsche (2. Bild), die 2003 entdeckt wurde. Zählen wir zumindest die südliche Wetterau zu den erstrangigen klimatischen Gunsträumen Deutschlands, vergleichbar mit dem Oberrheintalgraben, und konstatieren ein erneut zu warmes und trockenes Frühjahr, käme gepaart mit einem wärmeren Stadtklima jetzt der Beginn der 5. KW schon so einigermaßen hin, passend zur Reifezeit der Hedelfinger.
Zum Ertrag: Eine passende Befruchtersorte kann nie schaden; die könnte man im Zweifelsfall auch in den Baum einveredeln. Doch weit wichtiger ist, dass du dich schnellstmöglichst um eine gute Baumstruktur kümmerst. Die wird sich auch positiv auf den Ertrag (und die Baumgesundheit) auswirken. Manchmal hat man Glück, und der ungepflegte Baum bieten einem dazu passable Möglichkeiten. Doch nach dem, was auf den Bildern zu erkennen ist, scheint das ein Zwiesel zu sein, wo der Konkurrenztrieb mit groß geworden ist. Das im Nachhinein bei der nicht sonderlich schnittverträglichen Kirsche zu reparieren, ist alles andere als ideal, aber immer noch besser, als nichts zu machen.
Jetzt ist es schon so. Wenn du dich da nicht auskennst: Für sowas gibt's Profis, und die sind auch nicht unbezahlbar.