„Weniger durstige Bäume kühlen besser“
Hier:
http://www.jufo.stmg.de/2000/Sonne/Sonne.pdfhat freundlicherweise jemand ausgerechnet, wie viel Abkühlung der Luft man maximal* durch Verdunstung von Wasser bei Umgebungstemperatur erreichen kann.
Seite 12:
"Wir benötigen 25 l Wasser von 15°C um die Luft in dem 4m*4m*2,5m großem Raum von 30°C auf 20°C abzukühlen."
Also 25 l Wasser für 40 m
3 Luft oder 1,6 Liter pro m
3 Luft und 10 ° Grad. Bei einer Abkühlung von 1 m
3 Luft um 2 °C also 0,32 Liter.
.
Ein Straßenbaum verdunstet um 100 Liter Wasser pro Tag
(Quelle).
Damit könnte man etwa 300 m
3 Luft um 2 °C abkühlen. Das entspricht etwa 10 x 10 x 3 m
3.
Maximal.
Jetzt die Einschränkungen: Das gilt für eine stehende isolierte Luftmasse ohne Wärmeaustausch mit der Umgebung. Da die Verdunstung in der Baumkrone erfolgt, nicht unten, wo wir stehen, würde uns das erst mal nicht viel bringen.
In der Praxis wird aber durch Thermik und Wind stets neue Luft herangeführt. Die muss dann aber ebenfalls gekühlt werden, was die Abkühlung verringert.
Außerdem gibt es Strahlungsquellen wie Gebäudeflächen und die Bodenoberfläche, die dauernd die Luft erwärmen. Was die Kühlleistung der Verdunstung weiter reduziert.
Nicht zuletzt: Das von der Sonne beschienene Laub erwärmt sich ebenfalls und wird durch die Verdunstung gekühlt, was schließlich deren Hauptzweck ist.
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Summa summarum: Eine Kühlung von Straßen durch die Verdunstung von Wasser in der Krone von Straßenbäumen scheint mir nicht gerade die Hauptrolle beim beobachteten Effekt zu spielen.