Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
28. März 2024, 15:09:18
Erweiterte Suche  
News: Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 

Neuigkeiten:

|17|11|wow ist das eine schönheit...heute entdecke ich lauter zartrosa verführungen hier im forum!!!!!!! (rorobonn)

Seiten: 1 [2] 3 4 5   nach unten

Autor Thema: abbauerscheinungen bei kartoffeln  (Gelesen 13557 mal)

netrag

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2257
  • Wer aufgibt hat schon verloren.
    • Biosphärenreservat Schorfheide
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #15 am: 28. Juli 2005, 12:46:38 »

Hallo Oliver,
irgendwie ist das wirklich seltsam mit dem Kartoffelsamen.Ich habe darauf eigentlich nie Obacht gegeben. Wenn ich mir meine Kartoffelsorten (z.Zt.15) anschaue ist das Gleiche wie bei Dir zu beobachten, keine Samen.
Ich werde versuchen mich mal kundig zu machen und melde mich dann wieder.Kann aber ein bischen dauern.
Herzl.Gruß
netrag1
Gespeichert
Man muß die Grenzen im Kopf überwinden,dann ist alles möglich.
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag

pocoloco

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1808
  • Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #16 am: 28. Juli 2005, 14:08:21 »

Momentan verstehe ich hier einiges nicht:

Zitat
Ich habe jetzt 5 Sorten gehabt. Hansa, Highland Red Burgundy, Pink Fir Apple, Bamberger Hörnchen und La Ratte. Nicht eine Sorte hat Fürchte angesetzt.
Das heißt ja noch nix, meine Hansa beispielsweise fruchtet. Von sterilen Sorten habe ich noch nichts gehört. Korrigiert mich bitte.
Zitat
Erkäre mir doch bitte wie Du eine Kartoffelsorte durch Samen vermehren willst? Selbst eine Befruchtung der Sorte A mit sich selbst ergibt auf Grund der Genvielfalt der Kartoffel nicht wieder Sorte A.
Wenn ich eine Lindapflanze mit einer zweiten Linda geschlechtlich vermehre, also über Blüten, was soll denn anderes herauskommen als wieder Linda, selbst wenn beide Elternpflanzen Unterschiede in den Genen aufweisen sollte, was für die Kartoffel noch zu belegen wäre. Zwei Menschen (selbst mit unterschiedlichen Genen) bringen doch normalerweise auch keine Meerschweichen hervor. Oder hab´ ich da was falsch verstanden? Sinnvoll, wenn es innerhalb einer Art eine genetische Varianz geben sollte, was s.o. jedoch nicht der Fall ist und biologisch auch nicht nötig, wie z.B. die Tomate zeigt. Diese ist in vielen Sorten selbstbestäubend, sodaß zwecks Vermehrung zwei identische Gensätze aufeinandertreffen, die sich so auch in den Nachkommen wiederfinden.

Und natürlich hat ein Virus etwas mit dem Etrag zu tun, der Virus X und Y führen zu Kümmerwuchs und verbreiten sich mechanisch, also durch Kontakt und halt über Läuse. Er ist praktisch von der Kartoffel nicht mehr zu trennen, er wird wie ein Staffelholz durch die Generationen gereicht. >:( >:( >:(


Da ich mich nun auch nicht für Gott halte 8), hab ich die betreffenden Fragen eben noch mal im Inst. für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung Uni Kiel gestellt. Man bestätigte mir:

1. Alle Individuen einer Kartoffelsorte tragen mehr oder minder das identische Genmaterial in sich.
2. Alle Kartoffelsorten können sich auch geschlechtlich vermehren, es gibt lediglich einige Sorten, die etwas blühfauler sind als andere. Sterile Kartoffeln oder -blüten gibt´s nicht. Wenn einzelne Sorten bei einem nicht blühen, kann das eigentlich nur an den Wachstumsbedingungen liegen oder die Staude kommt z.B. durch Fäule gar nicht erst in´s blühfähige Alter.
3. Abbauerscheinungen werden im Wesentlichen durch Viren hervorgerufen.
4. Natürlich können über lange Zeiträume spontane Mutationen auftreten. Diese sind allerdings nicht zielgerichtet, sie können jede Eigenschaft (Form, Farbe, ...)betreffen, nicht nur den Ertrag und wenn, könnten mit der gleichen Warscheinlichkeit Mutanten mit einem höheren Ertrag auftreten. :o :D

Daher sollte man Saatgut immer von gesunden, kräftigen und sortentypischen Exemplaren nehmen, um nicht doch früher oder später in eine Negativselektion zu kommen, so nach dem Motto, die ist mir zum Schälen zu klein, die kommt in die Saatgutkiste. ;) Dann kann es schon mal passieren, wenn man eine kleinwüchsige Mutante auftreten sollte, daß diese sehr schnell im Bestand dominiert. Was Wunder :o :o :o

so, nach soviel Theorie verschwinde ich jetz in den Garten, die Sonne lockt, und dicke Kartoffeln wünscht
Uwe
Gespeichert
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.

OlliBillBohne

  • Jr. Member
  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 184
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #17 am: 28. Juli 2005, 14:36:10 »

Momentan verstehe ich hier einiges nicht:

2. Alle Kartoffelsorten können sich auch geschlechtlich vermehren, es gibt lediglich einige Sorten, die etwas blühfauler sind als andere. Sterile Kartoffeln oder -blüten gibt´s nicht.

So, So, und warum blühen meine Kartoffeln über und über und es bildet sich nicht eine einzige Frucht?

Üblicherweise zeichnet sich solch eine Sterilität durch das Fehlen von Pollen aus.

Würd auch gern in den Garten gehen, muß abba noch ein paar Brötchen verdienen.

Grüße
Oliver
Gespeichert

pocoloco

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1808
  • Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #18 am: 29. Juli 2005, 06:17:20 »

ich gebe ja zu, daß nur wenige Blüten wirklich auch Früchte ansetzen, aber immerhin sie tun´s. Und züchten könnste auch nix, wenn dieser Weg versperrt wäre, weil eine Kreuzung bekommste nur geschlechtlich hin. ::) ::) ::) Aber wenn Du mir nicht glaubst, liefere ich gerne morgen ein Beweisfoto von meiner Hansa mit. Mußt Dich aber beeilen, das Kraut wird langsam welk, sodaß sie wohl nicht ausreifen werden. :( :( :( Aber sei es drum, was wäre denn, wenn wirklich keine Pollen vorhanden wären?
Zitat
@netrag1: Aber wie könnte die Sterilität erklärt werden, wenn nicht durch genetische Alterung?

Man hat sicherlich bei der Zucht von Kartoffeln nicht als allererstes an reichlichen Fruchtansatz gedacht, eher im Gegenteil, da die Ausbildung von Früchten die Entwicklung der Knollen behindern würde. Aber das ist keine Abbauentwicklung durch Nachbau, das ist dann wohl züchterisch eher gewollt, um den Ertrag zu steigern.

LG

Uwe

PS.: lieber Oliver, dafür muß ich so manches Wochenende ran, auch net so schön. ;)
Gespeichert
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.

netrag

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2257
  • Wer aufgibt hat schon verloren.
    • Biosphärenreservat Schorfheide
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #19 am: 01. August 2005, 12:55:35 »

Hallo,
ich will doch mal versuchen die Problematik zu erklären.
Kartoffelsorte A x Kartoffelsorte B ergibt X Samen.Dabei hat jedes Samenkorn eine andere Genkombination,so daß aus 100 000 Samen statistisch gesehen 1 Pflanze ausgelesen wird, die eine neue Sorte ergibt. Wenn ich Pflanzen dieser Sorte miteinander kreuze erhalte ich wieder eine Samenmenge,die völlig uneinheitlich ist. Das ist dadurch bedingt,daß in den Genen der Sorte auch welche versteckt sind, die bisher bei der Ausgangssorte nicht zum tragen gekommen sind.Das heißt ja nicht, daß Kartoffeln nicht geschlechtlich zu vermehren sind.Es entsteht aus den Samen nur nicht die gleiche Sorte.Ich schlage vor, wer es nicht glaubt, soll es einfach ausprobieren.

@ Günther, F1 Sorten sind hier nicht zum Vergleich geeignet,da sie auf völlig anderem Wege erzeugt werden. Hierbei werden enge Inzuchtlinien miteinander gekreuzt.

@Oliver, die interessierende Frage, warum setzen die Kartoffeln keine Samen an, ist in Bearbeitung. Ich hoffe von Spezialisten bald eine Antwort zu bekommen. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Passportdaten der Genbank in Groß Lüsewitz. Hier ist bei sehr vielen Sorten angegeben, daß sie wenige/keine Beeren ansetzen.Wenn ich zum Warum die entsprechende Antwort erhalte teile ich sie mit.
Herzl.Gruß
netrag1
Gespeichert
Man muß die Grenzen im Kopf überwinden,dann ist alles möglich.
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag

OlliBillBohne

  • Jr. Member
  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 184
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #20 am: 02. August 2005, 09:23:55 »

Hallo,

Bei http://www.dreschflegel-saatgut.de gibt es Kartoffelsaat, hab ich gesehen. Zur Not auch von dort, wenn ich meine Eigenzucht starte. Wäre interessant zu wissen, ob die aus Samen gezogenen Pflanzen auch so fruchtfaul sind.

@netrag1: Vielen Dank für Deine Forschungsarbeit. Bin sehr auf die Antwort gespannt :D

Grüße
Oliver
Gespeichert

*Ute*

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 645
  • Sachsen, nördl. Oberlausitz, 7a, 132m
    • www
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #21 am: 03. August 2005, 10:24:28 »

darf ich zitieren... IPK Genbank Außenstelle Nord
Kartoffelsortiment Groß Lüsewitz

Zitat
dem ‚Abbau’ Ihrer Kartoffel-Sorten (Ertragsverminderung durch Virusbefall bei Wiederauspflanzen
der selber geernteten Kartoffeln) wirken Sie durch Folgendes entgegen: Wahl virustoleranter Sorten
(siehe http://www.genres.de/eva/kartoffel.htm), Vorkeimen und frühes Pflanzen der Knollen,
sofortiges Entfernen kranker Pflanzen, Entfernen des Krautes zwei bis drei Wochen nach der Blüte
(dadurch kleinere und nicht ganz ausgereifte, aber gesündere Kartoffeln für Anbau im Folgejahr);
generell ist eine Trennung in die Produktion von Pflanz- und Speisekartoffeln empfehlenswert, bei
letzteren kann das Kraut bis zum Absterben/zur physiologischen Reife verbleiben.
http://glks.ipk-gatersleben.de/INFOABGB2004_print.pdf

sie müssen ja wissen, wie es geht :)
Gespeichert
Grüne Grüße

Günther

  • Gast
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #22 am: 03. August 2005, 10:31:38 »

Irgendwo hab ich einmal einen Bericht über die Vermehrung - eher neu gezüchteter - Kartoffeln über Meristemkultur gesehen.
Ist für den "normalen" Nachbau eher ungeeignet.
Gespeichert

pocoloco

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1808
  • Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #23 am: 08. August 2005, 21:38:49 »

Guten Abend,

ich hab´ heute noch einmal mit einem Kartoffelzüchter gesprochen, der mir die G´schichte einigermaßen exakt aufgedröselt hat. Ich versuch´s so einfach wie möglich, auch wenn es ohne etwas trockene Theorie nicht geht.

1. Kartoffeln haben einen diploiden Chromosomensatz, daß heißt, es gibt in jeder Zelle zwei Chromosomensätze, wie beim Menschen. D.h. eigentlich gibt es für jede Eigenschaft zwei Bauinformationen, von denen aber nur eine zum tragen kommt.

2. Bei der vegetativen Vermehrung findet eine reine Duplikation dieser Chromosomensätze statt, wir nennen diese Form der Zellteilung -> Mitose, die Nachkommen sind Klone.

3. Bei der geschlechtlichen Vermehrung kommt es zu einer Reduzierung des diploiden Chromosomensatzes auf einen haploisen. D.h, während eine Körperzelle zwei Sätze hat, hat eine Keimzelle nur einen, damit es nach deren Verschmelzung wieder zu einem doppelten kommen kann. Und bei dieser Form der Zellteilung kommt es zu einem quasi Zerteilen und Durchmischen der beiden Chromosomensätze der "Körperzelle", und dann zu einer anschließenden Reorganisation der Chromosomensätze, so daß in den Keimzellen jeweils zwar nur ein Chromosomensatz vorhanden ist, dieser aber aus Teilen beider Ursprungssätze besteht. -> Meiose

Mann kann sich daß vieleicht am einfachsten mit einem Kartenspiel verbildlichen, auch wenn das Beispiel etwas hinkt. Eine Körperzelle besteht aus zwei vollständigen Blättern zu insgesamt 104 Karten, jede Karte kommt zweimal vor. Nun werden beide Blätter gemischt und geteilt, es entstehen zwei Haufen ju je 52 Karten, die Aufteilung ist zufällig. Ein solcher 52-er Haufen wird mit einem anderen 52-er Haufen völlig anderer Herkunft zusammengelegt, sodaß am Ende wieder zwei Sätze auf einem Haufen liegen, nur sind halt andere Karten im Spiel. Und dieser 104-er Haufen ist praktisch die Urzelle des neuen Individuums.

an diesem Punkt Abbitte an netrag1, hier hab´ ich geirrt.

Für das Thema heißt dieses folgendes:

Bei der geschlechtlichen Vermehrung entstehen im eigentlichen Sinne unendlich viele neue Sorten, auch wenn man sie praktisch vielleicht gar nicht auseinander halten könnte. Diese Form der Vermehrung ist aus diesem Grunde für die Erhaltung nicht sinnvoll.

Kartoffeln werden auch in der Erhaltungszucht vegetativ vermehrt ->Mitose. Alle Individuen einer Art haben das selbe Genom. Es kann lediglich zu spontanen Mutationen kommen. Diese treten alle 20.000-40.000 Pflanzen einmal auf. Bei dem Kartoffelverbrauch einer Normalfamilie ist aus dieser Richtung also nicht als erstes mit degenerativen Erscheinungen zu rechnen. Aber es kann durchaus zur Bildung von einzelnen Stämmen innerhalb einer Sorte kommen.

Das tückische, was ich dann heute herusgehört habe, ist, daß die für die Abbauerscheinungen verantwortlichen Vieren nur unter günstigsten klimatischen Bedingungen im gleichen Jahr erkennbar sind. Meistens treten sie erst im Folgejahr mit dem Auflaufen in Erscheinung. Daher "rennen in Erhalterbetrieben geschulte Leute die Reihen ab" und killen alle untypisch aussehenden Stauden. Dieses setzt nun wiederum für uns noch genügend gesunde Vergleichsstauden oder genügend Kenntnis voraus, da man nur Stauden einer Sorte miteinander vergleichen kann. Also beim Vorhandensein eines einigermaßen gesunden Bestandes hilft geeignete Blattlausprävention und die zusätzlicha Ausscheidung untypischer Artgenossen.

So, ich hoffe, irgendeiner kann mit alledem etwas anfangen, ich hab mit diesem Thema jetzt entgültig fertig, ich weiß, was ich für meine Knollen wissen muß, und hab´s zumindest nicht verschwiegen. ;D ;D ;D

LG

Uwe

« Letzte Änderung: 09. August 2005, 12:11:50 von pocoloco »
Gespeichert
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.

Sepp

  • Gast
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #24 am: 08. August 2005, 22:29:24 »

Hallo,

finde das Thema auch interessant, auch wenn ich selbst (noch) keine Kartoffeln anbaue. Etwas kann ich vielleicht doch beitragen:


Meristemkulturen setzen auch virenfreies Ausgangsmaterial voraus, das nicht immer leicht zu erkennen und erhalten ist.


Dafür gibt es die sog. Wärmetherapie, bei der die Pflanzen recht hohen Temp. ausgesetzt werden, worauf die Triebe schnell wachsen und zwar schneller, als der Virus nachwachsen kann. Diese virusfreien Meristeme nutzt man dann in der Meristemvermehrung.
Tests wird es dazu sicherlich auch geben, die gibt es nämlich auch für weniger wichtige Nutzpflanzen.


@pocoloco
Die Zellteilung nennt sich "Mitose". Hierbei werden aus einer zwei Zellen, wobei diese sich genetisch gleichen, wenn bei der Mitose nichts schief läuft (selten).
Dagegen gibt es die Meiose, die zur Ausbildung von Gameten (Geschlechtszelen) dient. Hierbei wird der Gensatz neu kombiniert (Rekombination durch crossing-over).

Grüsse,
Sepp
Gespeichert

pocoloco

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1808
  • Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #25 am: 09. August 2005, 12:14:21 »

Danke Sepp, hab´s korrigiert. Vor 20 Jahren hätt´ ich´s warscheinlich noch aus dem Kopf reproduzieren können, aber Wissen, daß man ebensolange nicht gebraucht hat, ist halt sehr tief verschüttet. *LeiserieseltderKalk* :D :D :D

LG
Uwe
Gespeichert
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.

Sepp

  • Gast
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #26 am: 09. August 2005, 17:53:24 »


Wenn ich eine Lindapflanze mit einer zweiten Linda geschlechtlich vermehre, also über Blüten, was soll denn anderes herauskommen als wieder Linda, selbst wenn beide Elternpflanzen Unterschiede in den Genen aufweisen sollte,

Hallo,

ist mir gestern Nacht noch eingefallen:
das Problem ist die Heterogenie (edit: gemeit war Heterozygotie und weiter unten Homozygotie; sorry) beim Genom der Kartoffeln. Da sie Fremdbestäubt werden, sind sie nicht homogen im Erbgut wie Selbstbestäuber oder Inzuchtlinien. D.h., dass unterschiedliche Allele in einem Genom vorkommen, ein Allel von Mutter, ein anderes vom Vater.
Erzwingt man bei einer heterogeenen Pflanze eine Selbstbefruchtung, spaltet sie nach den bekannten Regeln, da das Erbgut in der Meiose rekombiniert wird und weil eh unterschiedliche Allele vorkommen.
Das wäre bei selbstbestäubenden Tomaten, die i.d.R. einen hohen Grad an Homogenie besitzen nicht der Fall.

Grüsse,
Sepp
« Letzte Änderung: 10. August 2005, 19:15:00 von Sepp »
Gespeichert

pocoloco

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1808
  • Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #27 am: 09. August 2005, 23:42:21 »

@ Sepp,

was verstehst Du unter Heterogenie? Eigentlich haben ja Vater und Mutter einer samengezeugten Kartoffel das gleiche diploide Genom. Dar Haken ist nur der, daß in dem diploiden Genom halt ein väterlicher und ein mütterlicher haploider Genomanteil steckt, die bei der Bildung der Gameten durch die Reorganisation durcheinandergebraucht werden. Da würde ja auch die Selbstbestäubung keinen Vorteil bringen, da die Varianz ja in der Erzeugung der Gameten liegt und zumindest im Falle der Kartoffel nicht in der Zweigeschlechtlichkeit, da die Eltern ja Klone sind.

LG

Uwe
Gespeichert
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.

max.

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 8331
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #28 am: 09. August 2005, 23:53:50 »

@pocoloco
@sepp

etwas ot, aber nur ein wenig:
euer hintergrundwissen über vererbungslehre hätte mich früher nicht interessiert, aber jetzt, im hinblick auf meinen gemüsegarten(hauptsächlich wegen kartoffeln und tomaten)
ist das ganz anders. deshalb: um das alles zu verstehen, - gibt es da irgendwelche seriösen sachen im internet, oder etwa ein bio-buch?
wenn ihr etwas wißt, würde ich mich sehr freuen.
gruß
Gespeichert

pocoloco

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1808
  • Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.
Re:abbauerscheinungen bei kartoffeln
« Antwort #29 am: 10. August 2005, 06:03:30 »

Zur Mitose und Maiose schau mal hier, scheint mir eine der noch am wenigsten mit Fremdwörtern gespickte Erklärung zu sein:

http://www.vobs.at/bio/cyt/c-mitose.htm
http://www.vobs.at/bio/cyt/c-meiose.htm

und für die Grundlagen vieleicht hier:
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-14.htm
und hier findest Du noch einige weitere Grundlagen der Genetik unter GENETIK:
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/bs11.htm

Ich hoffe, es hilft Dir

LG
Uwe
Gespeichert
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.
Seiten: 1 [2] 3 4 5   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de