Ich habe noch nie so viel Laubverlust jetzt schon Mitte August feststellen müssen. Bei manchen Gehölzen sind jetzt schon alle Blätter braun.
Ich möchte Euch bitten, zu berichten, ob sie diese Dürre überleben und im Frühling nochmal austreiben oder ob sie absterben. Auch bei Stauden interessiert mich das.
Wäre doch wichtig zu wissen, mit was wir unsere Gärten in Zukunft bepflanzen, ohne bei solchen wahrscheinlich wiederkehrenden Dürren einen Totalverlust zu erleiden.
Es wird schwierig, da zu verallgemeinerbaren Aussagen zukommen.
Witterungsverlauf, Bodenverhältnisse, Exposition und Alter der Bäume spielen eine so große Rolle, dass es da nur um grobe Tendenzen gehen kann.
Hier deutet sich Folgendes an, auf Lösslehmboden, z. T. verdichtet und mit Bauschutt, ähnlich auch bei den Straßenbäumen:
Bislang 380 mm Jahresniederschlag, reichlich Regen im April, aber seit Anfang Juli Dürre.
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Sofern nicht anders angegeben, alle folgenden Angaben für Gehölze, die nicht gewässert wurden oder letzte Woche erstmalig einen Wassersack bekamen:
Zelkova serrata 'Green Vase', steht hier ca. 7 Jahre, nach anfänglichem Wässern in den ersten vier Jahren nun trotz erhöhtem Standort auch ohne Wässern ohne Probleme, dito als Straßenbaum.
Heptacodium mikonioudes: ein paar dürre Zweiglein, hat der Strauch um diese Zeit aber immer, sonst bestens.
Hovenia dulcis, Stammfuß beschattet, im Wurzelfilz eines riesigen Spitzahorns, ungewässert ohne Probleme. Die daneben stehende Kaki mit dürren Ästen und die Säulenblutbuche mit Teilverlust des Laubs.
Diospyros lotus ohne Probleme, ebenso
Rhus potaninii.
Davidia involucrata, 15 Jahre am Standort, z. T. verdörrtes Laub, aber nur wenig, sonst ohne Schaden.
Asimina triloba, sofern vor langer Zeit gepflanzt: ohne Blattschäden, aber kaum Fruchtansatz.
Parrotia subaequalis, auf erhöhtem Standort, junge Pflanze: problemlos.
Zanthoxylum simulans, steht daneben, schlappt, erholt sich aber nachts.
Poliothyrsis sinensis, zwei Jungpflanzen, stehen erst im dritten Jahr, knapp fingerdick: kein Anzeichen von Welke, die positive Überraschung.
Rhus aromatica 'Grow Low', an einer trockenen Böschung, halbschattig: ohne Probleme.
Lonicera 'Winter Beauty', direkt daneben: viele trockene Zweige.
Tilia mongolica: viele dürre Zweige.
Gymnocladus, etwa 20 Jahre alt: nicht ein dürres Blatt.
Magnolien sehr unterschiedlich, die meisten aber nur mit leichten Blattschäden.
Vollsonnig, erhöhter Standort, ohne Wässern: Ephedra major und Wisteria floribunda als "Hochstamm" ohne Schäden, Staphylea holocarpa daneben schlappt und braucht of Wasser.
Eiben und Buchs, jahrzehntealt: keine Schäden, aber ältere Nadeln bzw. Blätter vermehrt abgeworfen.
Ceratostigma willmottianum, vollsonnig, knochentrocken: schlappt dauerhaft, erholt sich aber nach Regen oder Gießen schnell und blüht.
Acer x zoeschense 'Annae', etwa 15 Jahre alt, auf ca. 80 cm Kiesschotter auf Garagendach, vollsonnig: nicht die Spur von Dürreschaden.
Acer buergerianum, ähnlich alt, in gutem Gartenboden, aber mit massiven Trockenrissen: litt früher unter Verticillium, seit der Boden im Sommer knochentrocken ist, ohne Probleme.
Parrotia persica 'Vanessa', ähnliche Verhältnisse: problemlos.