Hallo zusammen, ich brauche dringend Euren Rat, da ich das Gefühl habe, gerade übel über‘s Ohr gehauen zu werden. Es wird ein etwas längerer Beitrag werden, um das alles zu erklären, aber ich verzweifle langsam und schlafe schon vor lauter Grübelei kaum noch richtig, weil ich einfach nicht weiß, was ich tun soll.
Seit dem Tod meines Mannes mache ich nun leider häufig die Erfahrung, dass Handwerker meine relative Abhängigkeit von deren Dienstleistungen ausnutzen, um Fantasiepreise von mir zu fordern. Ich komme aus der Stadt und kenne es überhaupt nicht, dass es einen Unterschied macht, ob ich als Mann oder Frau einen Handwerker beauftrage, zumal ich selber eine echte „Anpackerin“ bin und nicht gerade ein “hilfloses Mäuschen”. Hier auf dem Land hingegen passiert es mir andauernd, dass die Handwerker mir als Frau sofort ins Wort fallen und es heißt, man wolle mit „dem Mann“ sprechen, oder „ist der Mann nicht da?“. Man belächelt meine Ausführungen, obwohl ich durchaus weiß, was ich rede und es fachlich Hand und Fuß hat. Aber selbst als mein Mann noch lebte, war es hier häufig so, dass die Handwerker nur ihn anschauten, wenn ich etwas sagte und ihre Antwort dann auch an ihn richteten, selbst wenn er gar nicht im Thema und ich die eigentliche Auftraggeberin war.
Nun habe ich folgende Situation, an der ich langsam verzweifle, da sich die Suche schon zwei Jahre hinzieht:
Eine Hof-Fläche von 34 qm muss neu gepflastert werden. 14 qm davon sind derzeit mit 30x30 cm Waschbetonplatten in Zementbett belegt, 20 qm sind teils Ziegel in Zement, teils nur grober brüchiger Zement. In diesem Bereich gibt es eine alte Klärgrube von 2x2x2 m, die in den 80er Jahren stillgelegt und leergepumpt wurde. Um Pflastern zu können, muss nun die bewehrte Betondecke der Grube eingerissen und die Grube verfüllt und verdichtet werden, sowie die restliche Fläche von Platten und Zement befreit werden. Dann zuguterletzt die üblichen Bagger- und Pflastearbeiten, also 34 qm auskoffern, Unterbau anlegen, Schotter verdichten, und zuguterletzt Klinker in Splitt legen. Die Fläche ist komplett rechtwinklig, ohne Kurven oder sonstige Hindernisse. Die Klinker sind bereits vorhanden, werden also bauseitig gestellt.
Ich bin davon ausgegangen, dass das Öffnen und Verfüllen der Grube und die Tatsache dass die alten Platten im Estrichbett liegen, die Arbeiten insgesamt um ca. 1.000 € teurer machen würde. Für Aushub, Abfuhr/Entsorgung, Unterbau und Pflasterarbeiten hatte ich mit insgesamt ca. 60-70 €/qm gerechnet, bin also davon ausgegangen, dass mich das Pflastern zwischen 3.000 und 4.000 € kosten wird, wohlgemerkt OHNE die Pflastersteine, die ja bereits vorhanden sind.
Nun liegt das günstigste Angebot überhaupt aber bei 5.000 € zzgl MwSt, das teuerste bei 10.000 €. Das wären ja 150-300 € pro Quadratmeter, ohne dass auch nur Pflastersteine in die Berechnung einfließen… kann das wirklich sein?
Bei dem “günstigen” Angebot von 5.000 € sagte man mir, das wäre unter Vorbehalt – je nachdem als wie schwierig sich die Baggerarbeiten entpuppen würden und welches Verlegemuster ich wünsche (ich will Ellbogenverband) könnte es auch deutlich teurer werden.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich diese Summe dank Corona und den Kosten, die die Pflege meines Mannes zuletzt verursacht hat, gar nicht zur Verfügung habe, kann ich auch einfach nicht glauben, dass dieser Preis wirklich “normal” ist. Laut Internet ist ja höchstens das Verlegen von aufwändigen Mustern mit Kopfsteinpflaster o.ä. dermaßen teuer. Habe ich da eine naive Erwartungshaltung gehabt, was die Kosten betrifft?
Gibt es hier Jemanden mit etwas mehr Erfahrung, der mir sagen kann, ob sich diese Angebote tatsächlich seriös anhören, oder was eine solche Arbeit in etwas kosten dürfte? Dass man es nicht exakt sagen kann, ohne die Baustelle zu kennen, ist mit klar, aber vielleicht eine grobe Einschätzung? Ich hänge mal ein Foto des derzeitigen Zustands und des (in etwa) gewünschten Zustands an, vielleicht hilft das weiter. — Herzlichen Dank im Voraus für jeden “sachdienlichen Hinweis”! 😉