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Autor Thema: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?  (Gelesen 8406 mal)

LissArd

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Hallo zusammen, ich brauche dringend Euren Rat, da ich das Gefühl habe, gerade übel über‘s Ohr gehauen zu werden. Es wird ein etwas längerer Beitrag werden, um das alles zu erklären, aber ich verzweifle langsam und schlafe schon vor lauter Grübelei kaum noch richtig, weil ich einfach nicht weiß, was ich tun soll.

Seit dem Tod meines Mannes mache ich nun leider häufig die Erfahrung, dass Handwerker meine relative Abhängigkeit von deren Dienstleistungen ausnutzen, um Fantasiepreise von mir zu fordern. Ich komme aus der Stadt und kenne es überhaupt nicht, dass es einen Unterschied macht, ob ich als Mann oder Frau einen Handwerker beauftrage, zumal ich selber eine echte „Anpackerin“ bin und nicht gerade ein “hilfloses Mäuschen”. Hier auf dem Land hingegen passiert es mir andauernd, dass die Handwerker mir als Frau sofort ins Wort fallen und es heißt, man wolle mit „dem Mann“ sprechen, oder „ist der Mann nicht da?“. Man belächelt meine Ausführungen, obwohl ich durchaus weiß, was ich rede und es fachlich Hand und Fuß hat. Aber selbst als mein Mann noch lebte, war es hier häufig so, dass die Handwerker nur ihn anschauten, wenn ich etwas sagte und ihre Antwort dann auch an ihn richteten, selbst wenn er gar nicht im Thema und ich die eigentliche Auftraggeberin war.

Nun habe ich folgende Situation, an der ich langsam verzweifle, da sich die Suche schon zwei Jahre hinzieht:
Eine Hof-Fläche von 34 qm muss neu gepflastert werden. 14 qm davon sind derzeit mit 30x30 cm Waschbetonplatten in Zementbett belegt, 20 qm sind teils Ziegel in Zement, teils nur grober brüchiger Zement. In diesem Bereich gibt es eine alte Klärgrube von 2x2x2 m, die in den 80er Jahren stillgelegt und leergepumpt wurde. Um Pflastern zu können, muss nun die bewehrte Betondecke der Grube eingerissen und die Grube verfüllt und verdichtet werden, sowie die restliche Fläche von Platten und Zement befreit werden. Dann zuguterletzt die üblichen Bagger- und Pflastearbeiten, also 34 qm auskoffern, Unterbau anlegen, Schotter verdichten, und zuguterletzt Klinker in Splitt legen. Die Fläche ist komplett rechtwinklig, ohne Kurven oder sonstige Hindernisse. Die Klinker sind bereits vorhanden, werden also bauseitig gestellt.

Ich bin davon ausgegangen, dass das Öffnen und Verfüllen der Grube und die Tatsache dass die alten Platten im Estrichbett liegen, die Arbeiten insgesamt um ca. 1.000 € teurer machen würde. Für Aushub, Abfuhr/Entsorgung, Unterbau und Pflasterarbeiten hatte ich mit insgesamt ca. 60-70 €/qm gerechnet, bin also davon ausgegangen, dass mich das Pflastern zwischen 3.000 und 4.000 € kosten wird, wohlgemerkt OHNE die Pflastersteine, die ja bereits vorhanden sind.

Nun liegt das günstigste Angebot überhaupt aber bei 5.000 € zzgl MwSt, das teuerste bei 10.000 €. Das wären ja 150-300 € pro Quadratmeter, ohne dass auch nur Pflastersteine in die Berechnung einfließen… kann das wirklich sein?

Bei dem “günstigen” Angebot von 5.000 € sagte man mir, das wäre unter Vorbehalt – je nachdem als wie schwierig sich die Baggerarbeiten entpuppen würden und welches Verlegemuster ich wünsche (ich will Ellbogenverband) könnte es auch deutlich teurer werden.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich diese Summe dank Corona und den Kosten, die die Pflege meines Mannes zuletzt verursacht hat, gar nicht zur Verfügung habe, kann ich auch einfach nicht glauben, dass dieser Preis wirklich “normal” ist. Laut Internet ist ja höchstens das Verlegen von aufwändigen Mustern mit Kopfsteinpflaster o.ä. dermaßen teuer. Habe ich da eine naive Erwartungshaltung gehabt, was die Kosten betrifft?

Gibt es hier Jemanden mit etwas mehr Erfahrung, der mir sagen kann, ob sich diese Angebote tatsächlich seriös anhören, oder was eine solche Arbeit in etwas kosten dürfte? Dass man es nicht exakt sagen kann, ohne die Baustelle zu kennen, ist mit klar, aber vielleicht eine grobe Einschätzung? Ich hänge mal ein Foto des derzeitigen Zustands und des (in etwa) gewünschten Zustands an, vielleicht hilft das weiter. — Herzlichen Dank im Voraus für jeden “sachdienlichen Hinweis”! 😉

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»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse

LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #1 am: 15. August 2022, 22:48:47 »

So ähnlich soll es später aussehen, Ellbogen- oder Fischgrätverband. Wie gesagt, es handelt sich um 34 qm rechtwinklige ziemlich ebene Fläche.
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Nox

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #2 am: 15. August 2022, 23:10:10 »

Liebe LissArd, ich bin auch gerade in der Planung einer neuen Pflasterung: Die alten Terrassen vor und hinter dem Haus sind zu erneuern: Der Belag ist unterschiedlich stark eingesunken, die Niveaus neigen sich zum Haus etc. Der Handwerker meiner Wahl muss den alten Unterbau abbaggern und entsorgen, einen Teil der alten Granitplatten habe ich schon abnehmen lassen und für spätere andere Verwendung zur Seite gelegt. Trotzdem bin ich bei ca. 168 €/m2 - (ohne den Preis für den neuen Belag, aber mit den Arbteitskosten für die Pflasterung).
.
Du hast ja schon mehrere Angebote eingeholt, mehr kann man eigentlich nicht tun. Ich weiss nicht, bei mir habe ich nicht den Eindruck, dass man mich als Frau abschätzig behandelt oder benachteiligt. Sind bei Dir denn alle Handwerker so respektlos ? Vielleicht musst Du noch weitere ansprechen ? Wenn ein Handwerker nicht auf den Auftraggeber / in eingeht, ist das eigentlich keine gute Basis für Zusammenarbeit. 
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zwerggarten

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #3 am: 15. August 2022, 23:24:32 »

ohne auf die spezielle lage und die details eingehen zu wollen und zu können, nur der hinweis, dass landauf, landab fachkräftemangel herrscht und die preise für alles und jedes in den himmel schießen: warum sollten handwerk und pflasterarbeiten davon ausgenommen bleiben? das ist wahrscheinlich nicht wirklich hilfreich bzw. beruhigend, aber alle auf auftraggebi-seite, die ich kenne und die mit marktpreisen zu tun haben, grausen sich derzeit… :-\

edit: zu dem mansplainingproblem kann ich nur sagen, dass ein kräftiger tritt zwischen die beine durchaus wunder bewirkt. >:( :-X ;D
« Letzte Änderung: 15. August 2022, 23:27:20 von zwerggarten »
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos

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rinaldo rinaldini

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #4 am: 15. August 2022, 23:53:27 »

https://www.my-hammer.de/preisradar/was-kostet-einfahrt-pflastern/
Da Klinker kleinformatig sind, dauert das Verlegen mehr Zeit als Betonplatten, teuer ist ja die Arbeitszeit.
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LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #5 am: 15. August 2022, 23:54:39 »

Du hast ja schon mehrere Angebote eingeholt, mehr kann man eigentlich nicht tun. Ich weiss nicht, bei mir habe ich nicht den Eindruck, dass man mich als Frau abschätzig behandelt oder benachteiligt. Sind bei Dir denn alle Handwerker so respektlos ? Vielleicht musst Du noch weitere ansprechen ? Wenn ein Handwerker nicht auf den Auftraggeber / in eingeht, ist das eigentlich keine gute Basis für Zusammenarbeit.
In der Vergangenheit kannte ich dieses abschätzige Verhalten auch überhaupt nicht aus eigener Erfahrung, nur aus den Erzählungen einer Tante, die schon einige Jahre vor mir in diese Gegend gezogen ist. Ich muss gestehen, dass ich immer dachte, sie dramatisiert das, leider hat mich die Realität hier inzwischen eines Besseren belehrt. Es gibt natürlich auch hier Ausnahmen, aber ein Großteil der älteren Handwerker verhält sich gegenüber Frauen so, wie ich es nur aus uralten Filmen kenne, leider.

Ich suche inzwischen seit Januar 2020, ab März ging dann wegen Corona erstmal fast nichts mehr. Es gibt kaum Handwerksbetriebe im Umkreis, und schon gar keine, die überhaupt noch für Privatpersonen arbeiten, die machen alle nur Gewerbebaustellen für die Fertighausanbieter oder Großaufträge für Firmen. Ich habe über 30 Handwerksbetriebe kontaktiert, von denen letztendlich fünf bereit waren, sich eine Baustelle von unter 70 qm auch nur anzuschauen. Davon blieben drei Firmen, die mir ein Angebot gemacht haben, aber immer nur mündlich. Es heißt dann stets, schriftlich ist Aufwand, das wird dann teurer.  Und wenn ich mich nicht schnell entscheide, wirds auch teurer, und dann gehts auch erst wieder im neuen Jahr. Und wenn ich‘s vorab einigermaßen verbindlich will, wirds auch teurer. „Bezahlbar“ wird’s eigentlich nur, wenn ich mich sofort und ohne schriftlich irgendwas in der Hand zu haben ganz schnell entscheide und auf eine offizielle Rechnung verzichte und das Risiko eingehe, dass dann alles doch plötzlich sehr viel teurer wird.
Ich kann mir nicht helfen, aber da bekomme ich regelmäßig so eine Art „Panik-Blackout“ und kann dann gar keine Entscheidung mehr treffen. Dann denke ich mir, ich warte lieber ab und suche weiter, bis dann ein Handwerker dabei ist, bei dem ich ein gutes Gefühl habe. Passiert aber irgendwie nicht.

Und das Pflastern ist hier nicht die einzige offene Baustelle, nur momentan gerade offenbar die teuerste. Wir hatten das Haus gekauft in der Annahme, fast alles in Eigenarbeit zu machen, wie auch bei unserem alten Fachwerkhaus. Dann ist mein Mann mit nur 54 Jahren völlig unerwartet erkrankt und verstorben, und mich überfordert die Situation mit Haus und Garten gerade vollkommen, auch weil ich mir niemals hätte vorstellen können, wie schier unmöglich es hier ist, Hilfe zu bekommen. Ich dachte immer, auf dem Land ist es einfacher als in der Stadt, aber eher noch findet man hier hochqualifizierte Fachärzte als halbwegs kooperative Handwerker. Hier macht jeder nur Großaufträge, Neubau etc., mit Kleinkram geben die sich gar nicht ab, das rechnet sich einfach nicht, sagen die Handwerker.

Sicher, mehr als Angebote einholen und Vergleichen kann ich nicht, aber bei keinem der drei Anbieter hatte ich das Gefühl, dass die Preisgestaltung wirklich seriös war. Von Nachbarn, die VOR Corona pflastern lassen haben weiß ich, dass die alle zwischen 60 und 80 € pro Quadratmeter gezahlt haben, inkl. MwSt. Aber das war Neubau, da musste kein altes Pflaster abgerissen werden, und inzwischen ist alles teurer. Aber tatsächlich fast drei Mal so teuer? Wenn ich das Geld mal eben so rumliegen hätte, würde ich‘s wahrscheinlich einfach bezahlen, nur um endlich Ruhe zu haben. Aber in meiner Situation tue ich mich schwer, das letzte Geld wegzugeben, wenn das Angebot eventuell völlig überteuert ist. Dachte irgendwie es gäbe da halbwegs verlässliche Richtwerte, aber bei Dir scheint es ja trotz vertrauenswürdigem Handwerker auch nicht günstiger zu sein.
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #6 am: 16. August 2022, 00:01:48 »

https://www.my-hammer.de/preisradar/was-kostet-einfahrt-pflastern/
Da Klinker kleinformatig sind, dauert das Verlegen mehr Zeit als Betonplatten, teuer ist ja die Arbeitszeit.
das hätte ich ja auch eher noch verstanden, aber das eigentliche Pflastern selbst macht immer nur 50-60 € pro Quadratmeter aus. Für Baggerarbeiten und Entsorgung werden hingegen 100-250 € pro Quadratmeter berechnet. Ist das üblich? Die in deinem Link genannten Kosten für Vorarbeiten liegen ja bei einem Drittel dessen, was mir hier heute vorgerechnet wurde. Gleichzeitig wurde aber behauptet, den gesamten Hof an nur zwei Tagen fertig zu bekommen, einen Tag baggern, einen Tag mit zwei Personen pflastern. Das erscheint mir sehr knapp kalkuliert.
« Letzte Änderung: 16. August 2022, 00:05:58 von LissArd »
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #7 am: 16. August 2022, 00:11:26 »

zu dem mansplainingproblem kann ich nur sagen, dass ein kräftiger tritt zwischen die beine durchaus wunder bewirkt. >:( :-X ;D


Zu Mansplaining lassen die sich hier meist gar nicht erst herab, denn so komplizierte Sachverhalte würde eine Frau sowieso nicht verstehen… und ja, da bekomme ich regelmäßig Gewaltfantasien, bezweifle aber, dass der beschriebene Tritt meine Chancen einen Handwerker zu finden, verbessern würde.
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #8 am: 16. August 2022, 00:17:19 »

ohne auf die spezielle lage und die details eingehen zu wollen und zu können, nur der hinweis, dass landauf, landab fachkräftemangel herrscht und die preise für alles und jedes in den himmel schießen: warum sollten handwerk und pflasterarbeiten davon ausgenommen bleiben? das ist wahrscheinlich nicht wirklich hilfreich bzw. beruhigend, aber alle auf auftraggebi-seite, die ich kenne und die mit marktpreisen zu tun haben, grausen sich derzeit… :-\
Nur dass die Handwerker alle betonen, ihre Stundenlöhne und Preise hätten sich ja noch gar nicht verändert, wären wie 2020… aber Material und Entsorgung wären viel teurer. Ich habe die Baustoffpreislisten und die Preislisten der Recyclinghöfe seit 2019 vorliegen. Die Preissteigerung beträgt ca. 10-15 %. Die Dienstleistung kostet aber trotz angeblich identischem Stundenlohn plötzlich teilweise fast das doppelte von dem, was sie noch vor zwei Jahren kosten sollte. Da wundert man sich schon.
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Roeschen1

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #9 am: 16. August 2022, 00:18:49 »

Das Problem hatten Nachbarn auch, Kleinauftrag, neuer Zuweg zum Haus. habe Ihnen einen Fliesenleger, der auch Naturstein verlegt, empfohlen. Der Unterbau, Vorbereitung, Entsorgung kostet mindestens genausoviel wie das spätere Verlegen.
Welche Sorte Handwerker hast du gefragt?
« Letzte Änderung: 16. August 2022, 00:27:45 von Roeschen1 »
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Miss.Willmott

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #10 am: 16. August 2022, 00:36:10 »

Dieses mansplainingproblem  kenne ich auch. Und es ist leider Realität und keine Einbildung. Ich habe vor 5 Jahren als alleinstehende Frau eine Doppelhaushälfte gekauft und das Haus auch erst einmal nach dem Kauf von innen und außen streichen lassen. Kurze Zeit später lernte ich meinen Lebensgefährten kennen und sein Cousin ist zufällig Malermeister. Ein Blick auf meine Rechnung und der Cousin meinte, mit der Farbmenge der Rechnung hätte man drei Häuser streichen können, sein Kommentar: 'Mit Frauen kann man es ja machen!'

Dadurch vorgewarnt, bat ich dann beim nächsten Handwerkerauftrag meinen männlichen Nachbarn der anderen Doppelhaushälfte um ein Duplikat seiner Rechnung für Dachdeckerarbeiten an der identischen Dachgaube. Der Nachbar fragte noch wozu und er könne sich nicht vorstellen, dass sein Dachdeckerbetrieb, mich, nur weil ich eine Frau sei, ausnützen würde. Der Kostenvoranschlag für mich, obwohl meine Reparatur nicht so zeitintensiv ausfallen würde, weil der Schaden bei mir nur außen war, entsprach dem dem Dreifachen der Nachbarsrechnung.

Jetzt lasse ich alle Kostenvoranschläge nur noch durch meinen Lebensgefährten einholen. Ich bin damit sehr zufrieden, auch meine neue Haustüre war so sehr angemessen vom Preis. Meine Freundin fragte mich wenig später nach dem Preis, und da kam heraus, dass sie für ihre Haustüre mehr als das Doppelte zahlen musste. Und meine Haustüre ist aus den gleichen Material und sieht auch noch hochwertiger aus.

Ich habe aber auch durchaus andere positive Erfahrungen gemacht, war mit anderen Handwerkern sehr zufrieden. Aber diese drei negativen Erfahrungen haben sich bei mir so eingebrannt, dass ich nicht mehr selber mit Handwerkern kommuniziere.

Ach, es sind nicht nur diese drei Beispiele. Wenn ich nachdenke, werden es mehr. Die neue Regendusche vom Premiumhersteller, die bald leckte und dann auch ausgetauscht wurde. Mir sagte der Monteur: 'Komisch, bei allen anderen Kunden, ist sie dicht.' Auch das zweite Austauschteil war bald undicht. LG 'quatschte' dann mit dem Monteur und erfuhr, dass es allen Kunden so geht. Wir bekamen dann kurze Zeit später kostenlos ein ganz neues Super-Luxus-Modell, was nahtlos hergestellt wird.




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Karl Foerster

LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #11 am: 16. August 2022, 00:41:29 »

Das Problem hatten Nachbarn auch, Kleinauftrag, neuer Zuweg zum Haus. habe Ihnen einen Fliesenleger, der auch Naturstein verlegt, empfohlen. Der Unterbau, Vorbereitung, Entsorgung kostet mindestens genausoviel wie das spätere Verlegen.
Welche Sorte Handwerker hast du gefragt?
Pflasterer und GaLaBauer. Es hatten sich auf meine Suchanzeige aber auch Maurer und selbständige „Allround-Handwerker“ gemeldet, die wollten teilweise mehr Geld als die Fachfirmen. Mehrere Pflasterunternehmen hatten mir geraten, wegen der Grube, die es zu verfüllen gilt und wegen des vielen Betons, diese Vorarbeiten von einem Baggerunternehmen machen zu lassen, das wäre günstiger, wenn die Pflasterer dann nur noch Unterbau machen und Pflastern. Hat sich aber als falsch erwiesen, denen ist die Baustelle auch zu banal, und die verlangen höhere Preise als die Pflasterer bisher. Ein Baggerunternehmen wollte 2500 € dafür haben, die 2x2 m große Grube aufzumachen und zu verfüllen. Und dabei kann ja sogar ein Teil des Abrissmaterials genutzt werden, um zu Verfüllen. Vielleicht erweitere ich mal meine Suche und beziehe Natursteinverleger mit ein, gute Idee.
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #12 am: 16. August 2022, 01:06:53 »

Wir bekommen aktuell gerade gepflastert.

Fläche 32qm
Fester Lehmschotter auskoffern (40cm) und entsorgen
Kies/Splittfüllung
Pflastersteine besorgen,verlegen (Eillenbogenmuster)  (einfacher Betonstein, 8cm stark)

Kostenvoranschlag (mündlich) im September '21  bei 4000€

Bei Ankündigung des Baubeginns gleich eine neue Vorabberechnung: jetzt 5000€

Bei der Auskofferung stieß man auf einen undichten Regenwasserabfluß,sowie einen  abgesackten Kanalanschluß. Beides mußte erneuert werden: 6m Rohr neu verlegen und einen neuen Schacht aus Kuststoff setzen.
Zusätzliche Kosten 1200€



Das Verfüllen der Sickergrube bei Dir ist sicher notwendig, allerdings würde das hier nicht soviel kosten.
ich schätze mal so um die 500€

Zitat
Und wenn ich‘s vorab einigermaßen verbindlich will, wirds auch teurer.

das habe ich auch von zwei Handwerkern zu hören bekommen.
Das Material (auch Kies und Splitt) wird nach Tagespreis gehandelt. Und der ist momentan im Steigen, sagte man uns.Das klang für mich nach Geldmache. Isso.

Unser Pflasterer hat einen günstigen Kaufzeitpunkt abgewartet und danach den Baubeginn geplant. Fand ich schon ganz ordentlich.

Zitat
...und auf eine offizielle Rechnung verzichte und das Risiko eingehe, dass dann alles doch plötzlich sehr viel teurer wird.

Das hat ein G'schmäckle...finde ich reichlich unseriös. Besonders das "ohne Rechnung"
Da würde ich mich notfalls bei der Innung erkundigen, ob das heutzutage so üblich ist? :-\

Zitat
ich warte lieber ab und suche weiter

Das hätte ich auch getan.
Hast Du mal eine Anfrage bei My H*mmer geschaltet?
Da kommen auch ein paar Angebote, nur bei den gaanz günstigen habe ich gleich Abstand genommen.Und ins Impressum geschaut, wer denn da anbietet.

Schlußendlich war unser örtlicher GaLa Bauer der vernünftigste. Und Mehrkosten können immer mal entstehen. Und er hat sich mit mir (auch Frau) auf Augenhöhe unterhalten.

Und wer Dich von vornherein als Kunde nicht ernst nimmt, der will oft auch nur Reibach machen.

Da Du die Pflastersteine schon vor Ort hast, entgeht dem Handwerker die Marge, die für ihn drin gewesen wäre, wenn er Dir das Material besorgt hätte.
Also wird bei den restlichen Arbeiten gut draufgeschlagen.
Das scheint so üblich zu sein- bei vielen, nicht allen.

Die Kunst ist, den richtigen Handwerker heraus zu picken und das kann manchmal dauern.  ;)

Nicht aufgeben... ;)



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Loni

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LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #13 am: 16. August 2022, 01:20:30 »

Dieses mansplainingproblem  kenne ich auch. Und es ist leider Realität und keine Einbildung.
Ja, exakt so ergeht es mir hier nun auch. In der Stadt kannte ich das tatsächlich nicht, da habe meist ich mich um Handwerker gekümmert, bei den wenigen Dingen, die wir haben machen lassen. Mein Mann war Tischler und Trockenbauer, mein Vater Maler, ich selbst lege Fliesen und mache auch Maler- und Holzarbeiten, gut genug, dass selbst die Handwerker regelmäßig ungläubig gucken.

Dann haben wir das Haus hier in der Eifel gekauft und schnell wurde klar, hier läuft das anders. Wenn ich, so wie früher auch, die Firmen anrief, gab es zig Rückfragen, langes Drumherumreden, Weigerung Preise zu nennen, oder absurd hohe Preise. Testweise haben wir dann mal meinen Mann anrufen lassen, ohne zu erwähnen, dass man vorher schon mit mir gesprochen hatte, und es war überraschend, wie anders sofort reagiert wurde. Keine blöden Fragen, keine Terminverschiebungen, alles kurz und knackig und überraschend niedrige Preise gegenüber denen, die man mir genannt hatte. Da es meinem Mann aber aufgrund seiner Arbeitszeiten meist nicht möglich war, tagsüber hinter Handwerkern herzutelefonieren, und sie mit mir einfach nicht „verhandelten“ oder nur gegen heimlichen Aufpreis, komplizierte das unsere Bauphase ungemein.
Mein Mann hatte im Januar 2021 noch Angebote eingeholt, für Verputzarbeiten am Haus und eben das Pflastern. Diese Angebote unterschieden sich alle kaum voneinander. Im April 2021 ist er verstorben. Ich hatte dann lange nicht die Kraft, mich um irgendetwas zu kümmern, was nicht unbedingt wichtig war, aber als ich im Januar diesen Jahres da ansetzen wollte, wo wir vor seiner Krankheit aufgehört hatten, bin ich aus allen Wolken gefallen, wie sehr sich die von mir eingeholten Angebote von dem unterschieden, was man ihm gesagt hatte. Das Verputzen der Hauswand sollte plötzlich 7.400 € statt 4.000 € kosten, bei der gleichen Firma, gleiche Leistung. Als ich mich auf das Angebot berief, dass man meinem Mann gemacht hatte, hieß es plötzlich, da hätte jemand im Büro dann wohl einen Fehler gemacht. Nur das vorher ALLE Angebote im Preisbereich 3.600 bis 4.200 € gewesen waren. Nun lagen Sie überall extrem darüber. Als Argument kam dann natürlich auch häufig Corona, von Inflation war ja noch gar nicht groß die Rede, immer eine tolle Ausrede, um Zweifler mundtot zu machen.

Dann habe ich einen Bekannten, der zu Besuch war um mir am Auto etwas zu reparieren, gebeten hier zu sein, als wieder einmal Handwerker kamen, um die Baustelle anzuschauen und ein Angebot zu machen. Er hat getan, als wäre er der Hausherr und sie in Arbeitskluft empfangen. Und siehe da… plötzlich waren die Arbeiten wieder deutlich günstiger machbar, als zu dem Preis, den man mir vorab schätzungsweise gesagt hatte. Ich wünschte, das wäre tatsächlich alles Einbildung, aber man hat es mit hier im Dorf mehrfach bestätigt, dass es in der Regel traurige Wahrheit ist, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt.
« Letzte Änderung: 16. August 2022, 01:23:31 von LissArd »
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #14 am: 16. August 2022, 01:28:18 »

Es schaut so aus, als ob Du Dir auf jeden Fall jemanden (männlich)  suchen solltest, der für Dich das alles regelt.

Schade, daß es so viele Handwerker gibt, die so mit weiblichen Kunden umgehen.

Ich habe diese hier schon ausgesiebt.  ;D
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