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|20|12|Man darf am Wetter nie verzweifeln, solange noch ein blauer Fleck am Himmel steht. (Arthur Schopenhauer)

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Autor Thema: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?  (Gelesen 8870 mal)

LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #15 am: 16. August 2022, 01:29:27 »

Wir bekommen aktuell gerade gepflastert.

Fläche 32qm
Fester Lehmschotter auskoffern (40cm) und entsorgen
Kies/Splittfüllung
Pflastersteine besorgen,verlegen (Eillenbogenmuster)  (einfacher Betonstein, 8cm stark)
Kostenvoranschlag (mündlich) im September '21  bei 4000€
Bei Ankündigung des Baubeginns gleich eine neue Vorabberechnung: jetzt 5000€
Bei der Auskofferung stieß man auf einen undichten Regenwasserabfluß,sowie einen  abgesackten Kanalanschluß. Beides mußte erneuert werden: 6m Rohr neu verlegen und einen neuen Schacht aus Kuststoff setzen.
Zusätzliche Kosten 1200€

Das Verfüllen der Sickergrube bei Dir ist sicher notwendig, allerdings würde das hier nicht soviel kosten.
ich schätze mal so um die 500€

Zitat
Und wenn ich‘s vorab einigermaßen verbindlich will, wirds auch teurer.

das habe ich auch von zwei Handwerkern zu hören bekommen.
Das Material (auch Kies und Splitt) wird nach Tagespreis gehandelt. Und der ist momentan im Steigen, sagte man uns.Das klang für mich nach Geldmache. Isso.

Unser Pflasterer hat einen günstigen Kaufzeitpunkt abgewartet und danach den Baubeginn geplant. Fand ich schon ganz ordentlich.

Zitat
...und auf eine offizielle Rechnung verzichte und das Risiko eingehe, dass dann alles doch plötzlich sehr viel teurer wird.

Das hat ein G'schmäckle...finde ich reichlich unseriös. Besonders das "ohne Rechnung"
Da würde ich mich notfalls bei der Innung erkundigen, ob das heutzutage so üblich ist? :-\

Zitat
ich warte lieber ab und suche weiter

Das hätte ich auch getan.
Hast Du mal eine Anfrage bei My H*mmer geschaltet?
Da kommen auch ein paar Angebote, nur bei den gaanz günstigen habe ich gleich Abstand genommen.Und ins Impressum geschaut, wer denn da anbietet.

Schlußendlich war unser örtlicher GaLa Bauer der vernünftigste. Und Mehrkosten können immer mal entstehen. Und er hat sich mit mir (auch Frau) auf Augenhöhe unterhalten.

Und wer Dich von vornherein als Kunde nicht ernst nimmt, der will oft auch nur Reibach machen.

Da Du die Pflastersteine schon vor Ort hast, entgeht dem Handwerker die Marge, die für ihn drin gewesen wäre, wenn er Dir das Material besorgt hätte.
Also wird bei den restlichen Arbeiten gut draufgeschlagen.
Das scheint so üblich zu sein- bei vielen, nicht allen.

Die Kunst ist, den richtigen Handwerker heraus zu picken und das kann manchmal dauern.  ;)

Nicht aufgeben... ;)
Danke für deine Ausführungen, lonicera. Da kann ich schon so einiges für mich raus ableiten und habe zumindest etwas Vergleichsmöglichkeit. Bei myHammer habe ich mich nun such einmal angemeldet und den Auftrag dort eingestellt, mal schauen was passiert.
Einerseits will ich‘s nun endlich gerne fertig haben, auch weil alles immer noch teurer wird, will aber auch kein doofes Gefühl im Bauch haben, wenn mir die Anbieter unehrlich vorkommen.
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»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse

Bastelkönig

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #16 am: 16. August 2022, 01:34:48 »

Hallo LissArd,

35 qm für 5000 € waren hier in Berlin schon weit vor Corona ein absolutes
Schnäppchen. Wir hatten auch lange einen Handwerksbetrieb gesucht, der unsere
Einfahrt neu pflastert. Und dann hatten wir so einen Flyer vor 4 Jahren im Briefkasten
und da habe ich angerufen.  Kaum eine Stunde später war schon jemand hier und
2 Stunden später wurde mit einem zweiten „Mitarbeiter“ der Auftrag perfekt.
22 qm für 5000 €. Wir sollten auch noch ein Angebot bekommen und die Arbeiten
werden am nächsten Morgen beginnen. Wir sollten schon mal das Auto wegräumen.
Angebot gab es nicht, aber am nächsten Morgen waren vier Mitarbeiter da und
legten sofort los. Und nach drei Tagen war alles fertig und wirklich bis heute schön.
Man bestand dann aber auf Bargeld mit erheblichem Nachdruck. Die Firma gibt es
auch gar nicht unter der Adresse und eine Rechnung haben wir auch nicht
bekommen. Die Arbeiter waren alle aus Polen und haben den Job gut gemacht.
Auch der Chef kam am letzten Tag vorbei, im weißen Hemd mit Stickerei, Goldkette
und goldenen Ringen. Also … Das Auto sah auch sehr nobel aus und er hatte
natürlich einen Fahrer.
Gibt es noch seriöse Anbieter?

Viele Grüße
Klaus
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Es ist viel schöner, von einer schnurrenden Katze geweckt zu werden als von einem Wecker.

lonicera 66

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #17 am: 16. August 2022, 01:36:35 »

Meine Suchanzeige hat mir sehr geholfen, mal zu vergleichen.
Und die Anbieter wissen dann ja nicht, wer hinter dem Gesuch steckt. ;)

Suche ruhig auch mal in etwas größeren Städten in Deiner Nähe. Da könnte es schon wieder ganz anders sein.
Ich habe seinerzeit im Umkreis von ca. 100Km gesucht.
Auch jenseits der niedersächsischen Landesgrenze (wir sind nur ein paar Km von Thüringen entfernt) das macht schon preislich was aus.
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liebe Grüße
Loni

Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"

Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.

AndreasR

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #18 am: 16. August 2022, 01:39:19 »

Mein Bruder hatte sich vor ca. 15 Jahren auch mit einem Handwerksbetrieb selbständig gemacht, er hatte gerade seinen Meister gemacht, als der Seniorchef des Unternehmens überraschend verstarb und der Junior das Unternehmen an die Wand fuhr. Ich arbeitete damals im Büro von meinem Bruder, die Firma lief gut, wir konnten viele Altkunden übernehmen und hatten reichlich Aufträge. Schon damals ging es mit dem Bauboom los, der bis heute anhält, und schon vor 10 Jahren war es schwierig, neue Mitarbeiter zu finden. Es kündigten einige Mitarbeiter, um im Rhein-Main-Gebiet einen besser bezahlten Job anzunehmen (hier auf dem Land war es halt schwierig, entsprechende Löhne zu zahlen), und der frisch ausgelernte Azubi ging sogar gleich in die Schweiz. Letztendlich musst mein Bruder seinen Betrieb wieder schließen, weil es einfach nicht möglich war, ohne Fachkräfte alles selbst zu machen. Wir waren damals nicht unverschämt mit den Preisen, und natürlich sollte die Arbeit qualitativ hochwertig sein, trotz hohem Kostendruck aus allen Richtungen.

Von daher habe ich ein wenig Einblick in die Preisgestaltung von Handwerksbetrieben, und wenn man eigentlich schon genügend Aufträge hat, macht man die Angebote - gerade solche für Privatpersonen, aber auch Ausschreibungen - absichtlich so teuer, dass man den Auftrag eben nicht bekommt. Es ist immer aufwändig, ein wirklich angemessenes Angebot zu erstellen, und logischerweise will man seine Arbeitszeit nicht damit verschwenden, wenn man an dem Auftrag ohnehin nicht sehr interessiert ist. Im Handwerk haben wir leider seit etlichen Jahren das Problem, dass ein extremer Fachkräftemangel herrscht, aber gleichzeitig kann man - zumindest auf dem Land - auch nicht die Löhne bieten, welche die Arbeit für viele Interessenten attraktiv machen würde. Man kann sich seine Kundschaft also aussuchen, und pickt sich diejenigen heraus, die den meisten Profit beim geringstmöglichen Aufwand versprechen.

Meistens gibt es einen festen Kundenstamm, den man vorrangig bedient, im Bereich GaLaBau vermutlich Generalunternehmer, die Pflasterarbeiten und dergleichen bei Neubauten an Subunternehmer vergeben. Es ist ja leicht einzusehen, dass auf einer großen Baustelle, wo die Bagger ohnehin schon großflächig "Tabula rasa" gemacht haben, mit geringerem Aufwand gepflastert werden kann als bei privaten Interessenten, wo noch x Sonderwünsche zu beachten sind, wo man sich selbst um Entsorgung usw. kümmern muss etc. Mag sein, dass es gerade auf dem Land auch noch vorkommen kann, dass vermeintlich unbedarfte Kunden (insbesondere Kundinnen) gerne über den Tisch gezogen werden, weil sie halt niemand anderen finden, der diese Arbeiten machen kann. Mag sein, dass das manchmal Absicht ist, aber oft ist es auch einfach nur pur "Notwehr", weil die Firma solche Aufträge halt lieber erst gar nicht annehmen will.

Leider habe ich keine Erfahrungswerte, um einschätzen zu können, ob die von Dir genannten Angebote wenigstens halbwegs realistisch sind. Es ist aber Fakt, dass der Preis für Baumaterialien im Moment gerade durch die Decke geht, und dass selbst seriöse Unternehmen vermutlich nicht hinterherkommen, vernünftige Angebote zu kalkulieren. "Tagespreise" hin oder her, in der Vergangenheit konnte man die Preise für Material mit ein wenig Erfahrung recht gut abschätzen, heute funktioniert das einfach nicht mehr, auch bei vermeintlich simplen Dingen wie einer LKW-Ladung Schotter, für die ein Baustoffhändler noch nicht einmal vernünftig die Transportkosten kalkulieren kann, weil der Dieselpreis innerhalb weniger Wochen um 20 bis 30% schwanken kann. Letztendlich kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, hier am Haus die meisten derartigen Arbeiten selbst in die Hand genommen zu haben, weil ich mir externe Handwerker für solche Dinge schlicht und einfach nicht leisten kann...
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LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #19 am: 16. August 2022, 01:41:12 »

Es schaut so aus, als ob Du Dir auf jeden Fall jemanden (männlich)  suchen solltest, der für Dich das alles regelt.
Leider wohnen Familie und Freunde fast 300 km entfernt. Hier im Dorf habe ich seit wir 2019 ganz hierher gezogen sind keinen sonderlichen Anschluss gefunden, und seit ich alleine bin ist es eher noch schwieriger. Ich brauche wohl einen Plan B. Mal sehen, ob ich im Freundeskreis zumindest jemanden finde, der vorab die Telefonate übernimmt. Aber spätestens bei den Ortsterminen wird‘s schwierig. Manchmal frustriert mich das alles so, dass ich am liebsten alles hinschmeißen und zurück in die Stadt gehen würde. Aber in Haus und Garten stecken 20 Jahre Arbeit und Herzblut und so viele Erinnerungen… deshalb hoffe ich, dass ich letztendlich alle Pläne doch noch halbwegs so umgesetzt bekomme, wie ich es mit meinem Mann erträumt hatte.
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #20 am: 16. August 2022, 01:49:01 »

Vielen Dank, Andreas, das ist sehr interessant zu lesen und bietet tatsächlich einmal die Möglichkeit, die Situation aus der anderen Perspektive zu betrachten und etwas unvoreingenommener zu sehen. Sicher ist es wirklich oft so, dass gezielt überhöhte Preise veranschlagt werden, in der Hoffnung dass der Kunde dann abspringt, egal ob Mann oder Frau, einfach aus den von dir genannten Gründen, da bin ich überzeugt.
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #21 am: 16. August 2022, 02:25:28 »

Hallo LissArd,

35 qm für 5000 € waren hier in Berlin schon weit vor Corona ein absolutes
Schnäppchen. Wir hatten auch lange einen Handwerksbetrieb gesucht, der unsere
Einfahrt neu pflastert. Und dann hatten wir so einen Flyer vor 4 Jahren im Briefkasten
und da habe ich angerufen.  Kaum eine Stunde später war schon jemand hier und
2 Stunden später wurde mit einem zweiten „Mitarbeiter“ der Auftrag perfekt.
22 qm für 5000 €. Wir sollten auch noch ein Angebot bekommen und die Arbeiten
werden am nächsten Morgen beginnen. Wir sollten schon mal das Auto wegräumen.
Angebot gab es nicht, aber am nächsten Morgen waren vier Mitarbeiter da und
legten sofort los. Und nach drei Tagen war alles fertig und wirklich bis heute schön…
Viele Grüße
Klaus
Du hast schon recht, seriös ist relativ, letztendlich muss die Arbeit einfach gut und möglichst langfristig mängelfrei erledigt werden, dann ist ein etwas höherer Preis schon okay, wenn’s problemlos abgelaufen ist.
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Querkopf

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #22 am: 16. August 2022, 02:49:08 »

... blieben drei Firmen, die mir ein Angebot gemacht haben, aber immer nur mündlich. Es heißt dann stets, schriftlich ist Aufwand, das wird dann teurer.  Und wenn ich mich nicht schnell entscheide, wirds auch teurer, und dann gehts auch erst wieder im neuen Jahr. Und wenn ich‘s vorab einigermaßen verbindlich will, wirds auch teurer. „Bezahlbar“ wird’s eigentlich nur, wenn ich mich sofort und ohne schriftlich irgendwas in der Hand zu haben ganz schnell entscheide und auf eine offizielle Rechnung verzichte und das Risiko eingehe, dass dann alles doch plötzlich sehr viel teurer wird. ...
Auf eine offizielle Rechnung verzichten (von vornherein!), geht gar nicht, denn dann wird's kritisch mit der Gewährleistung, falls du was reklamieren musst.
Ohne schriftliches Angebot geht nur dann, wenn man den Handwerker kennt und ihm vertrauen kann. Doch das sind absolute Ausnahmen. Ich kenne jemanden, der sich die Arbeit mit schriftlichen Angeboten nicht mehr machen mag (vor allem, wenn nicht sicher ist, ob der Auftrag dann auch kommt) - aber ich weiß, dass seine mündlichen Kosten-Aussagen verlässlich sind und dass er fair kalkuliert. So geht das. Aber nur so. Normalerweise ließe ich mich darauf nicht ein.

Was Bau-Gewerke angeht, ist freilich seit einiger Zeit nicht mehr viel normal... Zu (Material-)Kosten, die durch die Decke gehen, hat Andreas ja schon was geschrieben (habe ich kürzlich wieder bestätigt bekommen von meinem Dachdecker-Nachbarn, der seriös ist bis zum Anschlag und dennoch seit gut einem Jahr seinen Kunden keine verbindlichen Angebote mehr machen kann, er ist todunglücklich darüber). Die Folgen der Flut im vorigen Juli haben das Problem noch verschärft, so weit von deiner Region - Südeifel - sind Ahr, Kyll etc. ja nicht.
Was du berichtest von den Firmen, von denen du Angebote bekamst, klingt nach "Vorsicht-Kunde-droht-mit-Auftrag"-Aussagen. Nach Abwehr-Angeboten, die man irgendwie ins Blaue hinein macht, wenn man einen Auftrag lieber nicht haben will. Und, ja, Kleinaufträge von Privat sind in aller Regel weniger profitabel als große Serienarbeiten für große Auftraggeber.

Hilft dir nicht weiter, klar.

Helfen könnte, es über Empfehlungen zu versuchen. Rumfragen in der Nachbarschaft: Wer hat bei ähnlichen Arbeiten gute Erfahrungen gemacht mit einer Firma? Oder vielleicht kennst du Architekten, die du nach einer verlässlichen Firma fragen könntest? Oder, falls du bei vorherigen Sachen einen Handwerker kennengelernt hast, den du gut fandest und vertrauenswürdig: Wen würde der für einen Job wie deinen engagieren? Mit Handwerker-Empfehlungen von Handwerkern bin ich mehrfach gut gefahren. (Hat aber wohl auch deshalb funktioniert, weil's immer um lokale Betriebe ging, und die wissen, wie wichtig lokale Reputation ist. Du schreibst, es gebe bei dir im Ort kaum Handwerker, das erschwert's...)

Noch eine Möglichkeit, da ist aber offen, ob sie - in Summe - Kosten spart: einen Architekten zwischenschalten, auch wenn du den gar nicht brauchst. Damit könntest du das Mansplaining-Ding (unsäglich!!) ausschalten, dir Stress sparen und einen vernünftigen Preis kriegen. Du hättest ihm dann freilich ein Honorar für Ausschreibung etc. extra zu zahlen. Rechenexempel. (Und natürlich auch da die Frage, ob ein Archi einen kleinen Auftrag übernimmt und den gut abwickelt - bei Architektens boomt es auch.)

Und: Im Zweifelsfall lieber warten und weitersuchen, bis du jemanden findest, bei dem du kein fieses Grummeln im Bauch kriegst. Ist ja nicht so, dass dein Haus zusammenbräche, wenn die Pflasterei noch dauert :). Wenn du dir Zeit nimmst, klappt's bestimmt - toitoitoi!
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)

LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #23 am: 16. August 2022, 08:45:17 »

Danke Querkopf, das entspricht auch meinem Bauchgefühl. Ich werden die vorliegenden Aufträge, bzw den „günstigen“ Auftrag nicht annehmen und erst einmal weitersuchen. Stimmt, als ich deinen Text las, fiel mir ein, dass der ehemalige Nachbar vor seiner Rente Bauingenieur war. Ich werde mal versuchen ihn telefonisch aufzuspüren und um Rat zu fragen.
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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #24 am: 16. August 2022, 11:17:02 »

Suche ruhig auch mal in etwas größeren Städten in Deiner Nähe. Da könnte es schon wieder ganz anders sein.
Ich habe seinerzeit im Umkreis von ca. 100Km gesucht.
Auch jenseits der niedersächsischen Landesgrenze (wir sind nur ein paar Km von Thüringen entfernt) das macht schon preislich was aus.
Spontan hätte ich eher gedacht, von je weiter die kommen, desto teurer wirds, wegen der Anfahrt? Deshalb hatte ich bisher gezielt nur im Umkreis gesucht. Gibt es denn tatsächlich Firmen, die einem vorab zumindest ein grob kalkuliertes Angebot machen, ohne vorher gucken zu kommen? Ist hier noch nie vorgekommen, es läuft immer so, dass die sofort nach der Telefonnummer fragen und dann einen Termin vor Ort zur Baustellenbesichtigung machen. Weder stellen sie vorab viele Fragen, noch wollen Sie irgendwelche Fotos oder Details, außer Quadratmeter und was gemacht werden soll. Das war hier schon immer so, kenne ich aus dem Ruhrgebiet auch anders, da kamen die nur raus, wenn sie ernsthaft interessiert waren, den Auftrag anzunehmen.
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riegelrot

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #25 am: 16. August 2022, 11:56:04 »

Auch ich wohne mehr oder weniger auf dem Land und die Probleme kommen mir ganz bekannt vor! Ich bin zwar nicht alleinstehend, aber mein Mann kümmert sich sehr wenig um Haus, Garten & Co. Er überlasst das (zum Glück??) lieber mir. Also hole ich auch Angebote o.ä. ein. Obwohl ich den Handwerkern sofort klar mache, dass sie es hier mit mir und zwar nur mit mir zu tun haben, fällt öfters sie Bemerkung: "Also dann besprechen Sie das mal mit Ihrem Mann und dann höre ich" ;D ;D

Zu den Kosten. Auch wir mussten hier im Frühjahr die Terrasse und Teile der Pflasterung neu machen. Darüber habe ich im Forum berichtet. Ich habe 6 Firmen um ein Angebot bemüht, 5 deutsche Firmen hatten Null Lust, obwohl es sich hier wahrhaftig nicht um einen Kleinauftrag handelte. Ja, alle waren aus der Nähe, eine sogar eine Strasse weiter und sie waren auch alle hier. Aber sie hätten das ganze Material durch die Garage schleppen müssen, die Armen und das war ihnen natürlich nicht zuzumuten, obwohl die schweren Terrassenplatten längst im Garten gelagert waren. Also kam von denen kein Angebot.
Dann hat sich eine türkische Firma gemeldet, empfohlen durch den Baustoffhändler, wo ich Steine ausgesucht hatte und diese Firma war absolut klasse. War sofort interessiert. Der Chef war 3 x hier, obwohl die Firma 20 km von hier weg ist. 1x erst einmal alles anschauen, aufmessen, Angebot. Angebot vor Ort besprechen. Dann kurz vor den Arbeiten noch einmal genau aufmessen und mit mir das endgültige Gewerk besprechen. Sofort habe ich dem Chef deutlich gemacht, dass er es hier mit mir, einer Frau zu tun hat. Das war dann okay für ihn. Seine Mitarbeiter hatten damit genauso wenig Probleme.

Zur Preisgestaltung: 22 qm Terrasse mit bauseitig vorhandenen Platten belegen. D.h. 1 m höherliegende Terrasse auffüllen (viel, denn die war ziemlich versackt), verdichten, Splitt, ausfügen. 3.400 EUR = 155 EUR/qm, wie gesagt ohne die Keramikplatten. Nur der Arbeitslohn und das  Material ohne Platten. Extra dazu kamen noch Kosten für die Spezialverfugung, 2 Eimer à EUR 90,00. Die Platten haben etwa 80 EUR/qm gekostet, also der Gesamtpreis einschl. allem pro qm wäre etwa 242 EUR pro qm.
Dann die Natursteinpflasterung mit Granitsteinen, ebenfalls bauseitig vorhanden. Wie oben inkl. Sand, etc. auch 155,00 EUR per qm, alles offiziell auf Rechnung. Viele berechnen ja auch noch eine Anfahrtpauschale. Das hat er nicht. Das war schon im Preis drinnen.
Bekannte haben über MyHammer eine polnische Firma gefunden und waren damit auch sehr zufrieden.
Ich wünsche dir Stärke, vor allem wehre dich als Frau!
« Letzte Änderung: 16. August 2022, 12:07:06 von riegelrot »
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Hyla

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #26 am: 16. August 2022, 12:41:18 »

Ich glaube, wegen des Problems mit den männlichen Handwerkern und Dienstleistern kann man einen eigenen Thread aufmachen.  ::)

Bei Läden kann man auch Suchanzeigen aufhängen. Bei mir wäre das vor allem Raiffeisen, aber auch große Kaufhäuser. Wer dann anruft, hat wenigstens wirklich Interesse.
Bei uns auf dem Land machen solche Arbeiten meist Ausländer oder ausländische Unternehmen. Die DSL-Leitung unterm Fußweg mußte auf unserer Straße komplett erneuert werden. Das waren dann Italiener, die in unglaublicher Geschwindigkeit aufgerissen und wieder gepflastert haben. Das Dorf war schwer begeistert!  :o
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Microcitrus

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #27 am: 16. August 2022, 14:43:19 »

Du solltest die Arbeiten Baggerung und Betonentsorgung von den Pflasterarbeiten trennen.

Die Pflasterer vergeben das an einen Subunternehmer weiter. Holen die Pflasterer von dem ein Angebot ein, dauert die Angebotslegung länger, das Angebot hat mehr Arbeitsaufwand,
der gescheut wird (darum trudelten weniger Angebote ein). Bei Arbeiten von Subunternehmern schlagen sie vielleicht 5% drauf,  das verteuert alles. Holen die Pflasterer kein Angebot ein sondern kalkulieren pi mal Daumen wird eine "Reserve" von 20% draufgeschlagen, macht auch alles teurer.

Baggerer oder Firmen für Erdarbeiten haben meistens Bagger und LKW im Fuhrpark. Frage bei Hausbauern der Umgebung herum,  wer den Kelleraushub rasch und zügig erledigt hat oder wer Probleme machte und wie der Auftrag vergeben wurde (schriftliches Angebot oder mündliche Vereinbarung und per Handschlag?). Baggerer müssen für schriftliche Angebote eine Schreibkraft zahlen, was in den Preis eingeht. Ich bin nach einer Besprechung im Büro des Baggerers mit einem Schmierzettel rausgegangen auf dem er mir handschriftlich Kubikmeter (für die Grube) und Endpreis notiert hatte und gut wars. Handschlag. Auftrag. 
« Letzte Änderung: 16. August 2022, 14:57:21 von Microcitrus »
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Microcitrus

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #28 am: 16. August 2022, 15:03:02 »

Schlimmstenfalls machst du nur Gehflächen mit Klinker und Fahrflächen mit Asphalt. Kann auch schön sein.
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LissArd

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Re: Pflasterarbeiten… werde ich gerade über‘s Ohr gehauen?
« Antwort #29 am: 16. August 2022, 16:42:46 »

@Riegelrot: Danke für Deine Erfahrungen und die Übersicht über vergleichbare Kosten. Da scheinen mir die hier anhand der Angebote errechneten Kosten pro Quadratmeter teils doch nicht soooo überzogen. Ich hatte mich zuvor anhand der diversen Preisübersichts-Portale für Handwerkerleistungen im Internet orientiert, aber die scheinen ja komplett an der Realität vorbeizugehen, die Preise sind für fast alle gelisteten Dienstleistungen VIEL niedriger angesetzt als im Alltag von den Firmen kalkuliert wird, selbst wenn "Handwerkerkosten 2022" in der Überschrift steht.

Auch der Tipp mit den ausländischen Firmen ist interessant. Ich muss gestehen, dass ich auf einige Anfragen, die in sehr grauseligem Deutsch und teils etwas "holperig" formuliert waren, gar nicht geantwortet hatte... aber Grammatik und Rechtschreibung sagen ja nicht unbedingt etwas über die handwerklichen Qualitäten aus. Wobei es hier in erster Linie Russen und andere Osteuropäer gibt, und die sind überwiegend sogar teurer als die deutschen Handwerker, wie ich bei anderen Gewerken bereits feststellen musste. Polnische und türkische Handwerker kenne ich hier kaum im Umkreis, aber eventuell kommen die dann ja auch von weiter weg, das scheint ja gar nicht unüblich zu sein.
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