Tja, der Steinsetzer bekommt auf seiner Lohnabrechnung vielleicht 14,- € pro Stunde, aber das Unternehmen muss ja noch zusätzlich Sozialabgaben abführen und die allgemeinen Kosten für das Gewerbe auf den Lohn draufschlagen. In Gartenentwicklers Beispiel hat das Unternehmen wohl einen Stundensatz von 60,- € kalkuliert, und jeder, der mal sein Auto in die Werkstatt gebracht hat, wird bemerkt haben, dass die ganz ähnliche Stundensätze verlangen. Es sind ja nicht nur die reinen Personalkosten, sondern auch Beiträge für Haftpflichtversicherung, Berufsgenossenschaft, Handwerkskammer, Verwaltungskosten, der Kostenaufwand für Angebots- und Rechnungserstellung (also die Bürokosten), Investitions- und Betriebskosten für das Firmengebäude, Kosten für Fuhrpark und Werkzeuge und und und.
Das ist alles verdammt viel Geld, was man als Unternehmer für den laufenden Betrieb ausgeben muss, und ein bisschen Gewinn muss ja auch irgendwo noch hängenbleiben. Die genannten "Maschinenkosten" beinhalten den Kraftstoff und die Wartung der Maschinen sowie ggf. Gebühren für Miete oder Leasing. Das Material selbst ist dazu im Vergleich gar nicht mal so teuer, wenngleich die Preise wie gesagt in der letzten Zeit ordentlich angezogen haben. Natürlich sind die Bautrupps aus Polen billiger, denn die arbeiten in aller Regel zwar nicht schlechter, aber es fallen viele der vorgenannten Kosten weg, weil das Lohnniveau in Polen halt viel niedriger ist, ebenso Sozialabgaben, Verwaltungskosten und Co. Und wenn man dann auch noch "bar auf die Hand" zahlt, geht dem deutschen Staat halt noch die Umsatzsteuer (die der Unternehmer abführen müsste) flöten. Wir als Privatpersonen zahlen diese Umsatzsteuer als "Mehrwertsteuer", anderer Name, aber technisch gesehen mehr oder weniger das gleiche.
Mit Selbermachen, Nachbarschaftshilfe usw. kann man auf jeden Fall eine ganze Menge Geld einsparen, Pflastern an sich ist jetzt auch kein Hexenwerk, die eigentliche Arbeit ist das Vorbereiten der Fläche, also das Abreißen von vorhandenen Bodenbelägen sowie deren Entsorgung, das Verfüllen von Löchern usw. Hier ist es wahrscheinlich in der Tat billiger, eine entsprechende Firma mit Bagger und LKW zu beauftragen, die einem dann ein ebenes Schotterbett herstellen, und den Rest macht man mit Hilfe von Nachbarn, Freunden und Bekannten dann selbst. Anleitungen dazu gibt's zuhauf im Internet, bei YouTube und Co. Das Setzen von Randsteinen kann ggf. etwas kniffelig sein, weil man genau arbeiten muss, aber die Pflastersteine setzen ist dann eigentlich nur noch das Sahnehäubchen. Ich habe das nun schon öfter zusammen mit meinem Vater und meinen Bruder gemacht, und das Ergebnis ist von einer professionellen Firma kaum zu unterscheiden.