Regensburg / Oberpfalz ist von der
Dürre / Klimawandel so betroffen wie die meisten Gegenden Deutschlands, jedoch
regnet es im Sommer ausgiebig und zuverlässig (das Gegenteil von Sommertrockenheit): Da gedeihen einige Sorten, die woanders Probleme machen. Nach der Bodenkarte liegt Regensburg auf guter löss- und kalkhaltiger Braunerde, wozu die Beschreibung des Fragestellers "sehr lehmhaltig" passt. Da geht doch einiges!
Wenns' ums' Lagern geht, würde ich stets den Selbstversorger-Lagerapfel schlechthin in Erwägung ziehen: Ontario. Er muss lagern, denn er schmeckt erst ab Jan/Feb lecker. Dann lagert er so lange wie kaum ein anderer Apfel. Bei mir auf der Balkon-Schattenecke wirds' ab Mai zu warm.
Parkers Pepping habe ich selber: edel,
der Lederapfel für den Garten, nach dem sogar
Feinschmecker-Straßen benannt sind! gedeiht fast überall, auch in schwierigen Lagen (bei mir heiß und trocken); zäh aber langsam, sehr schwachwüchsig (ein kleiner Baum), weshalb er auf Sämling gezogen werden sollte.
Die Kasseler Renette habe ich auch, ich bin ein großer Fan, aber sie kommt - ebenso wie die Kanadarenette -
nicht in Frage: soll nicht auf sehr lehmhaltigen Boden (zu feucht bis nass!) gepflanzt werden. Der mächtige Celler Dickstiel gedeiht auf humosen Sand, aber
nicht auf Lehm (ansonsten kann ich bestätigen, dass er nicht lange lagert, außer vielleicht in sehr kühlen Kellern?).
Wenn ich die
alte Sortenliste für die Oberpfalz (Trenkle 1912) durchsehe, dann fällt mir der
Adersleber Kalvill auf, ein Gravensteiner-Kind, das schwere Böden liebt. (Zwei weitere Spitzenschmecker dieser Liste, Harberts Renette und Ananasrenette, sind nicht mehr gesund, sie haben Pilzkrankheiten der Globalisierung, aber vielleicht käme es, besonders für die Harberts, auf einen Versuch am jeweiligen Standort in Luft und Sonne an?!
)
Den Stab über die Goldparmäne, länger als hundert Jahre der beliebteste Gartenbaum in halb Europa, würde ich nicht zu schnell brechen. Es stimmt, dass sie in
heißen Gegenden am Klimawandel zugrunde geht, aber z. B. bei meinen Eltern, in einer regenreichen, weniger heißen Mittelgebirgsgegend auf durchlässigem Lehm, gedeiht die köstliche Goldparmäne wie eh und je! Und lagert bis Dezember. (In der hiesigen Gegend stellt der
Breuhahn einen
Ersatz dar, ab September vom Baum genießbar, aber muss zur Lagerung
bis weit in den Oktober ausreifen, in voller Sonne bis Oktober am Baum hängen. Ich lagere ihn jedes Jahr 5-7 Monate lang, aber habe keine Ahnung, wie er sich auf Lehm verhält.)
Vielleicht solltest Du auch in der Nachbarschaft gucken und fragen, welche Sorten gedeihen und gut fruchten?!