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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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25. April 2024, 12:52:07
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?  (Gelesen 1502 mal)

Gecko1927

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Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« am: 26. August 2022, 21:03:54 »

Hallo zusammen,

habe erst versucht die Frage in einem bestehenden Zwetgschen Thread zu stellen, aber leider keinen gefunden.

Ich habe 7 Zwetgschenbäume im Garten. Genaue Sorten wusste mein Vater nicht mehr ("Hauszwetgsche und irgendweche frühen Sorten").
Dieses Jahr tragen sie allgemein eher schlecht. Aufgrund der vielen Bäume würde die Ernte für uns locker reichen. Leider ist der Ausschuss extrem hoch.
90% der Zwetschgen sind entweder:
- Oben angefressen und daher gammlig (Wespe?).
- Schimmlig (Monilia?)
- Haben einen Wurm innen (Wickler) oder sind anderweitig beschädigt und fallen vorzeitig runter.
Die Meinung meines Vaters dazu: "Wenn es viele Zwetschgen gibt, bleiben auch genug gute übrig". Ich kann mich mit dieser Einstellung nicht so ganz anfreunden.

Was ratet ihr mir? Um die Bäume mit einem Netz zu verhüllen sind die fast alle zu groß.
Manche sind nur 4m hoch, andere eher 8m.
Sollte ich eine neue, frühere Zwetschgensorte pflanzen oder habe ich da wieder die gleichen Probleme?
Oder muss ich jedes Problem für sich versuchen zu beheben?
Gegen den Wickler gibt es ja scheinbar kaum eine Lösung. Die Pheromonfallen werden nur als "Befallskontrolle" verkauft. Daher weiß ich nicht ob die den Wickler wirklich eindämmt.
Gegen Monilia hilft scheinbar eine resistentere Sorte und die Mumien entfernen.
Gegen Wespen hilft... nichts?

Oder muss ich einfach damit leben, dass ich nur 10% genießbare Zwetschgen am Baum habe?

Danke vorab!
« Letzte Änderung: 26. August 2022, 21:40:08 von Gecko1927 »
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obst

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Re: Zwetgschen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #1 am: 26. August 2022, 21:31:23 »

Gegen Wespen gibt es keine Hilfe. Aber meistens folgt auf ein wespenreiches Jahr nicht noch ein wespenreiches Jahr.

Gegen Monilia kann man in der Blüte spritzen.

Gegen den Wickler wird im Erwerbsanbau auch gespritzt.

Ich teile die Meinung Deines Vaters, dass man in normalen Jahren genug Zwetschen behält, wenn man mehrere Bäume hat, die auch noch ausreichend groß sind.

Das größte Problem bei Zwetschen ist bei uns der Spätfrost, der die gesamte Blüte mehr oder minder vernichten kann. Dieses Jahr hatten wir Glück. Die Bäume hängen brechend voll. Viele kommen aber bereits jetzt halbreif runter, da es zu trocken ist. Wir haben auch heute keinen Regen bekommen und es ist für die nächsten Tagen auch nichts in Aussicht. Darübr hinaus haben sie auch Monilia, die Menge der Wickler kann ich noch nicht abschätzen.

Wir gehen aber davon aus, dass es am Ende für uns reicht.
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cydorian

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Re: Zwetgschen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #2 am: 26. August 2022, 21:44:38 »

Lange Geschichte. So bis 2010 haben wir Riesenmengen geerntet, Eimerstapel um Eimer, massenhaft. Dann nur noch ein- zweimal. Ab etwa 2016 praktisch gar nichts mehr. Die Bomben waren einfach zu viel, zu oft, neue Katastrophen und verstärkte alte Katastrophen. Es bleibt immer nie was übrig. Auch dieses Jahr nicht. Totalausfall. In besseren Lagen mag das anders sein, aber hier sorgte die neu importiert Kirschessigfliege mal für Ende, sehr häufig die Spätfröste weil die Bäume drei Wochen früber blühen, zweimal eine extreme Trockenheit die die Früchte klein verschrumpeln liess, andere Schädlinge, einmal Extremregen zur Reife was die Früchte alle platzen liess, irgendwas war immer. Früher war das ganz anders, da bleibt immer was was zum ernten. Nicht immer viel, aber etwas. Vorbei.

Ich kann deine Erlebnissen also voll und ganz bestätigen und dir gratulieren, wenn du wenigstens 10% erntest. Meistens ist es bei uns Null. Von sehr vielen Bäumen. Ist am Ende und Lust ist nach endlosen Mühen nicht mehr da, sich gegen die neuen Verhältnisse mit Extremwetter und unbekämpfbaren Krankheiten zu stemmen.
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Secret Garden

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #3 am: 26. August 2022, 22:02:42 »

Bei mir sind Zwetschgen auch wieder ein Totalausfall, außer wenigen Früchten zum naschen. Hauptprobleme in diesem Jahr sind Wespen und Hornissen und die Trockenheit. Meinen Zwetschgenbaum habe ich gewässert, bei der unbewässerten Zwetschge im Elterngarten sind alle Früchte vorzeitig abgefallen.
.
Die Insekten haben sich inzwischen den Apfelbäumen zugewandt. Wespen gehen an beschädigte Äpfel, die Hornissen fressen auch intakte Früchte an, sogar jetzt im dunkeln brummen sie in den Obstbäumen. :-\
« Letzte Änderung: 26. August 2022, 22:04:58 von Secret Garden »
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Gecko1927

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #4 am: 26. August 2022, 22:13:19 »

Hm das hört sich ja alles teilweise noch schlimmer an als bei mir  :o

Die Wespen sind wirklich ein Ärgernis. Ab Boden fressen teilweise 3-4 Wespen an einer Frucht aber am Baum wird jede einzelnen erstmal angebissen. Die sollen erst fressen was am Boden liegt!!!  :P

Die Trockenheit ist bei uns auch spürbar, aber wir haben hier am Alpenrand zumindest 800mm Niederschlag dieses Jahr. Da träumen die meisten wohl nur davon.

Was machen denn die Obstbauern die Bio Obst erzeugen gegen diese Schädlinge?

Ich überlege jetzt ernsthaft ob ich die alten Zwetschgenbäume belasse und mir von jeder Obstart ein paar Buschbäume am Spalier ziehe und diese dann mit Netzen schütze.
Der Aufwand bei Halb- und Hochstamm ist einfach zu groß um diese zu schützen und man ist total der Witterung ausgeliefert.
Spritzen ist für mich keine Option, da kann ich mir das Obst auch kaufen.
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Microcitrus

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #5 am: 26. August 2022, 23:08:48 »

Variante 1: Ein Hühnergehege drunter bauen,  die Schädlinge überwintern im Boden und werden von den Hühnern aufgepickt. Abgefallene Fruchtmumien zusammenrecheln und entsorgen. Auch unter Kirschbäumen.

Variante 2: Die guten alten Hausmittelchen: Leimring und
Wellpappestreifen
.
« Letzte Änderung: 26. August 2022, 23:10:22 von Microcitrus »
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cydorian

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #6 am: 26. August 2022, 23:13:28 »

Bin nicht sicher, inwieweit man überhaupt noch gegensteuern kann. Immer neue Katastrophen kommen fast im Jahrestakt. Die Kirschessigfliege war z.B. ein anhaltend brutaler Schlag und die bleibt. Japankäfer, Waschbären, es kommt immer was hinzu. Ich hab mehr ein Eindruck, der Obstbau ist gründlich gegen die Wand gefahren worden, Gunstlagen mal ausgenommen. Wenn du Wasser hast, ist das schon mal sehr gut. Gegenden wie die Ostalpen, der Alpenrand (in D bis zur Donau und fast ganz Österreich) samt Voralpen, die Küste, da siehts besser aus.

Der kommerzielle Anbau wird immer künstlicher. Obendrüber Hagelschutznetz oder Dach, unten Bewässerung, auch aus Speichern, stark eingezäunt, Insektizide. Ich sehe aber auch in den Plantagen jede Menge wachsende Probleme.
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Hyla

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #7 am: 26. August 2022, 23:20:06 »

Immerhin 10% Ernte.  ;)
Seit wir keine Hunde mehr haben, hat sich eine Steinmarderfamilie angesiedelt, die auf alles Süße steht. Die Zwetsche und die Reneclaude werden ratzekahl abgeerntet.  :-\
Vorher hatten wir einen Baummarder, der keinen Schaden angerichtet hat.

Phermonfallen hatte ich vor zwei Jahren aufgehängt. Ich denke, es hat was gebracht. Die Zwetschen waren nicht komplett madenfrei, aber man freut sich ja schon, wenn nur die Hälfte wurmsch ist.
Bei sieben Bäumen hätte ich aber Hühner drunter laufen mit Zäunchen und so, damit sie die Maden und Puppen aus dem Boden pölken. Meine sind wie Piranhas und fressen alles, was nicht schnell genug wegfliegt. (Microcitrus war schneller!)  :o
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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #8 am: 26. August 2022, 23:35:50 »

Was machen denn die Obstbauern die Bio Obst erzeugen gegen diese Schädlinge?
Die spritzen genauso wie die konventionellen Bacillus thuringiensis. Deswegen die Pheromonfalle, zum feststellen des Flughöhepunktes.

Gegen Fruchtmonilia und andere Pilzkrankheiten spritzen die Bios alle 3-5 Tage, die konventionellen Mittel wirken etwas länger und besser, da sind größere Spritzabstände üblich.

Hausmittel benutzt keiner von denen, weil sie nicht nachhaltig und ein Bärendienst sind.

Wenn wir hier nicht einnetzen usw kann man nicht wirklich davon leben, weil man endlos mit Auflagen und Schikanen gedängelt wird. Man vernichtet dann hier Massenweiße Nahrungsmittel oder verschleuderts unter Kosten.
In der Regel wird hier aber wie schon cydorian schreibt der regionale Anbau gegen die Wand gefahren.
Die Versorgungslücke wird ersetzt durch Zwetschgen aus Ländern, wo es niemanden so recht interessiert was gespritzt wird, zB längst in D verbotenes, interessiert aber beim Export bzw Import nach D nicht, da muss der Inverkehrbringer nur dafür gerade stehen, das keine Gesundheitsgefährdung davon ausgeht. Wie dort die Natur zerstört wird, die Wüste trockengelegt und ob die Arbeiter wenigstens halbwegs bezahlt werden interessiert nicht, ich glaube im Handel heißt es Naturlieblinge usw und garantierte Billigpreise.
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durone

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #9 am: 27. August 2022, 00:10:07 »

Wir haben 2 Hanita Bäume. Im Hausgarten wurde nach Ernte Sauerkirschen das Netz über die Hanita gezogen.
Auf der Obstwiese wurde nicht eingenetzt.

Monilia war nirgends ein Thema.
Auf der Obstwiese war die Ernte gut wenn auch etwas zu früh. Seit 2 Wochen wird davon gegessen. Sie lagern im Kühlschrank. Wenig Ausschuss.Getreideanbau nebenan.

Im Hausgarten war fast alles Ausschuss da wurmig. Etwas Marmelade. 90% des Schadens geht auf die Sägewespe oder die 1. Wicklergeneration zurück. Ich hatte gegen die Sägewespe Quassiasud gesprüht, hat aber nichts gebracht, vermutlich wegen häufiger Regenfälle, die das Mittel abgewaschen haben. Es war das erste Mal, dass Quassia + Netz nicht funktioniert haben. Evtl. Muss das Netz ab Mitte Blüte bis zur Ernte auf den Baum. Zuvor werde ich aber die Quassia-Spritzung verbessern durch besseres Spritzgerät.
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durone

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #10 am: 13. September 2022, 21:39:13 »

Ich war zu pessimistisch, da durchs Netz die Sicht eingeschränkt war. Die eingenetzte Hanita hatte doch noch rund 5 kg einwandfreie Zwetschgen gebracht. Damit dürfte nur die Hälfte der Sägewespe und anderen Schädlingen zum Opfer gefallen sein. Ende August waren sie dieses Jahr reif. Alles was früher vom Baum gefallen war, war befallen, alles was noch am Baum hing, war einwandfrei.
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jul

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #11 am: 13. September 2022, 22:31:45 »

....mir ist dieses Jahr eine 30 bis 40-jährigre Hauszwetschge vertrocknet... Von jetzt auf gleich... Und neue, im November 21 ausgepflanzte Unterlagen in der Streuobstwiese ebenso...ich bin dazu übergegangen, jeweils mehrere Unterlagen direkt am Bestimmungsort nebeneinander zu pflanzen und vor Ort zu veredeln, da das An- und Einwachsen aufgrund der Dürre das größte Problem ist. Gießen klappt aus verschiedenen Gründen nicht kontinuierlich. Die frühblühenden Zwetschgen hat der Spätfrist geholt; die Späten sind in der Dürre abgefallen und der Rest war während unserem Urlaub reif.... Dafür gab es Mirabellen und Renekloden...
« Letzte Änderung: 13. September 2022, 22:33:32 von jul »
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thuja thujon

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Re: Zwetschgen 90% Ausschuss - was tun?
« Antwort #12 am: 13. September 2022, 22:43:07 »

Es gibt im `Garten´ nun mal nur Verschwendung oder Mangel.
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