Hier im Naheland ist das genauso wie bei Krokosmian und Bristlecone, in der Regel sind die Winter mild und es gibt selten deutliche Minusgrade, und die Tage, an denen Schnee fällt, kann man an einer Hand abzählen. Das bedeutet, dass immer mit Kahlfrost zu rechnen ist, und der tritt meist nicht irgendwann im Hochwinter auf, sondern oft erst Ende Februar, Anfang März, nachdem es schon zwei Wochen lang deutlich zweistellige Plusgrade gab, welche sämtliche Frühlingsblüher hervorlocken und die Knospen von Gehölzen zum Anschwillen bringt.
Die Temperaturen stürzen dann oft innerhalb von zwei, drei Tagen auf -10°C oder mehr ab, es weht ein eisiger Ostwind bei gleichzeitigem Sonnenschein, und der noch kühle Boden gefriert in kurzer Zeit, so dass vor allem Frosttrocknis ein Problem ist, weil es auch keine schützende Schneedecke gibt. Insbesondere Kübelpflanzen werden dann schockgefrostet, wenn man sie nicht nach drinnen holen kann - den ganzen Winter zuvor war der Aufenthalt draußen ja kein Problem. Also muss ich in Sachen Winterhärte mindestens eine ganze Winterhärtezonenstufe abziehen, sprich, die meisten Winter hier bewegen sich im 8b-Bereich, aber alle paar Jahre werden die 7b doch ausgereizt.
Die Spätfröste ziehen sich dann noch bis etwa Mitte April hin, oft herrscht wochenlang mildes Wetter, so dass sämtliche Pflanzen kräftig austreiben, und dann fällt die Temperatur in ein oder zwei Nächten auf -7°C, was viele Pflanzen nochmal zusätzlich schadet. Selbst ansonsten völlig winterharte Sachen verlieren dann den Austrieb samt Blütenanlagen, die meisten berappeln sich zwar wieder, aber man will auch nicht ständig auf das Folgejahr hoffen. Mittlerweile sind ja nicht nur Magnolien und Co. betroffen, sondern auch viele einheimische Arten wie diverse Obstbäume, die ggf. in zwei von drei Jahren keine Früchte tragen, weil die Blüten abgefroren sind.