Es wird Zeit, dass ich euch berichte, wie wir den Hang gestaltet und wie er sich entwickelt hat.
Da wir wegen eines großen Wasserschadens unser eigenes Haus für mehr als ein halbes Jahr räumen mussten, sind wir für diese Zeit beim Sohn untergekrochen. Das gab mir Zeit, intensiv mir der Schwiegertochter über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Bepflanzung zu reden und später auch aktiv dabei mitzuwirken.
Muss nun auch mal meinen Senf dazu geben : Also, wenn Terrassierung nicht infrage kommt, würde ich große Steine in den Hang setzen und in die Lücken trockenheitsliebende Stauden/ Gräser/ Kleinsträucher pflanzen z. B. Perovskien, Euphorbien, Gauras, Stipas, Cistus, Salvia, Artemisien, Eryngium, Echinops....Die hohen L Steine würde ich mit Lespedeza verdecken. Zu der oberen Fläche kann ich wenig sagen, dazu müsste man erst mal die Maße kennen. Wie groß wird die Terrasse, wieviel Platz ist dann noch von der Terrasse bis zur Hangschräge? Aber auf keinen Fall würde ich eine Hecke setzen, das wirkt völlig einengend und ich hätte gar keinen Blick auf das Hangbeet (falls die Hecke über die ganze Breite geplant ist).
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Eine Hecke oben musste sein, im August kommt Nachwuchs. Alternative wäre ein Zaun gewesen, das war aber nicht gewollt. Wir haben uns für Liguster, L. ovalifolium, entschieden, und diesen im März 23 wurzelnackt gepflanzt. Dazu wurde ein Perlschlauch verlegt, damit das Wasser an die Wurzeln kommt und nicht den Hang hinunterläuft. Pflanzschnitt und mehrfaches Einkürzen, dazu recht viel Regen im letzten und in diesem Jahr, das waren gute Bedingunen. Die Hecke hat sich bisher gut entwickelt und wir hoffen, dass sie in Zukunft auch trockenere Sommer gut übersteht.
Die Bepflanzung des eigentlichen Hangs haben wir im Prinzip ähnlich den Vorschlägen von Hobelia gemacht. Große Steine, die vom Mauerbau im hinteren Gartenteil übrig waren, dazwischen meist niedrige Stauden. Dazu habe ich massenhaft Stecklinge und Ableger aus meinem Garten gemacht, und es wurde genommen, was uns günstig unter die Finger kam. Viel Thymian verschiedener Art, Moltkia, Saponaria, Sesleria albicans, verschiedene Polsterglockenblumen, Nelken, Arenaria, Erodium, Pfingstnelken, Centaurea simplicicaulis, Geranium x cantabrigiense und renardii, Sonnenröschen, Saponaria, Polsterphlox, Hornkraut, Chaenorhinum origanifolium,Dorycnium hirsutum, Stipa tenuissima, Echinacea, Lavendel, Wollziest, Stachys 'Hummelo', Bodendeckerrosen.
Bstimmt habe ich noch etwas vergessen, aber ihr merkt schon - ein buntes Durcheinander. Es blüht eigentlich immer etwas.
Obwohl der Hang teilweise recht steil ist, gab es kein Problem mit runterlaufendem Wasser, obwohl es manchmal heftig geschüttet hat. Eine mineralische Mulchauflage gibt es nicht, obwohl wir das eigentlich mir feiner Lava geplant hatten. Es war aber im ersten Jahr viel zu Jäten, da fliegt jede Menge von dem unbebauten Grundstück auf der anderen straßenseite herüber. In diesem Jahr ist das schon deutlich weniger, aber es entwickelt sich immer mehr in Richtung geschlossener Pflanzendecke. Das war ursprünglich gar nicht gewünscht, aber inzwischen ist die Erkenntnis angekommen, dass das deutlich pflegeleichter ist.
Inzwischen sind Sohn und Schwiegertochter richtig stolz auf ihren Hang. Die Leute bleiben stehen oder halten mit dem Auto an, bewundern, fragen auch schon mal nach Ablegern. Und in der Nachbarschaft tut sich in einigen Gärten auch schon einiges. Das finde ich toll!
Ach ja, ein bisschen neidisch bin ich auch. Die Pflanzen entwickeln sich deutlich schneller als bei mir, haben mehr Blüten, vermutlich, weil die Sonne den ganzen Tag drauf knallt (wenn sie denn scheint). Ich bin gespannt, wie das auf Dauer und in Trockenphasen wird.
Jetzt habe ich genug erzählt, es gibt natürlich auch noch ein paar Bilder, von heute!
Erstmal ein Überblick
Alles hat sich extrem gut entwickelt!