Dass eine Scheinzypressenfriedhofsrakete den Schutz einer kommunalen Baumschutzsatzung genießt, kann ich mir kaum vorstellen (aber informieren würde ich mich vorsichtshalber). ...
Doch, das ist gut möglich. Es gibt die verschiedensten Ansätze bei solchen Satzungen. Mancherorts werden nur Laubbäume geschützt. Andernorts alle Bäume. Und jeweils in sehr unterschiedlicher Strenge. Hier bei uns greift der Schutz ab einem Stammumfang von 80 cm, bei langsam wachsenden Baumarten (Zierkirsche, Eibe, sowas) ab 50 cm, gemessen in 1 m Höhe überm Boden. Und zwar wirklich für
alle Bäume, ohne Unterscheidung zwischen heimisch und nichtheimisch. Was von der Sache her ok ist: Auch Scheinzypressen sind Vogelschutz- und Vogelnährgehölze.
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Inachis' Kommune scheint auf der strengen Seite zu stehen, 60 cm Stammumfang sind wenig (entspricht einem Stammdurchmesser von gerade mal 19 cm).
...Von Wildrosen wie Canina, Glauca oder gar Bibernell möchte ich abraten. Die sind viel zu wüchsig, ausläufernd und die Blütezeit ist sehr kurz. Es gibt eine riesige Auswahl moderner Strauchrosen mit einfachen oder halbgefüllten Blüten, die den ganzen Sommer blühen und im Herbst zierende Hagebutten liefern. Die sind mindestens ebenso wertvoll für Insekten und Vögel und im Garten deutlich zahmer und zierender.
Dem schließe ich mich an. Wildrosen wuchern, machen Dickichte, eine so kleine Fläche wie deinen Vorgarten würden sie rasch überrennen. Und ich möchte die dringende Warnung noch erweitern: Manche Gallicas und Moosrosen rennen auch, selbst wenn man sie als Veredlungen pflanzt; sie wachsen sich nach ein paar Jahren von der Unterlage frei. Und das kriegt man kaum noch in den Griff.
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Zur Kornelkirsche: Mein Exemplar - die Art - ist jahrelang so gut wie gar nicht größer geworden. Nachdem es mit dem Wachsen aber einmal begonnen hatte, wollte es nicht mehr aufhören. Im vorigen Jahr war es bei gut 5 m Höhe und Breite (trotz etlicher vorheriger Schnitte), viel zu viel für den Standort. Da hatte ich dann die Faxen dicke und hab's gerodet. (Bei uns in der Region sieht man Cornus mas häufig als richtige Bäume, auch in der freien Landschaft. Kleinbäume zwar, aber doch locker mal 8 m hoch und breit.) Holz und Wurzeln sind extrem hart, was Schneiden und Eingrenzen nicht eben einfacher macht. Die Früchte wurden im Garten von Vögeln kaum angenommen - die Folge waren vieleviele kleine Kornelkirschen
... Und rein ästhetisch finde ich Cornus mas keinen Hit. Die frühe Blüte ist schön, klar, doch sie ist kurz. Übern Sommer wird's relativ langweilig, und Herbstfärbung ist keine sichere Bank, kommt nur manchmal.