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Autor Thema: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen  (Gelesen 5767 mal)

Trapa

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #30 am: 28. September 2022, 12:40:17 »

Meine stehen in Kübeln im Freien, ohne irgendeinen Schutz, Das dritte Jahr im gleichen Substrat, Nur frischer Kompost oben drauf.
Das wäre früher immer schief gegangen.
Ich verwende auch seit ca. 4 Jahren keinen Schutz von oben mehr. Schutz von unten reicht völlig. Der Erreger fällt ja nicht vom Himmel, er spritzt vom Boden hoch. Also sammle ich ab Spätsommer den Rasenschnitt, damit ich im Frühjahr rechtzeitig Mulch habe. Den verteile ich beim Pflanzen so, dass kein Regen und keine Bewässerung mehr Erde auf die Pflanze hochspritzen kann. Seitdem keine Braunfäule mehr und vor allem kein bei mir echt im Wege rumstehendes Folienhaus mehr.
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Hyla

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #31 am: 28. September 2022, 13:19:44 »

So vital sehen auch die Tomatensämlinge aus, die gerade als Unkraut in meinem Salatbeet stehen.
Als Gemüsegärtner kann man auch mal etwas Mut zum Pflanzen euthanasieren entwickeln, sonst verzettelt man sich schnell in Nebensächlichkeiten.

Du siehst es eben aus einer anderen Position.
Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?
Ich finde es toll, daß Forschung mal anders stattfindet als in einem Labor. Mit solchen 'Kleinigkeiten' hält sich der erfolgsorientierte Akademiker nämlich nicht auf.  :-\
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Trapa

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #32 am: 28. September 2022, 13:29:41 »

Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?

Klar, kann man mal machen. Ich habe einen oder zwei Winter eine Glockenpaprika überwintert. Die ist erheblich handlicher und pflegeleichter als eine durchschnittliche Tomatenpflanze. Aber dann hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Man steckt eben nicht nur die zugekaufte Energie rein, sondern auch die eigene: Gießen, am Umfallen hindern, auf Spinnmilben achten, runtergefallene Blätter wegfegen usw. Da fängt man dann an, den Aufwand mit einer Neusaat im Februar (Capiscum) oder März (Solanum) zu vergleichen. Und stellt dann oft fest, dass man sich die Arbeit eines halben Jahrs hätte sparen können.
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ringelnatz

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #33 am: 28. September 2022, 20:10:02 »

Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?

Klar, kann man mal machen. Ich habe einen oder zwei Winter eine Glockenpaprika überwintert. Die ist erheblich handlicher und pflegeleichter als eine durchschnittliche Tomatenpflanze. Aber dann hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Man steckt eben nicht nur die zugekaufte Energie rein, sondern auch die eigene: Gießen, am Umfallen hindern, auf Spinnmilben achten, runtergefallene Blätter wegfegen usw. Da fängt man dann an, den Aufwand mit einer Neusaat im Februar (Capiscum) oder März (Solanum) zu vergleichen. Und stellt dann oft fest, dass man sich die Arbeit eines halben Jahrs hätte sparen können.

Wie hast du das bei der Glockenpaprika gemacht? Helles Treppenhaus o.ä.? Minimaltemperatur?
Vielleicht probiere ich es dieses Jahr auch mal. Müsste dann allerdings das Gartenlaubenbadezimmer nehmen. Das ist recht duster... Das hat letzten Winter bei Solanum laciniatum (Kangaroo Apple) gut funktioniert, Minima waren glaube ich ca. -4 Grad. Das könnte allerdings eng werden bei C. baccatum. Mal schauen ob es mir die Mühe wert ist, den Kübel beizeiten reinzustellen.

Zum Thema Tomate überwintern braucht man glaube ich nicht mehr viel sagen. Interessant finde ich eher die sehr frühe Aussaat, z.B. schon Ende Januar und dann frostgeschützte Unterbringung ab März in frostfrei beheiztem Frühbeetkasten, das hatten wir Anfang des Jahres diskutiert. https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64501.0.html Hat bei mir ganz gut geklappt, bei überschaubarem Energieaufwand mit 100W Heizkabel.

Edit: ich habe aber erst Mitte Februar gesät und Ende März in den Kasten gestellt... 2023 vielleicht wirklich mal ein Januarversuch, mal schauen ;)
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thuja thujon

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #34 am: 28. September 2022, 21:12:32 »

Kumpel überwintert die Paprika nach Rückschnitt im ungeheizten Wintergarten.
Was letztes Jahr dort vergessen wurde zu gießen hat im Sommer doch noch ausgetrieben und hat jetzt auch reife Früchte drauf. Etwa 10-20 Prozent im Vergleich zu Frühjahrspflanzungen.

Hyla, ja es spricht wirklich rein gar nichts dagegen das auszuprobieren.
Aber Forschung ist dann doch eher etwas, wo man etwas probiert, das vorher noch keiner gemacht hat oder man die Ergebnisse nicht nachlesen kann. Und Winteranbau von Tomaten, ja gibt es, meist mit Heizung und Zusatzlicht. Stecklinge überwintern ohne Zusatzenergie, klar, hat auch noch nicht jeder in jedem Zimmer ausprobiert. Von daher machen, aber nicht verwundern, wenn es nicht mehr als ein schönes Hobby über die dunklen und kalten Tage ist.
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Natternkopf

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #35 am: 28. September 2022, 21:50:30 »

Den biologischen "Gewinn/Sinn" sehe ich auch nicht.

Jedoch als Hobby und/oder Wintertätigkeit ja.
Auf jeden Fall gutes Gelingen und interessante Erfahrungen damit.
Gewiss idealer sich mit Tomatenüberwinterung auseinander zusetzen als in Gedanken grübeln bis der Frühlings kommt.

Grüsse Natternkopf
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Trapa

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #36 am: 29. September 2022, 08:13:50 »

Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?

Klar, kann man mal machen. Ich habe einen oder zwei Winter eine Glockenpaprika überwintert. Die ist erheblich handlicher und pflegeleichter als eine durchschnittliche Tomatenpflanze. Aber dann hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Man steckt eben nicht nur die zugekaufte Energie rein, sondern auch die eigene: Gießen, am Umfallen hindern, auf Spinnmilben achten, runtergefallene Blätter wegfegen usw. Da fängt man dann an, den Aufwand mit einer Neusaat im Februar (Capiscum) oder März (Solanum) zu vergleichen. Und stellt dann oft fest, dass man sich die Arbeit eines halben Jahrs hätte sparen können.

Wie hast du das bei der Glockenpaprika gemacht? Helles Treppenhaus o.ä.? Minimaltemperatur?
Schlafzimmerfenster nach Südosten. Temperatur praktisch durchgehend um 17 Grad.


Zum Thema Tomate überwintern braucht man glaube ich nicht mehr viel sagen. Interessant finde ich eher die sehr frühe Aussaat, z.B. schon Ende Januar und dann frostgeschützte Unterbringung ab März in frostfrei beheiztem Frühbeetkasten, das hatten wir Anfang des Jahres diskutiert.

Frühe Aussaat - und noch nicht mal sooo frühe - hat sich bei mir gar nicht bewährt. Man muss dann entweder kühl aufziehen oder aber rechtzeitig geschützt auspflanzen. Beides kann ich nicht, ich habe Stadtwohnung mit Kleingarten. Da bin ich schon gut dran, dass ich einen Balkon mit Licht von oben habe. In meiner alten Wohnung hatte ich einen ungeheizten Wintergarten, da habe ich um den 10. April die Tomaten gesät, dass sie nicht zu früh zu lang werden. Dann wurden sie kopflastig, aber immerhin nicht lang und dünn.
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Hyla

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #37 am: 29. September 2022, 10:21:33 »

Hyla, ja es spricht wirklich rein gar nichts dagegen das auszuprobieren.
Aber Forschung ist dann doch eher etwas, wo man etwas probiert, das vorher noch keiner gemacht hat oder man die Ergebnisse nicht nachlesen kann. Und Winteranbau von Tomaten, ja gibt es, meist mit Heizung und Zusatzlicht. Stecklinge überwintern ohne Zusatzenergie, klar, hat auch noch nicht jeder in jedem Zimmer ausprobiert. Von daher machen, aber nicht verwundern, wenn es nicht mehr als ein schönes Hobby über die dunklen und kalten Tage ist.

Ich denke eher, daß Forschung dort anfängt, wo einer eine Idee hat und dieser auf den Grund geht. Selbst wenn man Ergebnisse zu einem Thema findet, sind diese nicht unbedingt richtig, darum sollte man bei Lust und Laune, Versuche trotzdem mal nachbauen.
Außerdem hat jeder wirklich gute Forscher und Erfinder mal klein angefangen. Eine Idee führt zur nächsten bis es zur bahnbrechenden Erkenntnis/Erfindung wird. Nur mit dem Publizieren ist es schwierig. Der Laie hat in der Regel keine Ahnung, worauf man achten muß, und wird wegen fehlender akademischer Titel nicht anerkannt.

Chilis kann man in milden Wintern im Gewächshaus überwintern. Bei uns überleben ab und zu auch welche und sind dann viel früher dran und viel kräftiger. Die Pflanzen werden mit Laub abgedeckt, frieren bis zum Boden runter und treiben aus den verbliebenen Triebknospen wieder aus. Klappt nicht jedes Jahr und mit jeder Sorte, aber ist interessant und macht Freude. Wenn ich mich nicht irre, ist C.chinensis kälteunempfindlicher als die anderen Arten.

Mit Tomaten hatte ich vor Jahren mal einen Auspflanzversuch im Freiland. In Südeuropa werden Tomaten ja liegend im Freiland angebaut und nicht wie hier immer hochgebunden, also wollte ich das mal ausprobieren. Um die Pflanze vor Braunfäule zu schützen, habe ich den Bereich unter ihr dick mut Rasenschnitt gemulcht und Wasser gab's in einen versenkten Blumentopf. Der Sommer war trocken und das Gelbe Birnchen hat ziemlich lange durchgehalten und extrem gut getragen. Irgendwann kam natürlich trotzdem die Braunfäule, aber die Pflanze ist der Krankheit ziemlich lange davongewachsen. Wo sie offenen Boden berührte, hat sie an den Trieben Wurzeln gebildet und ist so sehr schnell gewachsen und hat sich netzartig über den Boden ausgebreitet. Große Fleischtomaten kann man so eher nicht halten, weil sie zu lange zur Reife brauchen und eingeholt werden, die kleineren Sorten haben aber durchaus eine Chance zu überleben.
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Trapa

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #38 am: 29. September 2022, 14:46:25 »

Hyla, ja es spricht wirklich rein gar nichts dagegen das auszuprobieren.
Aber Forschung ist dann doch eher etwas, wo man etwas probiert, das vorher noch keiner gemacht hat oder man die Ergebnisse nicht nachlesen kann. Und Winteranbau von Tomaten, ja gibt es, meist mit Heizung und Zusatzlicht. Stecklinge überwintern ohne Zusatzenergie, klar, hat auch noch nicht jeder in jedem Zimmer ausprobiert. Von daher machen, aber nicht verwundern, wenn es nicht mehr als ein schönes Hobby über die dunklen und kalten Tage ist.

Ich denke eher, daß Forschung dort anfängt, wo einer eine Idee hat und dieser auf den Grund geht. Selbst wenn man Ergebnisse zu einem Thema findet, sind diese nicht unbedingt richtig, darum sollte man bei Lust und Laune, Versuche trotzdem mal nachbauen.
Außerdem hat jeder wirklich gute Forscher und Erfinder mal klein angefangen. Eine Idee führt zur nächsten bis es zur bahnbrechenden Erkenntnis/Erfindung wird. Nur mit dem Publizieren ist es schwierig. Der Laie hat in der Regel keine Ahnung, worauf man achten muß, und wird wegen fehlender akademischer Titel nicht anerkannt.

Wenn du Anerkennung suchst, brauchst du vergleichbare und nachvollziehbare Ergebnisse. Da werden deine 3 oder 30 Pflanzen nicht reichen. Und mit akademischem Titel wüsstest du das und würdest deine Ergebnisse einfach Erfahrungen nennen. Wie ich auch. Braucht man keinen Titel dazu - ich hab auch keinen.

Mit Tomaten hatte ich vor Jahren mal einen Auspflanzversuch im Freiland. In Südeuropa werden Tomaten ja liegend im Freiland angebaut und nicht wie hier immer hochgebunden,

Das funktioniert auch in Österreich, sogar im professinellen Maßstab. Da hast du dann aber zwischen den Pflanzen ca. 2 m Abstand in alle Richtungen und 20 cm Stroh als Mulch drunter. Das war mein Anstoß, es mit Heudecke zu versuchen.
also wollte ich das mal ausprobieren. Um die Pflanze vor Braunfäule zu schützen, habe ich den Bereich unter ihr dick mut Rasenschnitt gemulcht und Wasser gab's in einen versenkten Blumentopf.

Ich gieße meine ganz normal mit dem Rasensprenger. Auch die Obst- und Fleischtomaten.

Der Sommer war trocken und das Gelbe Birnchen hat ziemlich lange durchgehalten und extrem gut getragen. Irgendwann kam natürlich trotzdem die Braunfäule, aber die Pflanze ist der Krankheit ziemlich lange davongewachsen. Wo sie offenen Boden berührte, hat sie an den Trieben Wurzeln gebildet

Die Adventivwurzeln sind ganz normal. Das ist die normale Lebensform der Pflanze.

hat sich netzartig über den Boden ausgebreitet.

Womit wir dann beim Grund für das Hochbinden wären: die reine Platzersparnis. Neben der vermutlich eher einsetzenden Reife.

Große Fleischtomaten kann man so eher nicht halten, weil sie zu lange zur Reife brauchen und eingeholt werden, die kleineren Sorten haben aber durchaus eine Chance zu überleben.

Der seinerzeit im Fernsehen gesehene österreichische Tomatenprofi hat so viele oder vielleicht ausschließlich Fleischtomaten angebaut - der pflanzte die Sorten bunt durcheinander, damit ihr unterschiedliches Aroma die perfekte Sauce ergibt. Es geht also. Und hier kommt dann natürlich die Kostenstruktur ins Spiel: als Profi musst du an Arbeitskosten sparen. Und wenn Fläche vorhanden ist, kann man die verwenden. Ich habe einen Kleingarten. Der ist nicht breit, aber hoch. Also müssen meine Tomaten in die Höhe wachsen. Die Arbeitsleistung für das Hochleiten kann ich gerade noch aufbringen. Wo das anders ist, sind andere Lösungen vielleicht besser.

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #39 am: 29. September 2022, 22:23:16 »

Im Zweifelsfall sollten wir vielleicht mal einen Faden aufmachen über `wie macht man Versuche´.

Klar, das Versuchsdesign sollte so aussehen, das wir eine Hypothese widerlegen können. So lernt man dazu.

Statistische Auswertbarkeit, für Tastversuche und einfache Fragestellungen vielleicht nicht unbedingt zwingend erforderlich.

Ich empfehle einfach mal machen. Wenn man probiert kann man mehr falsch machen als wenn man es nicht probiert.

Ich nenne es Spielerei, nicht Versuch.
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ringelnatz

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #40 am: 30. September 2022, 11:14:01 »

Interessant finde ich eher die sehr frühe Aussaat, z.B. schon Ende Januar und dann frostgeschützte Unterbringung ab März in frostfrei beheiztem Frühbeetkasten, das hatten wir Anfang des Jahres diskutiert. https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64501.0.html Hat bei mir ganz gut geklappt, bei überschaubarem Energieaufwand mit 100W Heizkabel.

Edit: ich habe aber erst Mitte Februar gesät und Ende März in den Kasten gestellt... 2023 vielleicht wirklich mal ein Januarversuch, mal schauen ;)

Frühe Aussaat - und noch nicht mal sooo frühe - hat sich bei mir gar nicht bewährt. Man muss dann entweder kühl aufziehen oder aber rechtzeitig geschützt auspflanzen. Beides kann ich nicht, ich habe Stadtwohnung mit Kleingarten. Da bin ich schon gut dran, dass ich einen Balkon mit Licht von oben habe. In meiner alten Wohnung hatte ich einen ungeheizten Wintergarten, da habe ich um den 10. April die Tomaten gesät, dass sie nicht zu früh zu lang werden. Dann wurden sie kopflastig, aber immerhin nicht lang und dünn.
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Ja, stimmt schon, es ist schwierig. Ich hatte dieses Jahr wahrscheinlich schon das Maximum für meine Bedingungen ausgereizt. Ein Frühbeetkasten mit Heizkabel ist sicher das Minimum dafür, geht aber auch im Kleingarten (wenn man Strom hat).
Ungeheizter Wintergarten stelle ich mir eigentlich als Optimum vor. Dann braucht man auch nicht so früh aussäen, weil die Lichtverhältnisse optimal sind. Frostfrei dürften die Wintergärten sein.. (?) Dadrin ein kleiner Kasten mit Heizkabel, um 10 Grad zu halten nachts - stelle ich mir machbar vor.


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Jemand Erfahrungen mit Überwinterung von C. chinensis im Gewächshaus im Boden? Habe zufällig eine drin stehen ;) Wie kalt wird es bei dir in milden Wintern?
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Hyla

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #41 am: 30. September 2022, 12:17:14 »

Im Gwh wird es in milden Wintern zwei Tage -10 Grad oder wärmer. Sonst schwankt es rund um den Gefrierpunkt.
Ich würde es aber auch mit anderen Sorten probieren, weil davon durchaus welche überleben können. Eine Sorte hat sogar zwei Winter überlebt und aus dem Wurzelstock wieder ausgetrieben. So wirklich weiß ich aber nicht, warum manche überleben und andere nicht. Vielleicht hilft es, daß die Jungpflanze beim Auspflanzen immer etwas tiefer gesetzt wird, als sie ursprünglich im Topf stand.

Mit der frühen Anzucht bei Tomaten hatte ich auch kein Glück. Mir fehlt ein kühler heller Raum und das Gwh ist erst ab Anfang April sicher frostfrei.
Mistbeet könnte ich machen, ist mir aber zu umständlich. Sooo riesige Mengen ziehe ich auch nicht, als daß sich das lohnt.
« Letzte Änderung: 30. September 2022, 12:23:03 von Hyla »
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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #42 am: 30. September 2022, 13:21:19 »

Ungeheizter Wintergarten stelle ich mir eigentlich als Optimum vor. Dann braucht man auch nicht so früh aussäen, weil die Lichtverhältnisse optimal sind. Frostfrei dürften die Wintergärten sein.. (?) Dadrin ein kleiner Kasten mit Heizkabel, um 10 Grad zu halten nachts - stelle ich mir machbar vor.
Machbar ist das schon. Aber auch nicht ohne Fußangeln. Meiner z.B. war eine Ecke nach Südwesten, eins der bodentiefen Fenster das ganze Jahr lang angeklappt, nur bei ernsthaftem Frost mal ein paar Tage geschlossen. Da wurde es eher mal im Winter oder Frühjahr zu warm. Vorhandene Heizung über 14 Jahre nicht einmal angestellt.

Für die Pflanzen ist meine aktuelle Lösung eigentlich besser, da bekommen sie Licht von oben. Unten drunter ist eine Heizmatte, die normalerweise selten oder nie an ist. Nur im letzten Frühjahr hatte sie zu ackern. Im fortgeschrittenen Frühjahr muss man dann aufpassen mit Überhitzung. Aber am Ende erzeugt das Verfahren schöne, gleichmäßig gewachsene Jungpflanzen. Und Ende Mai ist der Balkon wieder frei.

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #43 am: 11. Oktober 2022, 14:40:27 »

Ich habe heute mal angefangen die Tomaten zurück zu schneiden. Bisher trotz gelegentlicher leichter Nachtfröste keine Krankheiten.
Von meiner schwarzen die noch so viele neue in den letzten Wochen angesetzt habe sind jetzt zwei Zweige in der Vase auf dem Fesnterbrett gelandet.

Das Fehlen von den üblichen Pilzkrankheiten erstreckt sich auf alle Sorten. Doch wohl grüner Daumen oder so. Ich gehe aber sicher nicht davon aus das ich winterharte Tomaten habe. 8)

Sollten die Tomaten noch wachsen und dann ausreifen bin ich völlig zufrieden, rechne aber nicht unbedingt damit.
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Axel

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Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
« Antwort #44 am: 13. Oktober 2022, 07:44:07 »

Womit wir dann beim Grund für das Hochbinden wären: die reine Platzersparnis. Neben der vermutlich eher einsetzenden Reife.

Große Fleischtomaten kann man so eher nicht halten, weil sie zu lange zur Reife brauchen und eingeholt werden, die kleineren Sorten haben aber durchaus eine Chance zu überleben.

Der seinerzeit im Fernsehen gesehene österreichische Tomatenprofi hat so viele oder vielleicht ausschließlich Fleischtomaten angebaut - der pflanzte die Sorten bunt durcheinander, damit ihr unterschiedliches Aroma die perfekte Sauce ergibt. Es geht also. Und hier kommt dann natürlich die Kostenstruktur ins Spiel: als Profi musst du an Arbeitskosten sparen. Und wenn Fläche vorhanden ist, kann man die verwenden. Ich habe einen Kleingarten. Der ist nicht breit, aber hoch. Also müssen meine Tomaten in die Höhe wachsen. Die Arbeitsleistung für das Hochleiten kann ich gerade noch aufbringen. Wo das anders ist, sind andere Lösungen vielleicht besser.

Ich denke, dass die Frage Tomaten aufbinden oder nicht nicht nur eine Platzfrage ist, sondern auch eine Standortfrage. Herr Stekovics hat seinen Betrieb im Burgenland und zwar in der Nähe von Neusiedlersee und Seewinkel: Pannonisches Klima, heiße oder zumindest warme Sommer, wenig Regen, aber ausreichend Grundwasser, damit er ohne künstliche Bewässerung auskommt und auch genügend Wind, damit die Pflanzen nach einem Regen rasch wieder abtrocknen.

Bei mir im Garten habe ich einige wild aufgegangene Tomatenpflanzen heuer so spät entdeckt, dass Aufbinden schon schwierig war, da die Stängel zu steif waren und einige Triebe am Boden angewachsen waren. Ich ließ sie daher einfach liegen und habe nur versucht, ein wenig Rasenmulch daraunter zu schubsen, damit sie nicht alle direkt auf der Erde liegen. Das hat funktioniert, sie bekamen keine Braunfäule und stehen oder liegen Mitte Oktober noch immer gesund da. Bei mir gab es den Sommer über auch keinen Regen, im September dann mehr, aber immer in Verbindung mit recht viel Wind, die Pflanzen konnten also rasch wieder abtrocknen. Nur der Grundwasserspiegel ist bei mir viel tiefer als im Seewinkel, ich musste also gelegentlich eine Kanne Wasser spenden.

In regenreichen und windarmen Gegenden würde die Tomatenkultur auf dem Boden wahrscheinlich nicht funktionieren (und die Freilandkultur von Tomaten generell schlecht), dafür funktionieren dort Salate besser als bei mir.

Die Zeit, die man sich beim Aufbinden spart, braucht man allerdings, um die Früchte der am Boden liegenden Tomatenpflanzen zu ernten. Vor allem bei kleinfruchtigen Sorten muss man sich da sehr viel bücken. (Wie bei Stekovics geerntet wird, weiß ich leider nicht, es würde mich aber interessieren.)
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