Link entfernt!1[/b]3947119#msg3947119 date=1667410044]
Gegen die Apfelwickler haben wir früher Filter von der Dunstabzugshaube um den Stamm gewickelt und im Frühjahr vor der Blüte entsorgt.
Das Filtermaterial sah so ähnlich aus wie grobe Filterwatte fürs Aquarium aber in fingerdicken Platten.
Die Raupen kriechen dort rein, verpuppen sich und landen im Müll.
Laß dir Zeit, kauf dir ein gutes Buch zum Thema und schau ein paar Videos.
Ich kenne diese Filter von früher und weiß, was du meinst
Aber eins habe ich nicht verstanden. Ich habe gelesen, dass sich die Raupen in der Erde verpuppen und dann wenn sie schlüpfen zu den Blüten fliegen und dort wieder ihre Eier ablegen. Die daraus entstandenen Raupen lassen sich wieder zu Boden fallen und verpuppen wieder dort.
Wann genau kriechen sie denn dann den Baum hoch?
Und war die Methode effektiv?
Hab gelesen, dass gegen Würmer nur ein Insektenschutznetz zu 100% hilft 🤔
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Wellkarton- oder Filterpapierringe helfen vor allem gegen die Raupen der Frostspanner. Die Weibchen klettern im Spätherbst (nach dem ersten Frost) hoch und legen ihre Eier in Rindenritzen und Knospen ab. Im Frühling schlupfen dann die Larven und fressen die frisch austreibenden Blätter, Triebe, Blüten.
Leimringe helfen nicht nur gegen Frostspanner, sondern auch gegen Läuse, wenn es gelingt, die Ameisen am Hochklettern zu hindern. Allerdings erwischt man damit auch den einen oder anderen Nützling.
Die Apfelwickler verpuppen sich entweder im Boden oder in Rindenspalten und gegen die daraus schlüpfenden Falter helfen Sperrringe am Stamm nichts, da hast du Recht. Ich habe heuer mit Spritzen von "Madex madenfrei" AKA Madex Twin gute Erfolge erzielt und hatte deutlich weniger wurmige Äpfel als in früheren Jahren. Allerdings war heuer hier kein gutes Apfeljahr, es gab insgesamt viel weniger Früchte und vielleicht hatte ich auch einfach Glück mit den Würmern. (Langfristige Erfahrung habe ich damit noch nicht.) Man braucht sehr wenig Spritzflüssigkeit, wenn man sich auf die Früchte und deren unmittelbare Umgebung konzentriert. Aber das ist bei großen alten Bäumen natürlich schwieriger als bei schlanken, niedrigen Spindeln. Einnetzen kann man bei großen Bäumen eher auch vergessen. Es gibt auch Nematoden gegen Apfelwickler. Die spritzt man im Spätherbst / Winter auf die Stämme und dicken Äste und sie befallen die Puppen. Sind allerdings recht teuer. Für Hühnerhaltung (die fressen die Würmer und Puppen unter den Obstbäumen auf) ist mein Garten leider zu klein.
Bei den biologischen Spritzmitteln wie Madex ist der Zeitpunkt der Bekämpfung wichtig. Profis überwachen den Flug der Schmetterlinge mit Fallen. Ich habe den Newsletter der AGES (österr. Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherkeit, Ableger vom Landwirtschaftsministerium) abonniert, durch den man informiert wird, wann in welcher Region welche Bekämpjungsmaßnahmen anstehen. Ähnliches gibt es sicher auch anderswo.
Ansonsten: Stamm und starke Äste abbürsten wurde schon erwähnt. Beim Stammanstrich (Weißanstrich) erwischt man auch den einen oder anderen Schädling. Wenn man Fallobst konsequent aufliest und verarbeitet oder vernichtet, reduziert das die Vermehrung der Schädlinge auch. Allfällige Fruchtmumien im Spätherbst oder Winter zu entfernen reduziert die Gefahr von Pilzübertragungen. Schachtelhalm- und Brennnesselspritzungen und -güsse tun grundsätzlich auch Bäumen gut.
Schau dir die Videos von Dominik Schreiber (Baumschule Schreiber) auf YouTube an. Da sind viele gute Tipps und vor allem viel Hintergrundwissen enthalten.